Vorliegende Literaturliste ist keine Bibliographie, sondern will nur einige seltene Bücher zur Geschichte der Stadt Flensburg sammeln und zugänglich machen.
ZUR STADT FLENSBURG
Rantzau, Heinrich (Verfass.), Westphalen, Ernst Joachim von (Hrsg.) 1739
Cimbricae chersonesi descriptio: Flensburgum
In: Monumenta inedita rerum Germanicarum praecipue Cimbricarum, et Megapolensium. Tomus I. E codicibus manuscriptis, membranis et chartis authenticis erui studuit notulasque adjecit et cum praefatione instruxit Ernestus Joachimus de Westphalen. Lipsiae. Impensis Jo. Christiani Martini M D CCXXXIX. Sp. 53 - 55
Hogenberg Franz und Braun, Georg 1594
Flensburgum, in: Urbium praecipuarum totius mundi liber quartus [1594]
Kupferstich. Die Vorlage ist wahrscheinlich von Heinrich Rantzau, dem Statthalter des dänischen Königs in Schleswig-Holstein geliefert worden.
Mejer, Johannes 1648
Landtcarte Von dem Ambte Flensborg, ohne Nordgoeßherde. A<nno> 1648.
Newe Landesbeschreibung der zwey Hertzogthümer Schlewich vnd Holstein, zusambt vielen dabey gehörigen newen LandCarten, die auff Jhr Königl.-Maytt zu Dennemarck, Norwegen etc. vnd Jhr Fürstl. Dürchl. beeder der regierenden Hertzogen zu Schleswich-Holstein, ect. Aller- vnd Gnadigsten Befehle von dero Königl. Maytt. bestaltem Mathematico Iohanne Mejero. Hus. Cimbro. chorographicè elaborirt, dürch Casparum Danckwerth D. zusammen getragen vnd verfertigt, worin auch das Alte Teütschland kürtzlich beschrieben, mit begriffen ist. Anno 1652. Matthias et Nicolaus Petersen, fratres, aurifices Husemenses sculpserunt.
Mit dem Kartenausschnitt: "Grundtriß der Stadt Flensborg".
Der Stadt Flensborgh Erdtbock
Nachricht von dem Flensburgischen Stadt-Felde, als eine Beschreibung der Stadt-Gräntzen, welche Anno 1558. von Burgermeistern und Raht / und der gantzen Bürgerschafft beritten und verneuert worden, samt einem Verzeichnis der Gräntz-Steine, womit E. E. Raht und Bürgerschafft das Stadt-Feld Anno 1601 umbsetzen und bestapeln lassen. gemeinen Nutzens halber aus der Stadt Flensburg altem Erdbuche zum Druck befordert. Jm Jahr 1754.
Enthält folgende Dokumente des Rates der Stadt Flensburg zu den Grenzen des Flensburger Stadtfeldes im Jahre 1558 und den 1601 gesetzten Grenzsteinen:
Heimreich, Anton 1668
M. Antonî Heimreichs ernewrete Nordfresische Chronick. Außgegeben Anno 1668.
S. 7: "... vom wasser Flene / daran Flensburg ist gebawet..."
Siehe auch Moller, 1691c und Metger, 1884.
Moller, Johannes (1691c)
Johannis Molleri Flensburgensis Isagoge ad historiam ducatuum Slesvicensis & Holsatici episcopatuum item, provinciarum, insularum, monasteriorum & urbium utriusque Lubecensis imprimis Hamburgensis ac patriae Flensburgensis civilem, ecclesiasticam, antiquariam & literariam particularem, juriumque epichoeion & municipalium, singulis propriorum, ac controversiarum, quae in iisdem hactenus sunt enatae, illustrium atque sacrarum notitiam. III. & IV. pars. Francofurti, impensis Gothofredi Liebezeit, bibliopolae Hamburg. 1691.
Zum Namen der Stadt Flensburg, S. 262 - 263:
"Mihi, cum nuper in pagorum atque praediorum, quae in urbis vicinia homines nobiles olim, possederunt, recensu loci Flensbeke, cujus nulla jam supersunt vestigia, mentio occurreret, non improbalile videbatur, ex tot, quibus patria undique cingitur, rivis alicui forte nomen Flens olim fuisse proprium, & urbi partiter atque praedio ab isto postmodum communicatum. Quam tamen conjecturam meam, tamquam certam, nec ipse h.l. propono, nec aliis conor obtrudere."
"Als mir neulich unter der Aufzählung von Ländereien und Landgütern, die einstmals adelige Leute in der Nähe der Stadt besessen haben, die Erwähnung des Ortes Flensbeke begegnete, wo dem keine Spuren mehr übrig sind, schien es mir nicht unplausibel, dass von so vielen Wasserläufen, von denen unsere Vaterstadt von allen Seiten umgeben wird, einem einstmals zufällig der Name Flens eigen gewesen und von diesem nachmals gleichermaßen mit der Stadt wie mit dem Landgut geteilt worden ist. Diese meine Vermutung trage ich jedoch nicht an dieser Stelle vor, als sei sie gewiss, noch versuche ich, sie anderen aufzudrängen."
Claeden, Georg 1768, Exemplar der Bayerischen Staatsbibliothek
Monumenta Flensburgensia wovon die drey erstern Stücke die Civil- die drey letztern die Kirchen-Geschichte ante Reformationem betreffen. Aus historischen, diplomatischen und archivarischen Nachrichten nomine Magistratus et Collegii Deputarorum der Stadt Flensburg entworfen von Georg Claeden. Erster Band. Flensburg, gedruckt in der Serringhausenschen Buchdruckerey.
Claeden, Georg 1768, Exemplar der Staats- und Universitätsbibliothek Göttingen
Monumenta Flensburgensia wovon die drey erstern Stücke die Civil- die drey letztern die Kirchen-Geschichte ante Reformationem betreffen. Aus historischen, diplomatischen und archivarischen Nachrichten nomine Magistratus et Collegii Deputarorum der Stadt Flensburg entworfen von Georg Claeden. Erster Band. Flensburg, gedruckt in der Serringhausenschen Buchdruckerey.
Claeden, Georg 1773
Als nach Absterben S. T. Jhro Excell., des Hrn. Geh. Conferenzraths, Herrn Georg Friderich von Holstein ect. Jhro Hochgräfliche Excellenz, Herr Gregers Christian Graf von Harthausen, Geheimer Rath, Kammerherr, Ritter ect. diese hohe Amtmannsstelle im Amte Flensb. und der Landschaft Bredstedt, dann auch in Abwesenheit S. T. Jhro Hochfürstl. Durchl., des Prinzen Carl von Hessen-Cassel, Allerhöchst verordneten Statthalter, unterm 15 October 1772 die Jnterims-Statthalterschaft allerhuldreichst übertragen, hat nomine Magistratus & Collegii Deputatorum gegenwärtiges Monumentum als des zweyten Bandes erstes Stück, entwerfen Jhro Hochgräfliche Excellenz nomine derselben zu beyden hohen Bedienungen unterthänigst gratulieren, und zugleich die in dem ersten Bande versprochene Materien von dem ehemaligen Flensb. Schlosse, der Schleswig-Holst. Noblesse, den Privilegien der Stadt im Amte Flensburg, ect. und den merklichen theils historischen, theils archivarischen Nachrichten sämtlicher verewigten Herren Amtmänner unterthänist überreichen wollen, derselben Amts-College, Georg Claeden. Flensburg, gedruckt in der Serringhausenschen Buchdruckery. 1773.
Hoyer, Jonas (Verfass.), Moller, Olaus Henricus (Hrsg.) 1759
Historischer Bericht von der Stadt Flensburg, welchen ein Rahtsverwandter derselben, zur Zeit des Kayserlichen Krieges, in seinem Exilio zu Malmoe A. 1628. zusammen getragen hat, dessen erste Hälfte bey Gelegenheit der feyerlichen Einführung zweener Lehrer der hiesigen lateinischen Schule, des Herrn Quarti Burchardi Hansen und des Herrn Quinti Simonis Bladt, die am 19ten dieses Monats geschehen wird, zu welcher alle Gönner und Freunde der Wissenschaften unterthänig, gehorsamst und ergebenst hiedurch eingeladen werden, aus dem eigenhändigen Aufsatz des Verfassers, nebst einem Vorbericht von dessen Vorfahren, Leben und Schriften ans Licht stellet Olaus Henricus Moller, Professor histor. litter. bey der Königl. Universiät zu Kopenhagen, und Rector der lateinischen Schule hieselbst. Flensburg, gedruckt bey den Gebrüdern Serringhausen, 1759
Hoyer, Jonas (Verfass.), Moller, Olaus Henricus (Hrsg.) 1760, Exemplar der Staats- und Universitätsbibliothek Göttingen
Bey dem frohen Jubel-Fest wegen der in Dännemark vor Hundert Jahren eingeführten Souverainite, welches auf allerhöchste Anordnung des Allerdurchlauchtigsten Großmächtigsten Königs und Herrn, Friderich des Fünften, Königs zu Dännemark und Norwegen, der Wenden und Gothen, Herzogs zu Schleswig, Holstein, Stormarn und Dithmarschen, Grafen zu Oldenburg und Delmenhorst ect. im Jahr 1760. gefeyert ward, hat, auf allergnädigsten Königl. Befehl, die andere Hälfte des histo. Berichts von der Stadt Flensburg ans Licht stellen und zugleich zur Anhörung der feyerlichen Jubel-Rede welche in der lateinischen Schule hieselbst den 17. Octob. Vormittags um 10. Uhr gehalten werden wird, alle Gönner und Liebhaber der Wissenschaften unterthänig und gehorsamst einladen sollen Olaus Henricus Moller, Professor histor. litt. bey der Königl. Universität zu Kopenhagen und Rector der lateinischen Schule hieselbst. Flensburg, gedruckt mit Serringhausischen Schriften.
Hoyer, Jonas (Verfass.), Moller, Olaus Henricus (Hrsg.) 1760, Exemplar der Universitätsbibliothek Kiel
Bey dem frohen Jubel-Fest wegen der in Dännemark vor Hundert Jahren eingeführten Souverainite, welches auf allerhöchste Anordnung des Allerdurchlauchtigsten Großmächtigsten Königs und Herrn, Friderich des Fünften, Königs zu Dännemark und Norwegen, der Wenden und Gothen, Herzogs zu Schleswig, Holstein, Stormarn und Dithmarschen, Grafen zu Oldenburg und Delmenhorst ect. im Jahr 1760. gefeyert ward, hat, auf allergnädigsten Königl. Befehl, die andere Hälfte des histo. Berichts von der Stadt Flensburg ans Licht stellen und zugleich zur Anhörung der feyerlichen Jubel-Rede welche in der lateinischen Schule hieselbst den 17. Octob. Vormittags um 10. Uhr gehalten werden wird, alle Gönner und Liebhaber der Wissenschaften unterthänig und gehorsamst einladen sollen Olaus Henricus Moller, Professor histor. litt. bey der Königl. Universität zu Kopenhagen und Rector der lateinischen Schule hieselbst. Flensburg, gedruckt mit Serringhausischen Schriften.
Holdt, A. C. C. 1884
Flensburg früher und jetzt. Historisch-topographische Bilder aus Vorzeit und Gegenwart. Mit einer photographischen Ansicht: "Flensburg anno 1700" von A. C. C. Holdt. Flensburg. Verlag der Huwald'schen Buchhandlung, O. Hollesen. 1884
ZUM FLENSBURGER STADTRECHT
Westphalen, Ernst Joachim von (Hrsg.) 1745
Statuta civitatis Flensburgensis a Waldemaro IV. rege Dan. et duce Jutiae, an. 1284 confirmata, Germanice et Latine scripta
In: Monumenta inedita rerum Germanicarum praecipue Cimbricarum, et Megapolensium. Tomus IV. E codicibus manuscriptis, membranis et chartis authenticis erui studuit notasque adjecit et cum praefatione instruxit Ernestus Joachimus de Westphalen. Lipsiae. Impensis Jo. Christiani Martini M D CCXLV.
Sp. 1897 - 1950
Niederdeutsch-lateinische Erstausgabe des Flensburger Stadtrechts und des Kommentars des Amtsschreibers Blasius Ekenberger zum Flensburger Stadtrecht.
Westphalen, Ernst Joachim von (Hrsg.) 1745
Fasciculus diplomatum Flensburgensium, quibus statuta, immunitates et jura singularia civitatis supplentur et explicantur. Ex membranis autographis.
In: Monumenta inedita rerum Germanicarum praecipue Cimbricarum, et Megapolensium. Tomus IV. E codicibus manuscriptis, membranis et chartis authenticis erui studuit notasque adjecit et cum praefatione instruxit Ernestus Joachimus de Westphalen. Lipsiae. Impensis Jo. Christiani Martini M D CCXLV.
Sp. 1949 - 1960
Lateinisch und niederdeutsch.
Lüders, Ulrich Adolph (Hrsg.) 1765
Statutum der Stadt Flensburg, oder das ihr von dem ehemaligen Herzog zu Süder-Jütland, Woldemar dem Vierten, im Jahr 1284 verliehene Stadt-Recht, nebst der alten Flensburgischen Knuts-Gilde-Skraa und einigen andern Urkunden, aus den dänischen, plattdeutschen und lateinischen, bey der Stadt seither aufbehaltenen Handschriften itzo zum erstenmal ans Licht gestellet, und mit einem vollständigen Register versehen. Flensburg, gedruckt und verlegt von Joh. Wilh. Serringhausen, 1765.
Sejdelin, Hans Christian Paulus (Hrsg.) 1864
Diplomatarium Flensborgense. Samling af Aktstykker til Staden Flensborgs Historie indtil Aaret 1559, udgiven af H. C. P. Sejdelin. 1. Bind. Kjöbenhavn. Gyldendalske Boghandel (F. Hegel). Trykt hos J. H. Schulte. 1864
Sejdelin, Hans Christian Paulus (Hrsg.) 1873
Diplomatarium Flensborgense. Samling af Aktstykker til Staden Flensborgs Historie indtil Aaret 1559, udgiven af H. C. P. Sejdelin. Andet Bind. Kjøbenhavn. Gyldendalske Boghandel (F. Hegel). Trykt hos J. H. Schulte. 1873
Metger, Conrad Hermann (Hrsg.) 1884
Niederdeutsche Uebersetzungen der ältesten Flensburger Privilegien, herausgegeben vom Oberlehrer Conrad Metger
In: Jahresbericht, womit zu dem zur Feier des Geburtstages Sr. Majestät des Kaisers und Königs, sowie zur Entlassung der Abiturienten am 22. März stattfindenden Schulaktus ergebenst einladet Dr. Albert Müller, Direktor.
(Programm Königliches Gymnasium und Realgymnasium zu Flensburg. 1884)
Im lateinischen Text der Urkunde vom 29. Dezember 1284, mit der Herzog Waldemar das Flensburger Stadtrecht bestätigt hat, wird der Name der Stadt Flensburg als Flensaaburgh (Flensauburg) wiedergegeben.
WERKE DES FLENSBURGER AMTSSCHREIBERS BLASIUS EKENBERGER
Ekenberger, Blasius (Übers.), 1593
Dat Rechte Judske Lowbock Anno 1590 auergesehn / Corrigeret / vnde in dem Densken vorbetert: tho Copenhagen in Druck vthgegahn. Nu öuerst vth dem Densken in den Holsteinische Sprake / van Worde tho Worde / Alse dat beiden Spraken am negesten hefft geschehn mögen / Vp dat trüwlikeste gebracht vnde vmmegesettet. ANNO M. D. XCIII. Mit Kön: Mayt: tho Dennemar: Ock mit Ertz / vnde Bischo : Hochwerd : tho Brem : vnde Lübeck / beider Hertz : tho Schleß : Holstein Begnadinge. [Gedrücket tho Schleßwig / dorch Nicolaum Wegener. Cum gratia & Priuilegio ad decennium. ANNO XCIII.]
Das jütländische Recht wurde 1241 unter Waldemar II. zum ersten Mal kodifiziert und darf als einer der ältesten Rechtstexte Dänemarks gelten. Da im Laufe der Jahrhunderte verschiedene Textversionen entstanden waren, wurde das jütische Recht unter Christian IV. erneut kodifiziert und herausgegeben (Kopenhagen, 1590). Drei Jahre später erschien eine von dem Flensburger Amtsschreiber Blasius Ekenberger besorgte niederdeutsche Übersetzung mit einem Vorwort Christians IV. (Schleswig, 1593), durch das der niederdeutsche Text in den Rang einer autorisierten Übersetzung erhoben wurde.
Bereits 1486 war schon einmal ein niederdeutscher Druck des jütländischen Rechts erschienen, von dem sich aber nur einzelne Exemplare erhalten haben.
Im eigentlichen Jütland galt das jütische Recht nur bis zur Einführung des dänischen Rechts im Jahre 1683. Da das Herzogtum Schleswig aufgrund seiner staatsrechtlichen Sonderstellung von den dänischen Vereinheitlichungsbestrebungen nicht betroffen war, galt dort weiterhin jütisches Recht, wobei der niederdeutsche Text stets mehr an Bedeutung gewann. 1603 und 1717 erschienen in Flensburg weitere Ausgaben des niederdeutschen Gesetzestextes. 1819 wurde eine niederdeutsch-hochdeutsche Ausgabe herausgegeben.
Der dänisch-deutsche Krieg (1864) und die Gründung des deutschen Reiches (1871) haben die Bedeutung des jütischen Rechts anfangs nicht geschmälert. Das jütische Recht wurde erst am 1. Januar 1900 vom Bürgerlichen Gesetzbuch ersetzt, das das Recht der verschiedenen Bundesstaaten des Deutschen Reiches und deren Landesteile vereinheitlichte. Als Gewohnheitsrecht ist das jütische Recht nach wie vor in Schleswig von gewisser Bedeutung. Es hat in den letzten Jahrzehnten Gerichtsurteile gegeben, die Bezug auf das jütländische Recht nahmen.
Vorwort Christians IV.
Die Vorrede Christians IV. lautet:
"WJ Christian de veerde / van Gades gnaden / tho Dennemarcken / Norwegen / der Wenden vnde Gotten / erwelder Köninck / Hertoch tho Schleßwig / Holstein / Stormarn vnde der Dithmarschen / Graue tho Oldenborch / vnde Delmenhorst / dohn k[n]<u>ndt hyrmedde Jdermennichliken. Nademe wy erfaren / vnde befinden / dat / wegen / des Jüdschen Lowbokes / in vnserm Ryke / vnde Förstend[d]<o>me Schleßwig / ein groth mangel / vnde gebreck / so wol by den Geprenteden Exemplarien (alse nicht weiniger) by den / de nicht gedrücket / sonder ein na deme andern vthgeschreuen syn / gefunden werden schal / dat vth densüluigen / in velen Lowbökern / Defect / vnde gebreck / gantze Sente[u]<n>tien an etliken steden / vnde Orden / vthgelaten / eins deils vnrecht Geprentet / vnde geschreuen / Ein part dat Densche vordunckelt / vorsettet / vorkeret / Dermaten / dat jdt van Jdermanne öuel / vnde quatlick kan vorstan vnde begrepen werden. Darher sick tho velen / vnde ofteren malen begyfft / dat in vörfallenden saken / de tho Rechte anwassen / vnde ingesettet werden / Vnde darup de Richtere Ordel / vnde Dohm / spreken schölen / Sonderliken de Hardeßvagede / mit grotem twyuel / in den Sorgen vnde Engesten beladen syn / Welckerem Lowboke / dem se folgen / vnde wor na / vnde wo se eren Dohm / vnde Ordel / Funderen / gründen / vnde recht spreken schölen."
"Darher denne vnde leue getrüwe / vnsers Rykes Rede / solcke eine nodttrofft / vnde gelegenheit / gantz wol bewagen / berathschlaget / betrachtet vnde eins geworden syn / datsuluige / na wolgeholdenem Rade / vor gudt / vnde nütte / angesehn / dat wy dat vörgeschreuene / Jüdske Lowbock mit dem aller besten flyte / alse mögelick gewesen js / wedderümme dorch sehn lathen / alle vnd jeder Defect / Mengel / vnde feyl / darinne efunden worden syn / vorbeteren / dat Olde vordunckelde Densch vnde de Vnbekanden Wörde / in eine reine Sprake vmmesetten / vnde vorbeteren laten / Dat datsüluige Recht / van Jdermanne desto beter / vnde klarer vorstanden werden mach / Vnde eine gewißheit des rechten Textes sy / vnde yder hebbe / worna he sine Sake anstellen / vnde wat dat rechte Olde Jüdske Recht js / weten möge."
"Deme thofolge wy ock datsüluige also hyrmede vp dat nye in der Holstein Sprake / in den Druck vth thogande / vnde jderem Jnwaner des Rykes vnde Förstendomes / ock Mennichliken tho nütte vnde besten tho vorköpende gnedigest befalen. Hyrmede ernstlich gebedende vnde vorbedende / Dat alle Dömere / Richtere / Hardeßvagede / ock Börgermeistere / Rath / Stadtvagede / so in Jüdtlandt / Fyne / Lagelandt / vnde in vnsem Förstendome Schleßwig / vnde allen anderen Steden / vnde Orden syn / dar dat Jüdsche Lowbock gebruket wert / vp alle Saken / de in Gerichte vörfallen / ere Ordel / vnde Dohm / darna Richten / Vellen / sick vorholden / als datsüluige ludende / vnde vthwysende js / vnde dar nichtes wedder tho handelende / Dergestalt dat alle / vnde jder Sake / de in dat Recht gesteuenet / vnde darup geklaget wert / van Eddel / Vneddel / Armen vnde Ryken / dem Jnlendischen alse Vnlendischen / wat Recht / vnde Rechtferdicheit js / wedderuaren möge. Darmit de Alweldige Godt / desto gröter / vnde Ryker Benedyunge / vnde Segen / auer dat Ryke / vnde Landt / günnen vnde geuen wolde / dat Ryke / vnde de Lande / desto Godtseliger vnde gelückliker / tho Regerende / den Armen Vnderdanen / nene wythlöfftige Processe / vnde schware vnnödige Vnkost / nicht vpgedrungen werden. Worna / alle vnde jeder / Jnsonderheit vnses Rykes / vnde der Förstendöme Vnderdan / vnde Jedermennichlick sick tho richtende hebben schal. Datum vp vnserm Schlate Anderschow [Das ehemalige Kloster und spätere Schloss Antvorskov lag bei Slagelse auf Seeland.] / den 20. Nouembris / Anno 1592."
Vorwort Blasius Ekenbergers
Die Vorrede des Flensburger Amtsschreibers und Übersetzers Blasius Ekenberger lautet:
"Dem Dörchlüchtigesten / Grothmechtigen / Hochgebornen Försten vnd Herren / Hern CHRISTIANO des Namens dem IIII. tho Dennemarcken / Norwegen / der Wenden vnde Gotten erwelten Könige / Hertogen tho Schleßwig / Holstein / Stormarn vnde der Dithmarschen / Grauen tho Oldenborch / vnde Delmenhorst / sinem aller gnedigsten Könige / Landes Fürsten / vnde Hern wünschet Blasius Ekenberger / Bürger der Königlichen Erffstadt Flenßborch / Gnade Heyl / gelücke vnde ewige Wolfart / van Gade dem Allmechtigen / dorch JEsum CHristum Amen."
"DOrchlüchtigeste / Grothmechtige König gnedigeste Here / De vordrepentlike wyse Heyde Plato secht in sinem Dialogo Protagoro. Jck holde jdt daruör / dat de Gerechticheit ein Hillich dinck sy / vnde de Hillicheit sy Gerechticheit. Welckes effte wol Hochwyse / vnde Scharpsinnige Lüde / klögelen mochten / dat de Gerechticheit ein anders / alse Hillicheit: vnde Hillicheit ein anders. alse Gerechticheit were? Scholde ick doch dat darhen stellen. Dat euen so vele Hillicheit by weme befunden / sick de Gerechticheit darup vtheren würde. Derwegen geruhen / dat / dat / de Gerechticheit were / de dem Gesette folgede."
"Wo euen de Ehrwerdige / in Godt Her Kanutus / Bischop tho Wyborch / Vnde der Rechte Doctor / Anno M. D. VIII. na Christi Gebordt (Do he dat Jüdske Lowbock / dat An. MCC.LXXX tho Waringborch / van dem Dörchlüchtigesten Grothmechtigen / Könige / Sancti Kanuti / Hertoges tho Ringstede Söns Söne Woldemaro / des ersten Woldemari Söne / in bywesende siner Söne / de domal weren / Könick Erick / Hertoch Abel / vnd Juncker Christoffer / sampt den Acht Ertz / vnde Bischoffen / vnde der besten Menne des Rykes / gegeuen vnde beschreuen was / CC.XXVIII. Jahr darna / in der Latinischen / vnde Denschen Sprake mit sampt etlichen allegationibus, vnd Commentarijs, thosamende vorfatet) vth Copenhagen in den Druck vthgahn laten / balde in dem anfange / vor an mit dissen Worden gesettet hefft. Met Low skal mand Land bygge / etc. Dat js: Dorch vnde mit Rechte / schal men Landt vnde Lüde regeren. Vth den Orsaken / Würde sick jder an dem sinen genögen laten / so were nener Rechte Böker nödich: Darmede he införet / Dat dem Gesette folgen / dat sy beide Hillicheit / vnde Gerechticheit."
"Darher de Könincklike Prophete Dauid römet / dar he sprickt: Du HERE heffst dat Recht / vnde Warheit leeff / vnde vorhatest de Vngerechticheit." [Psalm XLV, 8, Hebr. I,9.]
"Wat mach edder kan derwegen GOdt in dem hogen Hemmel / ein gröter / angenemer / vnde wolgefelliger / denst syn? Als wen ein Ryke / Landt / vnde Lüde / mit Gerechticheit vnde Hillicheit mögen Administreret werden / vnde de Vnderdane demsüluigen gehorsam leisten. Weil kein Regeringes Standt / wedder Geistlick / Weltlick. Keine Stadt / kein Huß / ane enicheit vnde Frede / Gelück / Segen / Wolstandt / effte einich gedye hebben kan? Welckes alles dorch eine gewisse anordninge der Rechte / vp solcke wyse / vnde mate / geschehn moth / als ferner in dem Prooemio van dem Rechte / vnde der Gerechticheit Tracteret wert / Dar dat Recht vnde de Warheit / jegen ein ander im textu Lib. 2. Cap. 7. geföget vnde gesecht wert. Veritas semper debet praeiudicare [sic!] legi, id est. De Warheit schal stedes dem Rechte vörgetagen werden. Vnde dat Recht / schal der Warheit Denerinne syn: tho fragen / vnde tho förschen / wor de Warheit im twyuel js. Vnde söcht also dat Recht / wat de Warheit js."
"Wenn den de Warheit ock vnder gescheden / vnde entweder / Apenbar / edder öurst vorborgen / edder Twyffelhafftich js / kan edder mach desüluige ane eine gewisse Recht / nicht erförschet / effte bestediget werden."
"Worher / Sintemal dat Jüdske Lowbock / im anfange / als vörangetagen js / vth erster Edition im Latine vnde Denschen: Jtem als jdt Anno M. CCCC.LXXXVI. vth dem Denschen in de Holsten Sprake (ane alle Jntitulation) ock in den Druck vthgegahn js / befunden wert: dat jdt an velen örden defect / vull Menden / Mutilereret, öuel gedrücket / vorsettet / Vnde hernacher vele mehr / dorch dat mennichfoldige vmmeschriuent der jennen / de gelyke flytich / geliken vorstandt / vnde wetenschop der Sprake / vnde des Rechtes / nicht gehat hebben / Adulterert, vordunckelt / vnde vorwirret gemaket worden / dat an velen Orden datsüluige nicht wol hefft vorstanden werden können / Sonder vaken vnde mennichmal / ock de Dömere / Vögede / vnde Richtere / de vp vörfallende saken / Ordel / vnde Recht geuen scholden (wo gerne se ock / wat Recht vnde gudt js / hedden dohn willen) wegen der vngewißheit der Texte / wedder eren egen willen / jrre gahn / vnde feylen möten."
"Dat nu solckem Vnrade gehulpen / vnd vth dem Wege gerümet würde. Hebben J.K.M. ein Römlich / Godt wolgefellich / Könicklick / vnde dem gantzen Ryke vnde Landen hoch nütbar Werck / Anno 90. an de Handt nemen / vnde vullenden laten. Jn deme J.K.M. dat Jüdske Lowbock / wedderümme vp dat nye auersehen / Corrigeren / dat Densche vorbeteren vnde vth Copenhagen in den Druck vthgahn laten. Worna effte wol / alse na einem Richteschnore / eines rechten hellen / klaren Textes / dat Ryke / Lande / vnde Lüde / de mit dem Lowbokes Rechte begauet syn / vnd dessüluigen sick in erem Foro / gebruken / alle Klage / vnde Sake / de vor Gerichte kamen / affgehöret / gerichtet / geördelt / vnde gedömet werden können. So wert doch menniger / binnen vnde buten Rykes geseten / Gemene vnde Priuat Persone / befunden / De de gemene dachlike Densche Sprake / wat en in erem Handel vnde Wandel nödich js / wol vorstahn können / Nicht tho weiniger / groten mangel daran hebben / dat se dat Landt Recht / Jnsonderheit de Terminos juris, in der Denschen Sprake / vnde wat dat Recht fördert / vnde hebben wil / recht wol vorstahn scholden:"
"Sintemal den ock dat Löfflike Förstendohm Schleßwig / mit demsüluigen Lowbokes Rechte begauet (wo sick datsüluige Anno 73. in der Publicerten Landtgerichtes Ordninge / dat in demsüluigen Hertochdome alle Gerichtsaken / na older gewanheit / vnde na dem Lowboke affgehöret / Ordel / vnde Dohm / darna gespraken werden schölen / daranne vorbunden hefft) Js nicht ane / dat jnner / vnde vtherhaluen der Empter / ein herlike antall / der vam Adel / de ere Güder im Förstendohme hebben / der sprake öuerst / inso[u]<n>derheit im Lowboke so gar wol nicht entbinnen syn / dat se alles in sinem vorstande / wat jder Wordt eigentlick bedüdet / vorstünden. Derwegen nicht alleine de vam Adel gewünschet / vnde vorlangen gehat / dat se eine gewisse erkleringe / darup hebben mochte / Sonder hefft de gemene Man / vnde Jnwaner des Landes / de am meisten mit Vnrechte beschweret werden / darümme sick gesenet / dat se dorch vth solcker erer begehr geweret werden mochten / einen gewissen Düdeschen Text vor sick hedden."
"Darher hebben vele Wolmenende / Gudthertige Lüde vor gudt angesehn / darmit men disses Lowbokes Rechtes eine gewißheit hedde / Darhen tho trachten / dorch wat middel / Persone / se des mochten geweret werden."
"Vnde als denn ick / ein Vnbedarue / J.K.M. Hern Vaders vnde Grote Vaders / Hern Frederici des Andern / vnde Hern Christiani des Drüdden vor 46. Jahr / Amptschriuer tho Flenßborch geworden / Vnde nu dryer Könige / olde getrüwe Dener / vnde Börger der Stadt darsüluest / ane allen vntemliken Rohm / jhe vnde alle wege / van Jöget vp / ein flytich Leser des Lowbokes / vnde Leffhebber des Rechtes / des Vaderlandes / gewesen bin: wat in Neddrigen / vnde Auergerichten / vp Rechtesdage vörgefallen / vnde sick thogedragen / flytich angemercket / vnde my angelegen syn laten hebbe. Hebben J.K.M. (alse nicht weiniger Förstliker G.) Rede / vnde Amptlüde / mine günstige Heren vnde Patronen: sick wolgefallen laten / vnde vor gudt angesehn / my ock dartho gereitzet vnde erinnert / Jck my der Arbeit vnderfenge / de nye vörangetagene Densche Edition des Lowbokes / vnder de Handt neme / in recht gudt vorstendtlick Holstein Düdesch Verterde vnde vmmesettede / gemeinen nütte tho dem besten: Darmede dem gantzen Lande eine gewißheit eines Rechten einformigen Textes dar were / Vnde nemandt dorch vth / der Vnwetenheit des Rechtes des Vaderlandes / sick tho beseggende / effte vörthowendende / hadde."
"Hebbe ick / in Namen Gades / my der Arbeidt / mit solcken Trüwen vndergenamen / vnde mit dem mögelicksten / vtersten / flyte / als dat jümmerst hefft geschehn können / vnde mögen / Vnde dat Holstenische / deme Denschen / am enlikesten / vnde egentlikesten / bygebracht werden mögen: van Worde / tho Worde / Verteret, vnde vmmegesettet: Doch de Denschen Ideomata, in erer natürliken Sprake / gelaten / erem Vorstande vnbenamen: Dat Holsteinische darby gesettet / vnde solckes / den Edlen / Gestrengen / J.K.M. Hochwysen Regerins Reden / Censur, vormiddelst / Des ock Edeln Gestrengen vnd Ehrenvessten / J.K.M. Stadtholders in den Förstendohmen / Schleßwig Holstein / etc. Hern thom Bredenberge / Hinrich Rantzowen / Mines werden leuen Hern Patron / vnde Maecenatis Recommendation, tho Anderschow vnderdenigest vndergeuen. De solcke mine Version, Dem ock Hochgelarden / Erbarn / Hern Georgen Schomaker der Rechten Doctori / also fort mit flyte tho Reuideren, vnder sine Hende gegeuen / Vnde na getrüwer Reuision, wat etwa dunckel vnde twyuelhafft nagebleuen / de mengel vortekent / Dem Edlen Gestrengen vnde Hochberömeden / Hern Niclas Kaas / des Rykes Regerungs Rathe / vnde Cantzelern / Erffgeseten tho Tarupgarde / offereret: Van derer Gestrengen vnde Herlicheiden / desüluigen Reassumeret, Iustificeret, Vnde van J.K.M. my darup gnedigest Priuilegium gegeuen worden / dat datsüluige Lowbock / in der Version, der Holsten Sprake / vp mine egen Vnkosten (in X. Jaren öuerst van Nemande na tho Drücken) vthgahn / vnde vorköfft werden mochte."
"Also hebbe ick solcke / mine schware Arbeit / vnde grote Vnkoste / tho ewiger Danckbarheit / J.K.M. dem gantzen Ryke / vnde Vaderlande tho gude / (Dem ick my vterster vormögenheit / Lyues vnde Blodes / gewerdich tho syn / Erkenne) gerne anwenden / vnde disse mine Version, vnde Arbeit / J.K.M. als minem aller gnedigesten Könige / Landesfürsten / vnde Herrn / in aller vnderdenicheit / vnde Demoth / dediceren / vnde thoschriuen / willen. "
"Darmit ick / solcker miner Version, vnde Arbeit einen bequemen / vnde Hogen Patronen erlangen / vnde hebben mochte / de my vmme disse mine Translation, vnde Vordüdischinge / van den vnnütten Müleren / vnde Vorachteren gnedigst Schütten / vnde Schermen konde / vnde wolde."
"Vorhape ick nicht weiniger / J.K.M. werde an disser Version, nicht alleine ein gnedigest gefallen dragen / Mit gnaden / vnde gunsten / alse Landt vnde Lüden / nütte / vnde nödich / tho einer Nyen Jahres Gaue annemen / Myn gnedigeste Köninck / vnde Herre syn / vnde blyuen / Sondern gelöue ock / desuluige dat thom besten vorstahn / vnde in Gnaden jegen my / alß einen XLVI. Jarigen Olden getrüwen Dener / erkennen werden."
"De Ewige / Barmhertige / gnedige Godt / vnde Vader sines leuen Söns JEsu CHristi / de wolle sick J.K.M. sampt dersüluigen Ryke / Lande / Lüde / Förstendöme / vnde Herrschafften / tho allen Gnaden beualen syn laten / J.K.M. ein Godtfrüchtich / güdich / vorstendich Herte / vorlehnen / de Warheit tho leuende / Gerichte vnde Recht tho Administrerende / dat Gades Ehre / vnde erbredinge / sines Gödtliken Wordes / vnde Hilligen Namens / vnder einen wolwilligen gehorsame der Vnderdanen / vnde langwarendem bestendigem guden Regimente / in Frede / tho gedye vnde vpnehmen / tydtliker vnde Ewiger Saligen Wolluart / erholden werden möge / Amen."
"Datum Flenßborch den 2. Januarij / Na Christi vnses enigen Rades / Trostes vnde Heylandes / Minschwerdinge / vnde Salichmakende Gebordt / Jm J. D. XCIII. Jahre."
"J.K.M. Getrüwe vnde gehorsame Börger tho Fle<n>ßborch. Blasius Ekenberger."
Blasius, Ekenberger, um 1594
DISPOSITIO Des Handtbockes / Darinne de gantze Jnholdt des Jüdschen Lowbockes / mit den Condordantijs der Recess : Handtuesting : vnd Thord Deghn : Ock vth den Constitutionibus Regnum Daniae, ect. Jn XXXI. Distinctiones thosamen getagen / vnd alle Denische Idiomata vorklaret syn / mit etlicken anhangenden Processen der Sandtmenne / Neffningen / vnd der Eedes Handt: Vnder welcken dren Tochmalen / de gantze Praxis des Könings Woldemari Lowbockes vorfatet is.
(Repertorium zur Übersetzung des jütländischen Rechts von 1593)
Am Ende des Repertoriums heißt es:
"Vnde sonst vele andere Dinge / de tholesende vnde tho wetende nütte vnde nödich syn / mit grotem flite vnde arbeydt tosamende gebracht: per B.<lasium> E.<kenbergerum> L.<ubecensem>"
In der Ausgabe von 1593 hatte Ekenberger die dänischen Rechtsbegriffe unübersetzt gelassen und diese nur mit kurzen Erklärungen in niederdeutscher Sprache versehen. Offensichtlich reichte das nicht, weswegen der Absatz der Bücher zu wünschen übrig ließ. In dem auf Michaelis 1594 datierten Vorwort seiner Johann Adolf von Schleswig-Holstein-Gottorf gewidmeten Erklärung der dänischen Ausdrücke schreibt Ekenberger:
"Jst mir doch bißhero an meinen vielen angewanten Vnkosten eine treffentliche hinderunge gewesen / das nur der blosse Text de verbo ad verbum reddieret / vnd die Denischen Jdiomata et Phrases nicht expliciert geblieben sein / Das / wie manniger sich gesinnen vnd hören lest / wan er der Explication der vnuerstendtlichen Denischen Wörter mangelen solte / jhme an der blossen Version weinig gedienet were / Daher weinig Exemplaria biß daher abgangen sein."
Ekenberger reagierte auf die Kritik mit dem Verfassen einer alphabetisch geordneten Erklärung der dänischen Rechtsbegriffe und einem Repertorium, das das jütische Rechtsbuch inhaltlich erschloss. Leider erläutert Ekenberger nicht, warum er die Erklärung der dänischen Ausdrücke in hochdeutscher Sprache verfasst hat. Vielleicht hat man den Grund in der Person Johann Adolfs von Schleswig-Holstein-Gottorf zu suchen, dem die Schrift gewidmet war. Das Repertorium jedoch hat Ekenberger wiederum in niederdeutscher Sprache verfasst.
Die von Ekenberger ergriffenen Maßnahmen waren wie auch immer erfolgreich. 1603 war die Ausgabe von 1593 vergriffen.
Blasius, Ekenberger (Übers.), 1603
SECUNDAE EDITIONIS des Jüdtschen Lowbokes / So Anno 1590, in dem Denschen Repurgeret vnde Correct vth Kopenhagen: Folgende Anno 93. in de Holsteinsche Sprake vmmegesettet / tho Schleßwich in den Druck vthgeghan. Nu auerst wedderümme auergesehen / De Text van Worde tho Worde / vngeendert gelathen / mit velen schönen vnd fynen additionibus vnd concordantijs aller beschreuenen Denschen Rechte / locupleteret, welckes alles vnde yder insunderheit tho ende dissem Texte angehangen ys: PRIMA PARS. Dörch Blasium Ekenberger Lübeccensem / Börger der Stadt Flenßborch / mit sunderm grothen Flyte / allen de Godt vnde dat Densche Recht leeff hebben tho gude thosamen beschreuen / Anno 1603. Anno M. Dc. III.
(Zweite Ausgabe der Übersetzung des jütländischen Rechts)
Die Vorrede des Übersetzers Blasius Ekenberger lautet:
"EDle / Gestrenge / Ehrenveste vnd Hochwyse Könincklyke Stadtholder / ock Könincklyke vn<de> Förstlyke disser Förstendhome Schleßwig vnd Holstein / Hochwyse Räde vnd Amptlüde / veel günstige gebedende Heren / Na deme vor weinich / in dem affgelopenen 93. Jare / vth sunderliker inbrünstiger thoneginge / vmme dat Heyl des Vaderlandes / de ock Edle / Gestrenge / ytzo in Godt rouwende Christlyker Gedechtnisse / Here Hinrich Rantzow vp dem Bredenberge / Erffgeseten beyder Förstendhome Schleßwich vnde Holstein Stadtholder / Juwer Edle gestrenge vnd Herlichheyden geleuede Vader / Vedder / Ohm vnd Schwager (Myn gebedender Here vnde werde Maecenas) Vmme desüluigen Förstendhome / wo nicht weiniger / vmme dat Ryke Dennemarck sick wol vördenet gemaket / ye vnd alle wege / mit allem flythe in vederlyker vorsorge / darhen getrachtet vnd na högestem Vormögen de gantze Tydt synes Leeuendes bearbeydet hefft / Dat gude Corrspondens vnder dem Ryke vnde Förstendhomen / in den Landen gude Politi Ordening geholden / Dat Vaderlandt mit Gerichte vnde Gerechticheit (So wol alse vnder den familien gude Einicheit) erholden / vnde fründtlyck blyuen möchten."
"Hebben syne Gestrengheit insunderheit alse dat Jüdtsche Lowboeck Anno 90. Dörch den Edlen Ehrenvesten vnd Hochgelarten Niclaus Coessen Kön: May: tho Dennemarck Rath vnd Cantzelern tho Tarup Garde Erffgeseten / vp dat Nye vth dem olden vnuorstentlykem Denschen in reiner vnde vorstendiger Densch repurgeret / Dat vordunckelde Densch vorklaret / dat dörch dat vnflytige vmmeschryuent vorfelschet was / wedder gebracht / de mangel erfüllet / vnd in sölck eine Richticheit in den Druck gegeuen / dat yder Vaget / de dem Gericht vörgesettet / alse na einer Richtschnoer den Text Rechtes vör sick hedde. Demna he alle Jrrige Saken / in den Landen / da na Lowbokes Rechte gerichtet vnd Sake entscheyden werden möthen / wo nicht weiniger yder billyker Minsche syne egene Sake darna richten / Vnkost vorhöden vnde sick vor Schaden wachten könde / sick mit dem högesten angelegen syn lathen. Dat ock by den yennen vam Adel de der Denschen Sprake vnkündich / dennoch wegen erer Erffgüdere ein sunderlyck interesse hebben / wat de Densche Rechte vormögen vnd in sick holden / wethen möchten. Vorerst / dat de gemelte repurgerte Edition getrüwelyck verteret vnde in Holsteinsche Sprake vmmegesettet wörde / getrachtet."
"Darnegest alse datsüluige vp syner Gestrengheit ansehen / van my mit nicht geringem Arbeide vnde Flyte geschehen ys / nicht vnderlathen / darhenne by dem Hochwerdigen / Dörchlüchtigen / Hochgebarnen Försten vnd Heren / Johan Adolffen / Eruen tho Norwegen / Bisschop tho Lübeck / Hertogen tho Schleßwich vnd Holstein ect. Mynem ock gnedigen Försten vnde Heren / wo by dem Könincklyken (domahls Regerings) Räden tho bearbeiden / dat sölck transfererde Lowboeck / So van den Könincklyken Räden tho Rypen in Druck vththoghande angeordenet was (nicht auerst vmme mangel des preli vor dat mahl alldar geschehen können) tho Schleßwich in Druck vthginge / darup van beyden Heren privilegium in jo. Jahren nicht na tho drücken erworuen."
"Efft nu wol bauen myne schware Möye vnde Arbeit ick vor dat mahl / an dem grothen Vorlage / So ick daran gewendet / tho kort gekamen vnde tho Erstading mynes Vnkostens nicht wedder erlangen mögen."
"So ys my doch eines Deels eine sunderlyke anmodige ergetzinge mynes erledenen Schadens gewesen / dat dennoch veel hoges vnde neddriges standes Persone / eddel vnde vneddel myne Arbeit sick hebben gefallen lathen / leeff vnd werth holden."
"Darher ick nochmahls bewagen bin / dewyle der olden gedrückeden Exemplar weinich vorhanden / mennichlykem by yder manne tho sunderlyken deensten / vnde gefallen desüluigen translation thom andern mahle in twe Deele in Druck tho geuende / dem rechten Texte vnaffgebraken ock nicht thogesettet / alleine mit bygefögedem Repertorio, Vnde Vorklaringe der vnbekanden Denschen Wörde / vnde etlyker Dinge mehr / de dem flytigen Leser vörhen vnbekandt gewesen / tho lesende lustich / tho wethende anmödich vnde tho gebrukende nütte vnde nödich / mit vormeldinge der antalle der Harrit im Ryke belegen / Wo veel der syn. Explication des Wapens. Introduction vnde Anleydinge einer kleinen Tabulen darinne klerlyck begrepen in dren Thowmahlen / De gantze Vorstandt vnde practica des Lowbokes mit einem Register auer yder Boeck in Versche vorfathet / Woruth balde vnde lichtlyck ein yder vthwendich lehre vnde beholden / vp den Vingeren (alse syn Pater noster) herseggen / vnde wat in yderem Capittel tracteret wert / vortellen kan."
"Deme thofolge / ys vth der Denschen vnd Latinischen translation in vnse Holsteinsche sprake vmmegesettet de Constitution VVoldemari dörch den Rechtesgelehrden Manne Lille Thord Deghen in dem Parlamente tho Nyborch / vp Köninck VVoldemari, vnde der Rykes Stende Bewillinge thosamen getagen / Confimeret vnde dem Denschen vnde Latinischen Lowboke / So Anno 1508. tho Kopenhagen angedrucket gewesen ys / beth anhero auerst in der Düdeschen Sprake nühe gelesen / ock in Druck / mit resolution der olden Münte vnde anders veel mehr guden Dinges tho wethende nütte vnde nödich in den Druck vthgeghan / alse dat vp dem vöfften Blade in specie vortekent ys / welckes alles vnd ydes vth flytiger langer observation van 56. Jahren her / eines deels ock vth der vördreplyken Heren Rykes Räden vnd Cantzelern Heren Johann Friesen / Heren Niclaus Coesen Bökeren / vnde anderen hochwysen Menner Schrifften / ick thosamen gelesen / ock by Juwer Gestrenge / Ehrenveste vnde Herrlicheiden Väderen vnde vhrolden Tyden / in Gerichten / dar ick vnwerdich in myner deenstwarding van Kön: May: mynen gnedigsten Köningen vnd Heren Christian. III. & Frede. II. in den Gerichts Dagen ein Schryuer angeordent gewest bin / süluen erfaren / den Nakömelingen na vns tholatende / vnd daruan Wetenschop tho hebbende / nicht vnbequeme erachtet."
"Derwegen wolle Juwe Ehrenueste / Gestrenge vnde Herrlicheide disse myne vnderdeenstlyke Ertöginge tho gunsten vnde gudem gefallen / van my dancknemich annehmen / Myne günstige Heren / Patronen vnde Maecenaten, alse dersüluen Vedere vörher allewege / my mit allen gunsten / nicht weiniger ock gewagen gewest / ock syn vnde blyuen."
"De ewige Barmhertige Godt / wolle J.E.G. vn<de> Herrlicheit sampt vnd besunder sick tho gnaden befahlen syn lathen / Dörch de Gaue synes hilligen Geistes yuw allen ein Godtfrüchtich / güdich / vorstendich Herte vorlehnen / De Warheit / Gerichte vnde Gerechticheit / dermathen tho administreren, dat der leuen hilligen Engel Loffgesanck Gade im Hemmel syne Ehre / Frede vp Erden vnde den Menschen ein Wollgefallen daranne in alle Ewicheit wedderfahren möge / dörch Christum vnsen HEren Amen."
Ekenberger, Blasius um 1603
DISPOSITIO Des Handtbockes / Darinne de gantze Jnhaldt des Jüdschen Lowbockes / mit den Concordantijs der Recess : Handtuesting : vnd Thord Deghn : Ock vth den Constitutionibus Regnum Daniae, ect. Jn XXXI Distinctiones thosamen getagen / vnd alle Denische Idiomata vorklaret syn / mit etlicken anhangenden Processen der Sandtmenne / Neffningen / vnd der Eedes Handt: Vnder welcken dren Tochmalen / de gantze Praxis des Könings Woldemari Lowbockes vorfatet.
(Repertorium zur zweiten Ausgabe der Übersetzung des jütländischen Rechts von 1603)
Johannes Moller bemerkt zu Eckenbergers Übersetzung:
"In idioma etiam Saxoniae inferioris & Cimbriae nostrae vernaculum nomocanon hic, a non uno autore, in gratiam incolarum ducatus Slesvicensis (qui, cum jure hoc omnes teneantur, non omnes tamen linguae, qua conscriptum es, Danicae sunt periti, est transfusus, & isto aliquoties, sub finem seculi XV. publicatus, antequam ipsum prototypon Danicum, seculo XVI, typorum beneficio prodiret. Primae versionis Holsaticae, quam vocat, A. 1483. sed absque titulo, excusae, mutilae praeterea deformis, ac admodum mendosae, alterius item, eadem dialecto Hafniae A. 1495 publicatae, Blasius Eckenbergerus noster injecit mentionem. An diversa ab his sit, quae, Henr. Gieseberto teste, A. 1486 in charta octoplicata prodiit cum nullam earum videre mihi hactenus contigerit, nequeo definire."
"Versio Belgica, quam A. 1539. editam esse Alb. Barrholinus (sic!) affirmat, vereor ne in utopia sit quaerenda, & ex Saxonicarum aliqua a viro docto, sed non satis accurato, nostrique & Belgici idiomatis affinitate decepto, in Belgicam transmutata."
"XII. Versionum Saxonicarum omnium recentissima quidem, sed accuratissima, est Eckenbergeriana, autorem agnoscens Blasium Eckenbergerum Lubecensem, scribam praefecturae Flensburgensis, per annos LVI. & quod excurrit, publicum, & judicii simul provincialis Slesvico-Holsatici grammateum, A. 1603, (aet. 80mo) etiamnum superstitem is, cum insignem juris provincialis peritiam assiduo sibi rerum forensium usu parasset, hortatu consiliariorum in Cimbria regiorum & ducalium, ac pro regis Henr. Ranzovii, versionem hanc est agressus, & editionem Danicam, A. 1590. revisam, in eadem praecipue secutus. Verbum verbo reddidit, & quoties hoc ob diversum linguae utriusque genium commode fieri non poterat, prototypi Danici textum versioni Saxonicae, Canuti, interpretis Latini (cujus eum vestigiis presse institisse Resenius observat,) exemplo, adjecit. Laborem hunc suum consiliariis regiis Anderschoviae in Seelandia obtulit, quorum jussu Georg. Schomakerus J.U.D. eum revidit, & autor postmodum, cum Nicolao Kaasio cancellario is itidem magnopere placuisset, Slesvigae, typis Wegnerianis, A. 1593. publicavit; nomine suo in titulo quidem dissimulato, sed epistolae ad Christ. IV. tum dedicatoriae subjecto."
"Secundae, quam bipartitam dare constituerat, illius editioni, A. 1603. impressae, & plurimis egregiis accessionibus, legumque Danicarum omnium concordantiis locupletatae, nomen suum praefixit, sed primam tantum illius partem divulgavit. Pars altera, cui titulum Enchiridii, sive manuductionis ad nomocanonis hujus praxin & processum, aliis etiam Danorum legibus illustratum, MSta etiamnum latet, & a Pet. Resenio Bibliothecae Hafniensi Academicae, cum aliis libris suis, est donata. Exhibet illa (uti index parti I. praefixus testatur:) 1. Synopsin nomocanonis Jutici tabularem; 2. Synopsin ejusdem mnemonico metricam; 3. Tractationes varias de juramentis; 4. Waldemari regis constitutiones, & articulos accorrectiones legum Thordonis Deghn, Daniae legiferi; 5. Tr. de emptione agrorum; 6. Admonitiones de processibus causarum aliquot singularium; 7. Jus municipale (dat Birckerecht) ab Erico Glipping, R. Daniae, Neoburgi in Fionia A. 1269. publicatum, & Christophoro Bavaro deinceps auctum; aliaque cognati argumenti meletemata complura."
"Seorsim Eckenbergerus Slesvigae A. 1594. edidit, ac versioni deinde suae in edit. secunda A. 1603. subjunxit Repertorium Nomocanonis Jutici Alphabeticum, darinn die schweren Dänischen Wörter des Lowbooks / nach Ordnung des Alphabeths / erkläret / und mit den Concordantiis Thordonis Deghn, und aller anderen Waldemaro II. gefolgten Könige Constitutionen, Recessen, Privilegien, & ect. den Erbverträgen zwischen Dennemarck / und den beyden Fürstenthümern / Schleswig und Holstein / auch mit der An. 1593. publicirten Landgerichts-Ordnung verglichen worden; welchem auch hinzugethan ist die Conciliation oder Vergleichung des Textes des Jütischen und Seelandischen Lowbookes."
Johannes Moller: Isagoge ad historiam Chersonesi Cimbricae 1 (1691), S. 266 ff.
Arbeitsübersetzung:
"Auch in die einheimische Sprache Niedersachsens und unseres Jütlands (Cimbria) ist dieses Rechtsbuch [das jütische Rechtsbuch], und das nicht nur von einem einzigen Autoren, den Einwohnern des Herzogtums Schleswigs zuliebe, die während sie alle unter dieses Recht fallen, jedoch nicht alle der dänischen Sprache, in der es verfasst ist, kundig sind, übertragen worden und solcherart ein paar Mal zum Ende des 15. Jhs. veröffentlicht worden, noch bevor die dänische Vorlage selbst im 16. Jh. dank der Druckertypen an den Tag kam. Die erste holsteinische Fassung, wie er sie nennt, die im Jahre 1483, aber ohne Titel erschienen ist, verstümmelt, außerdem missgestaltet und bis zu einem gewissen Maße fehlerhaft, wie auch die andere in demselben Dialekt im Jahre 1495 zu Kopenhagen veröffentlichte erwähnt unser Blasius Eckenberger.1 Ob die Fassung, die nach dem Zeugnis von Heinrich Giesebert im Jahre 1486 in Oktavformat an das Licht gekommen ist, sich von diesen unterscheidet, kann ich nicht bestimmen, da mir bislang keine davon zu Gesicht gekommen ist.2"
"Die niederländische Fassung, die im Jahre 1539 herausgegeben worden sein soll, wie Albertus Bartholinus versichert, ist, fürchte ich, im Nirgendwo zu suchen. Irgendeine der sächsischen (niederdeutschen) Fassungen wird wohl von dem gelehrten, aber nicht hinreichend genauen Manne, der von der Verwandtschaft unserer und der niederländischen Sprache getäuscht worden war, zu einer niederländischen Fassung gemacht worden sein.3"
"Die jüngste von allen sächsischen (niederdeutschen) Fassungen zwar, aber die genaueste ist die Eckenbergersche, die ihren Verfasser Blasius Eckenberger aus Lübeck nicht zu erkennen gibt, den Schreiber des Amtes Flensburg durch 56 Jahre hindurch und darüber hinaus im Jahre 1603 noch mit 80 Jahren gleichzeitig öffentlich bestellter Sekretär des schleswig-holsteinischen Landgerichtes. Dieser hat, nachdem er sich durch beständige Ausübung von Gerichtssachen eine hervorragende Kenntnis des Landesrechtes angeeignet hatte, auf Ansinnen der königlichen wie auch herzoglichen Räte in Jütland wie auch des königlichen Statthalters Heinrich Rantzau diese Übersetzung in Angriff genommen und ist dabei vor allem der dänischen, im Jahre 1590 übersehenen Ausgabe4 gefolgt. Er gab sie Wort für Wort wieder und, sooft das nicht aufgrund des unterschiedlichen Wesens beider Sprachen zwanglos geschehen konnte, hat er Text der dänischen Vorlage in die sächsische (niederdeutsche) Fassung nach dem Beispiel Knuds, des lateinischen Übersetzers, eingefügt, dessen Spuren er, wie Resenius bemerkt, genau gefolgt ist.5 Diese seine Arbeit hat er bei den königlichen Räten auf Schloss Antvorskov auf Seeland eingereicht, auf deren Befehl Georg Schomaker, Doktor beiderlei Rechte, diese übersah. Nachdem der Kanzler Niels Kaas diese ebenfalls gnädigst gebilligt hatte, hat der Verfasser diese in Schleswig von Wegner gedruckt im Jahre 1593 bekannt gemacht. Seinen Namen hat er zwar im Titel weggelassen, aber dann dem Widmungsbriefe an Christian IV. unten angesetzt."
"Der zweiten, im Jahre 1603 gedruckten Ausgabe, die zweiteilig herauszugeben er sich vorgenommen hatte, und die um sehr viele hervorragende Zusätze und Konkordanzen aller dänischer Gesetze bereichert ist, hat er seinen Namen vorangestellt, aber nur den ersten Teil unter das Volk gebracht.
Der andere Teil, dem er den Titel vorangestellt hat Handbuch oder Anleitung zur Anwendung dieses Rechtsbuches und zum Prozess, auch mit anderen dänischen Gesetzen illustriert, bleibt bis jetzt als Manuskript verborgen. Petrus Resenius hat es zusammen mit seinen anderen Büchern der Kopenhagener Universitätsbibliothek vermacht. Es legt jener (wie der dem 1. Teile vorangestellte Index bezeugt) 1. einen tabellenförmigen Entwurf des jütischen Rechtsbuches dar; 2. einen metrischen Entwurf desselben zur Gedächtnisstütze; 3. verschiedene Abhandlungen zu den Eiden; 4. König Waldemars Verordnungen & Thord Deghns verbesserte Gesetzesartikel, die er Dänemark zum Gesetz gegeben hat; 5. eine Abhandlung über den Kauf von Äckern; 6. Ermahnungen zur Vorgehensweise in einigen einzelnen Rechtssachen; 7. das Munizipalrecht (dat Birckerecht), das von Erik Glipping, König von Dänemark zu Nyborg auf Fünen 1269 veröffentlicht und zunächst von Christoph von Bayern vermehrt worden ist und viele andere Studien verwandten Gegenstandes."
"Gesondert hat Eckenberger zu Schleswig im Jahre 1594 herausgegeben und dann seiner Übersetzung in der zweiten Ausgabe im Jahre 1603 angehängt ein Repertorium Nomocanonis Jutici Alphabeticum, darinn die schweren Dänischen Wörter des Lowbooks / nach Ordnung des Alphabeths / erkläret / und mit den Concordantiis Thordonis Deghn, und aller anderen Waldemaro II. gefolgten Könige Constitutionen, Recessen, Privilegien, & ect. den Erbverträgen zwischen Dennemarck / und den beyden Fürstenthümern / Schleswig und Holstein / auch mit der An. 1593. publicirten Landgerichts-Ordnung verglichen worden; welchem auch hinzugethan ist die Conciliation oder Vergleichung des Textes des Jütischen und Seelandischen Lowbookes."6
1 Ekenberger erwähnt im Vorwort zur ersten Ausgabe seiner Übersetzung (1593) die niederdeutsche Ausgabe von 1486! Eine 1495 zu Kopenhagen erschienene Ausgabe "in Holsteinischer Sprache" wird aber tatsächlich in Ekenbergers auf den Michaelistag 1594 datierten Widmungsschrift zum Repertorium zur Ausgabe 1593 vermeldet.
2 Die niederdeutsche Ausgabe Lübeck, 1486 liegt meines Wissens bis jetzt nur in Form eines Faksimiles vor.
3 Alberti Bartholini De scriptis Danorum. liber posthumus, auctior editus a fratre Thoma Bartholino. Hafniae, Typis Matthiae Godicchenii, sumptibus Petri Haubold Acad. Bibl. Anno (I) I)C LXVI, p. 128
4 Den Rette Judske Lowbog / Nu Nylige offuerseet / Corrigerit oc Dansken Forbedrit / Aar M. D. LXXXX. Prentet i den Kongelige Stad Kiøbenhaffn / Aff Matz Vingaardt / 1590.
5 Die lateinische Übersetzung entstand um 1460 und wurde erstmals zu Ripen, 1504 zusammen mit dem dänischen Text gedruckt gefolgt von der Ausgabe Kopenhagen, 1508. Ekenberger hat die Ausgabe Ripen, 1504 wohl nicht gekannt. Im Vorwort zur Ausgabe 1593 und im Vorwort zur Ausgabe 1603, sowie in den Vorworten zu den Repertorien zu diesen Ausgaben erwähnt Ekenberger nur die Ausgabe Kopenhagen, 1508.
6 Repertorium zur Ausgabe 1593, Ausgabe 1603, Anhang.
Weitere Werke von Blasius Ekenberger
Spuren des Lebens von Blasius Ekenberger In der Flensburger Nikolaikirche, wo Ekenberger begraben sein soll, hing früher ein Bildnis, das ihn gegen Ende seines 77. Lebensjahres zeigte. (Eine Wiedergabe dieses Bildnisses mit dem Untertitel "Blasii Eckenberger Lubecensis effigies in templo Flensburgensi S. Nicol. aet. 77" findet sich bei Von Westphalen: Monumenta inedita IV, tabula 29.) Unter dem Bildnis befand sich folgende Inschrift: "Ingens Lubecum genuit me, Lipsia culta"An der wohl von Blasius Ekenberger und seiner Frau Anna gestifteten Kanzel der Flensburger Nikolaikirche ist noch heute eine Tafel zu sehen, auf der steht: "Blasius Eckenberger Lubecensis Anna Eckenbergers Frans Holstein Dochter"Die Muttersprache Ekenbergers, der in der ersten Hälfte des 16. Jhs. zu Lübeck geboren worden war, dürfte mit einiger Sicherheit das Niederdeutsche gewesen sein. Seine Ausbildung erhielt er aber wohl im hochdeutschen Raum, nämlich in Leipzig, was die Worte "Lipsia culta formavit mores" andeuten. Mitteilungen zum Leben von Blasius Ekenberger finden sich in Dansk Biografisk Leksikon, außerdem bei Falck, 1819 auf S. XXIV und XXV. |
Blasius Ekenberger im Alter von 77 Jahren |
Stand: 27. Oktober 2024 | Zurück |