EINIGE SELTENE BÜCHER ZUR GESCHICHTE NORDFRIESLANDS

Vorliegende Literaturliste ist keine Bibliographie, sondern will nur einige seltene Bücher zur Geschichte Nordfrieslands sammeln und zugänglich machen.

 

GESCHICHTE NORDFRIESLANDS

Boethius, Matthias (1623)
Matthiae Boethii De cataclysmo Nordstrandico commentariorum libri tres. Slesvici. Excudebat Iohannes Höferus, Anno M. DC. XXIII.


Heimreich, Anton (1666)
Nord-Fresische Chronick / Darin von denen dem Schleßwigischen Hertzogthum incorporirten Fresischen Landschafften wird berichtet. Mit Fleiß zusammen geschrieben durch M. Antonium Heimreich / Pastorn auff dem Mohre / in dem weiland so genannten Biltringsharde / des Landes Nord-Strandt. Gedruckt zu Schleßwich impensis autoris durch Johann Holwein / Fürstl. Buchdru. An. M. DC. LXVI.


Heimreich, Anton (1668)
M. Antonî Heimreichs ernewrete Nordfresische Chronick. Außgegeben Anno 1668. [Durch Antonium Heimreich / Pastoren auff dem Mohre im Nordstrande. Schleßwig / in der Fürstl. Druckerey gedruckt durch Johann Holwein / Impensis autoris An. C. (I) I) C LXIIX.]


Heimreich, Anton (1819)
M. Anton Heimreichs, weyl. Prediger auf der Insel Nordstrandisch-Mohr, nordfresische Chronik. Zum dritten Male, mit den Zugaben des Verfassers und der Fortsetzung seines Sohnes, Heinrich Heimreich, auch einigen andern zur nordfresischen Geschichte gehörigen Nachrichten vermehrt herausgegeben von Dr. N. Falck, Professor des Rechts in Kiel. Tondern 1819. Gedruckt in der Königlich privilegirten buchdruckerey der Wittwe Forchhammer.


Outzen, Nikolaus (1824)
Ueber die richtige Ansicht und Würdigung der Verzeichnisse von den Kirchen in Nordfriesland, nach ihrem verschiedenen Alter / Outzen
In: Staatsbürgerliches Magazin, mit besonderer Rücksicht auf die Herzogthümer Schleswig, Holstein und Lauenburg. - Bd. 4 (1824). - S. 172 - 189


Outzen, Nikolaus (1826)
Forschungen zur genauern Prüfung der beiden alten topographischen Kirchen-Verzeichnisse und der Meyerschen Charten vom Alten Nordfrieslande, um das richtige ungezweifelte Alter derselben bestmöglichst zu ergründen; zur völligern Beglaubigung ihrer authentischen Echtheit, und zur Bewährung der daraus zu ziehenden Vaterlandskunde in der Vorzeit der dunkeln Jahrhunderte / von Pastor Outzen in Brecklum

  1. Teil, in: Staatsbürgerliches Magazin, mit besonderer Rücksicht auf die Herzogthümer Schleswig, Holstein und Lauenburg. - Bd. 6 (1826). - S. 126 - 164
  2. Teil, in: Staatsbürgerliches Magazin, mit besonderer Rücksicht auf die Herzogthümer Schleswig, Holstein und Lauenburg. - Bd. 6 (1826). - S. 338 - 404

Petreus, Johannes
Johannes Petreus' († 1603) Schriften über Nordstrand. Nach den besten Handschriften herausgegeben von Prof. Dr. Reimer Hansen, Oberlehrer in Oldesloe. Mit einem Facsimile und einer Karte. Kiel. Kommissions-Verlag der Universitäts-Buchhandlung. 1901.


Sax, Peter (1656)
De praecipuis rebus gestis Frisiorum septentrionalium breviter descriptis & iconice adumbratis libri sex e summis antiquitatum tenebris producti per Petrum Sax Eydora-Frisium A.C. M D C LVI.
In: Monumenta inedita rerum Germanicarum praecipue Cimbricarum, et Megapolensium, quibus varia antiquitatum, historiarum, legum juriumque Germaniae, speciatim Holsatiae et Megapoleos vicinarumque regionum argumenta illustrantur, supplentur et stabiliuntur. E codicibus manuscriptis, membranis et chartis authenticis erui studuit notasue adjecit et cum praefatione instruxit Ernestus Joachimus de Westphalen, aurati ordinis Slesvicensis Holsatici eques, regiae celsitudinis ducis Slesvici et Holsatiae regnantis cancellarius aulae et senatus intimi hujusque consiliarius, supremi consistorii militaris et ecclesiastici vicarius praeses, academiae Chiloniensis curator etc. Tomus I. cum tabulis aeri incisis. Lipsiae impensis Jo. Christiani Martini MDCCXXXIX.

Columnae 1337 - 1388

Stift und Stadt Ripen

Da Friesen bei der Entstehung der Stadt Ripen (dänisch: Ribe) in Dänemark vermutlich eine Rolle gespielt haben und Westerland Föhr und Amrum im Mittelalter unter das Stift Ripen fielen, wird die Geschichte Ripens hier berücksichtigt.

Chronicon ecclesiae Ripensis
Chronicon ecclesiae Ripensis seu Annales episcoporum Ripensium quos ex veteri codice manuscripto eruit & edidit Petrus Terpager. Havniae, ex typographéo regiae majest. & universit. Ao. MDCCVIII.


Terpager, Peder (1736)
Ripae Cimbricae seu urbis Ripensis in Cimbria sitae descriptio ex antiquis monumentis, bullis, diplomatibus eruta et variis iconibus aeri incisis et suis locis insertis illustrata per Petrum Terpager Ripensem. Flensburgi, impensis Davidis Korte. 1736.


Outzen, Nikolaus (1819)
Versuch einer gründlichen und unpartheyischen Beantwortung der merkwürdigen Preisaufgabe über die dänische Sprache im Schleswigschen, enthaltend die Geschichte derselben mit allen den wichtigeren Umständen und Vorfällen in einem jeden der vergangenen Zeitalter, von dem ersten an bis auf die gegenwärtige Zeit, nach Anleitung der Haupt- und Neben-Fragen von N. Outzen Pastor zu Brecklum bey Bredsted. - S. 111 f.
In: Preißschriften die dänische Sprache im Herzogthum Schleßwig betreffend; von M. E. C. Werlauff, Justizrath, Professor und Secretair bey der Königl. Bibliothek und N. Outzen, Prediger zu Brecklum bey Bredsted. Kopenhagen, 1819. Bey dem Hofbuchhändler Johann Heinrich Schubothe.

 

 

ZU DEN HARDEN DER FRIESISCHEN UTHLANDE

Waldemar-Erdbuch
Liber census Daniae : Kong Valdemar den Andens Jordebog / udgivet og oplyst af O. Nielsen, Dr. phil., Arkivar. - København : G.E.C. Gads Forlag. Thieles Bogtrykkeri, 1873
S. 18

In den Harden der Uthlande galt friesisches Recht, während in den übrigen Harden des Herzogtums Schleswig jütisches Recht angewandt wurde, so auch auf den friesisch besiedelten Geesträndern der Norder- und Südergoesharde sowie der Karrharde.

 

 

KIRCHENORGANISATION UND -GESCHICHTE

Quellen zur Geschichte des Bistums Schleswig
Quellen zur Geschichte des Bistums Schleswig / herausgegeben von Prof. Dr. Reimer Hansen, Oldesloe und Willers Jessen, Eckernförde. - Kiel : Kommissions-Verlag der Universitäts-Buchhandlung, 1904
(Quellensammlung der Gesellschaft für Schleswig-Holsteinische Geschichte ; sechster Band)


Falck, Niels Nikolaus (Hrsg.)
Ein Verzeichniß sämmtlicher Kirchen im alten Nordfriesland und ein Verzeichniß der schleswigschen Diöcese
Staatsbürgerliches Magazin mit besonderer Rücksicht auf die Herzogthümer Schleswig, Holstein und Lauenburg. - Bd. 4 (1824). - S. 189 - 200

Enthält:

  1. Designatio der Harden vnd Kercken in Frisia minori oder Nordfreslandt. Ao. 1240,
  2. Verteckeniß aller Propositurn, pastoraten Städe und Carspel Kercken und Capellen, so wannerdags dem Bischops-Stift Schleswig incorporirt gewesen sin. Ex vetusto Catalogo, in Bibliotheca D. Johannis Harsii nostri inventa.

Heimreich, Anton (1683)
Schleßwigische KirchenHistorie / Darinn die abschaffung der Heidnischen Abgötterey / und einführung der in der Römischen Kirchen üblichen Christlichen Religion, Auch stifftung des Schleßwigischen Bißthums und desselben Bischöffe Leben / Und die endlich vorgenommene Reformation, und nach derselben sich eräugnete Ketzereyen / neben anderen im Schleßwigischen Hertzogthum vorgefallenen KirchenHändelen / Aus glaubwürdigen Schriften und Nachrichtungen ist verfasset und zusammen gezogen durch M. Antonium Heimreich Walthern / P. auf dem Mohre im NordStrande. Schleßwig gedruckt bey Johan Holwein / Jm Jahr 1683.

 

 

KARTEN

Mejer, Johannes (1652a)
Landtcarte von dem alten Nortfrieslande. Anno 1240. Frisia Cimbrica antiqua
Newe Landesbeschreibung der zwey Hertzogthümer Schlewich vnd Holstein, zusambt vielen dabey gehörigen newen LandCarten, die auff Jhr Königl.-Maytt zu Dennemarck, Norwegen etc. vnd Jhr Fürstl. Dürchl. beeder der regierenden Hertzogen zu Schleswich-Holstein, ect. Aller- vnd Gnadigsten Befehle von dero Königl. Maytt. bestaltem Mathematico Iohanne Mejero. Hus. Cimbro. chorographicè elaborirt, dürch Casparum Danckwerth D. zusammen getragen vnd verfertigt, worin auch das Alte Teütschland kürtzlich beschrieben, mit begriffen ist. Anno 1652. Matthias et Nicolaus Petersen, fratres, aurifices Husemenses sculpserunt.

Anton Heimreich bemerkt zu der Quelle dieser Karte:

"Es haben aber die Fresen die an diesen orten eingenommene drey landschafften folgender massen abgetheilet / daß nachdem sie anfangs in Eiderstet angekommen und befunden / daß die ströme und wasser dasselbe schon vor ihnen in drey häupt-theile abgetheilet (welche wider anderer meynung von andern vor des Ptolomaei drey insulen geachtet werden) sie es auch bey solcher abtheilung haben gelassen / und weil sie daselbst zu schiff angekommen / haben sie so wol im grossen einsiegel aller dreyer harden drey schiff / als in den besondern siegeln eines jeglichen hardes ein schiff besonders geführet. Und ist das erste Harde Eiderstette / oder Eyderharde / gleichsam das gestade oder harde an der Eider geheissen / dessen einwohner die Eidermannes sind gennet worden. Das ander ist Uthholm / so geheissen von Eith oder Udo / das ist / vom wasser /damit dieser Holm umbgeben / oder / daß es der üterste holm des landes gewesen / dessen einwohner die Uthholmer oder Holmer sein geheissen worden / welches theil auch weiland Uthland und Süderstrand ist genent / so weyland biß an Heiligland hinaus hat gereichet / wie es Johan Meyer in seinen außgegeben Landtaffelen mit allen weyland darin gelegenen Kirchspielen (so vor langen jahren mit den zum Heiligenlande gehörigen Kirchspielen / vom Meer sein weg gespület) nach anweisung des vom Bischoff zu Kopenhagen ihm ertheileten abrisses von diesem NordFreßlande hat vorgestellet. Das dritte aber Everschup / oder Averschup / so genant / von den daran lauffenden Heverstrom / und ist sonsten das Norderharde / und dessen einwohner die Norderhardesmann genennet worden."
(Heimreich 1668, S. 46)

Nach Nikolaus Outzen hat es sich bei diesem Bischof um Hans Poulsen Resen (1561-1638) gehandelt:

"... was Heimreich S. 91 und 162 wiederholt so ganz bestimmt versichert, der es ohne Zweifel aus Mejers Munde gehört, vielleicht mit seinen Augen gesehen, daß er vom alten Nordfriesland einen Abriß, - und wahrscheinlich eben von dem Jahre 1240, da K. Waldemar 2, wie Petr. Saxe in alten Mst. gefunden, die Friesen unter seine Gewalt gebracht, und, wie das Jordbog überhaupt, und z.B. besonders bei Langebek, t. 7, p. 522 auch zu beglaubigen scheint, Friesland auf- und abzeichnen lassen, - vom Bischof zu Kopenhagen, Joh. Pauli Resenius († 1638), welcher Abriß mit der ganzen Resenischen Bibliothek, von dem Enkel dieses Bischofs, Petrus Joh. Resenius, an die Kopenhagener Bibliothek vermacht, leider unfehlbar im großen Brande 1728 von den Flammen verzehrt worden, zum Grunde gelegt habe."
(Outzen 1824, S. 178)

Tatsächlich hat dieser Bischof alte Handschriften gesammelt.


Mejer, Johannes (1652b)
Landtcarte von dem Nortfrieslande in dem Hertzogthumbe Sleßwieg. Anno 1651
Newe Landesbeschreibung der zwey Hertzogthümer Schlewich vnd Holstein, zusambt vielen dabey gehörigen newen LandCarten, die auff Jhr Königl.-Maytt zu Dennemarck, Norwegen etc. vnd Jhr Fürstl. Dürchl. beeder der regierenden Hertzogen zu Schleswich-Holstein, ect. Aller- vnd Gnadigsten Befehle von dero Königl. Maytt. bestaltem Mathematico Iohanne Mejero. Hus. Cimbro. chorographicè elaborirt, dürch Casparum Danckwerth D. zusammen getragen vnd verfertigt, worin auch das Alte Teütschland kürtzlich beschrieben, mit begriffen ist. Anno 1652. Matthias et Nicolaus Petersen, fratres, aurifices Husemenses sculpserunt.


 

FRIESISCH

Luther, Martin
Nordfriesischer Katechismus in Strander und Föhringer Mundart / [herausgegeben] von Walther Ziesemer in Königsberg
In: Jahrbuch des Vereins für niederdeutsche Sprachforschung (Niederdeutsches Jahrbuch). - Jg. 48 (1922). - S. 53 - 74

Um 1600 oder vielleicht früher entstandene Übersetzung des Kleinen Katechismus.

Heimreich, Anton (Übersetzer) (1668)
Yn Miren-Söngh. Yn Een-Söngh
In: M. Antonî Heimreichs ernewrete Nordfresische Chronick. Außgegeben Anno 1668. [Durch Antonium Heimreich / Pastoren auff dem Mohre im Nordstrande. Schleßwig / in der Fürstl. Druckerey gedruckt durch Johann Holwein / Impensis autoris An. C. (I) I) C LXIIX.]


Bendixen, Andreas (1749)
Damals Jö Tidd es Monsieur Atge Paysen fuan Tiersböll, en Riädmuan ohn Harsböll en sinn Breeid Mademoiselle Catharina Heselers of ä Christian Albrechten Kug den 29. Aug. 1749 Briälp mageten; So wenschet Jem hier tae Lock mä hag ihnfullig fresk Fiärsche en guan Frönd, en Södschen-Börn fuan ä Briädgom Andreas Bendixen, off Neysiörspell ohn Widdinghierd. Tondern, gedruckt bey des sel. Claus Kießhuys Erben.
In: Vermischte historisch-politische Nachrichten in Briefen von einigen merkwürdigen Gegenden der Herzogthümer Schleßwig und Hollstein, ihrer natürlichen Geschichte und andern seltenen Alterthümern, gesammlet von Johann Friedrich Camerer, Jhro K. M. zu Dännemark, Norwegen bestalter Kriegs-Assessor, Correspondent der Königl. Großbrittanischen Gesellschaft der Wissenschaften zu Göttingen. Flensburg und Leipzig, bey Johann Christoph Korte, 1758. und in Altona im Kortenschen Bücherlager. S. 181 - 186

Hochzeitsgedicht auf Wiedingharder Friesisch.


Peters (1757)
Beitrag zur Kenntniß der friesischen Sprache (Geschrieben im Jahr 1757; mitgetheilt von Herrn Organisten Peters in Wrixum auf Föhr)
In: Staatsbürgerliches Magazin, mit besonderer Rücksicht auf die Herzogthümer Schleswig, Holstein und Lauenburg. - Bd. 5 (1826). - S. 739 - 745

Dieses kurze Wörterverzeichnis enthält nicht nur föhringer Wörter, sondern auch Wörter eines abweichenden friesischen Dialekts, der damals noch auf Osterland Föhr und besonders in Wyk gesprochen wurde. Vergleiche den Katechismus in friesischer (strander) und föhringer Mundart.


Lorenzen, Lorenz (1762)
Genaue Beschreibung der wunderbaren Insel Nordmarsch, in welcher von der Beschaffenheit des Landes, der Einwohner, ihren Sitten und Gebräuchen ect. viele merkwürdige Dinge enthalten. Das 20. Capitel. Von der Sprache auf Nordmarsch
In: Vermischte historisch-politische Nachrichten in Briefen von einigen merkwürdigen Gegenden der Herzogthümer Schleßwig und Hollstein, ihrer natürlichen Geschichte und andern seltenen Alterthümern, gesammlet von Johann Friedrich Camerer, Jhro K.M. zu Dännemark, Norwegen bestalter Kriegs-Asessor, Correspondent der Königl. Großbrittanischen Gesellschaft der Wissenschaften zu Göttingen. Zweyter Theil. Flensburg und Leipzig, bey Johann Christoph Korte, 1762 und in Altona im Kortenschen Bücherlager.
S. 111 - 119

 

 

FRIESISCHES RECHT

Eiderstedt (1418, 1426)
Friesische Rechtsquellen / von Karl Freiherrn von Richthofen. - Berlin : Nicolaische Buchhandlung, 1840. - S. 361 - 368

Anton Heimreich schreibt in seiner Nordfriesischen Chronik:

"Und finde ich auch / daß die rathleute des landes Eiderstät An. 1418. beliebet und gewilkühret / kind nach kind zu halten / daß nach außweisung des rechten alten landrechts proximus gradu in linea descendente excludat remotiorem, der nechster angewanter in nidersteigender linie die jenigen von der erbschafft außschlisse / so ein oder mehr glieder weiter aus seyn / und daß der deßfals besiegleter brieff Fedder Tetens (so des Stallers Tete Fedderkens vater gewesen) in verwahrung genommen. Wie denn auch daselbst ist erkand worden / daß das erbgut dem andern glied ist zur hand geschieden / und das dritte glied davon ist abgeschieden worden / welches die lande Eid: Ev: und Uthholm vor zwey dinghöringe als / Backe Bondis und Harding Volquarts feste zu halten angenommen / beschrieben / und mit des landes insiegel bekräfftiget."
(Heimreich 1668, S. 181)
"Jedoch hat man noch in den landen Eiderstät / Everschop und Uthholm daß alte Fresche landrecht umb An. 1426. in die feder gebracht / und in 25. articulen verfasset / worinn enthalten / wie man das blut und die sibbe oder die sipschafft solle rechnen / und das gut und die busse teilen wol / daran auch gefüget sein einige articulen von beschehener gewalt / und derselben bruche / daß wer ein huß auffkoft / eind eine kaste auffbricht / oder des wirthes gesattelt pferd raubet / oder seinen ofen unterbricht / oder den wirth oder seine eingesessene im hause fanget / oder ein loch im wande stosset / so groß / daß ein mann mit einem langen schilde dahinein könne gehen / derselber allemahl 40. [Schilling?] solle verbrochen haben / wie imgleichen / wenn er eines andern pflug auff seinem eigenen acker zerhawet / so er aber eines andern stack zerhawet / oder mit seinem waffen auff sein haus hawwet / so solle er eine alte Marck / so er aber ein loch in der wand stosset / groß / daß die sonne dadurch scheinen können / so sol er 2 [Schilling?] und so das loch so groß sey / daß man mit einem stählern handschuh darein langen können / so sol er 4. [Schilling?] verbrochen haben / doch solle die grössere brüche die kleinere auffheben / als wenn einer ein haus auffbreche / und dasselbe haus hernach anstickete / so solle er nach dem brande / und nicht nach den auffbruch zahlen / und wenn einer einen andern schlägt / und hernach wundet / so sol er nach den wunden / und nicht nach den schlägen büssen / und so einer einen mann erstlich verwundet / und hernach erschläget / so soll er den Mann bezahlen / und sollen die wunden quit seyn. Und finde ich nachrichtung / daß die busse eines niederschlages An. 1374 4. lötige(?) marck an den König / und an einem jeden lande der dreyer lande Eid: Ev: und Uthholm 4. lötige(?) marck sey gewesen / und das An. 1426. desselben busse 24. [Pfund?] Englisch gewesen sey."
(Heimreich 1668, S. 179 - 180)

Eiderstedt (1428)
Ius Frisiorum terrae Eiderstadt, Everschop et Utholm, A. MCCCCXXVIII. Accedunt placita nonnulla harum regionum et editoris observatio de iudicio parochiano et citatione publica in eodem, der Stefing vor dem Karspel-Recht
In: D. Joh. Carl Henr. Dreyers, Comit. Palat. Casar. des Hochstifts Lübeck Dom-Probstens, der Kayserl. freyen und des H. R. Reichs Stadt Lübeck Syndici, der Kayserl. Academie der Wissenschaften zu S. Petersburg, der Königl. Dänischen und Churfürstl. Bayerschen Gesellschaften der Wissenschaften zu Copenhagen und München, wie auch der Duisburgischen Mitgliedes Sammlung vermischter Abhandlungen zur Erläuterung der teutschen Rechte und Alterthümer, wie auch der Critic und Historie. Dritter Theil. Rostock und Wismar, Bey Berger und Boedner, 1763.

S. 1455 - 1508

Enthält: "Dat Olde Fresche Land-Recht, so A. C. 1428. ohngefehrlich is in Eiderstet tho papir gebracht," "Etzlicke andere Gesette, so ock wiland in den Landen Eiderstede, Everschup und Uthholm gebrucklick gewesen" und eine Abhandlung des Herausgebers über die Karspel-Gerichte.


Eiderstedt (1466)
Das Landrecht und die Beliebungen des "Rothen Buchs" in Tönning / von August Wetzel. - Kiel : Lipsius & Tischer, 1888. - 35 S.
Eiderstedter Landrecht. Text vom 29. Juli 1466.


Eiderstedt (1572)
Vnser van Gades gnaden / Adolffen Eruen tho Norwegen / Hertogen tho Schleßwig / Holstein / Stormarn vnde der Dithmarschen / Graue tho Oldenborch vnde Delmenhorst / beschreuen Landtrecht / welckes wy vnsen Vnderdanen in vnsen dreien Landen / Eiderstede / Euerschop vnde Vttholm / tho gewisser handthauinge vnde vorfolge der Justitien ordentlikes Gerichts vnde der Gerechticheit gnedichlick gegeuen vnde bestediget. Gedrücket tho Hamborch / dorch Nicolaum Wegener. M.D.LXXIII.

In der auf den 10. Juli 1572 datierten Vorrede heißt es:

"WJ Adolff van Gades gnaden / Erue tho Norwegen / Hertoch tho Schleßwig / Holstein / Stormarn vnd der Ditmerschen / Graue tho Oldenborch vnd Delmenhorst. (...) dewile dat olde Eiderstedische Landtrecht jn velen Articulen der Natürliken billicheit vnde anderen beschreuenen Rechten thowedderen / ock thom dele vpgehauen / thom dele jn velen / daruan nichtes klarlikes vnde vthdrückes gesettet / mangelhafftich / vth gnediger thoneginge juw mit einem niem gewissen beschreuen Rechte tho begnaden / Vnde hebben demna dat olde Eiderstedische Landtrecht / dorch vnse Rede vnde Rechtesgelerden vornemen vnde mit flyte besichtigen / vnde wat darinne gefunden worden / dat affgestellet werden scholde / Casseren vnde affdhon / Wat öuerst der vornufft vnde billicheit gemete / jn eine richtige Ordeningen bringen / vnde den mangel sodanes Landtrechtes / vp wat felle der gefunden worden / vth anwisinge natürliker billicheit ersetten laten / Welcke Rechtes vorordeninge jn maten de wy süluest lesen hören / vnde an sick richtich / recht / billich vnde vnstrafflick befunden / wy juw hyrmit vor ein bestendich beharlick Recht / darna gy juw henuörder tho richtende hebben / hyrmit gesettet vnde gegeuen hebben willen (...) Jm Jare na Christi vnsers HEren gebordt / Vöffteinhundert / darna jm twe vnde Söuentigesten / den Teinden Julij / ect."

Siehe auch die Karte von Eiderstedt, Everschop und Uthholm im Jahre 1648.

 

 

Siebenhardenbeliebung (1426)
Bewilliging der Soven Herde
In: Johannes Petreus' († 1603) Schriften über Nordstrand / nach den besten Handschriften herausgegeben von Reimer Hansen. - Kiel : Kommissions-Verlag der Universitäts-Buchhandlung, 1901

S. 110 - 117

Anton Heimreich schreibt in seiner Nordfriesischen Chronik:

"Die übrigen Siebenharden des NordFreßlandes haben auch starck über dem alten Freschen landrechte gehalten / und ob wol die hohe Obrigkeit dasselbe abzuschaffen / sich höchster massen bemühet / so hat sie doch lange zeit bey denselben fast wenig außgerichtet. Und als dieselben An. 1426. von Henrico Hertzogen zu Schleßwig und Graffen zu Holstein / Stormarn / Wagern und Ditmarschen zum außzuge wider den Könige Erico auffgeboten und gefodert worden / da haben sie nicht wollen folgen / es hätte denn hochgemelter Hertzog zuvor ihr altes landrecht und beliebungen confirmiret und bestetiget / worin denn derselber / als der damahls in nöthen gestecket / und von den Dänen allenthalben ist beängstiget worden / sie auch wieder seinen willen müssen wilfärtigen. Sein derwegen im vorbenanten 1426sten jahre den montag vor Viti auff Föhre in S. Nicolai kirchen zusamen gekommen die Siebenharden / als Pilwormingeharde / Beltringharde / Wiricksharde [in der Gegend der heutigen Halligen] / Osterharde zu Föhr und Silt (denn Westerland Föhr und Amrum damals schon unter dem stifft Ripen sein gewesen / und zweiffels frey bereits das Jütsche Lowbuch werden angenommen haben) Heersbillingeharde (so nicht von Hersbul in Edomsharde zuverstehen / sondern Horbbulharde sein sol / so damals gleiches recht mit den Siebenharden gehabt) und Böckingeharde / dabey auch etzliche fromme leute auß Edomsharde und Lundbullingharde gewesen. Und ist in dieser Siebenhardes versamlung von hochgemelten Hz. Henrici wegen gegenwertig gewesen Magnus Haggesen (oder / wie andere schreiben / Heisen oderen Hisen) der den Siebenharden anerboten / daß ihr landrecht solte vermehret und verbessert werden. Wogegen sie aber ernstlich protestiret , und vorgewendet / daß sie bey ihrem alten landrecht und beliebungen gedachten zu bleiben / und keinerley weise des Hertzogen verbessertes oder vermehrtes landrecht wollen annehmen / und da etwas in ihrem alten landrechte wehre / oder fürlauffen würde / daß nicht deutlich genug möchte gesetzet sein / so wolten sie solches selbst ihrem gutachten nach erklären / und etzliche mehr newe beliebungen daran hengen und hinzu setzen. Haben sie also darauff daselbst etzliche artickulen / so in ihrem landrecht disputirlich gewesen / etzlicher massen nach ihrer meinung (wie ihre worte lauten) erkläret oder außgeleget / auch etzliche andere newe articulen (die an der zahl 23. sein) hinzugesetzet / welche alle benebenst dem vorigen vom Hertzogen sein gebilliget / und wie solches geschehen / sein diese Siebenhardes leute den beyden brüdern / Hz. Henrico und Adolpho gehorsamlich für Flenßburg zu hülffe gezogen / von dehrer verrichtung bereits oben ist meldung geschehen. Es fassen aber solche Siebenhardes beliebung vornemlich in sich das recht von erbschafften / von der busse / vom todtschlage / land kauff und landprang / wrack / auch haus / pflug und teichfrieden." (Heimreich 1668, S. 181)

Siebenhardenbeliegung (1426)
Codex juris Frisici borealis a. MCCCCXXVI. ex apographo
In: D. Joh. Carl Henr. Dreyers, Comit. Palat. Caesar. und Syndici der Kayserl. freyen und des H.R. Reichs Stadt Lübeck, Sammlung vermischter Abhandlungen zur Erläuterung der teutschen Rechte und Alterthümer, wie auch der Critic und Historie. Erster Theil. Rostock und Wismar, bey Berger und Boedner, 1754

S. 475 - 486


Siebenhardenbeliebung (1426), Exemplar der Bayerischen Staatsbibliothek
Friesische Rechtsquellen / von Karl Freiherrn von Richthofen. - Berlin : Nicolaische Buchhandlung, 1840. - S. 378 - 382

Siehe auch die Karte von Nordfriesland um 1240.

 

 

Nordstrand (1518)
Bewilligunge der Fünffharden ao. 1518
In: Johannes Petreus' († 1603) Schriften über Nordstrand / nach den besten Handschriften herausgegeben von Reimer Hansen. - Kiel : Kommissions-Verlag der Universitäts-Buchhandlung, 1901

S. 123 - 127


Nordstrand (1558)
Verclaringe des landtrechts und vorbeteringe dorch die 5 harde. Ao. 1558
In: Johannes Petreus' († 1603) Schriften über Nordstrand / nach den besten Handschriften herausgegeben von Reimer Hansen. - Kiel : Kommissions-Verlag der Universitäts-Buchhandlung, 1901

S. 144 - 165 und S. 176 - 178

Im Vorwort seiner kommentierten hochdeutschen Ausgabe des Landrechts von Nordstrand schreibt Anton Heimreich:

"Es haben auch ferner / zu mehrer nachrichtung und beständigkeit / nicht allein die drey Eiderstätische / sondern auch die andern sieben Fresche Harde / neben dem Horsbul-Harde An .1426. ein theil derselben Rechte schrifftlich verfasset / welches auch / nach deme. das Oster Harde auff Föhre / mit sampt Silt und dem Böking- und Horsbul-Harde / beym anfange der Oldenburgischen Regierung / zum Tunderischem Ampte seyn geleget / die übrigen fünff NordStrandische Harden zu anfang des 1600sten Seculi nach Christi Geburt mit mehren Gesetzen und Beliebungen vermehret / und letzlich An .1558. in 102. Articulen abgefasset / und Hertzog Johanni zu Hatersleben unterthäniglich zu confirmiren übergeben. Da denn dero Fürstl. Gn. nach beschehener ende- erleute- und milterung einiger unleidlichen. undeutlichen und gar zu strengen Puncten und Articulen / dieselben in nachfolgende Ordnung lassen bringen / und denenselben / an stat ihres ordentlichen Rechtes gegeben / welches auch von dero Seccessoren in der Regierung allemahl gnädigst ist confirmiret / und von den Einwohnern zu ihrer nothdurfft allewege abgeschrieben worden. die den<en> ihnen dasselbe hierbevor guten theils so bekand gemachet / daß sie dessen inhalt gleichsamb auff den Fingern wissen zu erzehlen." (Heimreich 1670, S. 12)

Nordstrand (1559)
Das alte nordfresische Landrecht Anno 1559. zunebst der Harden, Sententien und Beliebungen.
In: Vermischte historisch-politische Nachrichten in Briefen von einigen merkwürdigen Gegenden der Herzogthümer Schleßwig und Hollstein, ihrer natürlichen Geschichte und andern seltenen Alterthümern, gesammlet von Johann Friedrich Camerer, Jhro K. M. zu Dännemark, Norwegen bestalter Kriegs-Assessor, Correspondent der Königl. Großbrittanischen Gesellschaft der Wissenschaften zu Göttingen. Flensburg und Leipzig, bey Johann Christoph Korte, 1758. und in Altona im Kortenschen Bücherlager.

S. 350 - 392


Nordstrand (1572, niederdeutscher Text)
Codex juris Frisici borealis a. MDLVIII. ex apographo
In: D. Joh. Carl Henr. Dreyers, Comit. Palat. Caesar. und Syndici der Kayserl. freyen und des H.R. Reichs Stadt Lübeck, Sammlung vermischter Abhandlungen zur Erläuterung der teutschen Rechte und Alterthümer, wie auch der Critic und Historie. Erster Theil. Rostock und Wismar, bey Berger und Boedner, 1754

S. 489 - 528

Nordfriesland. Der Text hebt mit den folgenden Worten an:

"Nafolgendes Landrecht is ut verschedentlichen Authoribus colligeret, und wat in dem vörigen Frisischen Landrechte nicht vorfatet und tho befinden, is in allen Harden gangbar. d. 1558."

In seiner Nordfriesischen Chronik schreibt Anton Heimreich:

"... so hat sich doch J.F. Gn. auff keinen andern sinn wollen leiten lassen / und haben dieselbe dem Staller mit den Fünffharden zum andern mahl befohlen / ihr landrecht in eine richtige ordnung und gewissen articulen zu verklären / und J.F. Gn. schrifftlich zu überantworten. Welches sich aber biß An. 1558. verzogen / da die Fünffharde ihr landrecht in 102. articulen verfasset / und darin eine richtigere ordnung / als vorhin haben ghalten / wovon zwey exemplaren zuhofe sein gesand / damit dasselbe möchte ratificiret werden / welches aber wegen den in demselben noch enthaltenen abergläubigen und unbilligen satzungen vom zu schein gehen / und vom diebstal nicht können erhalten erhalten werden."
"Und weil damals andere wichtigere geschäffte / und im folgenden 1559sten jahre die expedition und der krieg in dithmarschen vorgefallen / als ist daher die übersehung dieses landrechtes verzogen / und eine weile hinten angesetzet. Gleich wol haben die Fünffhardes räthe ihre urtheile darnach gesprochen / wiewol sie in etzlichen articulen etwas bedachtsamer verfahren / und in besserer beobachtung genommen / daß das höchste recht offtermahls das grösseste unrecht wäre." (...)
(Heimreich 1668, S. 248-249)
"Darauff denn ferner An. 1572. obgemeltes Nordstrandinger landrecht vom Cantzler D. Hieronymo Oligarten und dem Secretario Jürgen Beyern vermehret / verbessert / und in eine richtigere ordnung gebracht / von J.F. Gn. hochweisen Räthen approbiret / von J.F. Gn. confirmiret / auff pergament geschrieben / in eine libels gestalt verfasst / und mit J.F. Gn. handzeichen unterschrieben und versiegelt / auch den Fünffharden solches zu fodern schrifftlich angekündiget." (...)
"Solch gegebenes und verbessertes landrecht ist unlängst hernach für den Fünffharden und dem gantzen lande in der kirchen zu Mohrsum [1634 untergegangener Ort auf der Insel Alt-Nordstrand] vom landschreiber Henrico Beyern und Johanne Harsen langsam und deutlich abgelesen worden. Bey welchen mercklich / daß dieweil dasselbe eines theils aus dem Sachsischen Rechte ander theils aus dem Jutschen Lowbuch / wie auch aus den alten Freschen Rechten und Newen Beliebungen ist zusammen gebracht / selbige demnach in denen aus denselbigen genommenen articulen / zu dessen rechten verstand billich seyn zu consuliren."
(Heimreich 1668, S. 250)

Im Vorwort seiner kommentierten hochdeutschen Ausgabe des Landrechts von Nordstrand schreibt Anton Heimreich:

"Es haben auch ferner / zu mehrer nachrichtung und beständigkeit / nicht allein die drey Eiderstätische / sondern auch die andern sieben Fresche Harde / neben dem Horsbul-Harde An .1426. ein theil derselben Rechte schrifftlich verfasset / welches auch / nach deme. das Oster Harde auff Föhre / mit sampt Silt und dem Böking- und Horsbul-Harde / beym anfange der Oldenburgischen Regierung / zum Tunderischem Ampte seyn geleget / die übrigen fünff NordStrandische Harden zu anfang des 1600sten Seculi nach Christi Geburt mit mehren Gesetzen und Beliebungen vermehret / und letzlich An .1558. in 102. Articulen abgefasset / und Hertzog Johanni zu Hatersleben unterthäniglich zu confirmiren übergeben. Da denn dero Fürstl. Gn. nach beschehener ende- erleute- und milterung einiger unleidlichen. undeutlichen und gar zu strengen Puncten und Articulen / dieselben in nachfolgende Ordnung lassen bringen / und denenselben / an stat ihres ordentlichen Rechtes gegeben / welches auch von dero Seccessoren in der Regierung allemahl gnädigst ist confirmiret / und von den Einwohnern zu ihrer nothdurfft allewege abgeschrieben worden. die den<en> ihnen dasselbe hierbevor guten theils so bekand gemachet / daß sie dessen inhalt gleichsamb auff den Fingern wissen zu erzehlen."
(Heimreich 1670, S. 12)

Bei Johannes Petreus findet sich neben dem Text des Landrechts auch die Bestätigung durch Johann den Älteren:

"Confirmatio und bestedigung unses von Gottes gnaden Herrn Johannsen des Oldern, Erven tho Norwegen, Hertoch tho Schleßwig, Holstein, Stormarn und der Dittmarschen, Graffen tho Oldenborch und Delmenhorst, aver dat landtrecht, darmit wie unsere underdahnen de 5 harden reden, bunden und inwahners unsers landes Nortstrandt begavet und begnadet hebben. [...] Gegeven up unserm huse Hansburg am dage Johannis Baptistae na Christi unsers einigen wahren erlosers und heylands geborth im 1572 jahr."
(Petreus 1901, S. 176 - 178)

Zum Geltungsraum des Nordstrander Rechts:

"Dat landt Nordtstrandt was [dhomals in 5 harden underscheden], alß:"
  1. "[Pilwormhard], darunter de gantze tract von der groten kercken mit dem [Cappell der] kleine kerck (von Olde Laurens Leven undt Wonnicke Knudsen vor veelen jahren noch in der papistery gestifftet unnd [angerichtet], rundt umb und umme her [van suden bett] mohrdam. Item Büphever karspel etlich darvon, [wo ock de Hallig de Hoge genent, so etwan dhomals 20 hueser grot gewesen, itzo averst volkricker, undt mit einer eigenen kercken begnadet, undt ligt de Hoge van Pilwormer grot kerck int nordwest, wo ock noch twe Halligen, also de Sunder undt Norder Och, sint beide Insulen und stheidt men ein hus up ein jeder Hallich, an welcken beiden augen oder Ochen veell guett anstrandet, wan in groten und sweren stormwinden schaden thor schewartz geschütt, undt kan men van Pilworm, wan idt ebbe, hen uth up de Suederoch tho vote ghan, wo ock mit perde undt wagen henuthfahren.], nicht na der Norder Oug. [Noch gehöret tho Pilwormerharde ein hallich besueden Pilworm, heth Nielandt, worup sint 5 hüese, undt int westen darvan Suntfahl, dharup 1 hues, undt darentwischen noch ein kleine hallig, het Nuebell. Itam noch gehoerett tho Pilwormerharde de Pilwormer Norder Niekoch, worin ock etzliche hueser sint gebuet.]"

  2. "[Hirna volget Edomsharde, woertho dohmals negen kerspull gelegen.] als [ein dhel van Bubhever], Ilgroff, Brunoc, Stinteboll, Gayckenboll, Odenboll, Trendemarsch, Evendsboll und Heersboll; effen Gayckenbull legen dohmahls von dem over henuth twe kleine woste halgen, Audtshalg und [Trentham] genomet, de nun fast beide affgeschleten und vergangen sin."

  3. "Belteringharde, dartho gehoren Evesboll, Rohrbecke, Volgesboll, Koningsboll, [Bupslut], Buptee, Oster und Westerwoldt, [woerin sin 8 karspell kercken. Undt liggen buten vor Morsum, Evesbüll und Roerbeck 6 kleine Halligen, worup man twe hueser sthan, als Ebslandt, Gardtzlandt, Neeslandt, Sillboll, Modershallich und Melleff Harsens hallich, wo ock buten vor Bupthe ein kleine hallich, Habell genant, undt de Herst, worup in allen men 5 hueser stahen.]"

  4. "[Tho Lundbollingerhard gehöerden Lith, Hamm, Morsum, wo ock vor etwan 200 jahren dartho hebben gehoeret Simensberch undt Lundenberch, so averst durch des mehres ungestümichkeit vam Nordtstrande sin affgereten. Unde heeft noch vor etlichen wenichen jahren undt noch luede vorhanden, so idt dencken moegen, ein kleine Hallig in suedosten van der Lith henuth gelegen, worup man soltasch gebrandt, wo ock sunsten beeste heeft geweidet, tho deme hefft neven de Ham ein kleine hallig gelegen, wortho vam gantzen lande ein kleine Schapedham worde geholden, so itzo alles vornichtet.]"

  5. "[Tho Wirickshorde gehörden de beiden karspele butendiecks als Grode undt Olandt mit den dartho gehoerigen Eilandkens als Appelandt, Langenes, Butwehel, Hingstenees, up welcken itzo gemelten Halligen bi Johann Petersen tiden gantz weinich hueser gestanden itzo aver volckricker, wo ock dartho gehoren Nordtmarsch, welches thoföhrn ehr kercken gerechtigheit up Foer tho S. Andrees kerck gehabt, itzo averst ehr eigene kercke, unde hebben dhomals darup gestanden 13 hueser, itzundes averst veel mehre.]"
"[Und is also dieses Nordtstrandt, dho idt in 5 Harden is affgedhelet gewesen, mit sinen umbliggenden halligen tho der Nordstrandischen jurisdiction gehorich, de andere umbliggende halligen, so nicht genömet, gehoeren tho Tunderhues, item dat kleinste dhel darvan tho Riperhues.]"
(Petreus 1901, S. 106 - 109)

Nordstrand (1572, hochdeutsche Übersetzung)
Beschriebenes LandRecht des NordStrandes / Damit der durchläuchtiger und hochgeborener Fürst und Herr / Herr Johannes der Elter / von Gottes Gnaden / Erbe zu Norwegen / Hertzog zu Schleßwig / Holstein / Stormarn und der Dithmarschen / Graffe zu Oldenburg und Delmenhorst ect. seinen Unterthanen die Fünffhardes Räthe / Bunden und Einwohnere desselben seines Landes begnadet und begabet hat Anno 1572. Nunmehr / zu männigliches Wissenschafft und Nachrichtung / nebenst kurtzem Außuge unterschiedlicher zur Erklärung desselben dienenden König- und Fürstlichen Constitutionen, Decreten, Sententien und Bescheiden / und den newen NordStrandischen Gerichts-Execution- und zwiefachen Vormunder-Ordnungen / wie auch dem Spade-Landes- und Strand-Rechte / und Anfügung vieler alten Fresischen Gesetzen / auch beschehenen unterschiedlichen newen Beliebungen und gesprochenen merckwürdigen Urtheilen / Offentlich heraus gegeben / Anno 1670. Gedruckt zu Schleßwig in der Fürstl. Druckerey durch Johan Holwein.
(Herausgegeben von Anton Heimreich.)

Siehe auch die Karte des Amtes Husum im Jahre 1649.

 

 

Sylt, Osterland Föhr, Wiedingharde, Bökingharde (1559)
Jus quatuor hardarum Frisicarum praefecturae Tunderensis. a. MDLIX.
In: D. Joh. Carl Henr. Dreyers, Comit Palat. Caesar. und Syndici der Kayserl. freyen und des H.R. Reiches Stadt Lübeck, Sammlung vermischter Abhandlungen zur Erläuterung der teutschen Rechte und Alterthümer, wie auch der Critic und Historie. Zweyter Theil. Rostock und Wismar bey Berger und Boedner, 1756.

S. 1111 - 1128

In seiner Nordfriesischen Chronik schreibt Anton Heimreich:

"Jmmittelst hat hochgemelter Hz. Johannes neben dero Räthe alle beschwerliche unrichtigkeit / so zu dinge und sonsten in den Vierharden des amptes Lütken Tundern Fresischen gegend vermercket worden / dadurch unzehliche Gotteslästerliche Eide erfolget / abzuschaffen sich angelegen seyn lassen / und demnach mit gemelten Vierharden Räthe auff gewisse puncten geschlossen / so dieselbe für ein landrecht bewilliget und angenommen / und dabey J.F. Gn. den 26. Nov. An. 1559. sich außdrücklich vorbehalten / solche gerichtsordnung nach gelegenheit zu verbesseren / ringern und vermehren / und befohlen / derselben getrewlich zu geleben und nachzusetzen / und was demselben in ihrem alten Freschen rechte zuwidern / damit hat cassiret / worüber dieselbe harden An. 1568. den 24. Mart. noch einige andere articulen auff dem Rahthause zu Tundern angenommen / und für ihr recht zu halten bewilliget." (...) (Heimreich 1668, S. 249)

Siehe auch die Karte des Amtes Tondern im Jahre 1648.

 

 

Helgoland (1606)
Der Hilligen Landes willkührliche Beliebung und Recht, so von Older tho Older gebrücklich gewesen, und ist nun vor gut angesehen worden, dat man solcke Belewinge weder up nie äversehen, und in de Fehder verfahten möchte, de will de Olde verlustig geworden
In: Vermischte historisch-politische Nachrichten in Briefen von einigen merkwürdigen Gegenden der Herzogthümer Schleßwig und Hollstein, ihrer natürlichen Geschichte und andern seltenen Alterthümern, gesammlet von Johann Friedrich Camerer, Jhro K. M. zu Dännemark, Norwegen bestalter Kriegs-Assessor, Correspondent der Königl. Großbrittanischen Gesellschaft der Wissenschaften zu Göttingen. Flensburg und Leipzig, bey Johann Christoph Korte, 1758. und in Altona im Kortenschen Bücherlager.

S. 56 - 62

Am 25. Januar 1387 zum ersten Male schriftlich verfasstes und am 3. Mai 1606 bestätigtes Landrecht von Helgoland. Siehe auch die Karte von Helgoland in den Jahren 800, 1300 und 1649.


 

Stand: 28. November 2024Zurück