Plattdeutsche Sprichwörter

Lippe

  1. Kleoke Köppe hät meist kahle Röcke.
  2. Dür Frogen wert man wüis, dür't Oller wert man grüis.
  3. Wenn't den Rüen up'n Kopp regent, dann regent'n ok up'n Steert.
  4. Wer nich äolt wern well, mot sik jung uphangen.
  5. Wer sik unner de Kluiggen menget, wert van'n Schwüinen freten.
  6. Man suiht wal eunen gohn, weut öwwer nich, wat heu getten hät.
  7. Ehrenamt giwt Ehre vör den Luien, öwwer'n Lock in'n Buil.
  8. Euger verderbet nennen Pankeoken.
  9. Büisteor un Rüe mott süin Bräot met'n Miule verdeunen.
  10. Et es nen Pott seo scheuf, et paßt er'n Stülpe up.
  11. Sieben Wüiwer könnt nen Luit kleoke maken.
  12. Wenn sik tweu Spitzbeoben strüit't, dann krigt de ehrlike Mann süin Peerd wedder.
  13. Jeude duister Wolke regent nich.
  14. Unrecht Geot kümmt nich an'n drütten Erben.
  15. Van'n Fickel wert en Schwüin.
  16. Wat man dür'n biten Arbeuget häbben kann, es nenne Verschwendung.
  17. Äole Bäume sall man nich meier ümmeplanten.
  18. Jeude Modder prohlt ehre Boddern, ok wenn er Hoor inne sind.
  19. Büin Kotenspiel sitt de Duibel unner'n Diske.
  20. Wat de Biur nich kinnt, dat frett'e nich.
  21. Man sall der fetten Sugen den Ees nich schmeern.
  22. Eun fiuler Appel kann olle gesunden verderben.
  23. Van boben dal suiht ollens anners iut os van unnerup.
  24. De Hahn de teo freoh kraigget, wert meist va'n Vosse halt.
  25. Wer d'er nich es, den wert de Bort nich wasken.
  26. Wenn diu in'n Säot springest, spring ek er näo lange nich achteran.
  27. Eun äolt Schwüin kinnt Äckern.
  28. Dreck un Schulden huipt sik.
  29. Wenn iut'n Pißpott en Brotpott wert, stinkt heu doch näo.
  30. Tigen'n Backoben es schlecht jahnen un tigen'n Foier Meß schlecht stinken.
  31. Dür de Kaffeemühle kann man den grötsten Biuernhof dreiggen.
  32. Wo viel Fickel sind, wert de Drank dünne.
  33. Lieger Sack steuht nich an'er Wand in de Höchte.
  34. Wer't Peerd süiht, briukt de Krippe nich büiküicken.
  35. Höpedäot liebet lange. Spotthius kann brennen.
  36. Wer gern danzt, den es lichte flottgepfiffen.
  37. Wo hobbet wert, fallt Späuhne.
  38. Bergup sall man nich donne schriuben.
  39. Wenn de Kadde miuset, miaut se nich.
  40. Geduld un Hafergrütte sind bui vielen Dingen nütte.
  41. Wenn man van'n Wulfe kürt, steuht heu meist achter'n Hagen.
  42. Wenn man van'n Düibel kürt, kickt heu meist öwwer de Hekedür.
  43. Plückeschulden sitt't unbüiqueimer, os en Ees vuller Pinnschweern.
  44. Riuhregen un Pluckeschulden teuht an'n Piek.
  45. Wen de Keoh heuert, mott se ok an de Häuern packen.
  46. Van'n Kerktäoern kann'n wüit küicken.
  47. Wenn't Küind en Vaddern hät, well't jeuder gern iut der Däupenge häolen.
  48. De Keoh, de sik an'n ärgsten üm't Kalf hät, vergett't an'n eursten.
  49. Wat de Siegens wüit herhalt, schmickt geot.
  50. Wo'n Heot Meode es, gelt nenne Müssen.
  51. In'er Käopschaft heurt de Fründschaft up.
  52. Wer töwt, kann Lemge krüigen un Broke näo doteo.
  53. Wer vör Micheule iuttuiht, briukt noh Micheule nenne Huier büitahlen.
  54. Je meier man ne Kadden striept, desto höchter bürt se'n Steert.
  55. Wenn Godd en Narren häbben well, dann lött heu'n äolen Manne de Frubben afsterben.
  56. Wer late fruigget, mott dür de Brillen weigen.
  57. Wer sik nich satt eten kann, kann sik ok nich satt licken.
  58. Wer de Nesen häoge drägt, mott äok met Schniufdeoke häoge.
  59. Dornoh de Mann es, wert de Wost makt.
  60. Wer't in'er Hölle gewohnt es, ment et wör d'er jeuden Dag Sunndag inne.
  61. Wer in'er Hölle sitt, mott teo'n Duibel Onkel seuggen.
  62. In'er Frömde es geot wanken, öwwer vermuckt schlecht kranken.
  63. Biuern un Ossen draf man nich an'n Buik packen, dann schlót se.
  64. Et kümmt anners, os büi der seulgen Frubben; dösse krigt Kinner.
  65. Wer ne Sake bet an'n Tiun brocht hät, mot s'er ok öwwer bürn.
  66. Räoe Hoor un Ellernhüchte giebet selten geoe Früchte.
  67. "Gern", segt de Biuer, wenn heu mott.
  68. Et es euher wat teo aftoiben os teo aufläopen.
  69. Wenn Fuier un Sträoh teohäope kümmt, dann brennt et.
  70. Wo eunen de leube Godd büi suiht, dobüt lött heu eunen.
  71. Dat kloikste Heohn legt mol in de Neddeln.
  72. Büi'n Tiune stigt man jümmer öwwer de süigste Stelle.
  73. Better'n lütke Mühle, de geuht, os en gräote, de steuht.
  74. Wenn ne äole Schuiern brennt, helpt nen Sprützen.
  75. Wat schriwt, dat kliwt.
  76. Wer schriwt, de bliwt.
  77. Wer öwwer'n Rüen kümmt, kümmt ok näo öwwern Steert.
  78. 'n Fuierbrand hät olle Männer büi sik; wenn heu nich brennt, dann gluhmt heu doch.
  79. Wenn de Rüe krank es, krigt heu lichte Fläuhe.
  80. Lütk Veuh makt äok Meß.
  81. De Diubel makt jümmer up'n grötsten Häop.
  82. Wat dat eugen Veuh frett, doröwwer draf man sik nich ärgern.
  83. Better in't Lüif, osse up't Lüif.
  84. Knedderwagens häolt lange.
  85. Wat schnien is, mot neigget wern.
  86. Wer jümmer lüike Wege geuht, den schleut nenn inzig Quick in't Äoge.
  87. Man draf nich olle Leuer singen, man mott äok wecke floiten.
  88. Brand giwt liege Hand.
  89. Korte Nesen sind licht teo schnuiten.
  90. Better'n Lius in'n Pott, os gar nen Fett.
  91. Wenn de Boddern olle es, heuert't Schmeern up.
  92. Geot Schwüin frett ollens.
  93. Wer sik teo'n Rüen mellt, de mott wieten, dat heu Knoken büiten kann.
  94. Wenn de Mästeschwüine 'n Emmer vull krüiget, dann krüiget de annern äok en biten, dat se stille sind.
  95. Wer Geld häbben well, kümmt jümmer vör de verkehrte Dür.
  96. "Dat es en anner Käuern", see de Möller, os heu up'n Miuseköddel beit.
  97. Wer dat Miul upritt, kann't ok jeuder Tüit wedder teomaken.
  98. Wer dat Miul teo wüit upritt, hänget sik de Kinnla'n iut.
  99. "Irrn es minslick", see de Hahn, os heu'n Arnt trat.
  100. Bäole wohnt dat Glück unner, bäole boben in'n Dörpe.
  101. Je euher doran, je euher dovan.
  102. Wer nich verehrt, wert nich büigehrt.
  103. Weuke Hönner hät weuke Eese.
  104. Better eunmal geot liebet, os euwig schlecht.
  105. Wer fruiggen well, hät sieben Huite vör'n Äogen.
  106. Den eunen süin Däot es en annern süin Bräot.
  107. Wer'n Rüen schmüiten well, findt licht en Steun.
  108. Freoh Hingst, freoh Wallach.
  109. Wat'n fruigget, makt nenne Schwielen.
  110. 'n vergnoigt Harte es better os en Zentner Katuffeln.
  111. Wenn de Biuer Käoern verköft, sitt heu secker up'n lesten Pucken.
  112. Et es de Keoh vergetten, dat se'n Kalf wesen es.
  113. Spinnen bringt lütken Gewinn, Hänne in'n Schäot gar nen Bräot.
  114. Wer vör Mittsommer nich dögt, dögt äok no Mittsommer nich.
  115. Wo wat es, wat ritt.
  116. Wer olleine ritt, meunt jümmer, süin Peerd ginge schwanke.
  117. "Olle Bade helpt", see de Muigge un tülke in'n Rhüin.
  118. Teo'r Vörsicht bindt man'n däoen Rüen an.
  119. Jeuder mott wieten, dür welke Dür heu kumen es.
  120. Wat nütt't et mui, wenn'k no müinen Däoe Könk van Preußen wern kann.
  121. Wer in'n vöriut küicken könne, könne sik ollhand düht in de Richte gohn.
  122. De Rüe, de müi an'n Obend bitt, mott müi an'n Morn wier licken.
  123. Et suiht viel iut, wat de Rüe in'n Miule dregt, un kickt man teo, sind't Knocken.
  124. De Hase hüppt jümmer wedder noh süinen äolen Neste.
  125. Wenn't up de Grötte ankeume, könne wol'n Keoh 'n Hasen fangen.
  126. Twisken jeuder Tucht es meist euner, de'n bieten vörbüi geuht.
  127. Nen Bleot es seo dünne, et rinnt.
  128. Wer haspelt, kann nich spinnen.
  129. Wo de Vörsteuer wohnt, kümmt de Kommunalweg hen.
  130. Wer noh'n güllen Wagen ringet, krigt er ollhand 'n Lünz (Nagel vom Rade) van.
  131. Andreuwes-Misse (Andreas-Messe) kümmt de Winter gewisse.
  132. Up'n dühten Winter kümmt ok en dühten Sommer.
  133. Wert de Kerkluie natt, giw't de ganze Wieken watt.
  134. Früidag hät süin eugen Wedder, Sunnobend büistellt de Wieken, Mondag wert nich wiekenäolt.
  135. Obendräot geot Wedder bäot.
  136. Mornräot: Bieke fläot.
  137. Schint de Sunne an de Pölle, dann regent an de Hüchte.
  138. Wenn de Sunne teo freoh lacht, dann mott se an'n Middage grüinen.
  139. De Sunne schint nen Bräot iut'n Schappe.
  140. Wenn de Paderbörner blänkert, giw't Regen.
  141. Wat de März nich well, nimmt de April.
  142. Weuten sall man nich vö Mitte Meuge ümmemaken, un wenn man'n ok met ner Lüchten up'n Feile soiken mott.
  143. In der Wormwieken (letzte Woche des Aprils) sall man nenn Gemoise planten.
  144. Breokmarkt (Oktober) mott't Gemoise iut'n Gorn.
  145. Wert de Berge bunt, mott de Hafer in'n Grund.
  146. De Robben mott niegen Dowwe häben.
  147. An geot Käorn mott man'n Rad richten künen.
  148. Robben, den man van tweu Halben maiggen kann, gühlt nich.
  149. De Robben, de nich reiggert, gühlt nich.
  150. Bäohnen witt Hebenscheer (trübes Wetter) häbben.
  151. Wilboßen (Markt am 19. September) wert de Fleugen rüip.
  152. Makt man eune Fleugen däot, goht hunnert met teo'r Lüike.
  153. Bartholomeu mott de Hafer in't Kneu.
  154. De Wallnottbäom mot schlagen wern, süß dregt heu nich.

Quelle:
Plattdeutsche in Lippe gang und gebe Redensarten, Redewendungen, Sprichwörter usw. / gesammelt von Korl Biegemann. - Detmold : Meyersche Hofbuchhandlung, 1919 - S. 42 ff.

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