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Parabel


 

Reineke Fuchs

Lübeck, 1498, Exemplar der Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel
Reynke de vos [Anno d<o>m<in>i MCCCC xcviii. lübeck]

Nachdruck: Halle, 1887.


Lübeck, 1498, Exemplar der Staats- und Universitätsbibliothek Bremen
Reynke de vos [Anno d<o>m<in>i MCCCC xcviii. lübeck]


Lübeck, 1498, Exemplar der Staatsbibliothek zu Berlin
Reynke de vos [Anno d<o>m<in>i MCCCC xcviii. lübeck]

























 

Hennynk de Han



Renner, Kaspar Franz (1814)
Hennink der Hahn / frei übersetzt nach dem altdeutschen Originale von Nic. Meyer, Doctor der Med. und Chir. ausübendem Arzte in Minden; Herzoglich Sachsen Weimar. Rathe, und Mitgliede der mineralogischen Gesellschaft in Jena. Bremen, 1814. Bei Johann Georg Heyse.

Übersetzt von Nicolaus Meyer. Enthält außerdem eine Ausgabe des niederdeutschen Textes: "Hennynk de Han. Abdruck des seltenen Originals. Herausgegeben von Nicolaus Meyer. Bremen 1814. Bei Johann Georg Meyer."


 

Von anderen Ländern


Ghetelen, Henning (Übers.) (1508)
Nye vnbekande lande Unde eine nye Werldt in korter vorgangener tyd gefunden [Nürnberg : Georg Stuchs, 1508]

Am Ende des Werkes findet sich folgender Eintrag: "Also hefft dyt Boeck einen ende welker vth Walscher sprake in de Hoechdüdeschen gebröcht vnde gemaket is / dörch den werdigen vnde hoechgeleerden heren Josten Ruchamer der vryen künste vnde arstedyen Doctoren ect. Dar na dörch Henningu<m> Ghetelen vth der keyserliken Stadt Lübeck gebaren in desse sine Moderliken Sprake vorwandelt. Vnde dörch my Jürgen Stüchsen to Nüreinberch Gedrücket vn<de> Vulendet na Christi unses leuen heren gebort. M.ccccc.viij. jare am Auende Elizabeth der hilligen Wedewe<n> dede dar was am achteyenden dage Noue<m>bris des Wyntermaens."

Sammlung von Entdeckerberichten, die 1507 unter dem Titel Paesi novamente retrovati von Fracanzano da Montalboddo veröffentlicht worden ist. 1508 erschien eine von Jobst Ruchamer besorgte hochdeutsche Übersetzung unter dem Titel Newe vnbekanthe landte Und ein newe weldte in kurtz verganger zeythe erfunden, die ihrerseits Vorlage der Übersetzung Henning Ghetelens war.


Ludolf von Sudheim (1450 - 1500)
... noch vint olde fulmu<n>te vnd<er> de erde vn<de> mormele<n> zule vn<de> al de mormele<n> stene vn<de> zule<n> to venedie de sint gekome<n> va<n> troye
(Handschrift Mss. theol. 40 der Universitätsbibliothek Rostok)

Enthält: Reise in das Heilige Land des Ludolf von Sudheim, Ablassverzeichnis der 7 Hauptkirchen Roms, Auslegung des Hohenliedes, Gebet von Maria Magdalena, Legende der Märtyerer von Hamburg und Ebstorf, Fragment eines Ablassgebetes von Papst Bonifatius IX. Siehe Heydeck 2001, S. 226 - 229.






 

Rechenbücher / Buchhaltung









 

Rechtsbücher


Apenrade (1763a)
Ius municipale Apenradense Ann. MCCLXXXIV. e codice membranaceo collat. cum alio sec. XIV. accedunt notulae nonnullae editoris quibus varia antiquitatum iuris Cimbrici et etymologiarum argumenta illustrantur
In: D. Joh. Carl Henr. Dreyers, Comit. Palat. Casar. des Hochstifts Lübeck Dom-Probstens, der Kayserl. freyen und des H. R. Reichs Stadt Lübeck Syndici, der Kayserl. Academie der Wissenschaften zu S. Petersburg, der Königl. Dänischen und Churfürstl. Bayerschen Gesellschaften der Wissenschaften zu Copenhagen und München, wie auch der Duisburgischen Mitgliedes Sammlung vermischter Abhandlungen zur Erläuterung der teutschen Rechte und Alterthümer, wie auch der Critic und Historie. Dritter Theil. Rostock und Wismar, Bey Berger und Boedner, 1763.

S. 1373 - 1436

Der Text beginnt mit den Worten: "Na Gades Gebortt, Dusent Twe Hundert Veer vnde Adstentich Jahr, up unser Leven Fruwen Hemmellfarts Dage, hebben Borger-Meister Rhattmanne vnde alle gemene Borger binnen Apenradi, laten schriven ditt Stadt-Recht, dat ehnen Hartigh Woldemar van Jüttlandt gaff, unde bestedigede datt vaste mit siner Gnaden uth Waldt, wentte se tho vorn nen beschreven Rechten hadden."
Der Text endet mit den Worten: "Na Gades Gebortt Dusentt Viff Hundert in dem XIV. Jahre, hefft de Durchluchtigste unde Hochgebarne Forste Herr Christian von GOttes Gnaden Königh tho Dennemarcken etc. düße Privilegien, tho Dorninge befestigett..."


Apenrade (1763b)
Skraa seu iura civitatis Apenradae ann. MCCCXXXV. ex autographo.
In: D. Joh. Carl Henr. Dreyers, Comit. Palat. Casar. des Hochstifts Lübeck Dom-Probstens, der Kayserl. freyen und des H. R. Reichs Stadt Lübeck Syndici, der Kayserl. Academie der Wissenschaften zu S. Petersburg, der Königl. Dänischen und Churfürstl. Bayerschen Gesellschaften der Wissenschaften zu Copenhagen und München, wie auch der Duisburgischen Mitgliedes Sammlung vermischter Abhandlungen zur Erläuterung der teutschen Rechte und Alterthümer, wie auch der Critic und Historie. Dritter Theil. Rostock und Wismar, Bey Berger und Boedner, 1763.

S. 1437 - 1454

Apenrader Stadtrecht von 1335. Der Text hebt mit den folgende Worten an: "Jn dem Nahmen des Vaders unde des Söhnes, unde des hilligen Geestes, Amen. Wy Radt und Borger to Apenrade hebben Unsere Stadt-Statuta, de da heeten Skraa, alse se weren by Konige Wolders Tieden, gepflegen unde schrieven laten in diser Wiese:"
Der Text endet mit den Worten: "Hierumme Wy Woldemarus van Gades Gnaden Hartog aver Jütland ect. syn dem ehrbaren Rade und Borger to Apenrade bede togedahn van Vullbort unse beste Ridder, unde andere unses Rhades Rhade deße vorbenante Statuta alle bavenschreven, alse de redlicken na Wanheit ander Stede unde Dorpen binnen unsem Hertogrieke unde Herrschop van wiser Rade gemaket, unde Herrschop van wieser Rade gemaket, unde de Recht unde guden Wanheit, de de Vollbort syn, de se van unsen Voreldern alse Konig Woldemar, andern Koningen, Fürsten und Hertzogen hebben friest gehatt; so verlaten Wy se ehnen ock, stercken se, vollborden se, unde confirmeren unde bevesten se mit de Bescherminge Unses Jnsegels strengelicken to vorbedende, dat Nemand unserer Vagede, edder we id ander sy, in unser Herschop unde Hertogrieke by unserer Gnade, dese unse Borgere up deße vorbenömede Gnade ichtes was to vordrete bringet; is id dat dar jemandes an Averdadicheit, Dristigheit hier entjegen deit edder begünt, de schall in unse Unhulde fallen, unde schall ock unse Wrake nicht entflehen. Geven to Sünderburg in unser jegenwardicheit im Jare unses Herrn Dusend, Dreehundert unde vif unde drüttig, am Dage Philippi und Iacobi der hilligen Apostel vör Unser besten Räde Volborth."


Braunschweiger Stadtrecht von 1232 (1711)
Düdt ist dat erste Brunswicksche Stadtrecht, dat van Hartigen Otten bewilliget unde van Keyser Fredderich bestediget ist anno 1232. Dütt Stadtrecht wieset upp Keiser Otten, de den gilden ohre gilde gegeven hefft, dat ist Hartigen Otten vader bruder gewest.
In: Scriptorum Brunsvicensia Illustrantium tomus tertius, continens XLII. autores scriptave, religionis reformatione anteriora, quibus res Brunsvigo-Luneburgensium et vicinarum regionum, episcopatuum, urbium, monasteriorum, principum et hominum illustrium, nonnulla etiam Estensia; leges item complures antiquae Saxonum Inferiorum, et monumenta historica ipsa eorum dialecto exhibentur, maximam partem ex manuscriptis eruta, aucta, emendataque cura Godefridi Guilielmi Leibnitii, accessit huic tomo tertio index rerum verborumque totius operis locupletissimus. Hanoverae, sumtibus Nicolai Foersteri, Bibliopolae Aulici, Anno DCC XI. P. 434 - 446

(Stadtrecht von Braunschweig.)




Braunschweig: Ordenunge unde Artikel der Waterkunst (1606)
Ordenunge vnde ARtikel der Waterkunst / Yn der Nyenstadt tho Brunschwygk / So Barwart Taffelmaker / Börger darsüluest gemaket. Jm M. D. XXIX. Jahre. Brunschwygk. Gedrücket dorch Andreas Duncker. Jm Jahr CHRJsti / M. DC. VI.

Aus dem ersten Artikel: "JM Jahre 1529. Do buwede Barwardt Taffelmaker / de Waterkunst / yn der Nyenstadt mit söss Möseren / vnd söss stamppen / vnde makede de / Jn dre Künste / So dat ein Kunst fry / van der ander ys / Vnnde geredt sere wol / vp dat einem yderen Bruwer / dat Water / hoch genoch in syne Pannen löpt / Ouerst des Waters wardt missgebruket / vnde dar öuel mede vmmegeghan / wente ein yder / borde de höler / yn synen post / wo syth he suluen wolde / daruth kam / dat de syde wonden / de kregen dat water öuerflödigen / vnnde de hoge wonden / mösten des entberen / vnde mösten alle lyke vele (tho erholdunge des gebuwes) geuen etc. Daruth kam groth zanck vnde hader / vnde wolden nicht mehr geld thom buwe leggen / vnde de twyuerdicheit / wart vnder den Bruweren so groth / dat de E. Rath vororsaket wart / sampt alle den yennen / de tho der Waterkunst hörden / vnnde gyngen (vp de Köken) tho samende / vp den Auend Visitationis Mariæ / ym 1541. jare / vnde wörde<n> dar Einich / dat se düsse nafolgende Artickel / wolden stedes / vast / vnde vnuorbroken holden / vnde dat ydt möchte also / yn des E. gemenen Rades denckebock / geschreuen werden / dar gaff (do men vmme fragede) ein yder synen stemmen / dremal dartho / vor sick vnde vor de nakomende / de yn tho komende tyden des Waters tho donde möchten hebben. Mit sodanem beschede / dat se wolden / de Ordenunge / wente up thokomende Pasche<n> holden / wörde denne dar nen mangel anne / so dat ein yeder / waters genoch krege / so scholde düsse ordenu<n>ge so yngeschreuen werden [...]
Düth hebbe ick ym besten / so angetekent / vnde menet gudt / bidde / ick möge vnourdacht / sunder vor gudt angenomen werden / wenn ydt so vorwart / vnde de Ordenunge / so geholden wert / So mach de Kunst nümmermehr vorgahn / vnde ein yeder wert tho synem behoue / Waters genoch hebben / de ydt vorstan / ysset genoch."

Der zweite Artikel lautet: "Actum vor dem gemenen Rade der Stadt Brunschwigk / fridach na visitationis Marie / Anno M. D. XLI. VP dat mündtlike vorbringen / vnde de ordenunge / so de jennen alse ym Wickbelde der Nyenstadt / de de Waterkunst buwen / hüden vor vns gedan / vnnde schrifftliken öuergeuen hebben Geue wy de Radt der Stadt Brunschwyck düssen beschedt / dat wy de Ordenunge / so se öuer de bemelten Waterkunst / vpgerichtet / vnde vns yn schriffte behendiget / düsser gestalt angenomen hebben / vnde willen dat yn allen puncten / twischen dato vnde Osteren scherstkünfftigen geholden werden schüllen / vnde so middel der tydt / daranne nen feil edder mangel gefunden wörde / de beteringe behoeff hedde / schal desuluige Ordenunge / Wenn Osteren vorlopen / yn vnser Stadt bock / yn der Nyenstadt / vnde denn förder / dar öuer festichliken / ane gnade geholden werden.
Düsse tydt ys so geholden worden / vnde do befunden dat ydt sere gudt wart / vnde ein yder Waters genoch (thom öuerflode) bekomen konde / do ginck de E. Radt (sampt den Bruweren) thosamende vnde beslöten eindrechtichliken / dat düsse nauolgende Ordenu<n>ge / do se scholde yngeschreuen werden / vnde vast / vnde vnuorbroken schole geholden werden / vnde ys de yngeschreuen wo folget."

1649 wurde eine hochdeutsche Ausgabe dieses Textes gedruckt.

In einem Bericht über sein Lebenswerk schreibt Tafelmaker:

"Jck Barwardt Taffelmaker Borgher tho Brunswyck de wonde in mynem huse, in der nyenstadt, vp der weuerstraten orde in dem steynhuse an der marckstrathe, hynder S. andreas torne, vnd hebbe (vth ghnaden goddes) vele mannygerleye gude kunste ghebuwet, de (godtloff) alle wol gheraden synt, hebbe, ghebuwet, in Brunswyck, de waterkunste wy folget

Jn dem sacke Anno 1527 an de borchmölen
Jn dem Hagen Annno 1540 an de borchmölen
Jn der nyenstat Anno 1529 an de nienstatmolen
Jn der oldenstat Anno 1541 an de sutmolen
Jn der nyenstat Anno 1543 an de rosmolen

Hyr van hebbe ick entfangen van de E. rade, vnd van den borgheren in de twe dusent gulden."
(Tafelmaker 1836, S. 310 - 311)







Dänisches Seerecht (1572), Exemplar der Staats- und Universitätsbibliothek Göttingen
Dat Denische Seerecht / Dat de Grodtmechtigeste / Hochgebarne Förste vnde Here / Her Frederick de Ander / van Gades gnaden / tho Dennemarcken / Norwegen / der Gotten vnde Wenden Köninck etc. Hefft vthghan lathen / Jn dem Jahre na Gades gebordt M.D.lxj. Dem gemenen Seeuarenden Manne thom besten : Wor na sick ein Jder Schipper / Schepesuolck / vnde ock andere / de ehren Handel thor Seewardt brwken / beide binnen vnde buten Schepesbordt schicken vnde holden schölen. Man vindet hirinne / wo men sick hirnamals mit den Wraken holden schal. Erstlick mit K.Mt. Fryheit tho Kopenhagen gedrucket / Dörch Lourens Benedickt. Vnde nu in gewandtlyke Sassische sprake gebröcht. Dörch. P.K. [Gedrücket tho Rostock By Johan. Stöckelman / vnde Andream Gutterwitz. M.D.Lxxij.]
(Siehe auch Waterrecht vnde Schypordeninge (1555) und Seerecht von Wisby (1589).)


Dänisches Seerecht (1572), Exemplar der Königlichen Bibliothek zu Kopenhagen
Dat Denische Seerecht / Dat de Grodtmechtigeste / Hochgebarne Förste vnde Here / Her Frederick de Ander / van Gades gnaden / tho Dennemarcken / Norwegen / der Gotten vnde Wenden Köninck etc. Hefft vthghan lathen / Jn dem Jahre na Gades gebordt M.D.lxj. Dem gemenen Seeuarenden Manne thom besten : Wor na sick ein Jder Schipper / Schepesuolck / vnde ock andere / de ehren Handel thor Seewardt brwken / beide binnen vnde buten Schepesbordt schicken vnde holden schölen. Man vindet hirinne / wo men sick hirnamals mit den Wraken holden schal. Erstlick mit K.Mt. Fryheit tho Kopenhagen gedrucket / Dörch Lourens Benedickt. Vnde nu in gewandtlyke Sassische sprake gebröcht. Dörch. P.K. [Gedrücket tho Rostock By Johan. Stöckelman / vnde Andream Gutterwitz. M.D.Lxxij.]


Der Stadt Flensborgh Erdtbock
Nachricht von dem Flensburgischen Stadt-Felde, als eine Beschreibung der Stadt-Gräntzen, welche Anno 1558. von Burgermeistern und Raht / und der gantzen Bürgerschafft beritten und verneuert worden, samt einem Verzeichnis der Gräntz-Steine, womit E. E. Raht und Bürgerschafft das Stadt-Feld Anno 1601 umbsetzen und bestapeln lassen. gemeinen Nutzens halber aus der Stadt Flensburg altem Erdbuche zum Druck befordert. Jm Jahr 1754.

Enthält folgende Dokumente des Rates der Stadt Flensburg zu den Grenzen des Flensburger Stadtfeldes im Jahre 1558 und den 1601 gesetzten Grenzsteinen:

  1. Anno 1558. am Midwecken na Oculi heffth ein Erbar Raeth der Stadth Flenßborch mit sampt der gantzen Burgerschop dat Stadtfelt bereden, vnd alle Schedinge vornyet, de tho niende nodich, vnd de wedder vp grauen lathen... Vnd is dat Stadtfelth wo nafolget beschreuenn vnd syn de Scheide gewesenn

  2. Anno 1601. Friedags na Johannis Baptistae... ist van dem gedachten Rade und der gemeinen Borgerschop na oldet Gewanheit dat Stadtfeldt ummetagen... Als ist vor rathsam angesehen worden,... dat men dat Stadtfeldt ummeherr von der einen Schede tho der anderen mit Schedesteinen ummesetten und bestapelen lathen wolde, welche ock also ist tho Wercke gerichtet, und de Steine darup de Bockstaff F. und de Jahrtall Anno 1601. ist gehouwen, hengesettet worden

Flensburger Stadtrecht (1745)
Statuta civitatis Flensburgensis a Waldemaro IV. rege Dan. et duce Jutiae, An. 1284. confirmata, Germanice et Latine scripta.
In: Monumenta inedita rerum Germanicarum praecipue Cimbricarum, et Megapolensium, quibus varia antiquitatum, historiarum, legum juriumque Germaniae, speciatim Holsatiae et Megapoleos vicinarumque regionum argumenta illustrantur, supplentur et stabiliuntur. E codicibus manuscriptis, membranis et chartis authenticis erui studuit notasque adjecit et cum praefatione instruxit Ernestus Joachimus de Westphalen, Caesarei Russiaci ordinis S. Alexandri et ducalis Slesvicensis Holsatici ordinis eques, Caesareae regiaeque celsitudinis magnis ducis Russiae, ducis regnantis Slesvici et Holsatiae cancellarius aulae et consil. intim. supremi consistor. ecclesiastici et militaris praeses, Tomus IV. cum tabulis aeri incisis et indice rerum in omnes tomos. Lipsiae impensis Jo. Christiani Martini MDCCXLV.

Spalte 1897 - 1950

Lateinisch-niederdeutsche Textausgabe des 1284 bestätigten Flensburger Stadtrechts.





Herford: Rechtsbuch der Stadt Herford (1905)
Rechtsbuch der Stadt Herford aus dem 14. Jahrhundert : Originaltext mit Uebersetzung und Anmerkungen / von J. Normann. - Herford : Verlag von F. Essmann, 1905. - 105 S.

Rechtsbuch der Stadt Herford.

Folgende Kirchspiele gehörten zur angrenzenden Gografschaft: Altstädter Feldmark ("dat kerspel vp der olden stad to heruorde"), das Stift auf dem Berge(?) ("dat kerspel van den berghe to heruorde"), Schötmar ("Scotemer"), Oerlinghausen ("Orlinchusen"), Brackwede ("Brackwede"), Heepen ("Hepen") und Schildesche ("Schildesche") (vgl. Kapitel 19 ("Wo de gogreue schal ghodingh holden")).

Diese Gografschaft erscheint in den Quellen auch unter dem Namen Gografschaft Herford. Knapp hundert Jahre vor dem Entstehen des Rechtsbuches der Stadt Herford hatten noch die Herforder Alt- und Neustadt und 15 Kirchspiele außerhalb Herfords zu dieser Gografschaft gehört. In einer Handschrift vom Ende des 13. Jhs. heißt es:
"Item judicium gograviatus Heruordensis in vtroque opido et extra per XV parochias, quod idem Archiepiscopus Syfridus emit erga Heinricum Gograuium..." (vgl. Seibertz 1839, S. 637 und Ilgen 1891, S. 45).
Offensichtlich waren das Herforder Stadtgebiet, Bielefeld sowie einige weitere Kirchspiele in der Zwischenzeit aus der Gografschaft herausgenommen worden.

Der Goding fand auf dem Heyenlo zwischen Biemsen und Lockhausen bei Schötmar/Bad Salzuflen statt (vgl. Normann, 1904 und Normann, Juni 1905). Im Gegensatz zur heutigen Bezeichnung "Heideloh" ist der Name dieser Dingstatt wohl eher als "Hegewald" zu deuten.

Das Rechtsbuch der Stadt Herford beruft sich wiederholt auf den Sachsenspiegel, hier zumeist "dat sassenrecht" genannt, aus dem dann auch wörtlich zitiert wird. Das Rechtsbuch der Stadt Herford bezeugt somit die Autorität des Sachsenspiegels als Rechtsquelle im mittelalterlichen Westfalen (vgl. Das Herforder Rechtsbuch und sein Verhältnis zum Sachsenspiegel / Dagmar Hüpper, in: Niederdeutsches Wort. - Bd. 29 (1989). - S. 47 - 60).

Bei Gerichtsprozessen in Borken und Minden hat der Sachsenspiegel nachweislich eine Rolle gespielt, wie sich anhand historischer Dokumente belegen lässt (vgl. Niederdeutsches Wort Bd. 24 (1984) und Niederdeutsches Wort Bd. 37 (1997)).


Herford: Rechtsbuch der Stadt Herford (1989)
Rechtsbuch der Stadt Herford : vollständige Faksimile-Ausgabe im Original-Format der illuminierten Handschrift aus dem 14. Jahrhundert / herausgegeben von Theodor Helmert-Corvey. Edition und Übersetzung von Wolfgang Fedders und Ulrich Weber. - Bielefeld : Verlag für Regionalgeschichte, 1989
(Herforder Geschichtsquellen ; 2)

  • Faksimileband. - ISBN 3-927085-90-1
  • Kommentarband. - ISBN 3-927085-91-X

Livländische Prozess- und Rechtsordnung (1539)
Formulare procuratorum Proces vnde Rechtes ordeninge / Rechter arth vnde wise / der Ridderrechte yn Lifflande / So wol yn den Stifften / alse yn Harrien vnde Wirlande / vnde gemennichliken ym gebruke auer gantzem Lifflande. Mutatis Mutandis. Dith Bock ys yn viff dele gedelet / vnde leret fyn / wo me saken / ym rechten anuangen / middelen / vnde endigen / Klage vnde antwerde / Vnde alle andere nödige dinge ym rechten schicken / formeren / vnde stellen schölle / Vnde ys ym xxxiij. jare / angeuangen / vnde ym xxxviij. geendiget / vn<de> se thor Prente / den Lifflendischen Junckern / Armen unde Riken / ock andern des Rechten / nodtrofftich / thom besten vthgesandt / Gott geue syne gnade / dat recht / recht / gefordert vnde gerichtet werde / dar vp de name des HEren / gepriset vnde ewich gebenediet werde / Amen. [Gedrücket vnde vullendet / ym M.D.XXXIX. yare am dörteinden dage des Heruestmaens.]
(Herausgegeben von Dionysius Fabri. Siehe auch Wikipedia: Livland und Chronica der Provintz Lyfflandt (1578) von Balthasar Russow.)






Dithmarscher Recht (um 1485)
Hir hefft an dat Landrecht aver Ditmarschen / welcker vpgenamen is mit Vulwort der Acht vnd vertig / vnd des gantzen Landes.

Erster Druck des Landrechts von Dithmarschen, das 1447 aufgezeichnet wurde. Nur fragmentarisch erhalten, soweit bekannt. Den Drucktypen nach zu urteilen, wurde das Buch von Steffen Arndes gedruckt.
Man weiß von diesem Buche dank einer Mitteilung von Heinrich Giesebert: "Antiquis litteris sine mentione personae & loci in folio impressus statutorum liber addit vel inserit alias anno 1480. 1483. 1484. publicatas <constitutiones>, & quia ulterius non progreditur, circiter annum 1485. vel seq<uentes> proximos <annos>, typis subjectum credo: Titulus hujus Editionis seq<uentibus> verbis formatur. Hir hefft an dat Landrecht aver Ditmarschen / welcker vpgenamen is mit Vulwort der Acht vnd vertig / vnd des gantzen Landes." (Giesebert 1652, S. 21). Das Fragment wurde 1840 von Lappenberg herausgegeben.
Ein weiteres Fragment findet sich bei Collijn, 1915.

Neocorus schreibt: "Effte schone im ersten Articul des olden Dithmerschen Landrechtes angetagen wert, wo Ao. 1447 erst solch Landrecht angenamen; den so luden de Wordt in einem geschreven Landesboock: "Anno Dni millesimo quadringentesimo quadragesimo septimo feria secunda in vigilia Valentini, do wart dat Landt tho Ditmerschen eindrechtlich einß des naschreven Rechtes ewichlik tho holdende unde bi tho blivende umme Nutticheit unde Bestenisse willen unses menen Landes tho Ditmerschen, dat de ewige Gott so bestendichlik beholde siner Gnade willen, Amen." Dennoch iß solches keines wegens also tho vorstaen, alß effte vor dersulven Tidt kein bestendich Landrecht gewesen, in 221 Jaren, van Ao. Dni. 1226 anthoreken; sondern hefft de Meininge, dat solches do erst in eine richtige Forme gebracht, unnd dewile men dorch lange Erfaring nicht dreglicher unnd beter ordnen könen, hefft men idt dem gantzen Lande ordentlich dorch alle Articul unnd Clausuln vorgelesen, up dat hernha nemant sine Unwetenheit entschuldigde, de solches angehört unnd einhellig belevet. Doch vorbeholden, so hernha andere edder meher Casus edder Saken vorfallen mochten, so darin nicht uthdrücklich nhamkundig gemaket unnd entscheden, dat men de hinvorder mit geliker unnd gemeiner Landes Belevinge schluten unnd henthosetten mochte. Also iß men dar bestendig bi gebleven, beth up dat Jahr Christi 1480. Doch iß henthogesettet de 212 Articul sülff vöffte, unnd sin in volgenden Jaren 28 Articul henthogekamen, den up Sonnavent vor Martini Epi. Ao. 1538 iß de leste edder 245 Articul belevet; it sin ock etlike Articul mit hen unnd wedder in deßen Jaren ingemenget, alß de 49 unnd 63 Articul." (Neocorus 1827a, S. 363-364.)
Siehe auch die Karte Dithmarschens bis 1559.



Dithmarscher Recht (1539b), Exemplar der Königlichen Bibliothek zu Kopenhagen
Dyth ys eyne Copia / vth des Landes Boke tho Detmerschen / recht ludende vnde volgende van Artikel tho Artikelen / na synem rechte<n> Original. Gedrücket Anno M.D.XXXIX.

Neocorus schreibt: "Effte schone im ersten Articul des olden Dithmerschen Landrechtes angetagen wert, wo Ao. 1447 erst solch Landrecht angenamen; den so luden de Wordt in einem geschreven Landesboock: "Anno Dni millesimo quadringentesimo quadragesimo septimo feria secunda in vigilia Valentini, do wart dat Landt tho Ditmerschen eindrechtlich einß des naschreven Rechtes ewichlik tho holdende unde bi tho blivende umme Nutticheit unde Bestenisse willen unses menen Landes tho Ditmerschen, dat de ewige Gott so bestendichlik beholde siner Gnade willen, Amen." Dennoch iß solches keines wegens also tho vorstaen, alß effte vor dersulven Tidt kein bestendich Landrecht gewesen, in 221 Jaren, van Ao. Dni. 1226 anthoreken; sondern hefft de Meininge, dat solches do erst in eine richtige Forme gebracht, unnd dewile men dorch lange Erfaring nicht dreglicher unnd beter ordnen könen, hefft men idt dem gantzen Lande ordentlich dorch alle Articul unnd Clausuln vorgelesen, up dat hernha nemant sine Unwetenheit entschuldigde, de solches angehört unnd einhellig belevet. Doch vorbeholden, so hernha andere edder meher Casus edder Saken vorfallen mochten, so darin nicht uthdrücklich nhamkundig gemaket unnd entscheden, dat men de hinvorder mit geliker unnd gemeiner Landes Belevinge schluten unnd henthosetten mochte. Also iß men dar bestendig bi gebleven, beth up dat Jahr Christi 1480. Doch iß henthogesettet de 212 Articul sülff vöffte, unnd sin in volgenden Jaren 28 Articul henthogekamen, den up Sonnavent vor Martini Epi. Ao. 1538 iß de leste edder 245 Articul belevet; it sin ock etlike Articul mit hen unnd wedder in deßen Jaren ingemenget, alß de 49 unnd 63 Articul." (Neocorus 1827a, S. 363-364.)
Siehe auch die Karte Dithmarschens bis 1559.



Dithmarscher Recht (1567)
Wy Frederich de ander van Gades genaden Koning tho Dennemarken, Norwegen der Wenden vnd Gotthen Vnd van demsuluen genaden Johans vnd Adolfs Eruen tho Norwegen alle Hertogen tho Schleiswiegs Holsten. Stormarn vnd Didtmerschen Grafen tho Oldenborg vnd Delmenhorst, Gefeddernn vnd Gebroderere Entbeden vnsern vörordenten Landtvoigeden, Rehdenn vnd sonstenn allen vnd Jedenen ingesetenen vnsers Landes Didtmarschen vnsere genade vnd geven iw hiermit tho erkennen... im Jhaer na Christi vnsers hernn vnnd Selichmakers Gebordt, Vofteinhundert Souen vnd Sostigstenn. Sondages na Omnium Sanctorum.

Handschrift. Von Friedrich II., Johann dem Älteren von Schleswig-Holstein und Adolf I. von Schleswig-Holstein-Gottorf nach der Eroberung Dithmarschens erlassenes Landrecht.

Anton Heimreich schreibt: "Als nun hochgedachte Kön. Maj. und Fürstl. Gn sich dieses Land / obbesagter massen / unterworffen / da haben dieselben noch in selbigem 1559sten Jahre / mit zuziehung und Rath der 24. Geisele / daß eingenommene Land in drey gleiche Theile unter sich zu theilen angefangen / welche Theilung endlich den 22. Jul. Anno 1568 erstlich zum Kile ist vollenzogen. Deßgleichen haben sie auch am Sonnabend nach Marien Heimsuchung / eine neue Verordnung des Rechten und Gerichtes gemachet. Da denn nach Rath / und mit zuthun vorgedachter 24. Geiselen / und zweyer from<m>er Leute aus jedem Kirchspiel / drey Gericht stellen / als eine im Königlichen Antheil zu Meldorff / die andere zur Heide in Hertzog Johannis, und die dritte zu Lunden / in Hertzog Adolffs Antheil sein verordnet / dazu auch 24. Räthe oder Rathleute sein benennet / und in jeglicher Gerichtstelle ein besonderer Landvogt und Land-Schreiber ist eingesetzet worden / und sollen solche Landvögte und Räthe / (derer 8. zu jeder Gerichtstelle sein beschieden) aus dem Lande Dithmarschen gebohren / an stat der hohen Obrigkeit / Gewalt haben in Peinlichen und Bürgerlichen Sachen / über Leib / Ehre / und Gut zu richten. Wie denn auch folgig zur administration der Justitz oder verpflegung des Rechtes / an stat des alten Landbuches / den Dithmarschern von hochgedachten Kön. Maj. und Fürstl. Gn. A. C. 1567 am Sonntage nach Aller-Heiligen ein newes LandRecht ist gegeben worden. Nachdem aber Hertzog Johannes den 2. October A. C. 1580. Todes verblichen / da ist desselben Antheil zwischen Jhr. Kön. Maj. Friderico II. und Hertzog Adolff mitten voneinander getheilet / also / daß nach der Zeit / daß Land Dithmarschen im Königlichem un<d> Fürstlichem Theile ist unterschieden / wie denn hernach die in jedem Theile gehörige Kirchspielen sollen gesetzet werden." (Heimreich 1683, S. 221-223.)
Siehe auch die Karte Süderdithmarschens im Jahre 1648 und die Karte Norderdithmarschens.


Dithmarscher Recht (1667)
Dithmarsisches Land-Recht / Sampt etlichen CONSTITUTIONEN Jn Jhrer Königl: Mayest: zu Dennemarck / Norwegen / ect. ect. Süderntheil Dithmarschen am Gericht zu wissen nöhtigst / Nach dem rechten Original mit Special- und General-Registern / Auff Jhrer Königl: Mayest: allergnädigste Consession und Erlaubnuß. Gedruckt und verlegt in der Königl. Veste Glückstadt / durch Melchior Kochen / Jm Jahr 1667

Anton Heimreich schreibt: "Als nun hochgedachte Kön. Maj. und Fürstl. Gn sich dieses Land / obbesagter massen / unterworffen / da haben dieselben noch in selbigem 1559sten Jahre / mit zuziehung und Rath der 24. Geisele / daß eingenommene Land in drey gleiche Theile unter sich zu theilen angefangen / welche Theilung endlich den 22. Jul. Anno 1568 erstlich zum Kile ist vollenzogen. Deßgleichen haben sie auch am Sonnabend nach Marien Heimsuchung / eine neue Verordnung des Rechten und Gerichtes gemachet. Da denn nach Rath / und mit zuthun vorgedachter 24. Geiselen / und zweyer from<m>er Leute aus jedem Kirchspiel / drey Gericht stellen / als eine im Königlichen Antheil zu Meldorff / die andere zur Heide in Hertzog Johannis, und die dritte zu Lunden / in Hertzog Adolffs Antheil sein verordnet / dazu auch 24. Räthe oder Rathleute sein benennet / und in jeglicher Gerichtstelle ein besonderer Landvogt und Land-Schreiber ist eingesetzet worden / und sollen solche Landvögte und Räthe / (derer 8. zu jeder Gerichtstelle sein beschieden) aus dem Lande Dithmarschen gebohren / an stat der hohen Obrigkeit / Gewalt haben in Peinlichen und Bürgerlichen Sachen / über Leib / Ehre / und Gut zu richten. Wie denn auch folgig zur administration der Justitz oder verpflegung des Rechtes / an stat des alten Landbuches / den Dithmarschern von hochgedachten Kön. Maj. und Fürstl. Gn. A. C. 1567 am Sonntage nach Aller-Heiligen ein newes LandRecht ist gegeben worden. Nachdem aber Hertzog Johannes den 2. October A. C. 1580. Todes verblichen / da ist desselben Antheil zwischen Jhr. Kön. Maj. Friderico II. und Hertzog Adolff mitten voneinander getheilet / also / daß nach der Zeit / daß Land Dithmarschen im Königlichem un<d> Fürstlichem Theile ist unterschieden / wie denn hernach die in jedem Theile gehörige Kirchspielen sollen gesetzet werden." (Heimreich 1683, S. 221-223.)
Siehe auch die Karte Süderdithmarschens im Jahre 1648.


Dithmarscher Recht (1711)
Dithmarsisches Land-Recht / Samt etlichen dabey gewesenen nun auch vermehret mit neuen CONSTITUTIONEN Jn Jhrer Königl. Mayest. zu Dennemarck / Norwegen / etc. etc. Süderntheil Dithmarschen am Gericht zu wissen nöhtigst / Nach dem rechten Original mit Special- und General-Registern. Auf Jhr. Königl. Mayest. allergnädigste CONCESSION und Erlaubniß. GLÜCKSTADT, bey Gotthilff Lehmann / Königl. privil. Buchhändler. MDCCXI.

Anton Heimreich schreibt: "Als nun hochgedachte Kön. Maj. und Fürstl. Gn sich dieses Land / obbesagter massen / unterworffen / da haben dieselben noch in selbigem 1559sten Jahre / mit zuziehung und Rath der 24. Geisele / daß eingenommene Land in drey gleiche Theile unter sich zu theilen angefangen / welche Theilung endlich den 22. Jul. Anno 1568 erstlich zum Kile ist vollenzogen. Deßgleichen haben sie auch am Sonnabend nach Marien Heimsuchung / eine neue Verordnung des Rechten und Gerichtes gemachet. Da denn nach Rath / und mit zuthun vorgedachter 24. Geiselen / und zweyer from<m>er Leute aus jedem Kirchspiel / drey Gericht stellen / als eine im Königlichen Antheil zu Meldorff / die andere zur Heide in Hertzog Johannis, und die dritte zu Lunden / in Hertzog Adolffs Antheil sein verordnet / dazu auch 24. Räthe oder Rathleute sein benennet / und in jeglicher Gerichtstelle ein besonderer Landvogt und Land-Schreiber ist eingesetzet worden / und sollen solche Landvögte und Räthe / (derer 8. zu jeder Gerichtstelle sein beschieden) aus dem Lande Dithmarschen gebohren / an stat der hohen Obrigkeit / Gewalt haben in Peinlichen und Bürgerlichen Sachen / über Leib / Ehre / und Gut zu richten. Wie denn auch folgig zur administration der Justitz oder verpflegung des Rechtes / an stat des alten Landbuches / den Dithmarschern von hochgedachten Kön. Maj. und Fürstl. Gn. A. C. 1567 am Sonntage nach Aller-Heiligen ein newes LandRecht ist gegeben worden. Nachdem aber Hertzog Johannes den 2. October A. C. 1580. Todes verblichen / da ist desselben Antheil zwischen Jhr. Kön. Maj. Friderico II. und Hertzog Adolff mitten voneinander getheilet / also / daß nach der Zeit / daß Land Dithmarschen im Königlichem un<d> Fürstlichem Theile ist unterschieden / wie denn hernach die in jedem Theile gehörige Kirchspielen sollen gesetzet werden." (Heimreich 1683, S. 221-223.)
Siehe auch die Karte Süderdithmarschens im Jahre 1648.


Dithmarscher Recht (1743)
Consuetudines et leges Ditmarsorum antiquissimae communi consensu in codicem juris scripti demum redactae anno 1447. ex codice membranaceo autographo descriptae et per articulos nunc primum distinctae, addita in margine juris pronincialis Ditmarsici sub titulo: Landes boke tho Detmerschen an. 1539. editi convenientia. Accedunt jura Busumensia aggeralia an. 1455. 1493
In: Monumenta inedita rerum Germanicarum praecipue Cimbricarum, et Megapolensium, quibus varia antiquitatum, historiarum, legum juriumque Germaniae, speciatim Holsatiae et Megapoleos vicinarumque regionum argumenta illustrantur, supplentur et stabiliuntur. E codicibus manuscriptis, membranis et chartis authenticis erui studuit notulasque adjecit et cum praefatione instruxit Ernestus Joachimus de Westphalen, caesareae regiaeque celsitudinis magni ducis Russiae, ducis Slesvici et Holsatiae cancellarius in aula et senatu intimo, ordinis ducalis Slesvicensis Holsatici eques rei. Tomus III. cum tabulis et imaginibus aeri incisis. Lipsiae impensis Jo. Christiani Martini MDCCXXXXIII.
Spalte 1731-1756

Neocorus schreibt: "Effte schone im ersten Articul des olden Dithmerschen Landrechtes angetagen wert, wo Ao. 1447 erst solch Landrecht angenamen; den so luden de Wordt in einem geschreven Landesboock: "Anno Dni millesimo quadringentesimo quadragesimo septimo feria secunda in vigilia Valentini, do wart dat Landt tho Ditmerschen eindrechtlich einß des naschreven Rechtes ewichlik tho holdende unde bi tho blivende umme Nutticheit unde Bestenisse willen unses menen Landes tho Ditmerschen, dat de ewige Gott so bestendichlik beholde siner Gnade willen, Amen." Dennoch iß solches keines wegens also tho vorstaen, alß effte vor dersulven Tidt kein bestendich Landrecht gewesen, in 221 Jaren, van Ao. Dni. 1226 anthoreken; sondern hefft de Meininge, dat solches do erst in eine richtige Forme gebracht, unnd dewile men dorch lange Erfaring nicht dreglicher unnd beter ordnen könen, hefft men idt dem gantzen Lande ordentlich dorch alle Articul unnd Clausuln vorgelesen, up dat hernha nemant sine Unwetenheit entschuldigde, de solches angehört unnd einhellig belevet. Doch vorbeholden, so hernha andere edder meher Casus edder Saken vorfallen mochten, so darin nicht uthdrücklich nhamkundig gemaket unnd entscheden, dat men de hinvorder mit geliker unnd gemeiner Landes Belevinge schluten unnd henthosetten mochte. Also iß men dar bestendig bi gebleven, beth up dat Jahr Christi 1480. Doch iß henthogesettet de 212 Articul sülff vöffte, unnd sin in volgenden Jaren 28 Articul henthogekamen, den up Sonnavent vor Martini Epi. Ao. 1538 iß de leste edder 245 Articul belevet; it sin ock etlike Articul mit hen unnd wedder in deßen Jaren ingemenget, alß de 49 unnd 63 Articul." (Neocorus 1827a, S. 363-364.)
Siehe auch die Karte Dithmarschens bis 1559.






Fehmarnsches Recht (1756a)
Jus provinciale Femariae. Anni MCCCXXVI.
In: D. Joh. Carl Henr. Dreyers, Comit Palat. Caesar. und Syndici der Kayserl. freyen und des H.R. Reiches Stadt Lübeck, Sammlung vermischter Abhandlungen zur Erläuterung der teutschen Rechte und Alterthümer, wie auch der Critic und Historie. Zweyter Theil. Rostock und Wismar bey Berger und Boedner, 1756.

S. 1017 - 1030

Fehmarner Recht von 1326. Der Text hebt an mit den Worten: "Wy Greve Johan von Gades Gnaden to Holsten und to Stormeren en Greve bedet Heyl an God, all den jennen de deßen Breff anzeet, unde det witlik an deßen jegenwardiger Schrifft, dat wy den to Vemeren aldus dat Recht geven unde dat nicht tho brekende, alze hierna screven steit."
Der Text endet mit den Worten: "Diße Breff is geven und schreven to Nüborch na Godes Bort, dusent Jar dre hundert Jar den soß unde twintigsten Jare am Dage der Himmelvart unser leven Vrouwen."


Fehmarnsches Recht (1756b)
Jus provinciale Femariense. Anni MDLVIII.
In: D. Joh. Carl Henr. Dreyers, Comit Palat. Caesar. und Syndici der Kayserl. freyen und des H.R. Reiches Stadt Lübeck, Sammlung vermischter Abhandlungen zur Erläuterung der teutschen Rechte und Alterthümer, wie auch der Critic und Historie. Zweyter Theil. Rostock und Wismar bey Berger und Boedner, 1756.

S. 1031 - 1052

Fehmarner Recht von 1558. Der Text hebt an mit den Worten: "Wy Johannes van Gottes Gnaden, Erve tho Norwegen, Hartog tho Schleßwig Holsten, Stormarn und der Dithmarschen, Graff zu Oldenborg und Dellmenhorst. Bekennen und dhon kund..."
Der Text endet mit den Worten: "Actum in Unser Stadt Borg. den 21. Octobr. Anno 1558."
Es folgt auf S. 1050 - 1052 die Verordnung "Wo Cämmerer unde Geshwaren shöllen Jährlicks verändert, up unde affgesettet werden." Diese beginnt den Worten "Wir Johannes von Gottes Gnaden, Erve tho Norwegen, Hertog tho Schleßwig Holstein Stormarn und der Dithmarshen Grafen tho Oldenburg und Dellmenhorst, dohn kund und bekennen..." und endet mit den Worten "Uhrkundlich mit Unsern Förstl. Secret verseegelt Actum up unsen Huse Hadersleven. Am Tage Bartholomäi. Anno 1562.".


Friesisches Recht (1573), Exemplar der Landes- und Universitätsbibliothek Sachsen-Anhalt
Vnser van Gades gnaden / Adolffen Eruen tho Norwegen / Hertogen tho Schleßwig / Holstein / Stormarn vnde der Dithmarschen / Graue tho Oldenborch vnde Delmenhorst / beschreuen Landtrecht / welckes wy vnsen Vnderdanen in vnsen dreien Landen / Eiderstede / Euerschop vnde Vttholm / tho gewisser handthauinge vnde vorfolge der Justitien ordentlikes Gerichts vnde der Gerechticheit gnedichlick gegeuen vnde bestediget. Gedrücket tho Hamborch / dorch Nicolaum Wegener. M.D.LXXIII.

Nordfriesland. Landrecht von Eiderstedt.
In der auf den 10. Juli 1572 datierten Vorrede heißt es: "WJ Adolff van Gades gnaden / Erue tho Norwegen / Hertoch tho Schleßwig / Holstein / Stormarn vnd der Ditmerschen / Graue tho Oldenborch vnd Delmenhorst. (...) dewile dat olde Eiderstedische Landtrecht jn velen Articulen der Natürliken billicheit vnde anderen beschreuenen Rechten thowedderen / ock thom dele vpgehauen / thom dele jn velen / daruan nichtes klarlikes vnde vthdrückes gesettet / mangelhafftich / vth gnediger thoneginge juw mit einem niem gewissen beschreuen Rechte tho begnaden / Vnde hebben demna dat olde Eiderstedische Landtrecht / dorch vnse Rede vnde Rechtesgelerden vornemen vnde mit flyte besichtigen / vnde wat darinne gefunden worden / dat affgestellet werden scholde / Casseren vnde affdhon / Wat öuerst der vornufft vnde billicheit gemete / jn eine richtige Ordeningen bringen / vnde den mangel sodanes Landtrechtes / vp wat felle der gefunden worden / vth anwisinge natürliker billicheit ersetten laten / Welcke Rechtes vorordeninge jn maten de wy süluest lesen hören / vnde an sick richtich / recht / billich vnde vnstrafflick befunden / wy juw hyrmit vor ein bestendich beharlick Recht / darna gy juw henuörder tho richtende hebben / hyrmit gesettet vnde gegeuen hebben willen (...) Jm Jare na Christi vnsers HEren gebordt / Vöffteinhundert / darna jm twe vnde Söuentigesten / den Teinden Julij / ect."

Siehe auch die Karte von Eiderstedt, Everschop und Uthholm im Jahre 1648.



Friesisches Recht (1754a)
Codex juris Frisici borealis a. MCCCCXXVI. ex apographo
In: D. Joh. Carl Henr. Dreyers, Comit. Palat. Caesar. und Syndici der Kayserl. freyen und des H.R. Reichs Stadt Lübeck, Sammlung vermischter Abhandlungen zur Erläuterung der teutschen Rechte und Alterthümer, wie auch der Critic und Historie. Erster Theil. Rostock und Wismar, bey Berger und Boedner, 1754

S. 475 - 486

Nordfriesland. Siebenhardenbeliebung von 1426. Anton Heimreich schreibt in seiner Nordfriesischen Chronik:
"Die übrigen Siebenharden des NordFreßlandes haben auch starck über dem alten Freschen landrechte gehalten / und ob wol die hohe Obrigkeit dasselbe abzuschaffen / sich höchster massen bemühet / so hat sie doch lange zeit bey denselben fast wenig außgerichtet. Und als dieselben An. 1426. von Henrico Hertzogen zu Schleßwig und Graffen zu Holstein / Stormarn / Wagern und Ditmarschen zum außzuge wider den Könige Erico auffgeboten und gefodert worden / da haben sie nicht wollen folgen / es hätte denn hochgemelter Hertzog zuvor ihr altes landrecht und beliebungen confirmiret und bestetiget / worin denn derselber / als der damahls in nöthen gestecket / und von den Dänen allenthalben ist beängstiget worden / sie auch wieder seinen willen müssen wilfärtigen. Sein derwegen im vorbenanten 1426sten jahre den montag vor Viti auff Föhre in S. Nicolai kirchen zusamen gekommen die Siebenharden / als Pilwormingeharde / Beltringharde / Wiricksharde [in der Gegend der heutigen Halligen] / Osterharde zu Föhr und Silt (denn Westerland Föhr und Amrum damals schon unter dem stifft Ripen sein gewesen / und zweiffels frey bereits das Jütsche Lowbuch werden angenommen haben) Heersbillingeharde (so nicht von Hersbul in Edomsharde zuverstehen / sondern Horbbulharde sein sol / so damals gleiches recht mit den Siebenharden gehabt) und Böckingeharde / dabey auch etzliche fromme leute auß Edomsharde und Lundbullingharde gewesen. Und ist in dieser Siebenhardes versamlung von hochgemelten Hz. Henrici wegen gegenwertig gewesen Magnus Haggesen (oder / wie andere schreiben / Heisen oderen Hisen) der den Siebenharden anerboten / daß ihr landrecht solte vermehret und verbessert werden. Wogegen sie aber ernstlich protestiret , und vorgewendet / daß sie bey ihrem alten landrecht und beliebungen gedachten zu bleiben / und keinerley weise des Hertzogen verbessertes oder vermehrtes landrecht wollen annehmen / und da etwas in ihrem alten landrechte wehre / oder fürlauffen würde / daß nicht deutlich genug möchte gesetzet sein / so wolten sie solches selbst ihrem gutachten nach erklären / und etzliche mehr newe beliebungen daran hengen und hinzu setzen. Haben sie also darauff daselbst etzliche artickulen / so in ihrem landrecht disputirlich gewesen / etzlicher massen nach ihrer meinung (wie ihre worte lauten) erkläret oder außgeleget / auch etzliche andere newe articulen (die an der zahl 23. sein) hinzugesetzet / welche alle benebenst dem vorigen vom Hertzogen sein gebilliget / und wie solches geschehen / sein diese Siebenhardes leute den beyden brüdern / Hz. Henrico und Adolpho gehorsamlich für Flenßburg zu hülffe gezogen / von dehrer verrichtung bereits oben ist meldung geschehen. Es fassen aber solche Siebenhardes beliebung vornemlich in sich das recht von erbschafften / von der busse / vom todtschlage / land kauff und landprang / wrack / auch haus / pflug und teichfrieden." (Heimreich 1668, S. 181)
Siehe auch die Karte von Nordfriesland um 1240.


Friesisches Recht (1754b)
Codex juris Frisici borealis a. MDLVIII. ex apographo
In: D. Joh. Carl Henr. Dreyers, Comit. Palat. Caesar. und Syndici der Kayserl. freyen und des H.R. Reichs Stadt Lübeck, Sammlung vermischter Abhandlungen zur Erläuterung der teutschen Rechte und Alterthümer, wie auch der Critic und Historie. Erster Theil. Rostock und Wismar, bey Berger und Boedner, 1754

S. 489 - 528

Nordfriesland. Der Text hebt mit den folgenden Worten an: "Nafolgendes Landrecht is ut verschedentlichen Authoribus colligeret, und wat in dem vörigen Frisischen Landrechte nicht vorfatet und tho befinden, is in allen Harden gangbar. d. 1558."

In seiner Nordfriesischen Chronik schreibt Anton Heimreich:
"... so hat sich doch J.F. Gn. auff keinen andern sinn wollen leiten lassen / und haben dieselbe dem Staller mit den Fünffharden zum andern mahl befohlen / ihr landrecht in eine richtige ordnung und gewissen articulen zu verklären / und J.F. Gn. schrifftlich zu überantworten. Welches sich aber biß An. 1558. verzogen / da die Fünffharde ihr landrecht in 102. articulen verfasset / und darin eine richtigere ordnung / als vorhin haben ghalten / wovon zwey exemplaren zuhofe sein gesand / damit dasselbe möchte ratificiret werden / welches aber wegen den in demselben noch enthaltenen abergläubigen und unbilligen satzungen vom zu schein gehen / und vom diebstal nicht können erhalten erhalten werden.
Und weil damals andere wichtigere geschäffte / und im folgenden 1559sten jahre die expedition und der krieg in dithmarschen vorgefallen / als ist daher die übersehung dieses landrechtes verzogen / und eine weile hinten angesetzet. Gleich wol haben die Fünffhardes räthe ihre urtheile darnach gesprochen / wiewol sie in etzlichen articulen etwas bedachtsamer verfahren / und in besserer beobachtung genommen / daß das höchste recht offtermahls das grösseste unrecht wäre." (...)
(Heimreich 1668, S. 248-249)

"Darauff denn ferner An. 1572. obgemeltes Nordstrandinger landrecht vom Cantzler D. Hieronymo Oligarten und dem Secretario Jürgen Beyern vermehret / verbessert / und in eine richtigere ordnung gebracht / von J.F. Gn. hochweisen Räthen approbiret / von J.F. Gn. confirmiret / auff pergament geschrieben / in eine libels gestalt verfasst / und mit J.F. Gn. handzeichen unterschrieben und versiegelt / auch den Fünffharden solches zu fodern schrifftlich angekündiget." (...)

"Solch gegebenes und verbessertes landrecht ist unlängst hernach für den Fünffharden und dem gantzen lande in der kirchen zu Mohrsum [1634 untergegangener Ort auf der Insel Alt-Nordstrand] vom landschreiber Henrico Beyern und Johanne Harsen langsam und deutlich abgelesen worden. Bey welchen mercklich / daß dieweil dasselbe eines theils aus dem Sachsischen Rechte ander theils aus dem Jutschen Lowbuch / wie auch aus den alten Freschen Rechten und Newen Beliebungen ist zusammen gebracht / selbige demnach in denen aus denselbigen genommenen articulen / zu dessen rechten verstand billich seyn zu consuliren."
(Heimreich 1668, S. 250)

Im Vorwort seiner kommentierten hochdeutschen Ausgabe des Landrechts von Nordstrand schreibt Anton Heimreich:
"Es haben auch ferner / zu mehrer nachrichtung und beständigkeit / nicht allein die drey Eiderstätische / sondern auch die andern sieben Fresche Harde / neben dem Horsbul-Harde An .1426. ein theil derselben Rechte schrifftlich verfasset / welches auch / nach deme. das Oster Harde auff Föhre / mit sampt Silt und dem Böking- und Horsbul-Harde / beym anfange der Oldenburgischen Regierung / zum Tunderischem Ampte seyn geleget / die übrigen fünff NordStrandische Harden zu anfang des 1600sten Seculi nach Christi Geburt mit mehren Gesetzen und Beliebungen vermehret / und letzlich An .1558. in 102. Articulen abgefasset / und Hertzog Johanni zu Hatersleben unterthäniglich zu confirmiren übergeben. Da denn dero Fürstl. Gn. nach beschehener ende- erleute- und milterung einiger unleidlichen. undeutlichen und gar zu strengen Puncten und Articulen / dieselben in nachfolgende Ordnung lassen bringen / und denenselben / an stat ihres ordentlichen Rechtes gegeben / welches auch von dero Seccessoren in der Regierung allemahl gnädigst ist confirmiret / und von den Einwohnern zu ihrer nothdurfft allewege abgeschrieben worden. die den<en> ihnen dasselbe hierbevor guten theils so bekand gemachet / daß sie dessen inhalt gleichsamb auff den Fingern wissen zu erzehlen." (Heimreich 1670, S. 12)

Bei Johannes Petreus findet sich neben dem Text des Landrechts auch die Bestätigung durch Johann den Älteren: "Confirmatio und bestedigung unses von Gottes gnaden Herrn Johannsen des Oldern, Erven tho Norwegen, Hertoch tho Schleßwig, Holstein, Stormarn und der Dittmarschen, Graffen tho Oldenborch und Delmenhorst, aver dat landtrecht, darmit wie unsere underdahnen de 5 harden reden, bunden und inwahners unsers landes Nortstrandt begavet und begnadet hebben. [...] Gegeven up unserm huse Hansburg am dage Johannis Baptistae na Christi unsers einigen wahren erlosers und heylands geborth im 1572 jahr."
(Petreus 1901, S. 176 - 178)

Zum Geltungsraum des Nordstrander Rechts:

"Dat landt Nordtstrandt was [dhomals in 5 harden underscheden], alß:"

  1. "[Pilwormhard], darunter de gantze tract von der groten kercken mit dem [Cappell der] kleine kerck (von Olde Laurens Leven undt Wonnicke Knudsen vor veelen jahren noch in der papistery gestifftet unnd [angerichtet], rundt umb und umme her [van suden bett] mohrdam. Item Büphever karspel etlich darvon, [wo ock de Hallig de Hoge genent, so etwan dhomals 20 hueser grot gewesen, itzo averst volkricker, undt mit einer eigenen kercken begnadet, undt ligt de Hoge van Pilwormer grot kerck int nordwest, wo ock noch twe Halligen, also de Sunder undt Norder Och, sint beide Insulen und stheidt men ein hus up ein jeder Hallich, an welcken beiden augen oder Ochen veell guett anstrandet, wan in groten und sweren stormwinden schaden thor schewartz geschütt, undt kan men van Pilworm, wan idt ebbe, hen uth up de Suederoch tho vote ghan, wo ock mit perde undt wagen henuthfahren.], nicht na der Norder Oug. [Noch gehöret tho Pilwormerharde ein hallich besueden Pilworm, heth Nielandt, worup sint 5 hüese, undt int westen darvan Suntfahl, dharup 1 hues, undt darentwischen noch ein kleine hallig, het Nuebell. Itam noch gehoerett tho Pilwormerharde de Pilwormer Norder Niekoch, worin ock etzliche hueser sint gebuet.]"

  2. "[Hirna volget Edomsharde, woertho dohmals negen kerspull gelegen.] als [ein dhel van Bubhever], Ilgroff, Brunoc, Stinteboll, Gayckenboll, Odenboll, Trendemarsch, Evendsboll und Heersboll; effen Gayckenbull legen dohmahls von dem over henuth twe kleine woste halgen, Audtshalg und [Trentham] genomet, de nun fast beide affgeschleten und vergangen sin."

  3. "Belteringharde, dartho gehoren Evesboll, Rohrbecke, Volgesboll, Koningsboll, [Bupslut], Buptee, Oster und Westerwoldt, [woerin sin 8 karspell kercken. Undt liggen buten vor Morsum, Evesbüll und Roerbeck 6 kleine Halligen, worup man twe hueser sthan, als Ebslandt, Gardtzlandt, Neeslandt, Sillboll, Modershallich und Melleff Harsens hallich, wo ock buten vor Bupthe ein kleine hallich, Habell genant, undt de Herst, worup in allen men 5 hueser stahen.]"

  4. "[Tho Lundbollingerhard gehöerden Lith, Hamm, Morsum, wo ock vor etwan 200 jahren dartho hebben gehoeret Simensberch undt Lundenberch, so averst durch des mehres ungestümichkeit vam Nordtstrande sin affgereten. Unde heeft noch vor etlichen wenichen jahren undt noch luede vorhanden, so idt dencken moegen, ein kleine Hallig in suedosten van der Lith henuth gelegen, worup man soltasch gebrandt, wo ock sunsten beeste heeft geweidet, tho deme hefft neven de Ham ein kleine hallig gelegen, wortho vam gantzen lande ein kleine Schapedham worde geholden, so itzo alles vornichtet.]"

  5. "[Tho Wirickshorde gehörden de beiden karspele butendiecks als Grode undt Olandt mit den dartho gehoerigen Eilandkens als Appelandt, Langenes, Butwehel, Hingstenees, up welcken itzo gemelten Halligen bi Johann Petersen tiden gantz weinich hueser gestanden itzo aver volckricker, wo ock dartho gehoren Nordtmarsch, welches thoföhrn ehr kercken gerechtigheit up Foer tho S. Andrees kerck gehabt, itzo averst ehr eigene kercke, unde hebben dhomals darup gestanden 13 hueser, itzundes averst veel mehre.]"

"[Und is also dieses Nordtstrandt, dho idt in 5 Harden is affgedhelet gewesen, mit sinen umbliggenden halligen tho der Nordstrandischen jurisdiction gehorich, de andere umbliggende halligen, so nicht genömet, gehoeren tho Tunderhues, item dat kleinste dhel darvan tho Riperhues.]"
(Petreus 1901, S. 106 - 109)

Siehe auch die Karte des Amtes Husum im Jahre 1649.


Friesisches Recht (1756)
Jus quatuor hardarum Frisicarum praefecturae Tunderensis. a. MDLIX.
In: D. Joh. Carl Henr. Dreyers, Comit Palat. Caesar. und Syndici der Kayserl. freyen und des H.R. Reiches Stadt Lübeck, Sammlung vermischter Abhandlungen zur Erläuterung der teutschen Rechte und Alterthümer, wie auch der Critic und Historie. Zweyter Theil. Rostock und Wismar bey Berger und Boedner, 1756.

S. 1111 - 1128

Nordfriesland. Recht der vier friesischen Harden des Amtes Tondern: Bökingharde, Wiedingharde, Sylt und Föhr Osterharde vom Jahre 1559. In seiner Nordfriesischen Chronik schreibt Anton Heimreich:
"Jmmittelst hat hochgemelter Hz. Johannes neben dero Räthe alle beschwerliche unrichtigkeit / so zu dinge und sonsten in den Vierharden des amptes Lütken Tundern Fresischen gegend vermercket worden / dadurch unzehliche Gotteslästerliche Eide erfolget / abzuschaffen sich angelegen seyn lassen / und demnach mit gemelten Vierharden Räthe auff gewisse puncten geschlossen / so dieselbe für ein landrecht bewilliget und angenommen / und dabey J.F. Gn. den 26. Nov. An. 1559. sich außdrücklich vorbehalten / solche gerichtsordnung nach gelegenheit zu verbesseren / ringern und vermehren / und befohlen / derselben getrewlich zu geleben und nachzusetzen / und was demselben in ihrem alten Freschen rechte zuwidern / damit hat cassiret / worüber dieselbe harden An. 1568. den 24. Mart. noch einige andere articulen auff dem Rahthause zu Tundern angenommen / und für ihr recht zu halten bewilliget." (...) (Heimreich 1668, S. 249)
Siehe auch die Karte des Amtes Tondern im Jahre 1648.


Friesisches Recht (1758a)
Das alte nordfresische Landrecht Anno 1559. zunebst der Harden, Sententien und Beliebungen.
In: Vermischte historisch-politische Nachrichten in Briefen von einigen merkwürdigen Gegenden der Herzogthümer Schleßwig und Hollstein, ihrer natürlichen Geschichte und andern seltenen Alterthümern, gesammlet von Johann Friedrich Camerer, Jhro K. M. zu Dännemark, Norwegen bestalter Kriegs-Assessor, Correspondent der Königl. Großbrittanischen Gesellschaft der Wissenschaften zu Göttingen. Flensburg und Leipzig, bey Johann Christoph Korte, 1758. und in Altona im Kortenschen Bücherlager.

S. 350 - 392

Im Vorwort seiner kommentierten hochdeutschen Ausgabe des Landrechts von Nordstrand schreibt Anton Heimreich:
"Es haben auch ferner / zu mehrer nachrichtung und beständigkeit / nicht allein die drey Eiderstätische / sondern auch die andern sieben Fresche Harde / neben dem Horsbul-Harde An .1426. ein theil derselben Rechte schrifftlich verfasset / welches auch / nach deme. das Oster Harde auff Föhre / mit sampt Silt und dem Böking- und Horsbul-Harde / beym anfange der Oldenburgischen Regierung / zum Tunderischem Ampte seyn geleget / die übrigen fünff NordStrandische Harden zu anfang des 1600sten Seculi nach Christi Geburt mit mehren Gesetzen und Beliebungen vermehret / und letzlich An .1558. in 102. Articulen abgefasset / und Hertzog Johanni zu Hatersleben unterthäniglich zu confirmiren übergeben. Da denn dero Fürstl. Gn. nach beschehener ende- erleute- und milterung einiger unleidlichen. undeutlichen und gar zu strengen Puncten und Articulen / dieselben in nachfolgende Ordnung lassen bringen / und denenselben / an stat ihres ordentlichen Rechtes gegeben / welches auch von dero Seccessoren in der Regierung allemahl gnädigst ist confirmiret / und von den Einwohnern zu ihrer nothdurfft allewege abgeschrieben worden. die den<en> ihnen dasselbe hierbevor guten theils so bekand gemachet / daß sie dessen inhalt gleichsamb auff den Fingern wissen zu erzehlen." (Heimreich 1670, S. 12)
Siehe auch die Karte des Amtes Husum im Jahre 1649.


Friesisches Recht (1758b)
Der Hilligen Landes willkührliche Beliebung und Recht, so von Older tho Older gebrücklich gewesen, und ist nun vor gut angesehen worden, dat man solcke Belewinge weder up nie äversehen, und in de Fehder verfahten möchte, de will de Olde verlustig geworden
In: Vermischte historisch-politische Nachrichten in Briefen von einigen merkwürdigen Gegenden der Herzogthümer Schleßwig und Hollstein, ihrer natürlichen Geschichte und andern seltenen Alterthümern, gesammlet von Johann Friedrich Camerer, Jhro K. M. zu Dännemark, Norwegen bestalter Kriegs-Assessor, Correspondent der Königl. Großbrittanischen Gesellschaft der Wissenschaften zu Göttingen. Flensburg und Leipzig, bey Johann Christoph Korte, 1758. und in Altona im Kortenschen Bücherlager.

S. 56 - 62

Am 25. Januar 1387 zum ersten Male schriftlich verfasstes und am 3. Mai 1606 bestätigtes Landrecht von Helgoland. Siehe auch die Karte von Helgoland in den Jahren 800, 1300 und 1649.


Friesisches Recht (1763)
Ius Frisiorum terrae Eiderstadt, Everschop et Utholm, A. MCCCCXXVIII. Accedunt placita nonnulla harum regionum et editoris observatio de iudicio parochiano et citatione publica in eodem, der Stefing vor dem Karspel-Recht
In: D. Joh. Carl Henr. Dreyers, Comit. Palat. Casar. des Hochstifts Lübeck Dom-Probstens, der Kayserl. freyen und des H. R. Reichs Stadt Lübeck Syndici, der Kayserl. Academie der Wissenschaften zu S. Petersburg, der Königl. Dänischen und Churfürstl. Bayerschen Gesellschaften der Wissenschaften zu Copenhagen und München, wie auch der Duisburgischen Mitgliedes Sammlung vermischter Abhandlungen zur Erläuterung der teutschen Rechte und Alterthümer, wie auch der Critic und Historie. Dritter Theil. Rostock und Wismar, Bey Berger und Boedner, 1763.

S. 1455 - 1508

Eiderstedt, Nordfriesland: Landrecht von Eiderstedt / Everschop und Uthholm. Enthält: "Dat Olde Fresche Land-Recht, so A. C. 1428. ohngefehrlich is in Eiderstet tho papir gebracht," "Etzlicke andere Gesette, so ock wiland in den Landen Eiderstede, Everschup und Uthholm gebrucklick gewesen" und eine Abhandlung des Herausgebers über die Karspel-Gerichte.
Siehe auch die Karte von Eiderstedt, Everschop und Uthholm im Jahre 1648.


Friesisches Recht (1840), Exemplar der Bayerischen Staatsbibliothek
Friesische Rechtsquellen / von Karl Freiherrn von Richthofen. - Berlin : Nicolaische Buchhandlung, 1840
(S. 361 - 382: "Gesetze der Nordfriesen".)

Enthält u.a. die Eiderstedter Krone der rechten Wahrheit von 1426 und die Siebenhardenbeliebung von 1426.

Anton Heimreich schreibt in seiner Nordfriesischen Chronik: "Ob wol aber diese Fresen / wie besagt / starck über solche ihre alte rechte / beliebungen und gewohnheiten gehalten / so haben sie sich doch nach gerade lassen weisen / und weil die Norder- oder Geestharden dem Juthlande am nechsten gelegen / als haben sie sich auch das Jütsche Lowbock anzunehmen am ersten müssen anschicken. Jedoch hat man noch in den landen Eiderstät / Everschop und Uthholm daß alte Fresche landrecht umb An. 1426. in die feder gebracht / und in 25. artickulen verfasset / worinn enthalten / wie man das blut und die sibbe oder die sipschafft solle rechnen / und das gut und die busse teilen sol / daran auch gefüget sein einige articulen von beschehener gewalt / und derselben bruche..." (Heimreich 1668, S. 179)

Anton Heimreich schreibt in seiner Nordfriesischen Chronik:
"Die übrigen Siebenharden des NordFreßlandes haben auch starck über dem alten Freschen landrechte gehalten / und ob wol die hohe Obrigkeit dasselbe abzuschaffen / sich höchster massen bemühet / so hat sie doch lange zeit bey denselben fast wenig außgerichtet. Und als dieselben An. 1426. von Henrico Hertzogen zu Schleßwig und Graffen zu Holstein / Stormarn / Wagern und Ditmarschen zum außzuge wider den Könige Erico auffgeboten und gefodert worden / da haben sie nicht wollen folgen / es hätte denn hochgemelter Hertzog zuvor ihr altes landrecht und beliebungen confirmiret und bestetiget / worin denn derselber / als der damahls in nöthen gestecket / und von den Dänen allenthalben ist beängstiget worden / sie auch wieder seinen willen müssen wilfärtigen. Sein derwegen im vorbenanten 1426sten jahre den montag vor Viti auff Föhre in S. Nicolai kirchen zusamen gekommen die Siebenharden / als Pilwormingeharde / Beltringharde / Wiricksharde [in der Gegend der heutigen Halligen] / Osterharde zu Föhr und Silt (denn Westerland Föhr und Amrum damals schon unter dem stifft Ripen sein gewesen / und zweiffels frey bereits das Jütsche Lowbuch werden angenommen haben) Heersbillingeharde (so nicht von Hersbul in Edomsharde zuverstehen / sondern Horbbulharde sein sol / so damals gleiches recht mit den Siebenharden gehabt) und Böckingeharde / dabey auch etzliche fromme leute auß Edomsharde und Lundbullingharde gewesen. Und ist in dieser Siebenhardes versamlung von hochgemelten Hz. Henrici wegen gegenwertig gewesen Magnus Haggesen (oder / wie andere schreiben / Heisen oderen Hisen) der den Siebenharden anerboten / daß ihr landrecht solte vermehret und verbessert werden. Wogegen sie aber ernstlich protestiret , und vorgewendet / daß sie bey ihrem alten landrecht und beliebungen gedachten zu bleiben / und keinerley weise des Hertzogen verbessertes oder vermehrtes landrecht wollen annehmen / und da etwas in ihrem alten landrechte wehre / oder fürlauffen würde / daß nicht deutlich genug möchte gesetzet sein / so wolten sie solches selbst ihrem gutachten nach erklären / und etzliche mehr newe beliebungen daran hengen und hinzu setzen. Haben sie also darauff daselbst etzliche artickulen / so in ihrem landrecht disputirlich gewesen / etzlicher massen nach ihrer meinung (wie ihre worte lauten) erkläret oder außgeleget / auch etzliche andere newe articulen (die an der zahl 23. sein) hinzugesetzet / welche alle benebenst dem vorigen vom Hertzogen sein gebilliget / und wie solches geschehen / sein diese Siebenhardes leute den beyden brüdern / Hz. Henrico und Adolpho gehorsamlich für Flenßburg zu hülffe gezogen / von dehrer verrichtung bereits oben ist meldung geschehen. Es fassen aber solche Siebenhardes beliebung vornemlich in sich das recht von erbschafften / von der busse / vom todtschlage / land kauff und landprang / wrack / auch haus / pflug und teichfrieden." (Heimreich 1668, S. 181)

Siehe auch Eiderstedter Recht, 1573 und Friesische Rechtsquellen, 1754a. Siehe außerdem die Karte von Nordfriesland um 1240.


Friesisches Recht (1840), Exemplar der Universitätsbibliothek Toronto
Friesische Rechtsquellen / von Karl Freiherrn von Richthofen. - Berlin : Nicolaische Buchhandlung, 1840









Holsten Landrecht (1649), Exemplar der sächsischen Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek Dresden
Dat Holsten Land-Recht. So geholden ys im Jahr 1649.
(Siehe auch Lehmann, 1735.)


Holsten Landrecht (1649), Exemplar der Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg
Dat Holsten Land-Recht. So geholden ys im Jahr 1649.
Bereits Sachsenspiegel III, 64 erwähnt besondere Rechtsgebräuche einzelner sächsischer Landschaften: "Der yegenode is genoch binnen deme hertechdom de sunderlik recht willet hebben / alse Holsten / Sturmere vnde Hadelere..." ("Viele Gegenden im Herzogtum wollen im Besitz von besonderem Recht sein, wie Holstein, Stormarn und Hadeln...").





Jütisches Recht (1593), Exemplar der Bayerischen Staatsbibliothek
Dat Rechte Judske Lowbock Anno 1590 auergesehn / Corrigeret / vnde in dem Densken vorbetert: tho Copenhagen in Druck vthgegahn. Nu öuerst vth dem Densken in den Holsteinische Sprake / van Worde tho Worde / Alse dat beiden Spraken am negesten hefft geschehn mögen / Vp dat trüwlikeste gebracht vnde vmmegesettet. ANNO M. D. XCIII. Mit Kön: Mayt: tho Dennemar: Ock mit Ertz / vnde Bischo : Hochwerd : tho Brem : vnde Lübeck / beider Hertz : tho Schleß : Holstein Begnadinge. [Gedrücket tho Schleßwig / dorch Nicolaum Wegener. Cum gratia & Priuilegio ad decennium. ANNO XCIII.]

Das jütische Recht wurde 1241 unter Waldemar II. zum ersten Mal kodifiziert und darf als einer der ältesten Rechtstexte Dänemarks gelten. Da im Laufe der Jahrhunderte verschiedene Textversionen entstanden waren, wurde das jütische Recht unter Christian IV. erneut kodifiziert und herausgegeben (Kopenhagen, 1590). Drei Jahre später erschien eine von dem Flensburger Amtsschreiber Blasius Ekenberger besorgte niederdeutsche Übersetzung mit einem Vorwort Christians IV. (Schleswig, 1593), durch das der niederdeutsche Text in den Rang einer autorisierten Übersetzung erhoben wurde.

Bereits 1486 war schon einmal ein niederdeutscher Druck des jütischen Rechts erschienen, von dem sich aber nur einzelne Exemplare erhalten haben (vgl. Deecke 1834, S. 12 f.).

Im eigentlichen Jütland galt das jütische Recht nur bis zur Einführung des dänischen Rechts im Jahre 1683. Da das Herzogtum Schleswig aufgrund seiner staatsrechtlichen Sonderstellung von den dänischen Vereinheitlichungsbestrebungen nicht betroffen war, galt dort weiterhin jütisches Recht, wobei der niederdeutsche Text stets mehr an Bedeutung gewann. 1603 und 1717 erschienen in Flensburg weitere Ausgaben des niederdeutschen Gesetzestextes. 1819 wurde eine niederdeutsch-hochdeutsche Ausgabe herausgegeben.

Der dänisch-deutsche Krieg (1864) und die Gründung des deutschen Reiches (1871) haben die Bedeutung des jütischen Rechts anfangs nicht geschmälert. Das jütische Recht wurde erst am 1. Januar 1900 vom Bürgerlichen Gesetzbuch ersetzt, das das Recht der verschiedenen Bundesstaaten des Deutschen Reiches und deren Landesteile vereinheitlichte. Als Gewohnheitsrecht ist das jütische Recht nach wie vor in Schleswig von gewisser Bedeutung. Es hat in den letzten Jahrzehnten Gerichtsurteile gegeben, die Bezug auf das jütische Recht nahmen.

Vorwort Christians IV.

Die Vorrede Christians IV. lautet: "WJ Christian de veerde / van Gades gnaden / tho Dennemarcken / Norwegen / der Wenden vnde Gotten / erwelder Köninck / Hertoch tho Schleßwig / Holstein / Stormarn vnde der Dithmarschen / Graue tho Oldenborch / vnde Delmenhorst / dohn k[n]<u>ndt hyrmedde Jdermennichliken. Nademe wy erfaren / vnde befinden / dat / wegen / des Jüdschen Lowbokes / in vnserm Ryke / vnde Förstend[d]<o>me Schleßwig / ein groth mangel / vnde gebreck / so wol by den Geprenteden Exemplarien (alse nicht weiniger) by den / de nicht gedrücket / sonder ein na deme andern vthgeschreuen syn / gefunden werden schal / dat vth densüluigen / in velen Lowbökern / Defect / vnde gebreck / gantze Sente[u]<n>tien an etliken steden / vnde Orden / vthgelaten / eins deils vnrecht Geprentet / vnde geschreuen / Ein part dat Densche vordunckelt / vorsettet / vorkeret / Dermaten / dat jdt van Jdermanne öuel / vnde quatlick kan vorstan vnde begrepen werden. Darher sick tho velen / vnde ofteren malen begyfft / dat in vörfallenden saken / de tho Rechte anwassen / vnde ingesettet werden / Vnde darup de Richtere Ordel / vnde Dohm / spreken schölen / Sonderliken de Hardeßvagede / mit grotem twyuel / in den Sorgen vnde Engesten beladen syn / Welckerem Lowboke / dem se folgen / vnde wor na / vnde wo se eren Dohm / vnde Ordel / Funderen / gründen / vnde recht spreken schölen."

"Darher denne vnde leue getrüwe / vnsers Rykes Rede / solcke eine nodttrofft / vnde gelegenheit / gantz wol bewagen / berathschlaget / betrachtet vnde eins geworden syn / datsuluige / na wolgeholdenem Rade / vor gudt / vnde nütte / angesehn / dat wy dat vörgeschreuene / Jüdske Lowbock mit dem aller besten flyte / alse mögelick gewesen js / wedderümme dorch sehn lathen / alle vnd jeder Defect / Mengel / vnde feyl / darinne efunden worden syn / vorbeteren / dat Olde vordunckelde Densch vnde de Vnbekanden Wörde / in eine reine Sprake vmmesetten / vnde vorbeteren laten / Dat datsüluige Recht / van Jdermanne desto beter / vnde klarer vorstanden werden mach / Vnde eine gewißheit des rechten Textes sy / vnde yder hebbe / worna he sine Sake anstellen / vnde wat dat rechte Olde Jüdske Recht js / weten möge."

"Deme thofolge wy ock datsüluige also hyrmede vp dat nye in der Holstein Sprake / in den Druck vth thogande / vnde jderem Jnwaner des Rykes vnde Förstendomes / ock Mennichliken tho nütte vnde besten tho vorköpende gnedigest befalen. Hyrmede ernstlich gebedende vnde vorbedende / Dat alle Dömere / Richtere / Hardeßvagede / ock Börgermeistere / Rath / Stadtvagede / so in Jüdtlandt / Fyne / Lagelandt / vnde in vnsem Förstendome Schleßwig / vnde allen anderen Steden / vnde Orden syn / dar dat Jüdsche Lowbock gebruket wert / vp alle Saken / de in Gerichte vörfallen / ere Ordel / vnde Dohm / darna Richten / Vellen / sick vorholden / als datsüluige ludende / vnde vthwysende js / vnde dar nichtes wedder tho handelende / Dergestalt dat alle / vnde jder Sake / de in dat Recht gesteuenet / vnde darup geklaget wert / van Eddel / Vneddel / Armen vnde Ryken / dem Jnlendischen alse Vnlendischen / wat Recht / vnde Rechtferdicheit js / wedderuaren möge. Darmit de Alweldige Godt / desto gröter / vnde Ryker Benedyunge / vnde Segen / auer dat Ryke / vnde Landt / günnen vnde geuen wolde / dat Ryke / vnde de Lande / desto Godtseliger vnde gelückliker / tho Regerende / den Armen Vnderdanen / nene wythlöfftige Processe / vnde schware vnnödige Vnkost / nicht vpgedrungen werden. Worna / alle vnde jeder / Jnsonderheit vnses Rykes / vnde der Förstendöme Vnderdan / vnde Jedermennichlick sick tho richtende hebben schal. Datum vp vnserm Schlate Anderschow [Das ehemalige Kloster und spätere Schloss Antvorskov lag bei Slagelse auf Seeland.] / den 20. Nouembris / Anno 1592."

Vorwort Blasius Ekenbergers

Die Vorrede des Flensburger Amtsschreibers und Übersetzers Blasius Ekenberger lautet: "Dem Dörchlüchtigesten / Grothmechtigen / Hochgebornen Försten vnd Herren / Hern CHRISTIANO des Namens dem IIII. tho Dennemarcken / Norwegen / der Wenden vnde Gotten erwelten Könige / Hertogen tho Schleßwig / Holstein / Stormarn vnde der Dithmarschen / Grauen tho Oldenborch / vnde Delmenhorst / sinem aller gnedigsten Könige / Landes Fürsten / vnde Hern wünschet Blasius Ekenberger / Bürger der Königlichen Erffstadt Flenßborch / Gnade Heyl / gelücke vnde ewige Wolfart / van Gade dem Allmechtigen / dorch JEsum CHristum Amen."

"DOrchlüchtigeste / Grothmechtige König gnedigeste Here / De vordrepentlike wyse Heyde Plato secht in sinem Dialogo Protagoro. Jck holde jdt daruör / dat de Gerechticheit ein Hillich dinck sy / vnde de Hillicheit sy Gerechticheit. Welckes effte wol Hochwyse / vnde Scharpsinnige Lüde / klögelen mochten / dat de Gerechticheit ein anders / alse Hillicheit: vnde Hillicheit ein anders. alse Gerechticheit were? Scholde ick doch dat darhen stellen. Dat euen so vele Hillicheit by weme befunden / sick de Gerechticheit darup vtheren würde. Derwegen geruhen / dat / dat / de Gerechticheit were / de dem Gesette folgede."

"Wo euen de Ehrwerdige / in Godt Her Kanutus / Bischop tho Wyborch / Vnde der Rechte Doctor / Anno M. D. VIII. na Christi Gebordt (Do he dat Jüdske Lowbock / dat An. MCC.LXXX tho Waringborch / van dem Dörchlüchtigesten Grothmechtigen / Könige / Sancti Kanuti / Hertoges tho Ringstede Söns Söne Woldemaro / des ersten Woldemari Söne / in bywesende siner Söne / de domal weren / Könick Erick / Hertoch Abel / vnd Juncker Christoffer / sampt den Acht Ertz / vnde Bischoffen / vnde der besten Menne des Rykes / gegeuen vnde beschreuen was / CC.XXVIII. Jahr darna / in der Latinischen / vnde Denschen Sprake mit sampt etlichen allegationibus, vnd Commentarijs, thosamende vorfatet) vth Copenhagen in den Druck vthgahn laten / balde in dem anfange / vor an mit dissen Worden gesettet hefft. Met Low skal mand Land bygge / etc. Dat js: Dorch vnde mit Rechte / schal men Landt vnde Lüde regeren. Vth den Orsaken / Würde sick jder an dem sinen genögen laten / so were nener Rechte Böker nödich: Darmede he införet / Dat dem Gesette folgen / dat sy beide Hillicheit / vnde Gerechticheit."

"Darher de Könincklike Prophete Dauid römet / dar he sprickt: Du HERE heffst dat Recht / vnde Warheit leeff / vnde vorhatest de Vngerechticheit." [Psalm XLV, 8, Hebr. I,9.]

"Wat mach edder kan derwegen GOdt in dem hogen Hemmel / ein gröter / angenemer / vnde wolgefelliger / denst syn? Als wen ein Ryke / Landt / vnde Lüde / mit Gerechticheit vnde Hillicheit mögen Administreret werden / vnde de Vnderdane demsüluigen gehorsam leisten. Weil kein Regeringes Standt / wedder Geistlick / Weltlick. Keine Stadt / kein Huß / ane enicheit vnde Frede / Gelück / Segen / Wolstandt / effte einich gedye hebben kan? Welckes alles dorch eine gewisse anordninge der Rechte / vp solcke wyse / vnde mate / geschehn moth / als ferner in dem Prooemio van dem Rechte / vnde der Gerechticheit Tracteret wert / Dar dat Recht vnde de Warheit / jegen ein ander im textu Lib. 2. Cap. 7. geföget vnde gesecht wert. Veritas semper debet praeiudicare [sic!] legi, id est. De Warheit schal stedes dem Rechte vörgetagen werden. Vnde dat Recht / schal der Warheit Denerinne syn: tho fragen / vnde tho förschen / wor de Warheit im twyuel js. Vnde söcht also dat Recht / wat de Warheit js."

"Wenn den de Warheit ock vnder gescheden / vnde entweder / Apenbar / edder öurst vorborgen / edder Twyffelhafftich js / kan edder mach desüluige ane eine gewisse Recht / nicht erförschet / effte bestediget werden."

"Worher / Sintemal dat Jüdske Lowbock / im anfange / als vörangetagen js / vth erster Edition im Latine vnde Denschen: Jtem als jdt Anno M. CCCC.LXXXVI. vth dem Denschen in de Holsten Sprake (ane alle Jntitulation) ock in den Druck vthgegahn js / befunden wert: dat jdt an velen örden defect / vull Menden / Mutilereret, öuel gedrücket / vorsettet / Vnde hernacher vele mehr / dorch dat mennichfoldige vmmeschriuent der jennen / de gelyke flytich / geliken vorstandt / vnde wetenschop der Sprake / vnde des Rechtes / nicht gehat hebben / Adulterert, vordunckelt / vnde vorwirret gemaket worden / dat an velen Orden datsüluige nicht wol hefft vorstanden werden können / Sonder vaken vnde mennichmal / ock de Dömere / Vögede / vnde Richtere / de vp vörfallende saken / Ordel / vnde Recht geuen scholden (wo gerne se ock / wat Recht vnde gudt js / hedden dohn willen) wegen der vngewißheit der Texte / wedder eren egen willen / jrre gahn / vnde feylen möten."

"Dat nu solckem Vnrade gehulpen / vnd vth dem Wege gerümet würde. Hebben J.K.M. ein Römlich / Godt wolgefellich / Könicklick / vnde dem gantzen Ryke vnde Landen hoch nütbar Werck / Anno 90. an de Handt nemen / vnde vullenden laten. Jn deme J.K.M. dat Jüdske Lowbock / wedderümme vp dat nye auersehen / Corrigeren / dat Densche vorbeteren vnde vth Copenhagen in den Druck vthgahn laten. Worna effte wol / alse na einem Richteschnore / eines rechten hellen / klaren Textes / dat Ryke / Lande / vnde Lüde / de mit dem Lowbokes Rechte begauet syn / vnd dessüluigen sick in erem Foro / gebruken / alle Klage / vnde Sake / de vor Gerichte kamen / affgehöret / gerichtet / geördelt / vnde gedömet werden können. So wert doch menniger / binnen vnde buten Rykes geseten / Gemene vnde Priuat Persone / befunden / De de gemene dachlike Densche Sprake / wat en in erem Handel vnde Wandel nödich js / wol vorstahn können / Nicht tho weiniger / groten mangel daran hebben / dat se dat Landt Recht / Jnsonderheit de Terminos juris, in der Denschen Sprake / vnde wat dat Recht fördert / vnde hebben wil / recht wol vorstahn scholden:"

"Sintemal den ock dat Löfflike Förstendohm Schleßwig / mit demsüluigen Lowbokes Rechte begauet (wo sick datsüluige Anno 73. in der Publicerten Landtgerichtes Ordninge / dat in demsüluigen Hertochdome alle Gerichtsaken / na older gewanheit / vnde na dem Lowboke affgehöret / Ordel / vnde Dohm / darna gespraken werden schölen / daranne vorbunden hefft) Js nicht ane / dat jnner / vnde vtherhaluen der Empter / ein herlike antall / der vam Adel / de ere Güder im Förstendohme hebben / der sprake öuerst / inso[u]<n>derheit im Lowboke so gar wol nicht entbinnen syn / dat se alles in sinem vorstande / wat jder Wordt eigentlick bedüdet / vorstünden. Derwegen nicht alleine de vam Adel gewünschet / vnde vorlangen gehat / dat se eine gewisse erkleringe / darup hebben mochte / Sonder hefft de gemene Man / vnde Jnwaner des Landes / de am meisten mit Vnrechte beschweret werden / darümme sick gesenet / dat se dorch vth solcker erer begehr geweret werden mochten / einen gewissen Düdeschen Text vor sick hedden."

"Darher hebben vele Wolmenende / Gudthertige Lüde vor gudt angesehn / darmit men disses Lowbokes Rechtes eine gewißheit hedde / Darhen tho trachten / dorch wat middel / Persone / se des mochten geweret werden."

"Vnde als denn ick / ein Vnbedarue / J.K.M. Hern Vaders vnde Grote Vaders / Hern Frederici des Andern / vnde Hern Christiani des Drüdden vor 46. Jahr / Amptschriuer tho Flenßborch geworden / Vnde nu dryer Könige / olde getrüwe Dener / vnde Börger der Stadt darsüluest / ane allen vntemliken Rohm / jhe vnde alle wege / van Jöget vp / ein flytich Leser des Lowbokes / vnde Leffhebber des Rechtes / des Vaderlandes / gewesen bin: wat in Neddrigen / vnde Auergerichten / vp Rechtesdage vörgefallen / vnde sick thogedragen / flytich angemercket / vnde my angelegen syn laten hebbe. Hebben J.K.M. (alse nicht weiniger Förstliker G.) Rede / vnde Amptlüde / mine günstige Heren vnde Patronen: sick wolgefallen laten / vnde vor gudt angesehn / my ock dartho gereitzet vnde erinnert / Jck my der Arbeit vnderfenge / de nye vörangetagene Densche Edition des Lowbokes / vnder de Handt neme / in recht gudt vorstendtlick Holstein Düdesch Verterde vnde vmmesettede / gemeinen nütte tho dem besten: Darmede dem gantzen Lande eine gewißheit eines Rechten einformigen Textes dar were / Vnde nemandt dorch vth / der Vnwetenheit des Rechtes des Vaderlandes / sick tho beseggende / effte vörthowendende / hadde."

"Hebbe ick / in Namen Gades / my der Arbeidt / mit solcken Trüwen vndergenamen / vnde mit dem mögelicksten / vtersten / flyte / als dat jümmerst hefft geschehn können / vnde mögen / Vnde dat Holstenische / deme Denschen / am enlikesten / vnde egentlikesten / bygebracht werden mögen: van Worde / tho Worde / Verteret, vnde vmmegesettet: Doch de Denschen Ideomata, in erer natürliken Sprake / gelaten / erem Vorstande vnbenamen: Dat Holsteinische darby gesettet / vnde solckes / den Edlen / Gestrengen / J.K.M. Hochwysen Regerins Reden / Censur, vormiddelst / Des ock Edeln Gestrengen vnd Ehrenvessten / J.K.M. Stadtholders in den Förstendohmen / Schleßwig Holstein / etc. Hern thom Bredenberge / Hinrich Rantzowen / Mines werden leuen Hern Patron / vnde Maecenatis Recommendation, tho Anderschow vnderdenigest vndergeuen. De solcke mine Version, Dem ock Hochgelarden / Erbarn / Hern Georgen Schomaker der Rechten Doctori / also fort mit flyte tho Reuideren, vnder sine Hende gegeuen / Vnde na getrüwer Reuision, wat etwa dunckel vnde twyuelhafft nagebleuen / de mengel vortekent / Dem Edlen Gestrengen vnde Hochberömeden / Hern Niclas Kaas / des Rykes Regerungs Rathe / vnde Cantzelern / Erffgeseten tho Tarupgarde / offereret: Van derer Gestrengen vnde Herlicheiden / desüluigen Reassumeret, Iustificeret, Vnde van J.K.M. my darup gnedigest Priuilegium gegeuen worden / dat datsüluige Lowbock / in der Version, der Holsten Sprake / vp mine egen Vnkosten (in X. Jaren öuerst van Nemande na tho Drücken) vthgahn / vnde vorköfft werden mochte."

"Also hebbe ick solcke / mine schware Arbeit / vnde grote Vnkoste / tho ewiger Danckbarheit / J.K.M. dem gantzen Ryke / vnde Vaderlande tho gude / (Dem ick my vterster vormögenheit / Lyues vnde Blodes / gewerdich tho syn / Erkenne) gerne anwenden / vnde disse mine Version, vnde Arbeit / J.K.M. als minem aller gnedigesten Könige / Landesfürsten / vnde Herrn / in aller vnderdenicheit / vnde Demoth / dediceren / vnde thoschriuen / willen. "

"Darmit ick / solcker miner Version, vnde Arbeit einen bequemen / vnde Hogen Patronen erlangen / vnde hebben mochte / de my vmme disse mine Translation, vnde Vordüdischinge / van den vnnütten Müleren / vnde Vorachteren gnedigst Schütten / vnde Schermen konde / vnde wolde."

"Vorhape ick nicht weiniger / J.K.M. werde an disser Version, nicht alleine ein gnedigest gefallen dragen / Mit gnaden / vnde gunsten / alse Landt vnde Lüden / nütte / vnde nödich / tho einer Nyen Jahres Gaue annemen / Myn gnedigeste Köninck / vnde Herre syn / vnde blyuen / Sondern gelöue ock / desuluige dat thom besten vorstahn / vnde in Gnaden jegen my / alß einen XLVI. Jarigen Olden getrüwen Dener / erkennen werden."

"De Ewige / Barmhertige / gnedige Godt / vnde Vader sines leuen Söns JEsu CHristi / de wolle sick J.K.M. sampt dersüluigen Ryke / Lande / Lüde / Förstendöme / vnde Herrschafften / tho allen Gnaden beualen syn laten / J.K.M. ein Godtfrüchtich / güdich / vorstendich Herte / vorlehnen / de Warheit tho leuende / Gerichte vnde Recht tho Administrerende / dat Gades Ehre / vnde erbredinge / sines Gödtliken Wordes / vnde Hilligen Namens / vnder einen wolwilligen gehorsame der Vnderdanen / vnde langwarendem bestendigem guden Regimente / in Frede / tho gedye vnde vpnehmen / tydtliker vnde Ewiger Saligen Wolluart / erholden werden möge / Amen."

"Datum Flenßborch den 2. Januarij / Na Christi vnses enigen Rades / Trostes vnde Heylandes / Minschwerdinge / vnde Salichmakende Gebordt / Jm J. D. XCIII. Jahre."

"J.K.M. Getrüwe vnde gehorsame Börger tho Fle<n>ßborch. Blasius Ekenberger."

Siehe auch das Repertorium (um 1595).


Jütisches Recht, Ausgabe 1593: Repertorium (um 1594)
DISPOSITIO Des Handtbockes / Darinne de gantze Jnholdt des Jüdschen Lowbockes / mit den Condordantijs der Recess : Handtuesting : vnd Thord Deghn : Ock vth den Constitutionibus Regnum Daniae, ect. Jn XXXI. Distinctiones thosamen getagen / vnd alle Denische Idiomata vorklaret syn / mit etlicken anhangenden Processen der Sandtmenne / Neffningen / vnd der Eedes Handt: Vnder welcken dren Tochmalen / de gantze Praxis des Könings Woldemari Lowbockes vorfatet is.
(Repertorium zur Ausgabe 1593.)

Am Ende des Repertoriums heißt es: "Vnde sonst vele andere Dinge / de tholesende vnde tho wetende nütte vnde nödich syn / mit grotem flite vnde arbeydt tosamende gebracht: per B.<lasium> E.<kenbergerum> L.<ubecensem>"

In der Ausgabe von 1593 hatte Ekenberger die dänischen Rechtsbegriffe unübersetzt gelassen und diese nur mit kurzen Erklärungen in niederdeutscher Sprache versehen. Offensichtlich reichte das nicht, weswegen der Absatz der Bücher zu wünschen übrig ließ. In dem auf Michaelis 1594 datierten Vorwort seiner Johann Adolf von Schleswig-Holstein-Gottorf gewidmeten Erklärung der dänischen Ausdrücke schreibt Ekenberger: "Jst mir doch bißhero an meinen vielen angewanten Vnkosten eine treffentliche hinderunge gewesen / das nur der blosse Text de verbo ad verbum reddieret / vnd die Denischen Jdiomata et Phrases nicht expliciert geblieben sein / Das / wie manniger sich gesinnen vnd hören lest / wan er der Explication der vnuerstendtlichen Denischen Wörter mangelen solte / jhme an der blossen Version weinig gedienet were / Daher weinig Exemplaria biß daher abgangen sein."

Ekenberger reagierte auf die Kritik mit dem Verfassen einer alphabetisch geordneten Erklärung der dänischen Rechtsbegriffe und einem Repertorium, das das jütische Rechtsbuch inhaltlich erschloss. Leider erläutert Ekenberger nicht, warum er die Erklärung der dänischen Ausdrücke in hochdeutscher Sprache verfasst hat. Vielleicht hat man den Grund in der Person Johann Adolfs von Schleswig-Holstein-Gottorf zu suchen, dem die Schrift gewidmet war. Das Repertorium jedoch hat Ekenberger wiederum in niederdeutscher Sprache verfasst.

Die von Ekenberger ergriffenen Maßnahmen waren wie auch immer erfolgreich. 1603 war die Ausgabe von 1593 vergriffen.

Im Vorwort zur zweiten Ausgabe von 1603 schreibt Ekenberger: "Darher ick nochmahls bewagen bin / dewyle der olden gedrückeden Exemplar weinich vorhanden / mennichlykem by yder manne tho sunderlyken deensten / vnde gefallen desüluigen translation thom andern mahle in twe Deele in Druck tho geuende / dem rechten Texte vnaffgebraken ock nicht thogesettet / alleine mit bygefögedem Repertorio, Vnde Vorklaringe der vnbekanden Denschen Wörde / vnde etlyker Dinge mehr / de dem flytigen Leser vörhen vnbekandt gewesen / tho lesende lustich / tho wethende anmödich vnde tho gebrukende nütte vnde nödich / mit vormeldinge der antalle der Harrit im Ryke belegen / Wo veel der syn. Explication des Wapens. Introduction vnde Anleydinge einer kleinen Tabulen darinne klerlyck begrepen in dren Thowmahlen / De gantze Vorstandt vnde practica des Lowbokes mit einem Register auer yder Boeck in Versche vorfathet / Woruth balde vnde lichtlyck ein yder vthwendich lehre vnde beholden / vp den Vingeren (alse syn Pater noster) herseggen / vnde wat in yderem Capittel tracteret wert / vortellen kan."

Blasius Ekenberger hat außerdem

In der Flensburger Nikolaikirche, wo Ekenberger begraben sein soll, hing früher ein Bildnis, das ihn gegen Ende seines 77. Lebensjahres zeigte. (Eine Wiedergabe dieses Bildnisses mit dem Untertitel "Blasii Eckenberger Lubecensis effigies in templo Flensburgensi S. Nicol. aet. 77" findet sich bei Von Westphalen: Monumenta inedita IV, tabula 29.) Unter dem Bildnis befand sich folgende Inschrift:

"Ingens Lubecum genuit me, Lipsia culta"
"Formavit mores; Flenopolis thalamum."
"Qualis erat facies, quum septuagesimus annus"
"Septimus effugeret, picta tabella refert."

Die Muttersprache Ekenbergers, der in der ersten Hälfte des 16. Jhs. zu Lübeck geboren worden war, dürfte mit einiger Sicherheit das Niederdeutsche gewesen sein. Seine Ausbildung erhielt er aber wohl im hochdeutschen Raum, nämlich in Leipzig, worauf die Worte "Lipsia culta formavit mores" hindeuten. Auf jeden Fall muss er eine Zeitlang in Leipzig gelebt haben.




Jütisches Recht (1603), Exemplar der Bayerischen Staatsbibliothek
SECUNDAE EDITIONIS des Jüdtschen Lowbokes / So Anno 1590, in dem Denschen Repurgeret vnde Correct vth Kopenhagen: Folgende Anno 93. in de Holsteinsche Sprake vmmegesettet / tho Schleßwich in den Druck vthgeghan. Nu auerst wedderümme auergesehen / De Text van Worde tho Worde / vngeendert gelathen / mit velen schönen vnd fynen additionibus vnd concordantijs aller beschreuenen Denschen Rechte / locupleteret, welckes alles vnde yder insunderheit tho ende dissem Texte angehangen ys: PRIMA PARS. Dörch Blasium Ekenberger Lübeccensem / Börger der Stadt Flenßborch / mit sunderm grothen Flyte / allen de Godt vnde dat Densche Recht leeff hebben tho gude thosamen beschreuen / Anno 1603. Anno M. Dc. III.
(Auf Grundlage der Ausgabe von 1593.)

Die Vorrede des Übersetzers Blasius Ekenberger lautet: "EDle / Gestrenge / Ehrenveste vnd Hochwyse Könincklyke Stadtholder / ock Könincklyke vn<de> Förstlyke disser Förstendhome Schleßwig vnd Holstein / Hochwyse Räde vnd Amptlüde / veel günstige gebedende Heren / Na deme vor weinich / in dem affgelopenen 93. Jare / vth sunderliker inbrünstiger thoneginge / vmme dat Heyl des Vaderlandes / de ock Edle / Gestrenge / ytzo in Godt rouwende Christlyker Gedechtnisse / Here Hinrich Rantzow vp dem Bredenberge / Erffgeseten beyder Förstendhome Schleßwich vnde Holstein Stadtholder / Juwer Edle gestrenge vnd Herlichheyden geleuede Vader / Vedder / Ohm vnd Schwager (Myn gebedender Here vnde werde Maecenas) Vmme desüluigen Förstendhome / wo nicht weiniger / vmme dat Ryke Dennemarck sick wol vördenet gemaket / ye vnd alle wege / mit allem flythe in vederlyker vorsorge / darhen getrachtet vnd na högestem Vormögen de gantze Tydt synes Leeuendes bearbeydet hefft / Dat gude Corrspondens vnder dem Ryke vnde Förstendhomen / in den Landen gude Politi Ordening geholden / Dat Vaderlandt mit Gerichte vnde Gerechticheit (So wol alse vnder den familien gude Einicheit) erholden / vnde fründtlyck blyuen möchten."

"Hebben syne Gestrengheit insunderheit alse dat Jüdtsche Lowboeck Anno 90. Dörch den Edlen Ehrenvesten vnd Hochgelarten Niclaus Coessen Kön: May: tho Dennemarck Rath vnd Cantzelern tho Tarup Garde Erffgeseten / vp dat Nye vth dem olden vnuorstentlykem Denschen in reiner vnde vorstendiger Densch repurgeret / Dat vordunckelde Densch vorklaret / dat dörch dat vnflytige vmmeschryuent vorfelschet was / wedder gebracht / de mangel erfüllet / vnd in sölck eine Richticheit in den Druck gegeuen / dat yder Vaget / de dem Gericht vörgesettet / alse na einer Richtschnoer den Text Rechtes vör sick hedde. Demna he alle Jrrige Saken / in den Landen / da na Lowbokes Rechte gerichtet vnd Sake entscheyden werden möthen / wo nicht weiniger yder billyker Minsche syne egene Sake darna richten / Vnkost vorhöden vnde sick vor Schaden wachten könde / sick mit dem högesten angelegen syn lathen. Dat ock by den yennen vam Adel de der Denschen Sprake vnkündich / dennoch wegen erer Erffgüdere ein sunderlyck interesse hebben / wat de Densche Rechte vormögen vnd in sick holden / wethen möchten. Vorerst / dat de gemelte repurgerte Edition getrüwelyck verteret vnde in Holsteinsche Sprake vmmegesettet wörde / getrachtet."

"Darnegest alse datsüluige vp syner Gestrengheit ansehen / van my mit nicht geringem Arbeide vnde Flyte geschehen ys / nicht vnderlathen / darhenne by dem Hochwerdigen / Dörchlüchtigen / Hochgebarnen Försten vnd Heren / Johan Adolffen / Eruen tho Norwegen / Bisschop tho Lübeck / Hertogen tho Schleßwich vnd Holstein ect. Mynem ock gnedigen Försten vnde Heren / wo by dem Könincklyken (domahls Regerings) Räden tho bearbeiden / dat sölck transfererde Lowboeck / So van den Könincklyken Räden tho Rypen in Druck vththoghande angeordenet was (nicht auerst vmme mangel des preli vor dat mahl alldar geschehen können) tho Schleßwich in Druck vthginge / darup van beyden Heren privilegium in jo. Jahren nicht na tho drücken erworuen."

"Efft nu wol bauen myne schware Möye vnde Arbeit ick vor dat mahl / an dem grothen Vorlage / So ick daran gewendet / tho kort gekamen vnde tho Erstading mynes Vnkostens nicht wedder erlangen mögen."

"So ys my doch eines Deels eine sunderlyke anmodige ergetzinge mynes erledenen Schadens gewesen / dat dennoch veel hoges vnde neddriges standes Persone / eddel vnde vneddel myne Arbeit sick hebben gefallen lathen / leeff vnd werth holden."

"Darher ick nochmahls bewagen bin / dewyle der olden gedrückeden Exemplar weinich vorhanden / mennichlykem by yder manne tho sunderlyken deensten / vnde gefallen desüluigen translation thom andern mahle in twe Deele in Druck tho geuende / dem rechten Texte vnaffgebraken ock nicht thogesettet / alleine mit bygefögedem Repertorio, Vnde Vorklaringe der vnbekanden Denschen Wörde / vnde etlyker Dinge mehr / de dem flytigen Leser vörhen vnbekandt gewesen / tho lesende lustich / tho wethende anmödich vnde tho gebrukende nütte vnde nödich / mit vormeldinge der antalle der Harrit im Ryke belegen / Wo veel der syn. Explication des Wapens. Introduction vnde Anleydinge einer kleinen Tabulen darinne klerlyck begrepen in dren Thowmahlen / De gantze Vorstandt vnde practica des Lowbokes mit einem Register auer yder Boeck in Versche vorfathet / Woruth balde vnde lichtlyck ein yder vthwendich lehre vnde beholden / vp den Vingeren (alse syn Pater noster) herseggen / vnde wat in yderem Capittel tracteret wert / vortellen kan."

"Deme thofolge / ys vth der Denschen vnd Latinischen translation in vnse Holsteinsche sprake vmmegesettet de Constitution VVoldemari dörch den Rechtesgelehrden Manne Lille Thord Deghen in dem Parlamente tho Nyborch / vp Köninck VVoldemari, vnde der Rykes Stende Bewillinge thosamen getagen / Confimeret vnde dem Denschen vnde Latinischen Lowboke / So Anno 1508. tho Kopenhagen angedrucket gewesen ys / beth anhero auerst in der Düdeschen Sprake nühe gelesen / ock in Druck / mit resolution der olden Münte vnde anders veel mehr guden Dinges tho wethende nütte vnde nödich in den Druck vthgeghan / alse dat vp dem vöfften Blade in specie vortekent ys / welckes alles vnd ydes vth flytiger langer observation van 56. Jahren her / eines deels ock vth der vördreplyken Heren Rykes Räden vnd Cantzelern Heren Johann Friesen / Heren Niclaus Coesen Bökeren / vnde anderen hochwysen Menner Schrifften / ick thosamen gelesen / ock by Juwer Gestrenge / Ehrenveste vnde Herrlicheiden Väderen vnde vhrolden Tyden / in Gerichten / dar ick vnwerdich in myner deenstwarding van Kön: May: mynen gnedigsten Köningen vnd Heren Christian. III. & Frede. II. in den Gerichts Dagen ein Schryuer angeordent gewest bin / süluen erfaren / den Nakömelingen na vns tholatende / vnd daruan Wetenschop tho hebbende / nicht vnbequeme erachtet."

"Derwegen wolle Juwe Ehrenueste / Gestrenge vnde Herrlicheide disse myne vnderdeenstlyke Ertöginge tho gunsten vnde gudem gefallen / van my dancknemich annehmen / Myne günstige Heren / Patronen vnde Maecenaten, alse dersüluen Vedere vörher allewege / my mit allen gunsten / nicht weiniger ock gewagen gewest / ock syn vnde blyuen."

"De ewige Barmhertige Godt / wolle J.E.G. vn<de> Herrlicheit sampt vnd besunder sick tho gnaden befahlen syn lathen / Dörch de Gaue synes hilligen Geistes yuw allen ein Godtfrüchtich / güdich / vorstendich Herte vorlehnen / De Warheit / Gerichte vnde Gerechticheit / dermathen tho administreren, dat der leuen hilligen Engel Loffgesanck Gade im Hemmel syne Ehre / Frede vp Erden vnde den Menschen ein Wollgefallen daranne in alle Ewicheit wedderfahren möge / dörch Christum vnsen HEren Amen."

Siehe auch das Repertorium (um 1603).





Jütisches Recht (1717), Exemplar der Bayerischen Staatsbibliothek
Das Jütische Low-Buch / So in diesen Landen / Vornehmlich Jm Hertzogthum Schleßwig / Durch Königl. Befehl introduciret / und biß dato gebräuchlich ist: Vor diesen 2. mahl / als Anno 1593. und Ao. 1603. von BLASIO Eichenbergern in Hollsteinischer Sprache heraus gegeben / Anitzo aber Zum Dritten mahl wiederumb in selbiger Sprache mit beygesetzter Pagina oder Seite des Blats und numerirten Articuln / Sampt einem vermehrt- und verbesserten REPERTORIO oder Register / Benebst Des Herrn BLÜTINGS GLOSSA oder Erklährung über obgedachtes Low-Buch / Zum Druck befördert durch E.W. Mit Jhro Königl. Majestät zu Dännemarck / Norwegen / ect. allergnädigstem PRIVILEGIO. FLENSBURG / Verlegts BALTHASAR OTTO BOSSECK, Ao. 1717.
(Niederdeutscher Text.)


Jütisches Recht (1717), Exemplar der Landesbibliothek Sachsen - Staats- und Universitätsbibliothek Dresden
Das Jütische Low-Buch / So in diesen Landen / Vornehmlich Jm Hertzogthum Schleßwig / Durch Königl. Befehl introduciret / und biß dato gebräuchlich ist: Vor diesen 2. mahl / als Anno 1593. und Ao. 1603. von BLASIO Eichenbergern in Hollsteinischer Sprache heraus gegeben / Anitzo aber Zum Dritten mahl wiederumb in selbiger Sprache mit beygesetzter Pagina oder Seite des Blats und numerirten Articuln / Sampt einem vermehrt- und verbesserten REPERTORIO oder Register / Benebst des Herrn BLÜTINGS GLOSSA oder Erklährung über obgedachtes Low-Buch Zum Druck befördert durch E. W. Mit Jhro Königl. Majestät zu Dännemarck / Norwegen / etc. allergnädigstem PRIVILEGIO. FLENSBURG / Verlegts BALTHASAR OTTO BOSSECK. Ao. 1717.





Lübecker Niedergerichtsbuch (um 1541)
Hyr heuet sick an dat register der Capittelen effte artiniken(?) des neddersten rechtes der keyserliken Stadt lubeck
(Handschrift 555 Ms 868 der Universitätsbibliothek Greifswald)

Der Text des Kolophons lautet: "Gheendiget vnde vullenbracht ys dyth boeck Am auende der he<m>meluart vnses heren Jhesu Christi Anno domini 1541."





Lübisches Recht (1509)
Dat recht der Stadt Lubecke (Auf der letzten Seite steht: "Gade sy loff. Dusent vyffhundert vnde neghen.")



Lübisches Recht (um 1541)
Hyr begynnet dat register effte articule<n> desses bokes des lubschen rechtes
(Handschrift 555 Ms 868 der Universitätsbibliothek Greifswald)

Der Text des Kolophons lautet: "Gheendiget vnde vullenbracht ys dyth boeck Am auende der he<m>meluart vnses heren Jhesu Christi Anno domini 1541."








Mecklenburgische Verordnungen, Statuten und Satzungen (1542)
Ordeninge Statuta vnnd Settinge / Dorch de Dorchluchtigenn hochgebornen Försten vnd Hern / Hern Hinricken vnd Hern Albrechten gebrüder / Hertogen tho Meckelnborch / Försten tho Wende<n> / Greuen tho Swerin / Rostock vn<de> Stargardt der Lande Heren / jn gemelten erer Förstlicken gnaden Förstendomen / Landen / Steden vn<de> Gebeden / dem gemeinen nutte tho forderinge vn<de> gude / mit vorgehattem Rade / weten un<de> willen der Stende erer Förstendomer vn<de> Lande / van Prelaten / Ridderschop vnd Steden / upgericht / vppet nye besichtiget / vnd doch mit etlicken weinigem thosatte / vormeret / vnd gebetert / einmödichlick / tho holden angenamen / vnd bewilliget / Jm jare na Christi unses leuen Heren gebort / Veffteinhundert / vndd thwe vnd vertich / Dorch ere Förstlicke gnaden / Eren vnderdane / jn den Druck publiciert / vorkundigt / vnd vnuorrugklich tho holden gebaden.














Landtrecht von Overyssel (1559a), Exemplar der Bayerischen Staatsbibliothek
Landtrecht van Auerissel. Tho samen gebracht vnde vthgelecht / Dör Melchioren Winhoff. Gedrückt tho Deuenter / By Simon Steenberch. Anno 1559.
(Klassische niederdeutsche Sprache. Ursprünglich von Melchior Winhoff als "Lantrecht der Thwenthe" verfasst. - Die Handschrift wurde erst im 19. Jh. wieder aufgefunden. Ausgabe: Lantrecht der Thwenthe / declareert door Melchior Winhoff. Bewerkt door R.E. Hattink. - Zwolle : De erven J.J. Tijl, 1898. - XXVI, 117 S. Nachdruck: 1968. - Winhoff hat das Werk später erweitert und unter dem Titel "Landtrecht van Auerissel" drucken lassen. Die Ausgaben Deventer 1630, Zwolle 1630, Kampen 1634 und Kampen 1641 sind niederländisch.)












Rostocker Lohnordnung (1572)
Ordenung Eines Erbarn Rades der Stadt Rostock / wat Schniddekern / Timmerlüden / Mührlüden / Deckers / Brüggers / Klemers / vnd andern gemeinen Dachlöhnern vnd Arbeidslüden / an Lohne schal gegeuen werden / darnach sick ein jeder Börger vnd Jnwahner schal richten / vnd dersüluen gebörlick naleeuen. Rostock Dorch Stephan Mölleman gedrücket. Anno M. D. LXXII.

Lohnordnung für Rostock. Am Ende der Verordnung heißt es: "Jdt wil ein Erbar Radt desse Ordenung tho mindern / tho mehren vnd tho vorandern / jeder tydt sick hyrmit vörbeholden / vnde keines weges begeuen hebben / Vnde ys desülue vpgerichtet / Donnerdages vp Philippi und Jacobi / jm Jahr na Christi vnsers leuen Heren vnd Heilandes gebordt / Vöfftein hundert vnd im twe und söuentigsten Jahre."


Schwarzenberg, Johann von (1510)
[Dat Halßgerichte vnde wu me jn pynlike saken gelykformich deme rechten mit allerhande myßdederen vortfaren vnde handelen schal.]

Bambergische Halsgerichtsordnung. Der Text des Kolophons lautet: "To der ere gades. to heylsamer vn<de> fruchtbarer lere aller wertliken Richtere / vnde gemeynem<m>m besten go gůde / js dyt halßgherichte vth deme ouerlendesschen jn dusse nedderlendessche<n> sprake gedůtzschet. Gedrucket vn<n>d fullen endet To Rozstock an deme hylligen pynxte auende Jn deme jare feffteynhundert vnde Teyne."


 

Sachsenspiegel

Sachsenspiegel (1336)
Dit is der sasse<n> speyghel DEs hilighen geystes minne. de sterke mine sinne. dat ik recht und vnrecht der sassen be scede na godes hulden. vnde na der worlde uromen.
(Handschrift CIM I 410 der Landesbibliothek Oldenburg)

Das Kolophon beginnt mit den Worten: "Anno d<o>m<ini> m. ccc. xxx sexto. Complectus est lib<er> iste qui dicit<ur> speculum saxonum p<er> manu<m> hinrici monachi de rastede dicti gloyesten."

Siehe auch Sachsenspiegel, 1879.



Sachsenspiegel mit Richtsteig Landrechts (1369)
Hir beginnet die vorrede des bukes der sassen spigel
(Handschrift Ms. germ. fol. 10 der Staatsbibliothek zu Berlin)

Enthält außerdem das Sächsische Weichbildrecht und den Richtsteig Landrechts.
Der Text des Kolophons lautet: "Hir endet die richtestich des seschen rechtes nach deme buke der sassen spigel."
"Jn nece baptiste libellus hic explicit iste / Post Chr<isti>i natus milicuxeijt est numeratus / Qui scripsit librum deus hunc det cr<i>mi<n>e libr<um>. / Hic nicolaus omen varium paciens sibi nomen. / Auceps et natus de Britzen sepe vagatus. / Propter lucra sitimque famen frigus tulit olim."

Siehe auch: Sachsenspiegel, 1827, Sachsenspiegel, 1835, Sachsenspiegel, 1842, Sachsenspiegel, 1844, Sachsenspiegel, 1861 und Sächsisches Weichbildrecht, 1853.




Sachsenspiegel (1408)
Dyt ys dat lantrecht vnd sasse<n>speigell gena<n>t vnd ys ge[...] so me<n> schreff dusent verhu<n>dert vnd achte na [...] gebord
(Handschrift LLB Mscr 60 der Lippischen Landesbibliothek)

Der Schluss des Kolophons lautet: "Alsus is dat boc gheendet <unde> is gheschein na der gebord vnses here<n> dusent Jar ver hundert Jar in deme achtede<n> Jare uppe sunte Urbanus dage des hillige<n> pavys Jn godes name<n> amen".


Sachsenspiegel (1417)
God hat de sasse<n> wol bedacht Sint dit bok is uore bracht
(Handschrift msa 0030-01 der Staats- und Universitätsbibliothek Bremen)

Der Text des Kolophons lautet: "Post partu<m> Chr<ist>i (...) Anno milleno cccc quatuor ordine deno Iunctis quaternis annis d<o>m<ini> quoq<e> ternis Quando fuit nata Chr<ist>i mater immaculata Huius pro festo tunc finitus liber esto. Scribi mandauit hu<n>c (...) Pro<con>sul d<omi>n<u>s quonda<m> wigger fredericus (...) Scripsit gotfridus (...) de scone<n>berge (...) natus westphalia (...)".

Siehe auch Stahl 2004, S. 18.

Von anderer Hand wurde zu Anfang der Handschrift eingetragen:

"Dyt synd De dre Drudden dele va<n> der Dudessche<n> hense de ghedelet syn in Ses Sesten del"
"De van Colne myt den Suderzeessche<n> Stede dat is eyn Sesten deel"
"De va<n> Prutze<n> eyn Sesten del vnd horet to de<m> va<n> Kolne"
"De va<n> Lubeke Hamborch Rossteke Sund Wysme<r> Stetyn Ankelem Grypeswolt eyn Sesten deel"
"De va<n> Breme<n> Meydeborch Brunswyk Luneborch Hyldense<m> Honoue<r> Stade"
"Vnd ande<r> zassessche Stede eyn Sesten del vnd horet to de<m> va<n> Lubeke"
"De va<n> Lyfflande eyn Seste<n> del"
"De va<n> Sweden vnd va<n> Gotla<n>de eyn sesten deel vnd horet to de<m> van Lyffla<n>de"

Untergliederung der Hanse in 1.) ein westfälisch-preußisches Drittel, 2.) ein lübisch-sächsisches Drittel und 3.) ein gotländisch-livländisches Drittel.
Vorort der westfälisch-preußischen Hansestädte war Köln, nachdem dies anfangs Dortmund gewesen war.
(Vgl. Wikipedia: Hanse - Drittel und Viertel. Die Karte Ausbreitung der Hansa um das Jahr 1400 (1886) zeichnet ein von den hier genannten Quellen abweichendes Bild, ist aber dennoch illustrativ. Kleinräumiger, aber detaillierter ist die Karte Das westfälische Quartier der Hanse (1931). Der Gebrauch des Wortes "Quartier" im Titel ist irreführend. Die Karte selbst hat die Überschrift "Kölner Drittel.")
Die früheste Erwähnung der Drittel findet sich in einem am 28. Oktober 1347 von Hansekaufleuten zu Brügge gefassten Beslusse, der auch ein Hansedrittel von Westfalen und Preußen nennt (vgl. Hanserezesse I, S. 75). Dieser Beschluss wird durch einen Rezess von 1356 bestätigt, der das westfälisch-preußische Drittel ebenfalls erwähnt (vgl. Hanserezesse I, S. 127).




Sachsenspiegel: Lehnrecht (1440 - 1450)
Almesen twierleye sint de almesen
(Handschrift 2° Cod. Ms. jurid. 60 der Staats- und Universitätsbibliothek Göttingen)

Juristische Sammelhandschrift, die enthält: Summa Brodii, Meißener Rechtsbuch (Sächsische Distinktionen), Lehnrecht des Sachsenspiegels mit Magdeburger Dienstmannenrecht.
Herkunft: Kloster Riddagshausen?



Sachsenspiegel (1480)
Speygel der Sassen
Im Kolophon steht: "Jnp<re>ssa Colonie p<er> me Bartholomeu<m> de Vnckel; Anno a nati<vi>tate d<omi>ni Mcccclxxx.:."


Sachsenspiegel (1488a), Exemplar der Staatsbibliothek zu Berlin
Hyr hefft sick an der sassen spegel meth der glosen
Der Text des Kolophons lautet: "Explicit der sassen spegel den de erwerdige in god vader vn<de> here Theodericus va<n> bockstorpe bysschop to Nuenborch seliger gecorrigeret heft. Gedrucket to Stendal dorch Joachim westfael in deme. lxxxviij. iare."


Sachsenspiegel (1488a), Exemplar der Herzog Augustus Bibliothek Wolfenbüttel
Hyr hefft sick an der sassen spegel meth der glosen
Der Text des Kolophons lautet: "Explicit der sassen spegel den de erwerdige in god vader vn<de> here Theodericus va<n> bockstorpe bysschop to Nuenborch seliger gecorrigeret heft. Gedrucket to Stendal dorch Joachim westfael in deme. lxxxviij. iare."


Sachsenspiegel (1488b)
Dit is de Sassenspeghel mit dem richtestighe
Der Text des Kolophons lautet: "Explicit Speculu<m> saxonu<m> Solitice correctu<m> Jmpressu<m> et expletu<m> Lyptzigk. Anno domini Millesimoquadringentisimooctogesimooctauo Die sabati penulti<m>a augusti."


Sachsenspiegel (1516), Exemplar der Bayerischen Staatsbibliothek
Sassenspegel mit velen nyen Addicien fan dem Leenrechte vnde Richtstige.

Der Text des Kolophons lautet: "Volbracht is also salichliken desse nuwe Sassenspegel / mit synen Additien / Jn der Keyserliken stat Außburch / des landes Schwauen / dorch Syluanum Othmer bůkprenther. Dorch verordeninge vn de Kosten des vorsichtigen heren Hanss Ren<n>man van Oringen / namhafftigester bůkfurer. Vnde vulendet an vnser leuen Vrouwe<n> auent / den men nennet Lichtmyssen / Jn dem yar als men tellet na gebort M.D. vnde xvj."


Sachsenspiegel (1516), Exemplar der Österreichischen Nationalbibliothek
Sassenspegel mit velen nyen Addicien fan dem Leenrechte vnde Richtstige.


Sachsenspiegel: Lehnrecht (1721a)
Das Sächsische Lehn-Recht / in der Alt-Deutschen / Lateinischen und ietzo gebräuchlichen Hoch-Teutschen Sprache / Nebst nöthigen Auszügen aus der Glosse / so weit selbige zum Verstande des Teutschen Rechts etwas beyträget / und gegen-einanderhaltung der alten Zobelischen und neuern Zobel-Romanischen hochteutschen edition, Wie auch Einer Vorrede / darinnen die Historie / wie / von wem / und wann das Lehn-Recht zu erst in Schrifften verfasset worden / ingleichen dessen verschiedenen glossen, nicht weniger Nachricht von einigen manuscriptis enthalten ist. Herausgegeben von Jacob Friederich LUDOVICI, ICto, Königl. Preuß. Hoff-Rath und Prof. Jur. P. Ordin. HALLE / in Verlegung des Wäysenhausens, M DCC XXI.
(Von Jacob Friedrich Ludovici herausgegebene zweisprachige Ausgabe.)


Sachsenspiegel: Lehnrecht (1721b)
Das Sächsische Lehn-Recht / in der Alt-Deutschen / Lateinischen und ietzo gebräuchlichen Hoch-Teutschen Sprache / Nebst nöthigen Auszügen aus der Glosse / so weit selbige zum Verstande des Teutschen Rechts etwas beyträget / und gegen-einanderhaltung der alten Zobelischen und neuern Zobel-Romanischen hochteutschen edition, Wie auch Einer Vorrede / darinnen die Historie / wie / von wem / und wann das Lehn-Recht zu erst in Schrifften verfasset worden / ingleichen dessen verschiedenen glossen, nicht weniger Nachricht von einigen manuscriptis enthalten ist. Herausgegeben von Jacob Friederich LUDOVICI, ICto, Königl. Preuß. Hoff-Rath und Prof. Jur. P. Ordin. HALLE / in Verlegung des Wäysenhausens, M DCC XXI.
(Von Jacob Friedrich Ludovici herausgegebene zweisprachige Ausgabe. Ist dies die zweite Auflage?)


Sachsenspiegel: Richtsteige (1718a)
Jacob Friderich LUDOVICI Königl. Preuß. Hoff-Raths Profess. publ. ordinarii zu Halle / Einleitung Zum Lehns-Proceß / Darinnen Von dem ordentlichen Lehn-Richter und denen annoch heut zu Tage an vielen Orthen in Teutschland gebräuchlichen paribus curiae, ingleichen von demjeningen / was so woll der Kläger, als auch der Beklagte den gantzen Proceß hindurch in acht zu nehmen hat, gehandelt, und solches Nicht nur aus dem Longobardischen allein / sondern auch aus denen alten Teutschen und heute zu Tage üblichen / gemeinen und verschiedenen special - Lehn-Rechten und Gebräuchen hergeleitet wird. Zum Anhang ist beygefüget / Der Richtsteig über das Sächsische Land- und Lehn-Recht / Nebst nöthigen Registern. HALLE / in Verlegung des Wäysenhauses, M DCC XVIII.
(Von Jacob Friedrich Ludovici herausgegebene zweisprachige Ausgabe.)


Sachsenspiegel: Richtsteige (1718b), Exemplar 1
Jacob Friderich LUDOVICI Königl. Preuß. Hoff-Raths Profess. publ. ordinarii zu Halle / Einleitung Zum Lehns-Proceß / Darinnen Von dem ordentlichen Lehn-Richter und denen annoch heut zu Tage an vielen Orthen in Teutschland gebräuchlichen paribus curiae, ingleichen von demjeningen / was so woll der Kläger, als auch der Beklagte den gantzen Proceß hindurch in acht zu nehmen hat, gehandelt, und solches Nicht nur aus dem Longobardischen allein / sondern auch aus denen alten Teutschen und heute zu Tage üblichen / gemeinen und verschiedenen special - Lehn-Rechten und Gebräuchen hergeleitet wird. Zum Anhang ist beygefüget / Der Richtsteig über das Sächsische Land- und Lehn-Recht / Nebst nöthigen Registern. HALLE / in Verlegung des Wäysenhauses, M DCC XVIII.
(Von Jacob Friedrich Ludovici herausgegebene zweisprachige Ausgabe. Ist dies die zweite Auflage?)


Sachsenspiegel: Richtsteige (1718b), Exemplar 2
Jacob Friderich LUDOVICI Königl. Preuß. Hoff-Raths Profess. publ. ordinarii zu Halle / Einleitung Zum Lehns-Proceß / Darinnen Von dem ordentlichen Lehn-Richter und denen annoch heut zu Tage an vielen Orthen in Teutschland gebräuchlichen paribus curiae, ingleichen von demjeningen / was so woll der Kläger, als auch der Beklagte den gantzen Proceß hindurch in acht zu nehmen hat, gehandelt, und solches Nicht nur aus dem Longobardischen allein / sondern auch aus denen alten Teutschen und heute zu Tage üblichen / gemeinen und verschiedenen special - Lehn-Rechten und Gebräuchen hergeleitet wird. Zum Anhang ist beygefüget / Der Richtsteig über das Sächsische Land- und Lehn-Recht / Nebst nöthigen Registern. HALLE / in Verlegung des Wäysenhauses, M DCC XVIII.
(Von Jacob Friedrich Ludovici herausgegebene zweisprachige Ausgabe. Ist dies die zweite Auflage?)


Sachsenspiegel: Richtsteige (1721)
Jacob Friderich LUDOVICI Königl. Preuß. Hoff-Raths Profess. publ. ordinarii zu Halle / Einleitung Zum Lehns-Proceß / Darinnen Von dem ordentlichen Lehn-Richter und denen annoch heut zu Tage an vielen Orthen in Teutschland gebräuchlichen paribus curiae, ingleichen von demjeningen / was so woll der Kläger, als auch der Beklagte den gantzen Proceß hindurch in acht zu nehmen hat, gehandelt, und solches Nicht nur aus dem Longobardischen allein / sondern auch aus denen alten Teutschen und ehute zu Tage üblichen / gemeinen und verschiedenen special - Lehn-Rechten und Gebräuchen hergeleitet wird. Zum Anhang ist beygefüget / Der Richtsteig über das Sächsische Land- und Lehn-Recht / Nebst nöthigen Registern. Die III. auflage. HALLE / in Verlegung des Wäysenhauses, M DCC XXI.
(Von Jacob Friedrich Ludovici herausgegebene zweisprachige Ausgabe. Dritte Auflage.)












Schlüssel des sächsischen Landrechts (1400-1500)
Sloetel des Land-Rechtes
(Lüneburg, Ratsbücherei, Jurid. E 2° 14)

Enthält: Vorrede, Abecedarium, Epilog, Register zum Kaiserrecht und Register zum Sachsenspiegel.

Das Register zum Sachsenspiegel hebt mit folgenden Worten an: "Register in den Sassenspeygel. Dit naschreuene register wyset den gantzen Sassenspeygel mit syner glose<n> wormen vinden mach eyne<n> itliken artikel. Vnde eynes iewelke<n> artikels pa<ra>g<ra>phu<m>. alse de in desseme boke gedelet vn<de> gesettet synt vppe de titulos. vn<de> materien dar se clarliken van spreken. Alsemen dat opembare seen mach."








Schleswiger Stadtrecht (um 1534)
Der Stadt Sleßwick Stadtrecht angesettet vnd bofestigeth dorch den Grothmechtigesten Herre<n> Herren Swen tho Dennemarcken. etc. Könninck.

Das Vorwort des Druckers lautet: "Tho dem leser. DEwile my ethlicke Frame Börgers angela<n>geth vnd gebede<n> / ick eer Stadrecht an den dach geuen vnnd drůcken wolde / Angeseen des groth mangel vnd gebreck were / dar dorch sick ein ider thorichte<n> wůste / hebbe ick den (vmme des gemenen nuttes willen / deme ick vnd ein yder todenende schüldych) dyth nicht könen weygeren noch vorseggen / Worumme ick ethlycke dessüluigen Stadrechtes böke / dorchgelesen vnd vp fltigeste / wo ick hebbe möge<n> / gecorrigereth / vp min eigene kost vnd theringe / an den dach gegeue<n> Bidde derhaluen yderme<n>nichlick wylle dissen mine<n> [...] vor gudt annemen Bin ick [...]nende gewilligeth. [W]olther Brenner."




Seerecht von Wisby (1505)
Iher beghynt dat hogheste water recht.
Der Text des Kolophons lautet: "Hyr eyndet dat gotlansche water recht dat de meyne kopma<n> vn<de> schippers geordineret vn<de> ghemahet hebben to wisby. Dat sik alle ma<n> hyr na richte<n> mach. Gedrucket to Koppenhauen Anno domini. M.d.v."

Nicht zu verwechseln mit dem Stadtrecht von Wisby und dem gotländischen Landrecht, das in altgutnischer Sprache, einer eigenständigen skandinavischen Sprache, aufgezeichnet worden ist.





Soester Stadtrecht (1745)
Skraa antiqua et nova civitatis Susatensis, cum processu antiquo judiciali communi, formaque processus arresti des Hoch-Gerichts et sententiis judicii Vehmici des Freyen-Stuhl-Gerichts.
In: Monumenta inedita rerum Germanicarum praecipue Cimbricarum, et Megapolensium, quibus varia antiquitatum, historiarum, legum juriumque Germaniae, speciatim Holsatiae et Megapoleos vicinarumque regionum argumenta illustrantur, supplentur et stabiliuntur. E codicibus manuscriptis, membranis et chartis authenticis erui studuit notasque adjecit et cum praefatione instruxit Ernestus Joachimus de Westphalen, caesarei Russiaci ordinis S. Alexandri et ducalis Slesvicensis Holsatici ordinis eques, caesareae regiaeque celsitudinis magni ducis Russiae, ducis regnantis Slesvici et Holsatiae cancellarius aulae et consilii intimi supremi consistorii ecclesiastici et militaris praeses, academiae Kiloniensis curator. Tomus IV. Cum tabulis aeri incisis et indice rerum in omnes tomos. Lipsiae Impensis Jo. Christiani Martini MDCCXLV.

Sp. 3063 - 3106

Stadtrecht von Soest. Text der Alten Schrae aus dem 13./14. Jh. und der Neuen Schrae aus dem 16. Jh.





Tuchtordeninge der Stadt Munster (1533)
Tuchtordeninge der Stadt Munster tho vnderholdene christlike tucht vnde eerbaricheyt / van eynen eerbaren Rayde oick Olderluden vn<de> Gildemeysteren / dar suluest in de ghemeyn publicert vnd angenome<n>. Anno. M.D.xxxiij.

Man hat wohl in der Zuchtordnung von 1533 einen letzten Versuch des Rats der Stadt Münster zu erblicken, die Machtergreifung der Wiedertäufer zu verhindern. Vergebens. Bereits 1534 errichteten die Religionsfanatiker ihr Regime in Münster mit katastrophalen Folgen für die gesamte Stadt. Die Schreckensherrschaft währte eineinhalb Jahr und endete in einem Blutbad.

Siehe auch Christlike vnde Erbare erthöginge (1532), Rothmann (1532), Rothmann (1533), Rothmann (1534), Rothmann (1535), Wunderlike handelinge der Döpers to Münster yn Westfalen (1535) und Münsterische Chroniken 2.




Wisby: Stadtrecht (1688)
Recht van Wisby
In: Wisby Stadz Lag på Gotland / Såsom then i Forna Tijder giord / Och sedan af Swenske Konungar och Regenter - Kon. Magno Ladulås / Kon. Byrger / Hertig Erik / Hertig Waldemar / och Kon: Magno Erikson / Stadgat / förbättrat och stadfäst är. Med Hans Kongl. May:tz Bekostnadt. Stockholm / Tryckt af Hendrick Keyser / Kongl. May:tz / och Ups. Acad. Booktr. [Dat: Stockholm den 1. Decembris Anno 1688. Johan Hadorphius]

Niederdeutsch-schwedische Ausgabe des Stadtrechts von Wisby.

Der Text hebt folgendermaßen an: "JN Goddes Namen / Amen. DAt si witlic / da do sik de Lyde to Godlande va<n> manigherha<n>de tunghen sammeden / do swor Man den Vredde / dat en jowelc scolde al vmmet Land den vorstrand vri hebben achte vadem vp in Land oftar Acker oder enghe vore vere / vp dat en ilic sinen Gude des to bad helpen möchte. So we oc qweme vnder dat Land to Anker holde / de scolde sin vnder dem swornen Vredde. Vnde do id Vorbad quam / vnde de Stad ghewos do hoff sik van manigherhande Tunghen dicke groth Teyse / Mord vnde Vorradniße / do sande man an Hertoghen Hinricke / enen Hertoghen ouer Beyern vnde Saßen / de bestedghede vns den Vrede / vnde dit recht alset vore sin Older Vader Keyser Lothar ghegheuen hadde. Hir werden ouwer diße Herren de hir na stan; Biskop Gerold / Biskop Euermod / Biskop Berno van Meklenborch / de Marc-Graue van Voborch / Graue Fredrich van Arnsbergh / Graue Hinrich van Rauensbergh / Graue Alf / Graue Siuerd / Graue Vulrad [Volrad I.] / Graue Henric van Raßeborch / Lydard van Meynersheim / Ludolf van Waltingherode [Ludolf von Wöltingerode] / Gunselin / Anno de Kemere / Lupold de Droste / Vnde Graue Reynold van Lubeke / in dem Seuenden Jare / do Keyser Fredric mechtich Keyser wesende hadde."

"Sind auer / do sic grot Twist irhof twischen Stad vnde Land / do sande Man an Koning Magnuse van Sueden / de bestedeghede vns do vnse recht vnde Vriheyt. Darna Köning Birgher van Sueden / Hertoghe Erik / Hortoghe Woldemar van Sueden / vnde hirna vorniyede vnde bestedeghede vns Koning Magnus van Sueden / van Norweghene vnde van Scone vnse Recht vnde Vriheyt / vnde gaf vns dat we twe Böke hebben scolden / en in Götensch / vnde en in Dydesch / beide van enen sinne vnde Rechte ouer al to male / vnde quäme en niye Recht / dat in dem Boke nicht were / dat scolde man richten / also id recht si vnde scriuen / dat in beyde Böke nicht vm<m>e to kerende / vnde gaf vns dat we hebben scolden en Inghesegel van beyden Tunghen. Dit Recht van Wisby ludet aldus."

Der erste Teil des Vorwortes deutet darauf hin, dass zur Zeit der Kodifikation des Stadtrechts von Wisby unter Magnus II. noch eine von Heinrich dem Löwen ausgestellte Urkunde vorlag, in der zwei westfälische Grafen als Zeugen genannt wurden, nämlich Friedrich von Arnsberg und Heinrich von Ravensberg.
Der zweite Teil des Vorwortes legt nahe, dass es ursprünglich einen gutnischen Paralleltext gegeben hat. Die schwedische Fassung scheint aus dem Niederdeutschen übersetzt zu sein.

Bei der erwähnten Urkunde handelt es sich um die in Hansisches Urkundenbuch I als Nr. 15 abgedruckte Urkunde vom 18. Oktober 1163:

"In nomine sancte et individue trinitatis. Henricus divina favente clemencia Bawarorum atque Saxonum dux.
Noverit cunctorum tam presentium quam futurorum Christi fidelium sagacitas, qualiter nos ob amorem pacis et reverentiam christiane religionis, maxime autem contemplatione retributionis eterne dissensionem inter Theuthonicos necnon Gutenses instigante spiritu nequicie diu male habitam unitati et concordie antique reformaverimus, qualiter eciam multimoda mala, videlicet odia, inimicias, homicidia, ex utriusque gentis dissensione orta, spiritus sancti gracia cooperante perpetua pacis stabilitate coadunaverimus et postmodum Gutenses in nostre reconciliationis graciam benigne receperimus. Juris igitur et pacis ejusdem decreta Gutensibus quondam a serenissimo Romanorum imperatore domino Lothario pie memorie, avo nostro, concessa nos in omni devocione factis ejus inclinantes simili pietate Gutensibus contradimus uniuscujusque juris traditionem per singula capitula distinguentes.
Per universe potestatis nostre ditionem Gutenses pacem firmam habeant, ita ut quicquid dispendii rerum suarum seu injurie intra terminos nostri regiminis pertulerint, plenam ex judiciaria potestate nostra justiciam et correctionem consequantur, hanc eis graciam adicientes, ut in omnibus civitatibus nostris a theloneo liberi permanenant. Item si quis Gutorum in quibuscumque civitatibus nostris, ubi pacem sub jurejurando firmavimus, peremptus fuerit, capitis sentencia reus ille puniatur. Si quis vero armis vulneratus vel debiliatus fuerit, manu reum truncari decernimus. Insuper si quispiam fuste vel pugno impie lesus fuerit, juri civitatis, in qua id contigisse dinoscitur, reus item subjaceat. Similiter autem quicumque Gutensium in itinere eundo vel redeundo in die non legitimo occisus fuerit, peremptor cum heredibus et cognatis occisi 40 marcis monete illius provincie, in qua nefas perpetratum est, componat. Si quis eciam eorum in quacumque civitate nostra mortuus fuerit, bona sua heres vel cognatus ejus, si forte presens est, recipiat et in multa pace fruatur; sin autem, bona illa in eadem possessione, qua ille obierit, annum et diem indistracta reserventur; si vero nullus intra tempus denominatum bona ista requisierit, judex civitatis ea recipiat.
Novissime autem eandem graciam et justiciam, quam nostris mercatoribus decrevimus, eandem omnibus Gutensibus in perpetuum statuimus fideliter et inviolabiliter conservandam, hoc videlicet pacto, ut grata vicissitudine idem nostris et ipsi exhibeant, nos quoque et terram nostram de cetero arcius diligant et portum nostrum in Luibyke diligencius frequentent.
Hujus autem rei testes sunt hii: episcopus Geroldus, Evermodus episcopus, Berno Magnopolitanus episcopus, marchio de Vohburch, comes Fridericus de Arnesberch, Henricus comes de Ravenesberch, Atholfus comes, Sifridus comes, Volradus comes, Henricus comes de Racesborch, Luthardus de Meinersum, Luidolfus de Waltingeroht, Guncelinus, Anno camerarius, Liudolfus dapifer, Reinoldus comes de Luibyke.
Acta sunt hec anno ab incarnatione Domini 1163, regnante gloriosissimo Domino Friderico Romanorum imperatore augusto, anno regni sui 10, imperii 7. Data in Ertineburch 15. kalendas Novembris."

 

Sprichwörter

Agricola, Johannes (1528)
Dryhondert gemener Sprikwoerde, der wy Düdschen vns gebruiken, vnde doch nich weten, woher se kamen, dorch D. Johann Agricolam von Jsleue. - M. D. XXVIII.
Handschriftlicher Titel. Titelblatt fehlt. Von derselben Hand wurde eingetragen: "Magdeborg ist als Druckort angegeben fol. i44. itzunt 1528. fol. 40a Im Register fehlt auch ein Blatt."
Außerdem: "Dieses ist die höchst rare erste Ausgabe des Ersten Theiles von Agricola's Sprichwörtern, und zwar die plattdeutsche..."





Schöne Künstlike Werldtspröke (1885)
Niederdeutsches Reimbüchlein : eine Spruchsammlung des sechszehnten Jahrhunderts / herausgegeben von W. Seelmann. - Norden und Leipzig : Diedr. Soltau's Verlag, 1885. - 122 S.
(Neuausgabe des 1548 von Balhorn zu Lübeck angefertigten Drucks Eyn schöne rimbökelin)


 

Schreibhilfen


De Ludtbockstauen a e i o u y (1525)
De Ludtbockstauen a e i o u y De stummen bockstauen. b c d f g h k l m n p q r s t w x z. Der leyen Bibel. De Teyn Bade Gades. Dat erste. Du schalt nene ander Göde hebben vor my.
Den Angaben des Göttinger Digitalisierungszentrums zufolge 1525 in Wittenberg erschienen. Katechismus und Schreibfibel. Enthält die zehn Gebote, das Vater unser, das Glaubensbekenntnis mit Erklärungen und Gebete. Auf Seite 38 des Digitalisats findet sich eine Übersicht römischer und arabischer Zahlen. Auf Seite 40 des Digitalisats folgt ein Schreibweiser für Briefe an Personen verschiedenen Standes. Das Buch ähnelt dem ABC-Kiria des finnischen Bischofs Mikael Agricola, das wahrscheinlich 1543 zum ersten Mal erschienen ist und ebenfalls Katechismus und Schreibfibel in sich vereint. Mikael Agricola hatte von 1536 bis 1539 in Wittenberg studiert. Hat vorliegendes Buch Agricola zu seinem ABC-Kiria inspiriert?


Suverlyke unde gans nutsame underwysinge (um 1508)
Tytel boek myt gans suuerlyker vn<de> nutsamer vnderwysinge / ock straffynge nyger bößer ghewonheyt vnde myßbrukunge in de<n> schriue<n> welck boek beyde yungen vn<de> olde<n> schri<u>eren to hebbe<n> wol themet. Ock wor sick eyn yowelk de sick schryuens annemen wyl holden / als merita vnd eerworde / welker vnder den me<n> vorsetten schal. Dar to Tytel vnde Ouerschriffte gheystlykes vnde wertlykes standes bewerlik vth de<m> latyn ghetoghe<n>. Delynge vn<de> formerynge eynes ysliken Sendebreues formelyk vnde ordenlyke to makende. Punct / virgeln / vnderscheydinge / de to latyn Colores Rethoricales ghenomet / mit vele anderen antögynge / to ghemeynem nutte / lere / vnde vnderwysinge / sunderlyck den yennen de schryuens vnde dichdens sick vnderwynnen vnde annemen willen. [Gedruckt in der nam hafftigen vnde wytberopen stad Brunßwigk dorch Hans dorn. Anno ut supra.]


 

Theaterstücke


Clawes Buwr (um 1550)
Clawes Buwr. Clawes Buwr bin ick genandt / Ein Vastelauendes Kindt gebaren. Myn Vader hefft my vthgesandt / De warheit tho vorklaren.
(Fastnachtsspiel.)

Eigentlich ein politisches Stück am Vorabend der Bauernkriege. Erstausgabe 1523. Verfasst von Magister Bado von Minden. Hermann Hamelmann verdanken wir die folgende Mitteilung: "M. Bado Mindensis, quondam discipulus Erasmi Roterodami, vir magno ingenio praeditus, descripsit pontificiorum sacrificulorum nequitiam in libro dicto "Clawes Buer", qui primo editus est 1523." (Hermann Hamelmanns geschichtliche Werke Bd. 1, S. 431).
Siehe ferner eine mittelniederländische Fassung. Siehe ferner Krieg, 1959.


Cuno, Johann (1595)
Ein schön Christlich Action / Von der Geburt vnd Offenbarung vnsers HERRN vnd Heylandts Jhesu Christi. Wie er zu Bethlehem im Stall geboren / den Hirten vnd Weysen offenbaret / Auch zu Jerusalem im Tempel durchs Eiueropffer bewahret worden / daß Maria noch eine reine Jungfraw / Vnd jhr Sohn Jhesus der Messias sey der rechte versprochene Weibes Samen / Deßhalben er auch im Jüdischen Rath der Eltesten zum Hohenpriester gewehlet worden. Sampt eingesprengten Lehrentrost vnd nothwendiger erinnerung. Allen Christlichen Haußvetern sehr nützlich vnd kurtzweilig mit zu lesen / Gestellet vnd in Deudsche Reim / gefasset. Durch M. Iohannem Cunonem / Diaconum zu Calbe an der Sala. Jm Jahr M. D. <X>CV. [Gedruckt zu Magdeburgk / D<durch> Andreas Duncker / Jn vorlegung Ambrosij Kirchners ANNO M. D. ...]

Im zweiten Akt wird niederdeutsch gesprochen.











Teweschen Hochtydt (1634)
Teuwis Bruyloft, Ofte HOOGH-TIIDT Dat is: kluchtige t'samenspreeckinge / tusschen 8. Personagien / te weten: [...] Ghedruckt na het Hooghduyts Exemplaer / op nieuws oversien / ende van vele fouten verbetert. Noch wordt hier achter by-gevoeght een fraye Klucht van LUKEVENT: Alles seer lustigh ende korts-wijligh om te lesen. Tot ZUTPHEN, By DERCK BROUCKHUYSEN, Boeckverkooper aen de Merckt / inde vergulde Persse / 1634.

Niederländisches Titelblatt. Der Text des Stücks scheint aber mehr oder weniger mit dem der späteren Ausgaben übereinzustimmen.
Dem Titelblatt zufolge ist diese Ausgabe ein Wiederabdruck eines Stückes in hochdeutscher Sprache.
Die Historie van Lukevent fehlt in diesem Exemplar. Die Stücke Teweschen Hochtydt und Historie van Lukevent sind später auch beide als Teil einer Den Westfaelschen Speel-Thuyn genannten Sammlung von Theaterstücken wiederveröffentlicht worden, die zum ersten Male 1661 nachweisbar ist.
Wahrscheinlich ist Teweschen Hochtydt von dem halb hochdeutschen, halb niederdeutschen zu Anfang des 17. Jhs. entstandenen Theaterstück Amantes amentes von Gabriel Rollenhagen direkt oder indirekt inspiriert worden (vgl. Gaedertz 1881b, S. 74 ff. und Gaedertz 1884, S. 66 ff.).

Karl Scheller bemerkt zu diesem Stücke:

"Das Buch ist nicht ohne Witz geschrieben, aber zu ekelhaft, um ganz ohne Erbrechen durchgelesen zu werden."
(Scheller 1826, S. 318)

Zum unbekannten Autoren des Stückes:

"Der Schauplatz dieses von Realismus strotzenden Genrebildes ist theils Hamburg, theils die Nachbarschaft, Stadt und Land. Es kommen viele Anspielungen auf Hamburgische Oertlichkeiten vor."
[...]
"Wenn nur die Sprache ebenso lokal und echt Hamburgisch wäre! Das ist blos theilweise der Fall. Sie deutet vielmehr im Ganzen und Großen auf Magdeburg hin. Und seltsam! Eines der beliebtesten und merkwürdigsten Dramen jener Zeit, des Magdeburgers Gabriel Rollenhagen Amantes amentes. Das ist Ein sehr anmuhtiges Spiel von der blinden Liebe (1609 und öfter) ward von dem Dichter der Teweschen Hochtydt vielfach benutzt, der eine stattliche Reihe niederdeutscher Wörter und Wendungen herübernahm und einzelne Charaktertypen und Situationen nachahmte."
[...]
"Wir haben also einen litterarisch bewanderten und gewiß auch studierten Autor vor uns. Aber was für ein Landsmann war er? Ein Hamburger oder Magdeburger? Zwischen beiden bleibt die Wahl. Jch glaube das erstere. Möglicherweise haben wir als Verfasser von Teweschen Hochtydt denselben Anonymus zu suchen, der folgende zu Magdeburg oder Rostock gedruckte Schrift 1617 veröffentlichte: Abgedrungene Antwort vnd Ehrenrettung. Des wunderlichen Ebenthewres zu Magdeburgk... Gestelt Durch einen Discipel des Sackpfeiffers zu Magdeburgk. Dieser Anonymus citiert nämlich Gabriel Rollenhagens Lustspiel: wie in der Comoedia amantes amentes Hans zu seiner Lucretia sagt:"
"Hört Lackreitze wil ghy meck habben,
So pipet meck recht ob de Flabben."
"Der Schreiber, ein junger Rostocker Student, ist überhaupt belesen. So kennt er den Vincentius Ladislaus des Herzogs Heinrich Julius von Braunschweig, den Froschmeuseler, die Floîa. Und, was den Ausschlag gibt, er berichtetet selbst, daß er von Geburt ein Hamburger und drei Jahre auf der Magdeburger Schule gewesen sei: von meinem lieben Praeceptore drey gantze Jahr allhier zu Magdeburgk zu allen guten unterrichtet... Sintemahl post hanc peregrinationem meam ich doch sonsten diesen Jahrmarckt [...] zu Magdeburgk still liegen, vnd auff bequemlichkeit warten muß, daß ich nach Hamburg zu meinen lieben Eltern, vnd dann ferner nach Rostock zu meinen Musis glücklich mit Göttlicher Hülffe gelangen möge."
Gaedertz 1884, S. 69 f.

Siehe außerdem die um 1616 in Hamburg aufgeführten Fastnachtsstücke Vitulus und Scriba sowie das 1618 entstandene Stück Hanenreyerey (Bolte und Seelmann, 1895).

Im Vitulus heißt es übrigens in Zeile 366:

"Gy pypt myck ock erst ens vp de flabben."

Zum Verhältnis des Scriba zu Teweschen Hochtydt:

"Bemerkt muss schlisslich noch werden, dass ein längeres Stück des Scriba, V. 398-479, wörtlich in Teweschen Hochtydt eingelegt ist, trotzdem es gar nicht recht zu der Handlung dieser Posse stimmt. Vielleicht ist der äussere Anlass hierzu nur der zufällige Umstand gewesen, dass der Schlussbogen des ersten Druckes von Teweschen Hochtydt durch diese allein nicht gefüllt wurde. Immerhin zeigt die Einlage, wie sehr dieselbe dem Geschmack der Zeitgenossen entsprach, und nebenbei beweist sie auch, dass der älteste Druck von Teweschen Hochtydt nach 1616 fällt. Datiert ist erst ihr zweiter Druck v. J. 1644."
Bolte und Seelmann 1895, S. *38


Teweschen Hochtydt (1640), Exemplar der Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel
Teweschen Hochtiet / Dat ys: Ardige vyf Vptoege / darin der Eenfolligen Bueren wunnerlicke See vn selsene Ree tho sehn / kortwilich tho lesen / lustich tho hören / vn leefflichen tho ageren. Gedrückt im Jahr / 1644.
(Im Kolophon steht: "Hamborg / By Hinrick Werner / Jm Jahr / 1640." Offensichtlich hat sich der Druck von 1640 nicht ausreichend verkauft und ist 1644 mit einem neuen Titelblatt wiederum in den Handel gebracht worden.)




Teweschen Hochtydt, Tewesken Kindelbehr, Historie van Lukevent, Slennner-Hincken Land-laup, Over-Ysselsche Vryagie (1661b)
In: Den Westfaelschen Speel-Thuyn, Doorsaeyt en beplantet met vermakelijke kluchten; kortswilligh te lesen, lustig te hooren en lieflick te ageeren: Als van Slenner Hincken Landloup, Hellenvaurt un sijn Juffren-hijlck. Als oock Vijf Upteughe van de Hochtiedt un dre Upteuge van't Kindelbehr van Teuwes. Voorts een t' samen-spraeck van Knubbe, Storten-tuen un Lukevent. ten allersten een Overysselsche Vryagie van Lubbert Bouk-Slach Unde Smudde-Mulen Swenne. t' Amsterdam, Gedruckt by Broer Jansz. Bouman, Boeck-verkooper op't Water, by de Nieuwe-Brugh. 1661

Bibliographische Angaben nach Hermann Jellinghaus. Das Buch lässt sich in keinem Bibliothekskatalog auffinden. Was ist mit dem Exemplar von Hermann Jellinghaus geschehen?


Teweschen Hochtydt, Tewesken Kindelbehr, Historie van Lukevent, Slennner-Hincken Land-laup, Over-Ysselsche Vryagie (1687), Exemplar der Universitäts- und Landesbibliothek Münster
In: Den Westvaelschen SPEEL-THUYN, Door-zaeyt en Beplantet met veel Vermaeckelijcke Kluchten; kortswijligh te lesen / lustigh te hooren / en lieflijck te ageren Als van SLENNER-HINCKEN Land-laup, Hellenvaurt un Juffren-hijlk. ALS OOCK Vijf Uptheughe van de Hochtiedt / un dre Upteughe van 't Kindelberhn van TEUWES. Voorts een t' Samen-spraeck van KNUBBE STORTENTUEN un LUKEVENT. Ten aller-lesten Een Over-Ysselsche Vryagie / VAN LUBBERT BOUK-SLACH Unde SMUDDE-MULEN SWEN<NE> t'Utrecht Gedruckt by Pools<um, 1687.>

Der Teil des Titelblattes, der die Jahreszahl zeigt, ist abgerissen. Man vergleiche das Titelblatt des Exemplars der UB Leiden.

Zum unbekannten Verfasser des Stücks Slennner-Hincken Land-laup, Hellenvaurt un Juffren-hijlk:

"De naam van Bevervoorde herinnerde mij terstond een autheur, waarmede voor vijftig jaren onze voorouders veel op hadden, want het was een Baron van Bevervoorde, aan wien zij het geestig werkje van Slenderhinke wilden toegeschreven hebben, maar 't geen welligt buiten de zo genoemden agterhoek van de graafschap Zutphen en 't naburig Munsterland niet duidelijk zal verstaan worden. In mijn jeugd was het te Amsterdam op de sluissen verkrijgbaar, nu denkelijk, als in geheel Gelderland, raar."
(Zitat aus einem Brief vom 3. Dezember 1824 von Gerard van Hasselt (geb. 1751), abgedruckt in De vrije Fries 10 (1865), S. 98-99)

W.J.C. van Hasselt bemerkt hierzu:

"Wie die Baron van Bevervoorde is geweest, heb ik niet kunnen uitvinden. - Welligt behoorde hij tot dat geslacht, van hetwelk J. D. von Steinen, in het IIIde deel van zijne Westphälische Geschichte, blz. 910, gewag maakt."

Zur Sprache des Stücks Slennner-Hincken Land-laup, Hellenvaurt un Juffren-hijlk:

Sollte Slennner-Hincken land-laup also tatsächlich von einem westfälischen Adligen geschrieben worden sein, und manche Einzelheiten der Sprache dieses Stückes deuten auch auf Westfalen hin, hat es eine bewegte Geschichte hinter sich. In der vorliegenden Fassung kann es nämlich nicht in Westfalen entstanden sein. Der ostfälisch wirkende akkusativische Einheitskasus der Personalpronomen erinnert vielmehr an die Sprache der Stücke Teweschen Hochtydt und Tewesken Kindelbehr und legt den Gedanken an eine später erfolgte Redaktion des Textes nahe.
In der Schreibweise macht sich der Einfluss des niederländischen Setzers bemerkbar. Man vergleiche die Schreibweise einer 1671/72 in vorgeblich westfälischer Mundart erschienenen Schmähschrift (Pamphlet, 1671 und Pamphlet, 1672).

Zur Entstehungszeit des Stücks Slennner-Hincken Land-laup, Hellenvaurt un Juffren-hijlk:

"Der Slennerhinke ist wahrscheinlich gegen 1630, sicher vor 1640 geschrieben. Die gründe, welche für diesen zeitpunkt sprechen, sind folgende: Die anspielungen auf namen kaiserlicher und schwedischer anführer bog. A, 3 konnte sich der dichter nur erlauben, so lange ihre thaten in frischester erinnerung waren. Unter den siegen der Niederländer über die Spanier, von welchen bog. B, 5 die rede ist, können spätestens siege der dreißiger jahre verstanden werden."
(Jellinghaus 1880, S. 7)


Teweschen Hochtydt, Tewesken Kindelbehr, Historie van Lukevent, Slennner-Hincken Land-laup, Over-Ysselsche Vryagie (1880)
Teweschen Hochtydt. In: Niederdeutsche Bauernkomödien des siebzehnten Jahrhunderts. Herausgegeben von Hermann Jellinghaus. - Gedruckt für den litterarischen Verein in Stuttgart nach Beschluss des Ausschusses vom September 1879. - Tübingen, 1880. - S. 201-262
(Herausgegeben von Hermann Jellinghaus. Teweschen Hochtydt nach der Ausgabe von 1661. Tewesken Kindelbehr nach der Ausgabe von 1662. Die übrigen drei Stücke nach Den Westfaelschen Speel-Thuyn (Amsterdam, 1661; nochmals erschienen Utrecht, 1687).)


Teweschen Hochtydt (2018)
Teweschen Hochtiet : eine niederdeutsche Bauernkomödie aus dem 17. Jahrhundert / herausgegeben, ins Neuhochdeutsche übersetzt und kommentiert von Michael Elmentaler, Luisa-Marie Bodenstein, Anna Borcherding, Simon Heininger, Marc-Hendrik Lassen, Jenny Schlichting und Merle Schultz. - Münster : Ardey-Verlag, 2018. - 188 S.
ISBN 978-3-87023-410-2
(Westfälische Beiträge zur niederdeutschen Philologie ; 18)


Tewesken Kindelbehr (1642), Exemplar der Britischen Nationalbibliothek
Tewesken Kindelbehr / Dat ys: Vyr Nye vnde <a>rdige dre Vptöge / darin der Entfoldigen Buweren - vnd sünderlyken deß Kramhers Teweschen wunderlyke vnde seltzame Eventhüer. <K>ortwylich tho lesen / lustich tho hören - vnde leefflyken tho Ageren. Hamborch / gedrückt by Volrad Gaubisch / Jm Jahr M.DC.XLII. [Bey Zacharias Dosen.]
(Besitzstempel MVSEVM BRITANNICVM)

Aufzüge 4. bis 7. beinhalten die Historie van Lukevent mit anderen Namen.

In Korrespondenzblatt des Vereins für niederdeutsche Sprachforschung Jg. 1885, Heft X., Nr. 3 wird auf S. 38 eine von Volrad Gaubisch gedruckte Ausgabe der Historie van Lukevent erwähnt, deren Kolophon folgendermaßen lautet: Hamborch, gedrückt by Volrad Gaubisch, Im Jahre M. DC. XLII. Wird hiermit vorliegender Druck gemeint, oder gab es eine weitere Ausgabe mit eigenem Titelblatt?



Tewesken Kindelbehr (1650)
Diese verschollene Ausgabe wird bei Gaedertz 1884 auf S. 71 erwähnt.


Tewesken Kindelbehr, Teweschen Hochtydt, Historie van Lukevent, Slennner-Hincken Land-laup, Over-Ysselsche Vryagie (1661)
In: Den Westfaelschen Speel-Thuyn, Doorsaeyt en beplantet met vermakelijke kluchten; kortswilligh te lesen, lustig te hooren en lieflick te ageeren: Als van Slenner Hincken Landloup, Hellenvaurt un sijn Juffren-hijlck. Als oock Vijf Upteughe van de Hochtiedt un dre Upteuge van't Kindelbehr van Teuwes. Voorts een t' samen-spraeck van Knubbe, Storten-tuen un Lukevent. ten allersten een Overysselsche Vryagie van Lubbert Bouk-Slach Unde Smudde-Mulen Swenne. t' Amsterdam, Gedruckt by Broer Jansz. Bouman, Boeck-verkooper op't Water, by de Nieuwe-Brugh. 1661

Bibliographische Angaben nach Hermann Jellinghaus. Das Buch lässt sich in keinem Bibliothekskatalog auffinden. Was ist mit dem Exemplar von Hermann Jellinghaus geschehen?









Tewesken Kindelbehr, Teweschen Hochtydt, Historie van Lukevent, Slennner-Hincken Land-laup, Over-Ysselsche Vryagie (1880)
Tewesken Kindelbehr. In: Niederdeutsche Bauernkomödien des siebzehnten Jahrhunderts. Herausgegeben von Hermann Jellinghaus. - Gedruckt für den litterarischen Verein in Stuttgart nach Beschluss des Ausschusses vom September 1879. - Tübingen, 1880. - S. 263-286
(Herausgegeben von Hermann Jellinghaus. Tewesken Kindelbehr nach der Ausgabe von 1662. Teweschen Hochtydt nach der Ausgabe von 1661. Die übrigen drei Stücke nach Den Westfaelschen Speel-Thuyn (Amsterdam, 1661; nochmals erschienen Utrecht, 1687).)


Tewesken Kindelbehr (2019)
Tewesken Kindelbehr : eine niederdeutsche Bauernkomödie aus dem 17. Jahrhundert / herausgegeben, ins Neuhochdeutsche übersetzt und kommentiert von Michael Elmentaler, Sandy Brandt, Chiara Fioravanti, Hanna-Lena Haertel, Flemming Holdorf, Jan Ocker und Martin Wolf ; mit einem Gastbeitrag von Jarich Hoekstra. - Münster : Ardey-Verlag, 2019. - 234 S.
ISBN 978-3-87023-444-7
(Westfälische Beiträge zur niederdeutschen Philologie ; 19)



Vitulus und Scriba (1616)
Zwo Newe Lustige vnd Kurtzweilige Bawr Comoedien / Die eine genandt VITULUS. Die Ander SCRIBA. Agiret in Faßnachten zu Hamburgk. ANNO 1616.

Hochdeutsches Titelblatt und Überschriften. Der Text der beiden Stücke ist ansonsten durchgängig niederdeutsch. Siehe auch Vitulus, Scriba und Hanenreyerey, 1895.


Vitulus, Scriba und Hanenreyerey (1895)
Niederdeutsche Schauspiele älterer Zeit / herausgegeben von J. Bolte und W. Seelmann. - Norden und Leipzig : Diedr. Soltau's Verlag, 1895

Vitulus: S. 25 - 60. Scriba: S. 62 - 84. Beide Stücke sind um 1616 als Fastnachtsstücke in Hamburg aufgeführt worden. Außerdem Hanenreyerey: S. 87 - 147. Dieses Stück ist um 1618 verfasst worden.
Die Sprache dieser Stücke ist ostfälisch beeinflusst oder soll ostfälisch sein. Ein Hochdeutscher Einschub findet sich in Hanenreyerey.

Zur Sprache:

"In fast allen den Stücken, die auf ihre Zuverlässigkeit als sprachliche Quellen untersucht sind, fand sich eine grössere oder geringere Mischung von Formen, die verschiedenen mundartlichen Gebieten eigentümlich sind. Selbst wahnschaffene Formen, die nirgend und niemals im Volksmunde gelebt haben, begegnen mitunter."
"Die Dialektmischung lässt sich mitunter darauf zurückführen, dass die Verfasser, wie so oft die Lehrer an den Sadtschulen, nacheinander in sehr verschiedenen Städten gewirkt und aus deren Mundarten Eigentümlichkeiten in ihre eigene Sprache übernommen haben. Mehr als diese gelegentliche Möglichkeit müssen aber allem Anschein nach andere Ursachen als wirksam hervorgehoben werden. Die Verfasser wollten gar nicht die ihnen geläufige Stadtmundart durchführen und treu wieder geben, sondern sie mischten mit Absicht fremde, dem bäurischen Platt angehörige Formen ein und übertrieben sogar die Eigentümlichketen desselben."
"Der Bauer sollte im Drama eben ein den Städtern, zu denen er im Gegensatz gestellt wurde, fremdes und ihnen bäurisch erscheinendes Platt sprechen. Eine zweite Ursache ist die Neigung der nd. Verfasser, aus andern Werken gelegentlich Sprachformen zu übernehmen."
(Bolte und Seelmann 1895, S. *4)

Siehe außerdem Vitulus und Scriba, 1616 sowie Hanenreyerey, 1618.





 

Geschichtsschreibung

Bote, Conrad (1492), Exemplar der Bayerischen Staatsbibliothek
Cronecken der sassen [Mainz, 1492]

Auf der letzten Seite steht: "Dusse kronecke van keyseren vnde anderen fursten vnde steden der sassen mit oren wapen hefft geprent Peter schoffer van gernszheim Jn der eddelen stat Mencz. die eyn anefangk is der prentery. Jn deme iare na cristi gebort. Dusent vierhundert. lxxxxij vppe den Sesten dach des Merczen."

Anonymes Werk. In einem Exemplar der Chronik findet sich jedoch folgender handschriftlicher Eintrag: "Auctor hujus chronici est Cord Botho Brunswicensis, vocatur alias Bothonis Chronicon Picturatum..." (vgl. Scheller, 1826 S. 99). Im digitalisierten Exemplar der Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel finde ich den handschriftlichen Eintrag Konrad Botho.

Das Werk beschreibt die Geschichte Niederdeutschlands von der Schöpfung der Welt über die sagenhaften Ursprünge des Sachsenstammes bis zur Zeit des Chronisten. Das Werk wird von zahlreichen Holzschnitten illustriert, die diese Chronik wie Lesezeichen erschließen. Der Chronist war sehr kenntnisreich, gibt aber Gehörtes und Gelesenes völlig unkritisch wieder. Bemerkenswert ist, dass der Autor den (nieder)sächsischen Raum (im weitesten Sinne) zum Bezugsrahmen seiner Chronik gemacht hat, obschon das sächsische Gebiet zu dieser Zeit bereits in zahlreiche feudale Herrschaften zerfallen war. Man geht wohl nicht zu weit, wenn man die Cronecken der Sassen als Ausdruck eines besonderen sächsischen Geschichtsbewusstseins deutet.

Religionsgeschichtlich hoch interessant, aber umstritten ist die Erwähnung des heidnischen, im Harz beheimateten Gottes Krodo, den nur die Cronecken der Sassen kennt. - Conrad Bothe stammte aus Wernigerode im Harz.

Die Cronecken der Sassen ist nicht leicht zu lesen. In den ersten Abschnitten des Werkes sind manche Sätze geradezu verstümmelt. Haben die Setzer in Mainz den Text vielleicht nicht immer verstanden?


Bote, Conrad (1492), Exemplar der Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel
Cronecken der sassen [Mainz, 1492]

Handschriftliche Fortsetzung der Chronik am Ende des Buches.


Bote, Conrad (1492), Exemplar der Herzogin Anna Amalia Bibliothek Weimar
Cronecken der sassen [Mainz, 1492]
(Koloriert.)


Bote, Conrad (1492), Exemplar der Thüringer Universitäts- und Landesbibliothek Jena
Cronecken der sassen [Mainz, 1492]


Bote, Conrad (1492), Exemplar der Kongressbibliothek
Cronecken der sassen [Mainz, 1492]


Bote, Conrad (1711)
Chronicon Brunsvicensium Picturatum, Dialecto Saxonica conscriptum autore Conrado Bothone cive Brunsvicensi
In: Scriptorum Brunsvicensia Illustrantium tomus tertius, continens XLII. autores scriptave, religionis reformatione anteriora, quibus res Brunsvigo-Luneburgensium et vicinarum regionum, episcopatuum, urbium, monasteriorum, principum et hominum illustrium, nonnulla etiam Estensia; leges item complures antiquae Saxonum Inferiorum, et monumenta historica ipsa eorum dialecto exhibentur, maximam partem ex manuscriptis eruta, aucta, emendataque cura Godefridi Guilielmi Leibnitii, accessit huic tomo tertio index rerum verborumque totius operis locupletissimus. Hanoverae, sumtibus Nicolai Foersteri, Bibliopolae Aulici, Anno DCC XI. P. 277 - 423

An den Text der Chronik schließt sich eine von Johann Kerkener verfasste Fortsetzung bis zum Jahre 1540 an.

Diese Neuausgabe der Croneken der Sassen ist Teil des dritten Bandes einer von Leibniz herausgegebenen Sammlung mittelalterlicher Quellen zur Geschichte Ostfalens, die auch für die westfälische Geschichte von Interesse ist. Die anderen Teile der Quellensammlung sind Band 1 und Band 2.

In der Inhaltsangabe des dritten Bandes heißt es, dass die Chronik im dialecto locali verfasst sei. Tatsächlich ist die Sprache der Cronecken der Sassen eindeutig zentralostfälisch geprägt.






Braunschweigische Reimchronik (1711)
Chronicon principum Brunsvicensium rythmicum antiquum : Ex MSto. Bibl. Guelferbytane
In: Scriptorum Brunsvicensia illustrantium tomus tertius, continens XLII. autores scriptave, religionis reformatione anteriora, quibus res Brunsvigo-Luneburgensium et vicinarum regionum, episcopatuum, urbium, monasteriorum, principum et hominum illustrium, nonnulla etiam Estensia; leges item complures antiquae Saxonum inferiorum, et monumenta historica ipsa eorum dialecto exhibentur; maximam partem ex manuscriptis eruta, aucta, emendataque cura Godefridi Guilielmi Leibnitii. Accessit huic tomo tertio index rerum verborumque totius operis locupletissimus. Hanoverae, Sumtibus Nicolai Foersteri, Bibliopolae aulici, Anno <M> DCC XI.. - S. 1 - 147

(Vermutlich Erstausgabe der Handschrift Cod. Guelf. 81.14 Aug. 2°. Herausgegeben von Gottfried Wilhelm Leibniz.)








Erdmann, Erdwin (1894), Exemplar der Universitäts- und Landesbibliothek Düsseldorf
Beschrivinge sampt den handelingen der hoichwerdigen bisschopen van Ossenbrugge
(Fortgesetzt von Dietrich Lilie. Herausgegeben von Friedrich Runge.)


Erdmann, Erdwin (1894), Exemplar der Bayerischen Staatsbibliothek
Beschrivinge sampt den handelingen der hoichwerdigen bisschopen van Ossenbrugge
(Fortgesetzt von Dietrich Lilie. Herausgegeben von Friedrich Runge.)


Fresche Chroniken (1722)
CHRONYK VAN OOSTFRIESLANT. Behelsende niet alleenlik de historie van Oostfriesland, maer ook van alle Nabuirige Volkeren ten Oosten en ten Westen, besonder de allerseldsaemste Geschiedenissen van het oude en hedendaegsse Friesland, zoo ten tyde des Heidendoms, als zedert het is gekristent geworden, geschreven. VAN Den EDELEN, WELGEBOORNEN en GESTRENGEN HEERE. Heer EGGERIK BENINGA Hoofdling te Gremersum, RAAD van het Oostfriese Regeerhuis en DROST op Leeroohrt NU Met Rand en Kanteikeningen, oude Verlegelingen en andere Stukken verrykt en vermeerdert, in Druk uytgegeven DOOR EILHARDUS FOLKHARDUS HARKENROHT Ecclesiastes EMDENSIS. Gedrukt te EMDEN. By HENRICH MEYBOHM. JOSUA BEEK en HERMANNUS WOLFFRAM Boekhandelaers 1722.
(Niederdeutsche Chronik des Eggerik Beninga aus dem 16. Jh. Niederländisches Vorwort des Herausgebers Harkenroht.)


Fresche Chroniken (1723)
VOLLEDIGE CHRONYK VAN OOSTFRIESLANT. Behelsende niet alleenlik de Historie van Oostfriesland, maer ook van alle Nabuirige Volkeren ten Oosten en ten Westen, besonder de allerseldsaemste Geschiedenisse[] van het oude en hedendaegsse Friesland, zoo ten tyde des Heidendoms, als zedert het is gekristent geworden, geichreven (Sic!). VAN Den Edelen, Welgeboornen en Gestrengen HEERE. Heer EGGERIK BENINGA Hooftling te Grimersum, RAAD van het Oostfriese Regeerhuis en Drost op Leeroohrt NU Met Rand en Kanteikeningen, oude Verlegelingen en anderen Stukken verrykt en vermeerdert, in Druk uytgegeven DOOR EILHARDUS FOLKARDUS HARKENROHT Ecclesiastes EMDENSIS. Gedrukt te EMDEN. By HENRICH MEYBOHM. JOSUA BEEK en HERMANNUS WOLFFRAM Boekhandelaers 1723.
(Niederdeutsche Chronik des Eggerik Beninga aus dem 16. Jh. Niederländisches Vorwort des Herausgebers Harkenroht.)



Gandersheimer Reimchronik (1708)
Alt Nieder-Sächsisches Reim-Chronikon / Von der Anlegung des Stiffts Gandersheim / welches An 1216 ein Dom-Herr Namens Everhard daselbst aus dem Lateinischen übersetzt = Prologus de Fundatione Gandersem. Ecclesiae de Latino in Teutonicum translatum An. Dom. MCCXVI. incarnationis Dominicae
In: IOHAN. GEORG. LEUCKFELDII Past. Prim. Gröning. ANTIQUITATES GANDERSHEIMENSES oder Historische Beschreibung des uhralten Käyserl. Freyen Weltlichen Reichs-Stiffts Gandersheimb / Worinnen von deßen alter Lands-Gegend / Durchl. Stifftern / Orte / Aufbauung / Einweihung / Altären / Reliquien / Päbstl. indulgencien / und Rechten / Käyserl. Privilegien / Schenckungen / Güthern / Lehnstücken / wie auch zugehörten Kirchen / Capellen / und insonderheit Clöstern : Brunshaußen / Cluß / und S. Mariae, Aebtißin / Decanißin / Canonißin / Canonicis, Schutzvögten / General-Supterintenden / Diaconis, u. s. w. ausführlich gehandelt wird. Welchem auch noch beygefüget ein sehr altes von diesem Stiffte handelndes Nieder-Sächsisches Reim-Chronicon, Ingleichen der berühmten HROSWITHAE bißher verlangtes lateinisches CARMEN von Erbauung dieses Stiffts. Alles aus denen Archiven, raren Manuscriptis und bewehrtesten Historicis zusammen getragen / und mit nöhtigen Diplomatis, Brieffen / Kupffern und Registern versehen. Nebst einer besondern Vorrede Tit: Herrn Johan: Andreae Schmidts / Abtens zu Marienthal / SS. Th. Doct. und Prof. Publ. Ord. auch Facult. Sen. zu Helmstädt. Wolffenbüttel / Verlegts Gottfried Freytag / 1708. - S. 353 - 408

(Verfasst von Eberhard von Gandersheim. Herausgegeben von Johann Georg Leuckfeld. Vermutlich Erstausgabe der Handschrift Cod. Guelf. 503 Helmst.)


Gandersheimer Reimchronik (1709), Exemplar der Staats- und Landesbibliothek Dresden
Alt Nieder-Sächsisches Reim-Chronikon / Von der Anlegung des Stiffts Gandersheim / welches An 1216 ein Dom-Herr Namens Everhard daselbst aus dem Lateinischen übersetzt = Prologus de Fundatione Gandersem. Ecclesiae de Latino in Teutonicum translatum An. Dom. MCCXVI. incarnationis Dominicae
In: IOHAN. GEORG. LEUCKFELDII Past. Prim. Gröning. ANTIQUITATES GANDERSHEIMENSES oder Historische Beschreibung des uhralten Käyserl. Freyen Weltlichen Reichs-Stiffts Gandersheimb / Worinnen von deßen alter Lands-Gegend / Durchl. Stifftern / Orte / Aufbauung / Einweihung / Altären / Reliquien / Päbstl. indulgencien / und Rechten / Käyserl. Privilegien / Schenckungen / Güthern / Lehnstücken / wie auch zugehörten Kirchen / Capellen / und insonderheit Clöstern : Brunshaußen / Cluß / und S. Mariae, Aebtißin / Decanißin / Canonißin / Canonicis, Schutzvögten / General-Supterintenden / Diaconis, u. s. w. ausführlich gehandelt wird. Welchem auch noch beygefüget ein sehr altes von diesem Stiffte handelndes Nieder-Sächsisches Reim-Chronicon, Imgleichen der berühmten HROSWITHAE bißher verlangtes lateinisches CARMEN von Erbauung dieses Stiffts. Alles aus denen Archiven, raren Manuscriptis und bewehrtesten Historicis zusammen getragen / und mit nöhtigen Diplomatis, Brieffen / Kupffern und Registern versehen. Nebst einer besondern Vorrede Tit: Herrn Johan: Andreae Schmidts / Abtens zu Marienthal / SS. Th. Doct. und Prof. Publ. Ord. auch Facult. Sen. zu Helmstädt. Wolffenbüttel / Verlegts Gottfried Freytag / 1709. - S. 353 - 408

(Verfasst von Eberhard von Gandersheim. Herausgegeben von Johann Georg Leuckfeld.)


Gandersheimer Reimchronik (1709), Exemplar der Bayerischen Staatsbibliothek
Alt Nieder-Sächsisches Reim-Chronikon / Von der Anlegung des Stiffts Gandersheim / welches An 1216 ein Dom-Herr Namens Everhard daselbst aus dem Lateinischen übersetzt = Prologus de Fundatione Gandersem. Ecclesiae de Latino in Teutonicum translatum An. Dom. MCCXVI. incarnationis Dominicae
In: IOHAN. GEORG. LEUCKFELDII Past. Prim. Gröning. ANTIQUITATES GANDERSHEIMENSES oder Historische Beschreibung des uhralten Käyserl. Freyen Weltlichen Reichs-Stiffts Gandersheimb / Worinnen von deßen alter Lands-Gegend / Durchl. Stifftern / Orte / Aufbauung / Einweihung / Altären / Reliquien / Päbstl. indulgencien / und Rechten / Käyserl. Privilegien / Schenckungen / Güthern / Lehnstücken / wie auch zugehörten Kirchen / Capellen / und insonderheit Clöstern : Brunshaußen / Cluß / und S. Mariae, Aebtißin / Decanißin / Canonißin / Canonicis, Schutzvögten / General-Supterintenden / Diaconis, u. s. w. ausführlich gehandelt wird. Welchem auch noch beygefüget ein sehr altes von diesem Stiffte handelndes Nieder-Sächsisches Reim-Chronicon, Imgleichen der berühmten HROSWITHAE bißher verlangtes lateinisches CARMEN von Erbauung dieses Stiffts. Alles aus denen Archiven, raren Manuscriptis und bewehrtesten Historicis zusammen getragen / und mit nöhtigen Diplomatis, Brieffen / Kupffern und Registern versehen. Nebst einer besondern Vorrede Tit: Herrn Johan: Andreae Schmidts / Abtens zu Marienthal / SS. Th. Doct. und Prof. Publ. Ord. auch Facult. Sen. zu Helmstädt. Wolffenbüttel / Verlegts Gottfried Freytag / 1709. - S. 353 - 408

(Verfasst von Eberhard von Gandersheim. Herausgegeben von Johann Georg Leuckfeld.)


Gandersheimer Reimchronik (1711)
Everhardi presbyteri de fundatione et incrementis Gandeshemensis ecclesiae versus Saxonici antiqui ex msto.
In: Scriptorum Brunsvicensia illustrantium tomus tertius, continens XLII. autores scriptave, religionis reformatione anteriora, quibus res Brunsvigo-Luneburgensium et vicinarum regionum, episcopatuum, urbium, monasteriorum, principum et hominum illustrium, nonnulla etiam Estensia; leges item complures antiquae Saxonum inferiorum, et monumenta historica ipsa eorum dialecto exhibentur; maximam partem ex manuscriptis eruta, aucta, emendataque cura Godefridi Guilielmi Leibnitii. Accessit huic tomo tertio index rerum verborumque totius operis locupletissimus. Hanoverae, Sumtibus Nicolae Foersteri, Bibliopolae aulici, Anno <M> DCC XI. - S. 149 - 171

(Verfasst von Eberhard von Gandersheim. Herausgegeben von Gottfried Wilhelm Leibniz.)


Gandersheimer Reimchronik (1734)
Everhardi presbyteri de fundatione et incrementis Gandershemensis ecclesiae versus Saxonici antiqui, Anno MCCXVI. ex chronico antiquo eiusdem ecclesiae Latino concinnati
In: Historia ecclesiae Gandershemensis cathedralis ac collegiatae diplomatica quae exhibet fundatorem, fundationem, advocatos et defensores, abbatissas, canonicas, canonicorum praecipuos exemtionem ecclesiasticam papalem, tuitionem regiam, ministeriales eorumque genuinam indolem, benefactores, imprimis Ludovicum et Lotharium Saxonem, Ottonem IV. et comites principesque Schwarzburgicos, vasallos summos et medioximos, rem sacram et litterariam: nominatim ducum Saxoniae historiam usque ad Henricum longum, ducumque Brunsvicensium ex mascula stirpe Italica et foeminea Suevica historiam genealogicam, ab ineunte saeculo IX. usque ad saeculum XV. [...] Praeterea diplomata plurima maximam partem inedita, sigilla eis adjuncta uberrima, tabulasque geographicas quattuor et tres vetustos scriptores rerum Gandershemensium ex msctis emendatos. Totum opus in supplementum collectionis celeberrimae scriptorum rerum Brunsvicensium Leibnizianae adornatum. Auctore Ioanne Christophoro Harenbergio. R.G. Hannoverae Sumtibus Haeredum B. Nicolai Foersteri et filli M D CC XXXIV. - S. 476 - 497

(Herausgegeben von Johann Christoph Harenberg.)



Goslar: Chronik des Stifts St. Simon und Judas (1711)
Chronicon breve principum Romanorum, qui Goslariae aut in vicinia egerunt et ecclesias privilegiis donaverunt dialecto Saxonica scriptum ex msto.
In: Scriptorum Brunsvicensia illustrantium tomus tertius, continens XLII. autores scriptave, religionis reformatione anteriora, quibus res Brunsvigo-Luneburgensium et vicinarum regionum, episcopatuum, urbium, monasteriorum, principum et hominum illustrium, nonnulla etiam Estensia; leges item complures antiquae Saxonum inferiorum, et monumenta historica ipsa eorum dialecto exhibentur, maximam partem ex manuscriptis eruta, aucta, emendataque cura Godefridi Guilielmi Leibnitii. Accessit huic tomo tertio index rerum verborumque totius operis locupletissimus. Hanoverae, Sumtibus Nicolai Foersteri, Bibliopolae aulici, Anno <M> DCC XI.. - S. 426 - 430

(Herausgegeben von Gottfried Wilhelm Leibniz.)








Holsteinische Reimchronik (1725), Exemplar der Bayerischen Staatsbibliothek
Hosteinische CHRONICA, von Anno 1199. bis 1225. Ex Codice LX. MSS. Hamb. Biblioth. publicae, Friderici Lindenbrogii Viri Clariss. manu scripto.
In: HISTORIA ECCLESIAE HAMBURGENSIS DIPLOMATICA, da ist: Hamburgische Kirchen-Geschichte / Glaubwürdigen und mehrentheils noch ungedruckten Urkunden, so wol Kaiserlichen / Königlichen / Fürstlichen / Gräflichen / ect. als auch Päbstlichen / Erz-Bischöflichen / Bischöflichen und andrer beider Geistlicher als Weltlicher Personen respectivè Gnaden- Freiheits- und Bestätigungs-Briefen, Concessionen, Indulten, Stifftungen, Vermächtnüssen, Verordnungen, Statuten, Verträgen, Contracten, Vergleichungen und andern dergleichen vielfältigen Schrifften, Gesammlet, beschrieben und in Ordnung gebracht. Des Ersten Theils Zweiter Band, darinnen die Geschichte aus dem dreizehenden und vierzehenden Jahr-hundert beigebracht und beleuchtet werden durch Nicolaum Staphorst / Pastorem zu S. Joh. in Hamburg. HAMBURG, bey Theodor Christoph Felginern. 1725. - S. 118 - 128

(Herausgegeben von Nicolaus Staphorst.)


Holsteinische Reimchronik (1725), Exemplar der Boston Public Library
Hosteinische CHRONICA, von Anno 1199. bis 1225. Ex Codice LX. MSS. Hamb. Biblioth. publicae, Friderici Lindenbrogii Viri Clariss. manu scripto.
In: HISTORIA ECCLESIAE HAMBURGENSIS DIPLOMATICA, da ist: Hamburgische Kirchen-Geschichte / Glaubwürdigen und mehrentheils noch ungedruckten Urkunden, so wol Kaiserlichen / Königlichen / Fürstlichen / Gräflichen / ect. als auch Päbstlichen / Erz-Bischöflichen / Bischöflichen und andrer beider Geistlicher als Weltlicher Personen respectivè Gnaden- Freiheits- und Bestätigungs-Briefen, Concessionen, Indulten, Stifftungen, Vermächtnüssen, Verordnungen, Statuten, Verträgen, Contracten, Vergleichungen und andern dergleichen vielfältigen Schrifften, Gesammlet, beschrieben und in Ordnung gebracht. Des Ersten Theils Zweiter Band, darinnen die Geschichte aus dem dreizehenden und vierzehenden Jahr-hundert beigebracht und beleuchtet werden durch Nicolaum Staphorst / Pastorem zu S. Joh. in Hamburg. HAMBURG, bey Theodor Christoph Felginern. 1725. - S. 118 - 128

(Herausgegeben von Nicolaus Staphorst.)









Klinckhamer, Johannes (1585)
Ossenbrvggesche Cronica in Rime aller gewesenen Heren vnde Bisschoppe desselbigen Stifftes vam ersten Bisschopf Gwyho an bis vpf itzigen regerenden Heren darinnen begrepen was ein jeder Gvdes vthgerichtet. Dictum Caroli Magni. De Ehre de dy Godt gifft nicht fluë. Darmit doch em dat sine nicht entuhe. Doë selbst. Verschaffe alles we es sal Dan so geith es dy vnd den dinen wol. J . 5 . 8 . 5. [Johannes Klinckhamer Bremensis Scholemeister zu Dincklage scriptsit anno Messiae J . 5 . 8 . 5.]

Handschrift. Wohl kaum das Autograph, sondern eine Abschrift.
Die Sprachmischung scheint sich im Wesentlichen auf die ersten zwei Blätter zu beschränken.
Der Titel am Anfang von Blatt 3 lautet: "Chronica aller gewesenen Heren vnde Bisschoppe des alten loblichen Stifftes Ossenbrvgge in Westphalen vam ersten Bisschop Gwyho an biss vp itzigen regerenden Herenn vnde Fvrsten."
Siehe auch Scheller 1826, S. 279-280. Scheller stand eine Abschrift aus dem Jahre 1588 in Wolfenbüttel zur Verfügung, die den Verfasser, wie folgt, vermeldet: "Johannes Klinckhamer Bremensis. custos Jtz. zu Ossenbruggesschen Voerden scriptsit."
Siehe außerdem Borchling 1899, S. 291 und S. 304 sowie Borchling 1902, S. 129.


Klinckhamer, Johannes (1832)
Ossenbruggesche Cronick in rime aller gewesenen heren und bisschopfe desselbigen Styfftes vam ersten bischopf Gwiho an beth upf itzigen regerenden Fursten vnd Heren. Darinne kurtzlich vorvatet is, was ein jeder vthgerichtet. Dictum Caroli Magni. De ehre, de dy Godt gifft, nich fluich, Damit doch em dat sine nicht entuich Doe selbst, vorschaffe alle we es soll, Den so geit et dy vnd den dinen wol. Johannes Klinckhamer Bremensis, Custos itz zu Ossenbruggeschen Voerden scripsit anno salut. Messiae. 1588. (Ungedruckt; aus einer Handschrift der Bibliothek zu Wolfenbüttel mitgetheilt.) Cronica aller gewesenen Heren vnde Bisschoppe des alten loblichen Styfftes Ossenbrugge in Westphalen
In: Neues vaterländisches Archiv oder Beiträge zur allseitigen Kenntniß des Königreichs Hannover und des Herzogthums Braunschweig. Begründet von G. H. G. Spiel, Stadtsecretair und Justiz-Canzlei-Procurator zu Zelle. Fortgesetzt von Ernst Spangenberg, R. und Königl. Großbrit.-Hannoverschem Ober-Appellations-Rathe zu Zelle. Jahrgang 1832. Zweiter Band. Lüneburg, 1832.
S. 193 - 252
(Offensichtlich Abdruck der Wolfenbütteler Handschrift von 1588.)
















Lübeckische Chronik (Detmar-Chronik) (1489)
Dit denet to der lubeschen kroneken vn<de> is dat a<n>der part [1401 - 1482]
(Handschrift Ms. Lub. 2° 2 der Stadtbibliothek Lübeck)

Der Text des Kolophons lautet: "Hir mede endighet sijk dat ander bock der croneken. vor de brůkinghe. der erwerdighen voersichtliken kloken wysheyt. des rades to lubeke. Anno D<o>m<ini> M° CCCC° lxxxix in deme pinxsten"

"Hir na volget de tabel vnde dat register desses vörschreuen bokes. Wat hir vörnamaels merhlykes ys ghescheen. vynt men in deme drudden boke disser croniken. de dar anheft Anno D<o>m<ini> M° CCCC° lxxxiij."







Lüneburgische Chronik (1711)
Chronicon Luneburgicum : vernacula Saxonum inferiorum dialecto ab initio ducatus Luneburgici ad annum 1421.
In: Scriptorum Brunsvicensia illustrantium tomus tertius, continens XLII. autores scriptave, religionis reformatione anteriora, quibus res Brunsvigo-Luneburgensium et vicinarum regionum, episcopatuum, urbium, monasteriorum, principum et hominum illustrium, nonnulla etiam Estensia; leges item complures antiquae Saxonum inferiorum, et monumenta historica ipsa eorum dialecto exhibentur; maximam partem ex manuscriptis eruta, aucta, emendataque cura Godefridi Guilielmi Leibnitii. Accessit huic tomo tertio index rerum verborumque totius operis locupletissimus. Hanoverae, Sumtibus Nicolai Foersteri, Bibliopolae aulici, Anno <M> DCC XI.

(Herausgegeben von Gottfried Wilhelm Leibniz. Vermutlich Erstausgabe der Handschrift Cod. Guelf. 127a Blank.)



Lüneburger Prälatenkrieg: Chronik des Hinrik Lange (1711)
Henricus Lange De origine belli praelatorum Luneburgici. Ex msto.
In: Scriptorum Brunsvicensia illustrantium tomus tertius, continens XLII. autores scriptave, religionis reformatione anteriora, quibus res Brunsvigo-Luneburgensium et vicinarum regionum, episcopatuum, urbium, monasteriorum, principum et hominum illustrium, nonnulla etiam Estensia; leges item complures antiquae Saxonum inferiorum, et monumenta historica ipsa eorum dialecto exhibentur; maximam partem ex manuscriptis eruta, aucta, emendataque cura Godefridi Guilielmi Leibnitii. Accessit huic tomo tertio index rerum verborumque totius operis locupletissimus. Hanoverae, Sumtibus Nicolai Foersteri, Bibliopolae aulici, Anno <M> DCC XL. - S. 223 - 254

(Von Hinrik Lange verfasste Chronik des Lüneburger Prälatenkrieges. Herausgegeben von Gottfried Wilhelm Leiniz.Vermutlich Erstausgabe der Handschrift.)










Northof, Levold von (1538)
Cronicke van dem Oersprunghe, Tellungh vnd Geschefften der Grauen van der Marcke
In: Quellen der Westfälischen Geschichte : erster Band / herausgegeben von Joh. Suibert Seibertz. - Arnsberg : Druck und Verlag von H. F. Grote, 1857. - S. 14-42

Chronik der Grafen von der Mark. Von Ulrich Verne 1538 angefertigte niederdeutsche Übersetzung der von Levold von Northof im 14. Jh. verfassten lateinischen Chronik (Origines Marcanae sive chronicon comitum de Marca et Altena).

In der Vorrede des Übersetzers heißt es: "Jtem ouer anderhalff hundert Jairen hefft Renoldus von Northoff vam Adell des Landes von der Marcke geboiren, eyn Canonick tho Lueck vnd ein weltlich Abt, Graff Engelbert de im Jair M. CCC. XLVII. regneren begunde tho Dancke vnd thon Eherenn eyne Cronicke in lathinischer Spracke van dem Oersprunghe Tellungh vnd Geschefften der Grauen von der Marcke geschreuen, ... Darumb heb ick Vlricus [Verne, Capellaen thom Hamme] vth vorriger Oiersaicken dit nahfolgende vth dem latyn in Duytsch ouergesadt vnd ouck vth andern Cronicken vnd Schrifften gebettert vnd verlenget. Ao. dni. dusent vyffhundert acht vnd dertich post octauos passche."
















Russow, Balthasar (1584), Exemplar der Bayerischen Staatsbibliothek
CHRONICA. Der Prouintz Lyfflandt / darinne vermeldet werdt. Wo dath süluige Landt ersten gefunden / vnde thom Christendome gebracht ys : Wol de ersten Regenten des Landes gewesen sind : van dem ersten Meyster düdesches Ordens in Lyfflandt beth vp den lesten / vnde van eines ydtliken Daden. Wat sick in der voranderinge der Lyfflendisschen Stende / vnd na der tydt beth in dat negeste 1583. Jar / vor seltzame vnd wünderlike Gescheffte im Lande tho gedragen hebben : nütte vnde angenehme tho lesende korth vnd loffwerdich beschreuen. Dorch BALTHASAR RUSSOVVEN Reualiensem. Thom andern mal mith allem flyte auersehen / corrigeret / vorbetert / vnd mith velen Historien vormehret dorch den Autorem süluest. Gedrücket tho Bart in der Förstliken Drückerye / Dorch Andream Seitnern. 1584.

Das Werk beschreibt die Geschichte Livlands, d.h. des heutigen Estlands und Lettlands, von der ersten Landung hanseatischer Kaufleute um 1200 bis zum Untergang des alten Livlands im Livländischen Krieg, den Russow als Betroffener vor Ort miterlebt hat. Das erklärt wohl die Einseitigkeit des Standpunkts, vom dem aus Russow die Geschehnisse mitunter darstellt. Russow sympathisierte mit Schweden, dem seine Heimatstadt Reval (Tallinn) schließlich auch zugefallen ist. Als Angehöriger des städtischen Bürgertums nahm Russow eine eher distanzierte Haltung zum Adel ein. Die Lebendigkeit der Darstellung und die Kraft des sprachlichen Ausdrucks übertreffen alles, was aus der niederdeutschen Geschichtsschreibung bekannt ist.


Russow, Balthasar (1584), Exemplar der Österreichischen Nationalbibliothek
CHRONICA. Der Prouintz Lyfflandt / darinne vermeldet werdt. Wo dath süluige Landt ersten gefunden / vnde thom Christendome gebracht ys: Wol de ersten Regenten des Landes gewesen sind: van dem ersten Meyster Düdesches Ordens in Lyfflandt beth vp den lesten / vnde van eines ydtliken Daden. Wat sick in der voranderinge der Lyfflendisschen Stende / vnd na der tydt beth in dat negeste 1583. Jar / vor seltzame vnd wünderlike Gescheffte im Lande tho gedragen hebben: nütte vnde angenehme tho lesende korth vnd loffwerdich beschreuen. Dorch BALTHASAR RVSSOVVEN Reualiensem. Thom andern mal mith allem flyte auersehen / corrigeret / vorbetert / vnd mith velen Historien vormehret dorch den Autorem süluest. Gedrücket tho Bart / in der Förstliken Drückerye / Dorch Andream Seitnern. 1584.


Silvester Stodewescher (1690)
Wy Sylvester von Godes und des Pawestlichen Stohles Gnaden / der Hilligen Kerken tho Rige / Ertz-Bisschoff Düedsches Ordens / tho ewigen thokünfftigen Gedächtnisse / Dhon kundt und openbar allen / de düsse Schrifft sehen / hören edder lesen / dat...
In: CASPARIS VON CEUMERN SALCENSIS SORABI THEATRIDIUM LIVONICUM Oder Kleine Lieffländische Schau-bühne / Worinnen Aller von Anfang her in Liefland gewesenen / so Geist- als Weltlichen Regenten als Bischöffen / Ertz-Bischöffen / Herrmeistern und Königen Namen / zu was Zeit sie gelebet / und in was Jahren ein jeder regieret / biß zu Anno 1621. siegreicher Schwedischen Eroberung der Stadt RJGA / zu finden. Darauff folgig eine Verzeichnüß der Städte / Schlösser / und Clöster / wie sie Anno 1555. vor der Moscowitischen Verstörung des Landes / als Lieffland noch in vollem Flor gewesen / besessen worden / und was darin vor Kirchen und Filialen zu finden. Wie auch eine Specification und Namen-Register des vor deme gewesenen und ausgegangen und nu jetzo darin befindlichen Adels. Denn auch etlichen in alter Nieder-Sächsischer als auch Lateinischer Sprache von vorigen alten Liefflandes Regenten der Ritterschafft damahl gegebene Privilegia ins Teutsche versetzet. Endliche eine kurtze Erwehung der Müntze / wie solche bey alten Zeiten in Lieffland gänge und gebe gewesen. Aus alten Monumenten zusam<m>en gezogen / und heraus gegeben. RJGA / Jn Verlegung / Georg Matthias Möller / 1690.

Zweisprachige Ausgabe der von Silvester Stodewescher der livländischen Ritterschaft gewährten oder bestätigten Privilegien.
Die Beglaubigung am Ende des Textes lautet: "Des thor Orkunde und umme mehrer Sekerheit willen / hebbe Wy Sylvester / Ertz-Bischope vorgenömet unse Jnsegel / und wy Prawest / Deken / und gantze Capittel der wolbenömeten hilligen Kercken tho Rige / ock unsers Capittels Jngesegel mit rechten wethen anhangen laten an düssen Breve. De gegeven und geschreven ys up unser Kercken-Slotte Ronnenborg / am Dage Sunte Dorotheen der hilligen Jungfrowen / im Jahr Christi unses Herren / dusendt veer hundert darna im söven und viefftigsten. Hieraver unde daby sien gewesen / der werdigen Ehrsamen und Geistlicken Manne und Herren Theodoricus Nagel Prowest / Johannes Treppe, Deken der vorbenömbde unser Kercken / und de Ehrbarn Strengen und Woldechtigen Manne / Herr Conrad Ürkul Ritter / und Claas Ürkul / Manne der Kercken tho Ösel / Otto von Dahlen und Diedrich von Tiesenhausen / Manne der Kercken tho Dörpte / Herr Andreas Peper / Deken der Kercken tho Becken / unser Official und Cantzeler / und Herr Martinus Unge unse Schriver / und vele andere trüwürdige Lüde."


Sächsische Weltchronik (1323)
Nv vornemet algemeine. wat vns god de reine. siner genathen hat bescerit.
Handschrift Ms. a. 33. Auf dem ersten Blatt steht: "De Romische cronike 1323." Der auf die Vorrede folgende eigentliche Text beginnt mit den Worten: "JN aller dinghe beginne scop god toerst hemel. vn<de> erthe. un<de> water. un<de> uuir. un<de> lucht." Siehe auch Pertz 1838, S. 373-389.





Schlacht bei Hemmingstedt 1 (1500a)
Wat in hundert iaren vnde nu is ghescheen: Jn dethmerschen / dat mach me hyr lesen vn<de> seen
(Dem Bibliothekskatalog nach 1473 erschienen. Auf Seite 9 des Digitalisats heißt es jedoch: "Jnt iaer M.ccccc. wolde dyt könink Hans wreken...")





Soester Fehde
Die Chroniken der westfälischen und niederrheinischen Städte. Zweiter Band: Soest. - Leipzig : Hirzel, 1889
(Enthält: I. Kriegstagebuch Dietrichs II. von Mörs; II. Lippstädter Reimchronik der Soester Fehde; III. Werler Reimchronik der Soester Fehde. Hochdeutsche Übersetzung des Kriegstagebuches in Die soestische Fehde oder Krieges-Geschichte des Erzbischofs Diederich zu Koeln mit der Stadt Soest.)


Übersetzungsliteratur







 

Karte


 

Stammbaum

Stammbaum der Sachsenherzöge (16. Jh. oder 17. Jh.?)
Hertoge Wedekind was eijn here to Engeren
(Cod. Guelf. 8 Blank.)

Faltbuch, das aus einem 570 Centimeter breiten und 37 Centimeter hohen zusammengeklebten Streifen Papier besteht.

Handschriftlicher Stammbaum der sächsischen Herzöge, der bis in die zweite Hälfte des 15. Jhs. reicht. Schrift und Sprache machen aber (zum Teil) einen wesentlich jüngeren Eindruck. Das Werk ist wahrscheinlich anhand einer älteren Vorlage entstanden.

Der Stammbaum zeigt die Abstammungslinien mehrerer Herrscherhäuser, die durch Bänder in unterschiedlichen Farben dargestellt werden. Die Bänder folgen der männlichen Linie.

Der Stammbaum bespricht nur die männlichen Personen, vermeldet aber Namen und Familie der weiblichen Ehepartner. Vor allem aber werden die Orte erwähnt, die mit der jeweiligen Person in Verbindung stehen, wodurch sich der Stammbaum wie eine historische Ortskunde liest.

In einigen Fällen wird nur der Name der jeweiligen Person vermeldet. - Siehe z.B. hier. - In anderen Fällen wurde das zur Beschriftung vorgesehene Feld gänzlich freigelassen. - Siehe z.B. hier. - Auch wurden zwei der dargestellten Städtewappen freigelassen. Ist das Werk unvollendet?

Der niederdeutschen Sprache nach zu urteilen ist die Handschrift im Südosten des ostfälischen Raumes entstanden. Zu denken ist an Blankenburg im Harz, das im 17. Jh. eine Residenz der Welfen war und von wo die Handschrift in die Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel gelangt ist.

Der Stammbaum ist als Ausdruck (nieder)sächsischen Geschichtsbewusstseins wie auch welfischer Gesinnung zu deuten und gibt einen Einblick in den Wissensstand und das Geschichtsbild des ausgehenden Mittelalters und der frühen Neuzeit.


 

Sendbrief (offizielles Schreiben) / Privileg

Privileg (um 1620)
Wy Hinrick / van Gades Gnaden / Hertoge to Meckelnborg / Fürste to Wenden / Greve to Zwerin / Rozstogk vnd Stargarde der Lande Here. Vnd wy Albrecht / Magnus vnd Balthasar / van dersülven Gnaden / Hertogen / Fürsten / Greven vnd Heren der Lande bavenschreven / vnd Heren Hinricks obgenant / Söhns / bekennen apenbare betügende vor Vns vnd vnse Erven vnd Nakömelinge [...] Geven vnd geschehen thor Wißmar / na der Bordt Christi vnses Heren / Dusent / veerhundert / vnd am söß- vnd söventigsten Jahre / am Dage Sunte Geörgii des hilligen Ridders vnd Martelers.

Nachdruck eines 1476 gegebenen Privilegs: Heinrich IV. und dessen Söhne Albrecht IV., Magnus II. und Balthasar verzichten auf den ihnen von Kaiser Friedrich III. verliehenen Wasserzoll bei Rostock und Wismar und überlassen diesen den beiden Städten.




Sendbrief (um 1503)
Eyne korte begripinge vthgetagen vth etliken vnderwisingen de de hochwerdigeste here de Legate heft ghesent vnseme hilgeste<n> Vader dem Pawese Jn deme mante Decembris vorgange<n>. Van deme drudde<n> parte des geldes vorsammelt va<n> dem gulde<n> yare vn<de> van de bichtbreuen. vn<de> va<n> etlike<n> saken. vm<m>e welkere sake he begeret entbunde<n> vn<de> vorleddiget tho werde<n> va<n> sinder Legarien / yd ensy dat de Reyse teghe<n> de Thurke<n> / de Cruciate genant werde angherichtet vnde vortganck ghewinnen
Auszüge aus Sendbriefen des päpstlichen Legaten Raimond Pérault. Enthält außerdem: "Eyne korte begrypinge ghetagen vn<de> ghename<n> vth etliken breuen de de Legate nu schriuet vnseme hilghe<n> vadere de<m> Pawese dorch eynen bode<n> den he sande vth Brunswick to siner hillicheit / dar me<n> vth vorstaen mach dat in der bauen geschreue<n> begripinge in ere<n> drudde<n> deyle gescreue<n> steyt."









Sendbrief (1523a), Exemplar der Königlichen Bibliothek zu Kopenhagen
Orsaken / dar dorch de hochwerdige<n> in god Eddelen / Wolgeborn / Erwyrdige<n> / Ern<n>vesten / Gestrengen / vnde Ersamen / Bisschoppe / Prelaten / Herren / Ritterschop / Steder / vnde gemeyne jnwoner des Köningkrykes / to Denmarke<n> ere plichte / huldinge vn<de> manschop / Köningk Christiern vpgeschreuen / vn<n>d den Dorchluchtigesten Hochgeborn Försten vn<de> Hern / Hern Frederyke hertoge<n> to Holstein. etc. to erem Köninge weddervm<m>b öuer gantz Denmarke<n> erwelet hebbe<n>
(Erklärung der dänischen Stände, dass sie Christian II. abgeschworen und Friedrich I. von Holstein zum König erwählt haben. Siehe auch Sendbrief 1523b, Sendbrief 1523c, Sendbrief 1535 und Warhaftyge nyge tydynge 1535. Siehe ferner Wikipedia: Grafenfehde.)




Sendbrief (1523b), Exemplar der Königlichen Bibliothek zu Kopenhagen
Sendebreeff des Dorchluchtigesten Hochgeborn Forst<n> vn<de> Heren / Hern Frederikes Erwelten Koninges to Denmarken / Rechte<n> Erffnemen des Rikes Norwegen / Hertogen tho Sleßwygk vnnd Holstein. etc. an Chörförsten / Försten. etc. vnnd alle Dütsche Nation / dar jnne klärlick angetöget / vth wat orsaken syne Köninglike werde genotdranget / dat he syk myt dem<m> Grotmecthigen Hochgeborn Forsten vnd Hern / Hern Cristiern / etwan Köningk tho Dennmarken. etc. jn eyne apenbare veyde gegheuen hefft. [Anno xxiij.]
(Erklärung Friedrichs I. von Holstein an die Stände des Heiligen Römischen Reiches, dass er Christian II. die Fehde angesagt hat. Siehe auch Sendbrief 1523a, Sendbrief 1535 und Warhaftyge nyge tydynge 1535. Siehe ferner Wikipedia: Grafenfehde.)



Sendbrief (1523c-1)
Van der grwsame tyrannessche miszhandelinge / so koninck Christiern des nhamens de ander van Dennemarcken / im Ryke tho Sweden beganghen hefft [29. Dezember 1523]
Gustav Wasa und die Stände Schwedens informieren Papst, Kaiser, Könige und Stände aller christlichen Länder über das Stockholmer Blutbad und teilen mit, dass sie Christian II. von Dänemark nicht mehr als ihren König betrachten. Siehe auch Sendbrief, 1523a.





Sendbrief (um 1535)
Warhafftich Bericht an alle Stende Düdtzscher Nation / wo vnde jn wath gestalt / de löfflyken Stede des Köninckrykes Dennemarcken / Copenhagen vnd Ellbagen / tho ytzigen Krige gedrungen vn<de> genödiget / Woruth mennichlick ermethen kann / dath solck Krygh / nicht vth der framen Borger wollusticheit / sonder vth groter auerswenckliken Besweringe / Vorderye vn<de> Tirannischem Regimente des Rykes Rades / vororsaket vnd angefangen.
(An die Stände deutscher Nation gerichtete Erklärung der Städte Kopenhagen und Malmö zu ihrem Konflikt mit dem dänischen Reichsrat. Nach dem Tode Friedrichs I. von Holstein waren in Dänemark bürgerkriegsähnliche Auseinandersetzungen ausgebrochen, die erst 1536 mit der Übergabe des belagerten Kopenhagens endeten. Siehe auch Sendbrief 1523a, Sendbrief 1523b und Warhaftyge nyge tydynge 1535. Siehe ferner Wikipedia: Grafenfehde.)




Sendbrief (1546)
Domdecken vnd Capittel der Kercken tho Munster. [Dinxdage nha dem Sundage Exaudi Anno etc. xlvj. Borgermester vnd Raidt der Stadt Munster]
Bürgermeister und Rat der Stadt Münster fordern Domdekan und Domkapitel auf, der Einladung Franz von Waldecks zu einem Landtag auf dem Laerbrock Folge zu leisten. Offensichtlich hatte Franz von Waldeck sich das Domkapitel durch seinen Reformationsversuch zum Feinde gemacht. Siehe auch Sendbrief, 1540, Sendbrief, 1542 und Sendbrief, 1548.



 

Hanserezesse


























Handschriften

Nykøbing auf Falster, 1363
Nyøbing auf Falster, Vocem Jocunditatis, 1363. Siehe auch Hanserezesse 1256-1370, S. 224 f.


Lübeck, 1368
Lübeck, Johannis Baptiste, 1368. Siehe auch Hanserezesse 1256-1370, S. 406 ff.


Lübeck, 1402
Lübeck, Pentecoste 1402. Siehe auch Hanserezesse 1401-1410, S. 54 ff.



Marienburg, 1404
Marienburg, Gallus 1404. Siehe auch Hanserezesse 1401-1410, S. 142 ff.


Schleswig, 1420
Schleswig, Trinitatis 1420. Siehe auch Hanserezesse 1419-1430, S. 111ff.


Stralsund, 1420
Stralsund 1420. Siehe auch Hanserezesse 1419-1430, S. 141ff.


Wismar, 1420
Wismar, Quasi modo 1420. Siehe auch Hanserezesse 1419-1430, S. 83ff.








 

Livländische Rezesse











 

Gelegenheitsschriften / Flugblätter / Streitschriften




Erwelynge des dorchluchtigen Fursten Maximilianus Ertzhertoge to Osterick (1486), Exemplar der Staatsbibliothek zu Berlin
Jn desseme boke vindet men beschreuen de Fursten Greuen vn<de> Fryhen. de vppe deme dage myt deme aller dorchluchtigen Fursten vn<de> heren. Keiser Frederiken deme dridde<n>. to d<er> erwelynge des dorchluchtigen Fursten Maximilianus Ertzhertoge to Osterick d<er> keiserlike<n> maiestat sone to eyneme romessche<n> konynck erschehe<n> synt. Dar to wo de romesche keyser in synre keyserliken maiestat myt den korfurste<n> vnde anderen fursten Greuen vnde here<n> na ordenynge. in der kerken do men de homesse sangh gestanden synd. vn<de> wo se den Romessche<n> konynck vppe dat altar gesettet hebben Vnde dar na vth der kerken in der ordeninge gegangen synd. Ok wo de begencknysse des hochgebore<n> furste<n> vn<de> heren her Albrecht Marckgraue to brande<n>borch des hilge<n> Romesche<n> rikes Ertzkamerer vn<de> korfurste iß gesche<n> vn<de> wo se ene i<n> dat schep hebbe<n> gedrege<n> mit groter werdicheit

Bericht von der Kröning Maximilians I. zum römisch-deutschen König. Der Bericht hebt an mit den Worten: "Jn deme iare do men telde na cristi gebort dusent vierhu<n>dert vnde .lxxxvi."


Erwelynge des dorchluchtigen Fursten Maximilianus Ertzhertoge to Osterick (1486), Exemplar der Staats- und Universitätsbibliothek Göttingen
Jn desseme boke vindet men beschreuen de Fursten Greuen vn<de> Fryhen. de vppe deme dage myt deme aller dorchluchtigen Fursten vn<de> heren. Keiser Frederiken deme dridde<n>. to d<er> erwelynge des dorchluchtigen Fursten Maximilianus Ertzhertoge to Ostenrick d<er> keiserlike<n> maiestat sone to eyneme romessche<n> konynck erschene<n> synt. Dar to wo de romesche keyser in synre keyserliken maiestat myt den korfurste<n> vnde anderen fursten Greuen vnde here<n> na ordnynge. in der kerken do men de homesse sangh gestanden synd. vn<de> wo se den Romessche<n> konynck vppe dat altar gesettet hebben Vnde dar na vth der kerken in der ordeninge gegangen synd. Ok wo de begencknysse des hochgebore<n> furste<n> vn<de> heren her Albrecht Marckgraue to brande<n>borch des hilge<n> Romesche<n> rikes Ertzkamerer vn<de> korfurste iß gesche<n> vn<de> wo se ene i<n> dat schep hebbe<n> gedrege<n> mit groter werdicheit



Geyßpuscher, Ruprecht (1559)
Ein Warhafftich vnd Geloffwerdich Bericht / van dem Christlikem vnd saligem Affschede / des Dorchlüchtigesten / Grodtmechtigesten / Hochgebarnen Försten vnd Heren / Herrn Christian tho Dennemarcken / Norweden der Wenden vnd Gotte<n> Köninck / Hertogen tho Sleßwick / Holsten / Stormarn vnd der Ditmarscken / Grauen tho Oldenborch vnd Delmenhorst etc. Dem Godt guedich sy / vp dat korteste voruatet. Welckes mit sondrigem flyte na dem rechte<n> Original vth dem Hochdüdescken in dat Sassisck truwlick ys auergesettet. Jtem wo ock Kön. May. Do he tho Regimente gekamen / ys Gekrönet worden / wor / ock in wat Jare vnd Dage solckes geschen / Js mit der korte hir achter an gehenget. [Gedrücket tho Hamborch by Johan Wickradt dem Jüngern. Anno M.D.LiX]
(Nachruf auf Christian III. Siehe auch Meyer (1559a) und Meyer (1559b).)


Leipzig (1497)
Den erbaren Erßamen vn<de> wißen Borghemeistern vnd radt der Stad [...] vn<de> gemeyne<n> schutthegesellen d<er> armborste vn<de> ussen schutte<n> Enbeyden wy borghermestere vn<de> radt der stad Lyptzk vn<de> ghemeyne schuttegeselle<n> der armorste vnd bussen vnße willighe vn<de> fruntlike denste Hyr mede wetet dat wy dorch ma<n>ichfeldich anreghen etliker vnßer heren fru<n>de vn<de> nabere. Eyn ghemeyne scheten vn<de> schutten höff. Na vorgunst vnd tholati<n>ghe des dorchluchtighen hochgeboren forsten und heren. Heren Ghorgen hartogen tho Sassen Lantgrauen Jn doringhen vn<de> Marckgreue<n> tho myssen ect. [...] up sondach nach Visitationis marie des Jars Jm achvndneghetinghe<n> vp den auent tho Liptzk [...] Na crhisti vnßes leuen heren ghebort yn dem Seuenundnegentigeste<n> Jare Jn vnßer stadt Lyptzk öhm Mandage na Jacobi. [...]
Vordruck einer auf den 31. Juli 1497 datierten Einladung zum einem Preisschießen am 9. Juli 1498. Mit Zustimmung Georgs des Bärtigen, in dessen Herrschaftsbereich, dem albertinischen Sachsen und Thüringen, es anscheinend zu dieser Zeit noch niederdeutschsprachige Gegenden gab.







Passio unde Martele (1484)
Dit is de passio vnde martele de den gude<n> cristene van den vorulokeden bosen kettere<n> to prage anghelecht vnde bewiset ward in deme neghist vorganden iare
Auf der letzten Seite heißt es: "Hijr endighe<n> sik de gheschichte vnde historien dede ghescheen synt to prage An de<m> midde weken na sunte michels daghe Na c<h>r<istu>s ghebort dusent verhundert Jn deme lxxxiij iare."


Rostock, um 1520
Dorch gunst / vorloff / vn<de> fulbort beyde geystliker vnd werltliker desser Stat Rostock ouericheit wert men hyr (wil god) vp dessen tokomenden Sondach / alse den dach der Medelidinge marie / to der ere gades eyn schone jnnich vnde merklick spyl anrichten / van deme State der werld / vnde söuen older der minsche<n> / de dorch mede jnuöringe Söuen artikel des lide<n>des Christi / vp de .vij. dagetyde wysende. Oek .vij. der yunkfrouwen Marien dröffnisse / vnd sust dorch mennichfoldighe heylsame lere vnde fruchtbare vnderwisinge ane yenige schimplyke lichtferticheyt van der werldt to dem<m> de<n>ste gades getogen / vn<de> ga<n>tz bekeert werden Myt anhengendem<m> beslute schoner antögynge eyner figuren der ewygen frölicheyt / allen deenren vnd vtherwerlden gades gelouet Wem<m> sodans to seende beleuet / mach sik an den middelmarket vögen / dar wert men halffweghe tweluen anheuende. Alle to der ere gades.
Ankündigung eines geistlichen Schauspiels.


Schrader, Christoph (1671)
Korte Verfatinge Des Magister wesens / wollmeinentlicken tohope gesocht un beschreven ; mit angefoigter Glückwünsckinge an den guden Olden düdschen Johan Ernst Schrader / Do öhm am Donnerßdage nah Sünt Iohannis im Jahr 1662. van sienem leven Vader de Magister Hoet uppesettet word. Nu wedder uppewarmet mit einer Toegawe an sinen muntern Broder Gottfried / Aß demsülven even de Ehre up glike wise wedder foer im groten Colleyen to Helmestee. am 12. Octobr. 1671.
Glückwunsch in Reimen von Christoph Schrader an seinen Sohn Gottfried Schrader anlässlich dessen bestanderer Magisterprüfung an der Universität Helmstedt. 1662 hatte dessen Bruder Johann Ernst Schrader teilweise dieselben gereimten Glückwunsche erhalten, mit denen dieser Druck beginnt. Ostfälische Mundart, die in der Professorenfamilie Schrader offensichtlich Umgangssprache war.



Nedderval der Veneddyer (um 1509), Exemplar der Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg
De Copie vn<n>d vtschrift eynes breues van dem nedderval der Veneddyer. ghesanth vth dme keyserlyken heer an eynen důdeschen Forsten.
Das Werk endet mit den folgenden Worten: "Teruyß na d<er> ghebord vnses heren Vefteynhundert vn<de> ix. Den achtevn<de>twyntigeste<n> dach des maentes Junij. Johan van der můnthe yuwer gnaden denre."


Nedderval der Veneddyer (um 1509), Exemplar der Universitätsbibliothek Uppsala
De copie vn<de> vtschrift eynes breues va<n> dem nedd<er>valle der Venedier vn<de> vorlust Stede vn<de> lande.
Nicht identisch mit dem Exemplar der Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg.





Warhachtige nyge tydnige de geschehen sind jn Orient (um 1518)
Warhachtige nyge tydnige / De geschehe<n> sind / jn Orient seer kortlick




Warhaftyge nyge tydynge (1535)
Warhaftyge nyge tydynge van der Slachtynge de Jn deme Koenyngkryke tho Dennemargken gescheen yß / Jm Lande Fuene by einem: Stedtlyn Asseniß / genomet. Anno. etc. XXXV.
(Auf dem letzten Blatt steht: "Datum vppe deme Ossen barghe. ect. Alleyne Gade de Ehre." Von der Schlacht am Ochsenberg bei Assnis (Assens) auf Fünen am 11. Juni 1535. Siehe auch Sendbrief 1523a, Sendbrief 1523b und Sendbrief 1535. Siehe ferner Wikipedia: Grafenfehde.)





Wunderlike handelinge der Döpers to Münster yn Westfalen (1535)
Warafftich Berycht / der wunderliken handelinge / der Döpers to Münster yn Westfalen / wo sick alle saken / Yn vnd na eröuerynge der Stadt begëuen hebben. Ock wo alle handelynge eyn ende genamen hefft ect. [M. CCCCC. XXXV.]
Über dem Porträtkopf Johann Bockelsons auf der Titelseite steht: "Johan van Leyden Koning tho nyen Jerusalem / vnd der gantzen Werldt. Synes ölders / ym söuen vnd twyntigsten Yare." Bericht der Ereignisse während und nach der Rückeroberung Münsters, die die Wiedertäuferherrschaft in Münster beendete.
Siehe auch Christlike vnde Erbare erthöginge (1532), Tuchtordeninge (1533), Rothmann (1532), Rothmann (1533), Rothmann (1534), Rothmann (1535) und Münsterische Chroniken 2.


Wunderlike tydinge (1538)
Wunderlike tydinge van eynem Geldt Düuel / eyn seltzam / vngelöuelick doch warhafftich geschicht tho Franckfort an der Ader gescheen / vnd orkuntlick vthgegaen.
(Enthält zwei Aussagen zu einem merkwürdigen Vorfall mit vielleicht einem Fall von Geisteskrankheit. "Geschen vnd gegëuen tho Franckfört an der Ader / Dönnerdages am dage Lucie Anno xxxvij." und " Gëuen des Sönnauendes na Natiuitatis Christi. Anno ect. M. D. xxxviij." Auf Seite 7 des Digitalisats wird vom Hochdeutschen als "Ouerlendisck Düdesch" gesprochen. In Köln 1478a findet sich auf der zweiten Seite des Vorwortes der Ausdruck "ouerlant".)


 

Hochzeitsgedichte



Bohrblad, Harmen (1653)
Taugave van einem andern guen Frünne / an dat harte leefe Junfern-Tüeg
In: Hochzeitliches Ehrn vnd Hirten-Gedichte / Auff des Ehrenvesten vnd Wolgeachten Herrn David Ludwig Dietrichs / Bürgers und Handelsman zu Ußlar Als Bräutigams. Vnd der Viel-Ehr-vnd Tugendreichen Jungfrauen Catharinen Elisabethen Deß auch Ehrenvesten vnd Wolgeachten Herrn IOHANN Thiesen / Bürger vnd Weinschencken daselbst Eheleiblichen Tochter / Als Braut / Hochzeitlichen Ehren-Tag / so zu Uslar den 29. Novembr. im Jahr 1653 mit Freuden begangen. Auffgesetzet vnd übersandt Von Henrico Schaden Darshemens. LL. stud. Helmstadt / Gedruckt bey Henning Müllern.


Gedicht zur Hochzeit von David Ludwig Dieterich und Catharine Elisabeth Thiesen. Ostfälische Mundart.

Früher Beleg des Wortes Plattdeutsch am Ende der Zugabe: Sau wünsket up gut plat dütsk Harmen Bohrblad..



Gaud Trost (1668)
Ein gaud Trost Vor dat leife / hüpske un smukke Junfern Volck Womid sei wedder den dullen Snack etliker narrischen Kerels (aß wan de Junfern op den Bömen wüßen) tau freeden gesproken werden: Aß Dei Wol-Ehrwördige Graut-Achtbahre un Wolgelährte HERR / Herr Paulus Prieffer Jn der Kohrförstl. Brandenb. Stadt Besekau deisignairte Superndent / Mit der Edlen Veel-Ehr un Dögendrieken Jungf. Christina Eleonora Des Weltbereümten un hauchgelahrten Mannes Herrn Hermann. Kaunrings op der Förstl. Julius Universität tau Helmstädt wolverdeinten Professers Eheliefliche Dochter Den acht un-twintigsten Dag des Haw-mandes in Helmsted Hochtied hadde tausamaesocht von Einen olden Düetsken Gedruckt nah Jacobi
(Gedicht zur Hochzeit von Paul Prieffer mit Christina Eleonora Conring, Tochter von Hermann Conring. Ostfälische Mundart.)


Gödeke, Andreas (1650)
Korte warhafftige Raise-vertellinge Naem Liek in Steinloh Op De Köst und Bruthlacht des Vörnehmen Deren Cratons CHAMIEL BICAJO uth Edlom Karc. Als desülffe mit Der Ehrenryken / und veeldögendtsamen Junffern J. CHARTITANEN Lohsten / Am 16 Dag des Harffst Mants im 1650 Jahrs syn Byliggen holen wolde. Jn schlichte Neddersassische Bronschwykische Rymen verfatet / und in hastiger Yll opgesettet Van eenem geringen / eenfoldigen Schaap-Heren / de syne Schäpkens leydet und weydet an der Ellern-Grönen-Aue / da he syn Water drinkket uth den Born der Erquikkniß mit Nahmen Seradan Dögeke / van NingenSchö. Gedrukket thom Bramboh.
(Hochzeitsgedicht. Seradan Dögeke/ van Ningenschö = Anagramm von Andreas Gödeke von Schöningen. Chamiel Bicajo = Anagramm von Michael Jacobi. J. Charitanen Lohsten = Anagramm von Catharine Holsten.)









Niedersächsische Einfälle (1654)
Niedersächsische Einfälle Von Frühzeitigen Freyern und Hagestoltzen Dem Edlen / Vesten / Großachtbahren und Hochgelarten Herrn Johan Heinrich Bossen Medicinae Licentiato und Wollbestalten Helmstätischen Stadt Medico Als selbiger Mit der Viel Ehr und Tugendreichen Junf. Anna Catharina Des WollEhrenvesten / Großachtbahren und Wollgelarten Herrn GEORG Creitzen Fürstl. Braunschw. Lüneb. Wollverordneten Ambtmans zu Jerxheimb Hertzgelibten Eheleiblichen Tochter den 4. Iulij Anno 1654. seine Hochzeitliche Ehrentage begieng überschicket Von einem guten Freunde. Helmstädt Gedruckt / bey Henning Müller.

Zur Hochzeit von Johann Heinrich Bossen mit Anna Catharina Creitz, Tochter von Georg Creitz. Ostfälische Mundart.

Früher Beleg des Wortes Plattdeutsch auf Seite 2 des Digitalisats: platdüsch.



Tau der Heinsius- Un Clevischen Hochtiet (1744)
Tau der Heinsius- Un Clevischen Hochtiet, Dei den 18ten Febr. 1744. tau Weende fiert word, Wolle sienen Semp geven Ein Stiftsbuer.
(Ostfälische Mundart. Die Hochzeitsfeier fand in Weende statt.)





 


 

Wörterbücher




Chyträus, Nathan (1601)
NOMENCLATOR LATINOSAXONICVS M. NATHANIS CHYTRAEI absolutissimus. LEMGOVIAE. Ex officina Typographica M. Hermanni Vastelabi. ANNO (I). I). cI.

In Lemgo bei Hermann Vastelabus gedruckt. Die vorausgegangenen Lemgoer Drucke des Nomenclator latino-saxonicus (1585, 1590 und 1596) sind bei Konrad Grothe bzw. bei Konrad Grothe Erben erschienen. Der Lemgoer Druck von 1601 wird in der mir zugänglichen Literatur nicht erwähnt.

Der von dem Rostocker Gelehrten und Schulmann Nathan Chyträus (1543-1598 ) verfasste Nomenclator Latino-Saxonicus ist ein nach Themengebieten geordneter lateinisch-niederdeutscher Wortschatz für den Schulgebrauch, der über Jahrzehnte hinweg immer wieder nachgedruckt wurde. Der erste Druck erschien 1582 in Rostock.

Es sind vermutlich viele Drucke des Nomenclator latino-saxonicus für immer verloren gegangen, da Schulbücher nur selten von Bibliotheken gesammelt wurden.

Ebenso wie der niederdeutsche Bibeldruck brach der Druck des Nomenclator latino-saxonicus erst in der Anfangsphase des Dreißigjährigen Krieges (1618-1648) ab.

Ich ziehe daraus den vorsichtigen Schluss, dass der Wechsel zur hochdeutschen Kanzleisprache, der sich überall in Niederdeutschland nach 1550 vollzog, keinesfalls den durchschlagenden Effekt hatte, der ihm häufig zugeschrieben wird. Erst der Dreißigjährige Krieg und das ihm folgende Elend über Generationen haben die niederdeutsche Literatursprache endgültig vernichtet.

Bibliographische Information:

Chyträus scheint beim Verfassen seines Nomenclator latino-saxonicus auf das 1579 in Straßburg erschienene lateinisch-deutsche Onomasticon latino-germanicum von Theophil Golius zurückgegriffen zu haben.

Hermann Vastelavent war Konrektor der Lemgoer Lateinschule. Neben seiner Tätigkeit als Lehrer druckte er Bücher. Er setzte diese Tätigkeit als Leiter der fürstlichen Druckerei Stadthagen fort, nachdem er 1610 auf eine Stelle am Gymnasium illustre in Stadthagen berufen worden war. 1621 erhielt Vastelabus eine Professur an der aus dem Stadthagener Gymnasium illustre hervorgegangenen Universität Rinteln.







Keppel, Heinrich von (um 1488)
Jncipit tractatulus dans modu<m> teutonisandi casus et tempora

Aus dem Vorwort: "Jncipit tractatulus da<n>s modu<m> teutonisa<n>di casus ac tempora: editus monasterij in westfalia per que<n>da<m> decreto<rum> doctorem. Quida<m> scribit nepoti suo ad huc puero adhortans eu<m> ad gra<m>matica<m> perfecte discenda<m> da<n>doq<ue> sibi fu<n>damentu<m> aliquale in casibus <et> temporibus. ... anno domini.M.CCCC.li in originali confectu<m>."

Überregionale niederdeutsche Schreibsprache ohne Westfalismen. Das Buch wurde vermutlich nicht in Westfalen, sondern in Stendal von Joachim Westfal gedruckt.




Verba deponentialia (1450-1500)
Lycet autem depon<enti>alia
(Handschrift Cod. ms. Bord. 112,2 der Universitätsbibliothek Kiel)

Enthält außerdem Vocabularius brevilogus.






Vocabularius (1495), Exemplar der Staatsbibliothek zu Berlin
Vocabularius optimus Gemma vocabulorum merito dictus Quia duobus milibus optimoru<m> vocabuloru<m> maior est priori Ge<m>mula et multo correctior.

Der Text des Kolophons lautet: "Fine<m> accipit vocabuloru<m> diligenter emendata atqu<e> de verbo ad verbu<m> p<er> totu<m> diligenter reuisa. cum vocabulario de p<ro>prijs nominib<us> ho<m>i<nu>m illustriu<m>: vrbiu<m>: puinciaru<m>:(sic!) montiu<m>: ac fluuioru<m>: in poesi ac historijs maxi<m>e co<n>ducenciu<m>: iuuenib<us> et mediocriter doctis admodu<m> vtili huic nouiter annexo Jmpressa Magdeborch per me Mauricium bra<n>diß Anno salutis nostre M.cccc.xcv. Quinto ydus mensii Decembris."

Lateinisch-niederdeutsches Wörterbuch. Die Ausgaben Deventer, 1489, Deventer, 1495, Deventer, 1497 und Deventer, 1498 sind mittelniederländisch.



Vocabularius (1497)
Vocabularius optimus Gemma vocabulorum merito dict<us> Quia duobus milibus optimorum vocabulorum maior est priori Gemmula et multo correctior.

Der Text des Kolophons lautet: "Finem accipit vocabulorum diligenter emendata atqu<e> de verbo ad verbum p<er> totum diligenter reuisa / cum vocabulario de p<ro>prijs nominibus hominum illustrium / vrbiu<m> / puinciarum(sic!) / montium / ac fluuior<um> / in poesi ac historijs maxime co<n>ducenciu<m>: iuuenibus et mediocriter doctis admodum vtili huic nouiter annexo / Jmpressa Magdeborch per me Mauricium Bra<n>diß Anno salutis nrē M.cccc.xcvij. Duodecimo Kalendas mensis Septembris."


Vocabula iuvenibus multum necessaria (1500)
Uocabula iuuenibus multum necessaria

Lateinisch-niederdeutscher Wortschatz. Der Text des Kolophons lautet: "Uocabula cum eo<rum> theutunico ad paruuloru<m> necnon maiorum informatio<n>em / Jmpressa Lůbeke / foeliciter expliciu<n>t Anno salutis Millesimoquingentesimo die vero Martis Decima nona mensis Februarij"




Ad patrem (um 1490)
Ad patrem = to dem vader
(Abhandlung über lateinische Präpositionen)


 

Medizinische Literatur


Arstedyge boeck (1483)
Eyn schone Arstedyge boeck van allerleye ghebreck vnnde kranckheyden der mynschen.
(Der Text des Kolophons lautet: "Finitus est iste libellus herbarius Anno d<omi>ni Millesimo quadringe<n>tesimo octuagesimotertio in vigilia sancti petri ad vincula.")



Brunschwig, Hieronymus (1518)
[Dat boek der Wundenartzstedye. yn latin geheten Cirurgia]
Unvollständiges Exemplar. Der Text des Kolophons lautet: "Hir endiget sick dat boek der Cirurgy. Ghedrucket to Rostock: dorch Ludouicum Dietz na cristi vnses here<n> ghebort. M. ccccc. vnde yn des.xviij yare. vp den neghenteynden dach Aprilis."


Cuba, Johannes von (1492), Exemplar der Staatsbibliothek zu Berlin
Hiir heuet an de lustighe vnde nochlighe Gaerde der suntheit
"Hyr endighet sik dat boek der krude. der eddelen stene vnde d<er> watere der mynsche<n> ghenomet (De ghenochlike gharde d<er> suntheit) de betheerto d<er> meynheit begraue<n> vnde vorborghen ghewest is. vnde nu den mynschen tho nutte gheapenbaret vnde in dat licht ghebrocht (vnde ghedrucket is dorch dat beueel Steffani Arndes inwaner d<er> keiserliken stat Lubeck) Na der borth vnses heren. Mccccxcij. Des got (mit alleme he<m>melschen heere) ghelauet vnde gheeret sy nu vnde to ewighen tiden.)"


Cuba, Johannes von (1492), Exemplar der Staats- und Universitätsbibliothek Göttingen
Hiir heuet an de lustighe vnde nochlighe Gaerde der suntheit
"Hyr endighet sik dat boek der krude. der eddelen stene vnde d<er> watere der mynsche<n> ghenomet (De ghenochlike gharde d<er> suntheit) de betheerto d<er> meynheit begraue<n> vnde vorborghen ghewest is. vnde nu den mynschen tho nutte gheapenbaret vnde in dat licht ghebrocht (vnde ghedrucket is dorch dat beueel Steffani Arndes inwaner d<er> keiserliken stat Lubeck) Na der borth vnses heren. Mccccxcij. Des got (mit alleme he<m>melschen heere) ghelauet vnde gheeret sy nu vnde to ewighen tiden.)"


Cuba, Johannes von (1520) Exemplar der Universitäts- und Landesbibliothek Düsseldorf
Dit is de genochlike Garde der suntheyt. to latine Ortulus sanitatis / edder Herbarius genömet / dar me ynne vindet alle arth / nature / vn<de> eghenschop d<er> Krudere / vnde der eddelen stene. Dorch welkerer krafft vn<de> döget de krancke gesunt / vn<de> de ghesunde minsche vor kra<n>kheyt bewart werde<n> mach. Jte<m> wo me<n> des minsche<n> water besen vn<de> recht richte<n> schal. Jte<m> yn dem ende desses bokes vindestu eyn register / dat dy behendickliken na wiset wor eyn yewelk krut / saet / sap / vnde eddel steen gud edder scheddelick to ys. [Lübeck, Steffen Arndes Erben, 1520]
Auf der letzten Seite vor dem Register steht: "Hir endighet sick dat boek der krude. der eddelen stene / vnde der watere der minschen / genömet De ghenöchlike garde der suntheyt / de vörmals den minschen to nütte gheapenbaret vnde gedruckt worden is / vnde up dat nye mit gantzem<m> flite ghecorrigeret vnd gedrucket in der Keyserliken stad Lubeck in saligen Steffen Arndes nagelaten druckerye. Na der borth unses heren. M.CCCCC. vnde. xx am sonauende na Vincula Petri. Des got mit allem<m> he<m>melschen here gelauet vnd gheeret sy nu vnd to ewigen tyden Amen."



Cuba, Johannes von (1520), Exemplar der Stadtbibliothek Lübeck
Dit is de genochlike Garde der suntheyt. to latine Ortulus sanitatis / edder Herbarius genömet / dar me ynne vindet alle arth / nature / vn<de> eghenschop d<er> krudere / vnde der eddelen stene. Dorch welkere krafft vn<de> döget de krancke gesunt / vn<de> de ghesunde minsche vor kra<n>kheyt bewart werde<n> mach. Jte<m> wo me<n> des minsche<n> water beseen vn<de> recht richte<n> schal. Jte<m> yn dem<m> ende desses bokes vindestu eyn register / dat dy benedichliken na wiset wor eyn yewelk krut / saet / sap / vnde eddel steen gud edder scheddelick to ys.

Der Text des Kolophons lautet: "Hir endighet sick dat boek der krude. der eddelen stene / vnde der watere der minschen / genömet De ghenöchlike garde der suntheyt / de vörmals den minschen to nůtte ghapenbaret vnde gedruckt worden is / vnde vp dat nye mit gantzem<m> flite ghecorrigeret vnd gedrucket in der Keyserliken stadt Lubeck in saligen Steffen Arndes nagelaten druckerye. Na der borth vnses heren. M.CCCCC. vnde xx. am sonauende na Vincula Petri. Des got mit allem<m> he<m>melschenn here gelauet vnd gheeret sy nu vnd to ewigen tyden Amen"


Cuba, Johannes von (1520), Exemplar der Britischen Nationalbibliothek
[Dit is de genochlike Garde der suntheyt. to latine Ortulus sanitatis]
(Titelblatt fehlt.)



Ortolf von Baierland (1484), Exemplar der Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel
Hyr heuet syk an en bock der arstedien van allen krankheyden vn<de> ghebreken des mynsche<n>.
(Der Text des Kolophons lautet: "Mille quadringentis simul octuaginta retentis Jn quarto cristi pro laude dei decus isti. Hoc opus arte mei impressum Bartholomei Ghotan / degentis et in vrbe lubeck resedentis.")


Ortolf von Baierland (1484), Exemplar der Staatsbibliothek zu Berlin
Hyr heuet syck an en bock der arstedien van allen krankheyden vn<de> ghebreken des mynsche<n>.
(Der Text des Kolophons lautet: "Mille quadringentis simul octuaginta retentis Jn quarto cristi pro laude dei decus isti. Hoc opus arte mei impressum Bartholomei Ghotan / degentis et in vrbe lubeck resedentis.")


Ortolf von Baierland (1484), Exemplar der Staats- und Universitätsbibliothek Göttingen
Hyr heuet syck an en bock der arstedien van allen krankheyden vn<de> ghebreken des mynsche<n>.
(Der Text des Kolophons lautet: "Mille quadringentis simul octuaginta retentis Jn quarto cristi pro laude dei decus isti. Hoc opus arte mei impressum Bartholomei Ghotan / degentis et in vrbe lubeck resedentis.")



Regimen sanitatis (1509)
Regime<n> sanitatis Anglicor<um> regi ex parisiensi gymnasio missum.
Der Text des Kolophons lautet: "Excussa sunt hec Jn florentissima urbe Brunsuigio per Joannem dorn imposita suprema manu quinta Jdus Junii Anno ect. millesimo quinge<n>tesimo nono"







Valescus de Taranta (um 1484)
Ein ghud bewert regime<n>te dar mede en iewelik mynsche mach seker syn d<er> pestilencie.
Am Ende des Werkes steht: "Hyr heft enen ende dat klene bock van der pestilencien / ghemaket van deme vorluchteden manne vnde doctor / gheheten Valastus. van tarenta. des koninghes van Frankrike en arste. vnde was eyn vornamen arste der arsten. (Deo Gracias.) " Es folgt ein Gebet gegen die Pest. Darauf folgt auf der letzten gedruckten Seite der Eintrag: "Bartholomeus Ghotan impressit in Lubeck."


 

Literatur zur Seefahrt





 


 

Ratgeber

Bernhard von Clairvaux (um 1487), Exemplar der Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel
Jtem eyne schone lefflicke lere vn<de> vnderwisinge wo eynn iewelick ma<n> syn huß regieren schal

Das Werk beginnt mit dem Worten: "Sunte bernhardus beschrift eyne schone lefflike lere vn<de> vnderwisinge eynem<m> iewelke<n> man<n>e iu<n>ck edder olt. wo he syn hus holde<n> schal. Vnde syne vruwe kindere vn<de> hußgesynde regere<n> na dem<n> besten Ock wo he sik holden schal dat he nicht va<n> sinen gude kome vn<de> vorderue. Dat du hyr na vindest mit korte<n> worden."


Bernhard von Clairvaux (um 1487), Exemplar des Stadtarchives Dessau-Roßlau / Anhaltische Landesbücherei Dessau
Jtem eyne schone lefflicke lere vn<de> vnderwisinge wo eynn iewelick ma<n> syn huß regieren schal




Wo sik twe minschen in deme sacramente der hillighen Ee holden scholden (um 1478)
Hir na volget eene lere wo sik twe minschen in deme sacramente der hillighen Ee holden scholen.

Enthält außerdem: "Hir na volgen neghen stuck daer me gade wol mede behaget vnde sunderliken deenst deit.:"
Im Verkaufskatalog (um 1478) des damals in Lübeck tätigen Druckers Lucas Brandis heißt es: "Jtem eene godlike lere vnde vermaninge wo sik twe minschen in deme sacramente der hilligen Ee holden scholen dar se gade mede behegelik werden mogen.".


 

Kalendar/Astronomie/Astrologie/Weissagung/Traumdeutung















Eyn nyge kalender (1519)
Eyn nyge kalender. recht holdende. Vn<de> eyn nutte. ku<n>stlick. gans ghenöchlick bock. Darynne me<n> vyndet. de<n> nyge<n> mane<n>. des sondaghes bockstaff. den<n> tall. vn<de> wo vele weke<n> me<n> hefft twische<n> wynachten vn<de> vastelaue<n>t. Ock yn wat teke<n> de mane alle daghe ys. vn<de> va<n> der nature der xij. teke<n> vn<de> der .vij. planete<n>. Va<n> dem<m> lope des he<m>mels. vn<de> va<n> Spera mu<n>di. Jte<m> va<n> ader latende. koppe settende. va<n> badende. vn<de> van arstedye to brukende. Ock des minsche<n> wather tho beseende. wor by men alle sine kra<n>ckheit erkenne<n> mach. Jte<m> vele and<r>e vnderrichtynghe vn<de> lere. eine<n> ytlike<n> minsche<n> ga<n>ß nutte vn<de> notroftich to wetende.

Der Text des Kolophons lautet: "Hyr endiget sick de Nyge kalender. Gedruckt yn der keyserliken stadt Lubeke. Dorch de kunst Hanß arndes. Jn dem<m> yare na der bort Cristi vnses here<n>. Alse me schreff. Dusent. vyff hundert. vnde negenteyn. Am auende vnser leuen vrouwen he<m>meluart."












Losbuch (um 1489)
Losbuch







Practica to dude (um 1478)
[Practica to dude]
(Fragment)


Practica to dude (um 1487)
[Practica to dude]
(Fragment)


Practica to dude (um 1492)
[Practica to dude]
(Fragment)


Practica to dude (um 1492)
[Practica to dude]
(Fragment)











Virdung, Johann (um 1493b)
[Practica]
(Unvollständiges Exemplar)


Winand, Heinrich (1604)
Almanach vnde Practica / van wedder / winde / glücke vnd vnglücke tho water vnd tho Lande / vp dat Jahr na der Gebordt vnsers HEren Jesu Christi. M. DC. V. Gestellet dörch HENRICUM WINANDUM Osenbrug. Scholae L. [Gedrücket tho Hamborch / Dörch Philip van Ohr. 1604]
Auf Seite 41 des Digitalisats findet sich ein weiteres Titelblatt folgenden Inhalts: "PROGNOSTICON Vp dat Jär na der Salichmakenden Gebordt vnsers HEREN vnde Heylandes Jesu Christi. 1605. Gestellet dörch HENRICUM WINANDUM Ossenbrug. Scholae L. Gedrücket tho Hamborch / Dörch Philip van Ohr." Auf Seite 42 des Digitalisats steht: "... den 11. Decembris disses thom ende lopenden 1604 Jahrs..."






 

Lieder












































 

Reime/Gedichte



Goetting, Heinrich (um 1601)
Nemandt: Wo schyr yderman an em wil Ridder werden: Allen Hußheren vnd Fruwens / de stedes mit dem Gesinde vmmegahn / vnd sick vaken mit en plagen möten / nütte v[u]<n>d denstlick / gantz nütte vnd kortwylich tho lesen.
(Makulatur. Handschriftlicher Eintrag: "Verfasser: Heinrich Goetting. Die Blätter wurden herausgelöst aus Fc-112 zusammen mit mehreren Druckfragmenten aus der Druckerei Christoph Reusner aus dem Jahr 1601.")





Livländische Sammlung (um 1431)
Sammlung von Gedichten aus Livland


 

Aberglauben





 

Romane/Erzählungen

Frankfurter, Philipp (um 1500)
Der Pfarrer vom Kalenberg
(Sammlung von Schwänken in Reimform. Niederdeutsche Übersetzung nur fragmentarisch erhalten.)


Guido de columnis (um 1478) - Exemplar der Staatsbibliothek zu Berlin
[Hyr begynth de inuoringe des bokes der historien va<n> der verstoringe der stat Troye]

Der Text des Kolophons lautet: "De Beslutinge dusser historien.:. JCk Gwido van Columpna ... Hyr heft een ende de historie van der verstoringe der eddele<n> vnde mechtigesten stat Troya. de gedicht vnde gemaket is na der borth Cristi vnses heren dusenttwehu<n>dert vnde in deme lxxxvij yare."

Kein Titelblatt. Im Verkaufskatalog (um 1478) des damals in Lübeck tätigen Druckers Lucas Brandis heißt es: "Jtem de historie van der verstoringhe der stad van Troye.".



Guido de columnis (um 1495)
Hyr begynt de inuoringe des bokes der historien va<n> der vorstorynge der stat Troye.
(Der Text des Kolophons lautet: "Gedrucket vn<de> vulendet in der louelike<n> stat Magdaburch. dorch Mauriciu<m> brandis etc. Laus deo")


Jean d'Arras (um 1477)
[Historie van eener koninginnen geheten Melusina]
Kein Titelblatt. Im Verkaufskatalog (um 1478) des damals in Lübeck tätigen Druckers Lucas Brandis heißt es: "Jtem eene gantze seltzene historie van eener koninginnen geheten Melusina dar de koninge van Cipren / van Frankrik / van Arrogonien / van Bemen / vnde van Norweghen van ghebaren sind. vnde veele ander Greuen / heren vnde vorsten als men in der historien lesen mach.".


Petrarca, Franceso (um 1478), Exemplar der Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg
De historie va<n> der duldicheit der vruwen Griseldis.
Kein Titelblatt. Im Verkaufskatalog (um 1478) des damals in Lübeck tätigen Druckers Lucas Brandis heißt es: "Jtem de historie van der duldighe<n> vrouwen Griseldis / de een spegel is ghewesen aller eerbaren vrouwen in der duldicheit.".


Petrarca, Franceso (um 1478), Exemplar der Königlichen Bibliothek zu Kopenhagen
De historie va<n> der duldicheit der vruwen Griseldis.





Van Alexander (um 1478) - Exemplar der Staatsbibliothek zu Berlin
Historie van Alexander
Kein Titelblatt. Im Verkaufskatalog (um 1478) des damals in Lübeck tätigen Druckers Lucas Brandis heißt es: "Jtem de historie van deme groten koninge Alexander.".


Van Alexandro (um 1478) - Exemplar der Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg
Van Alexandro deme groten koninge.:.
Kein Titelblatt. Im Verkaufskatalog (um 1478) des damals in Lübeck tätigen Druckers Lucas Brandis heißt es: "Jtem de historie van deme groten koninge Alexander.".



Van den souen wysen meisteren (um 1478)
Hir he<u>et sik an een boek vnd heth in deme dudeschen de historia va<n> den souen wysen meisteren.:.
Kein Titelblatt. Im Verkaufskatalog (um 1478) des damals in Lübeck tätigen Druckers Lucas Brandis heißt es: "Jtem eene historie van den souen wijsen meysteren vnde is tomale ghenoechlik to lesende vnde me vind gantz gude exemple dar inne.".



Van den souen wysen meisteren (1494)
Hir heuet sik an ein bok vnde heth in deme dudeschen de historia van den souen wisen meïsterenn.

Der Text des Kolophons lautet: "Hyr endiget syck de Historia vn<de> Cronika van den souen wisen meisteren Mit vele<n> andere<n> schone<n> historien getogen vth den geschichten d<er> Romere Gedrucket in d<er> löfliken stad Magdeborch Mauriciu<s> Bra<n>dis Na der geborth Christi. MCCCC vn<de> xciiij."





 

Satire

Brant, Sebastian (1519)
Dat nye schip van Narragonien: myt besunderem flyte gemaket / vnde vp dat nye myt vil schonen togesetteden hystorien vorlenget vnde erkleert. Gedrucket to Rozstock dorch Ludouicum Dietz. Jn dem iare nach vnses here<n> Cristi gebord vefftheinhundert negenteyne.

Niederdeutsche Übersetzung von Sebastian Brants Narrenschiff. Der Text der Vorrede lautet: "Eyne vorrede Jn dat Narren schipp. EJn schone houesch kortewilych boek dat Narrenschipp genant to nutte vnde heylsamer lere / vormanynge vnde eruolghinge der wysheyt / vornufft vnde guder seden / ok mede to vorachtinge vnde straffe der narheyt / blyntheyt / erredom vnde dorheyt aller State vnde gefleche der mynschenn myt besundern flyte vormals gesammelt vn<de> to hopegesettet / so ok myt vil schonen sproken vnde to gesetteden hystoriyen vnde materyen to Basel dorch den hochgelerden vn<de> wytberomede<n> doctorem. Sebastianum Brandt vorlenget vnde schynbarlik vorklart / vnde nu vpp dat nye vth dem<m> hochdutzschen Jn sassche effte nedderlendesche sprake / myt vil kortwilygen schonen rymen vnde sproken gesettet vnde gar flitighen corrigert vnde vorlenget ys / Begynnet hyr zelichliken. GAudeamus omnes ad Narragoniam."

Der Text des Kolophons lautet: "Hyr endighet sick dat nye schyp va<n> Narragonien vormäls mit besunderem<m> flyte tho Basel dorch den hochgeleerden vnd wytberömden doctorem Sebastianu<m> Brant gesammelt / tohope geseth / vnde mit vyl togesettede<n> historien schinbarlick vorklärt. Vnde nu vth hochdůdescher jn nedderlendescher sprake / mit velen kortwiligen spröken (vnd besunder yn dem<m> ende desses bokes mit des dissches vntucht vnd de<n> vastelauendes doren) vorlenget worden ys. Gedrůcket vnde vulendet yn der loueliken Stat Rostock dorch Ludouicum Dietz. Jn dem<m> yäre na Christi vnses heren gebort. M.CCCCC.xix. Am<m> auende der Entfangynge der vnbefleckeden yunckfrouwen Marien."







Jagd auf den toten Rochen (um 1690)
Jy Börgers un Buren anseht dit Wunder-Dinck / Wo dat de Helden van Wär-Burg / een Doden-Rug besprinckt.
Siehe auch: Die Jagd auf den toten Rochen : ein Bilderbogen des 17. Jahrhunderts / Johannes Bolte. - In: Jahrbuch des Vereins für niederdeutsche Sprachforschung [Niederdeutsches Jahrbuch]. - 36 (1910). - S. 132 - 134


Johann Lauremberg: Veer Schertz Gedichte

Lauremberg, Johann (1652a)
Veer Schertz-Gedichte / I. Van der Minschen jtzigem Wandel und Maneeren. II. Van Almodischer Kleder-Dracht. III. Van vormengder Sprake / und Titeln. IV. Van Poësie und Rym Gedichten. Jn Nedderdüdisch gerimet dörch Hans Willmsen L. Rost. Gedrücket im Jahr M.DC.LII.

Der handschriftliche Eintrag lautet:

"Dies ist die wirklich erste bekannte Ausgabe von Laurembergs berühmten Veer Schertz-Gedichten, nicht wie Braune meint die dänische in Kopenhagen. Dies Exemplar ist ein Unikum u. darum besonders kostbar. 17.1.1911"
(vgl. Lauremberg, 1879, S. X).

Siehe auch die Besprechung des Werks von Daniel Georg Morhof am Ende des Buches. Früher Beleg des Wortes Niederdeutsch: Nedderdüdisch.























 

 

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Letzte Änderung: 25. März 2024