Volkslieder

Auszug aus der Sammlung "Alte bekannte Lieder in Ravensberger Mundart" von

Heinrich Stolte

herausgegeben von Olaf Bordasch





1. Olle Füögel send wir huir


  1. Olle Füögel send wir huir,
    olle Füögel olle.
    Wat oen Singen, Jubiloeren,
    Puipen, Titskern, Tireloeren!
    Moedagg well niu inmarschoeren,
    kümmt met Sang un Schalle.

  2. Wat soe olle lustig send,
    f<l>ink un tengern floeget!
    Kuckuck, Dreoßel, Fink un Sproen
    un doe ganße Fuogelwelt
    wünsket dui oen glükelk Jor
    liuder Hoel un Siagen.
  1. Wat soe us ansoegget niu
    nieme wui teo Hadden:
    Wui witt auk fergnoöget suin
    singen, springen, lachen.
    <Olle Füögel send wir huir,
    olle Füögel olle.>


2. Füögel singet, Bleomen bloögget


  1. Füögel singet, Bleomen bloögget
    groön est oll wir Wauld un Faild.
    Niu lodt us gon un wannern
    fan dem oenen Eort teom annern
    in doe wuide groöne Welt!

  2. Os im Kuarwe sitt doe Fuogel,
    just sau saide wui tohius.
    Updon send niu olle Duüren
    hen est Winter, Frost un Treor,
    un wui floeget niu wir iut.
  1. Froöde liewet up ollen Wiagen
    in us, met us, ollerwiagen
    Froöde woegget iut der Lucht hiar,
    iut den Bleomen iarem Dufte,
    klingt im Nachtigallensang.

  2. Up niu, lodt us gon un wannern
    duür den nuiggen Sunnenschuin,
    duür doe hellen Aun un Failer
    duür doe dunkelgroönen Wailer
    in doe nuigge Welt herin!


3. Doe Moedagg est kuomen


  1. Doe Moedagg est kuomen,
    doe Baime slot wir iut,
    Niu bluiwe, doe Lust hät
    met Suargen tohius!
    Os doe Wolken dor wannert
    am hiemlisken Telt,
    sau stoet auk mui doe Sinn
    in doe wuide, wuide Welt.

  2. Frisk up niu, frisk up niu
    im hellen Sunnenschuin,
    dor iawer doe Biarge
    un duür dat doepe Suik!
    Doe Wellen, doe klinget,
    doe Baime ruüsket oll;
    muin Hadde os ne Lerche
    dat stimmt in met Schall.
  1. O Wannern, o Wannern
    diu friske Burskenlust!
    do woegget doe Om us
    sau friske in doe Bost.
    Do singet un jiuchet
    dat Hadde hiemelan;
    wat bis diu doch sau schoön,
    o diu wuide, wuide Welt!


4. Kuckuck, Kuckuck röppt iut dem Wauld


  1. Kuckuck, Kuckuck röppt iut dem Wauld;
    lodet us singen, danßen un springen!
    Froöjor, Froöjor werd et niu wir.

  2. Kuckuck, Kuckuck lött nich suin Reobm.
    Kuomt in doe Failer, Wiske un Wailer,
    Froöjor, Froöjor stelle dui in!
  1. Kuckuck, Kuckuck wacker os Held.
    Wat diu häs sungen, est dui gelungen!
    Winter, Winter lött us dat Faild.


5. Do kaimen groöne Füögelken


  1. Do kaimen groöne Füögelken
    ens fluagen fan dem Hiemel
    un sedden sik im Sunnenschuin
    in froödigem Gewiemel
    up olle Oöst am Baume
    un saiden do sau faste
    os wenn soe dor anwuoßen wörn.

  2. Soe schiukeln inner warmen Luft
    up iaren dünnen Twoögern,
    soe aiden Lecht un drünken Döww,
    un wollen auk nich swuigen,
    soe süngen luise, luise
    up iare stille Wuise
    fan Sunnenschuin un Hiemelblo.

  3. Wenn Riagenwiar up Wolken satt,
    dann wören soe fersrocken;
    soe woören fan dem Riagen natt
    un woören auk wir druüge;
    doe Druppen fellen faste
    fan iaren groönen Fiaren,
    dat ümmer groöner woören doe.
  1. Do kamm bui Dage hoeden Strol,
    feng an iar Klaid teo sengen;
    bui Nachte kamm doe Frost oenmol,
    loet Ruip doriawer toen.
    Doe Füögelken, doe früösen,
    iar Wialmeot was ferluaren,
    iar Groön weor bunt un gial.

  2. Do kamm oen starken Mann teom Baum
    un feng an teo schüdden,
    fan buawen bet no unnerhen
    met Schiuren an teo rüdden.
    Doe Füögelken, doe treoren
    un flüögen iutoenanner,
    wohen soe fluügen, woet ik kium.


6. Go iut, muin Hadde, soöke Froöd


  1. Go iut, muin Hadde, soöke Froöd
    in düöser loewen Sommertuit
    an üawer ruiken Gawen:
    suü an doe Görkens, wecke Pracht!
    un suü, wo soe for dui un mui
    sik wacker smücket häwwet,
    sik wacker smücket häwwet.

  2. Doe Bäime häwwet schaddig Lauf,
    dat Erdruik decket suinen Stoff
    met oenem groönen Klaide;
    suü Tulpen, Reosen, Liljen an,
    doe toet sik no fiel fuiner an
    os Salomo in Suide:|:

  3. Doe Lerchen singet inner Lucht,
    doe Diuwen floeget iuder Kluft
    un kuomet in doe Wailer;
    un iuse loewe Nachtigall
    lött hairen iaren soöden Schall
    in Hüögeln, Suik un Büsken.:|:

  4. Doe Henne goet met Küken iut,
    doe Stuark flöggt un besöcht suin Hius,
    dat Swälwken feort doe Jungen;
    doe slanke Hirsk, dat flinke Roe
    kuomt luise iut dem stillen Wauld
    int doepe Gräss teo springen.:|:
  1. Doe Bieksken gluit iawern Sand
    un molet sik un iaren Rand
    met Schaden fan den Büsken;
    doe groönen Wisken dicht dobui
    schuint witt un raut un gial un blo
    fan diusend lütken Bleomen.:|:

  2. Dat lütke fluidge Immeken
    flüggt hen un hiar, söcht huir un dor
    doe soöden Hanigfätte;
    doe swacke Wuinstock tuüt met Kraft
    fan Dagg teo Dagg den soöden Saft
    in suinem dünnen Ruise:|:

  3. Doe Woeden wässet met Gewalt
    doriawer jiuchet Jung un Ault
    un luawet doe graude Geothoet
    fan dem<,> doe us sau ruikelk launt,
    doe met sau fielem Geot begawet
    den Minsken iar Gemoöde.

  4. Ik sümst<,> ik kann un will nich riun
    dem grauden Gott suin graude Deon<;>
    weckt up mi olle Sinnen;
    ik singe met, wenn olles singt
    un lode, wat dem Haichsten klingt
    iut muinem Hadden rinnen.


7. Ik geng im Waule


  1. Ik geng im Waule
    sau for mui hen
    un niks teo soöken,
    dat was muin Sinn.

  2. Im Schadden sog ik
    oen Bloömken ston,
    os Sterne lüchten,
    os Oögelken.

  3. Ik woll et briaken,
    do sia et fuin:
    Sall ik teom Wielken
    oll bruaken suin?
  1. Ik greoft met ollen
    den Woddeln iut
    nom Goren
    dreog ik´t
    ant hübske Hius.

  2. Ik pua et sieker
    an stillen Eort;
    niu wässt et wuider
    un blögget wir.


8. Sog oen Jung oen Roösken ston


  1. Sog oen Jung oen Roösken ston,
    Roösken upper Hoee;
    was sau jung un muargenfrisk,
    loep hoe hen, wollt naiger soen,
    sog´t met fielen Froöden.
    Roösken, Roösken, Roösken raut,
    Roösken upper Hoee.

  2. Junge sia: ik briake dui,
    Roösken upper Hoee.
    Roösken sia: ik stiake dui,
    dat diu oewig denks an mui,
    un ik will´t nich luien.
    Roösken, Roösken, Roösken raut
    Roösken upper Hoee.
  1. Un doe wille Junge breok
    ´t Roösken upper Hoee.
    Roösken wuir sik un stack,
    holp em doch ninn Woe un Acht,
    moss et doch no luien.
    Roösken, Roösken, Roösken raut
    Roösken upper Hoee.


9. Met dem Puil, dem Buagen


  1. Met dem Puil<,> dem Buagen
    iawer Biarg un Suik
    kümmt doe Jiager tuagen,
    wenn et Muargen werd.
    La la la, la la la, la la la la;
    la la la la la la la:|:

  2. Buawen in den Wolken
    tuüt doe Adler stols;
    unner in den Biargen
    goet doe Jiager fruigg
    La la la, la la la, la la la la;
    la la la la la la la.:|:
  1. Em, em hairt olles,
    wat suin Puil no dreppt;
    doran hät hoe Froöde,
    wat do krüppt un flüggt.
    La la la, la la la, la la la la;
    la la la la la la la.:|:


10. Ik go duür oenen grässgroönen Wauld


  1. Ik go duür oenen grässgroönen Wauld
    un haire doe Füögelken singen.
    Soe singet sau jung, soe singet sau ault
    doe lütken Füögelken in dem Wauld,
    doe hair ik sau gerne moll singen.

  2. O singe, singe doch Nachtigall!
    Wer woll duin Singen nich hairen?
    Dat klinget sau loef, wenn´t wuithen auk schallt;
    dann lustert doe Bleomen, doe Füögelken oll
    un witt no der Nachtigall hairen.
  1. Niu mott ik wannern biargup, biargaf;
    doe Nachtigall singt inner Ferne.
    Mui werd et sau woll, sau lichte am Stock
    un wenn ik auk stuige herup, heraf.
    Doe Nachtigall singt inner Ferne.


11. Wem Gott moll well wat Rechtes günnen


  1. Wem Gott moll well wat Rechtes günnen;
    den schickt hoe inne wuide Welt,
    dem well hoe suine Wunner wuisen
    in Biarg un Suik un Wauld un Faild.

  2. Doe Bieksken fan den Biargen springet,
    doe Lerchen jiucht for liuder Lust.
    Sall ik niu nich met ienen singen
    iut fuller Kial un frisker Bost?
  1. Den loewen Gott lod ik blaut walten,
    doe Lerchen, Bieksken, Wauld un Faild
    un Ern un Hiemel well erhaulen,
    hät auk muin Sak upt best bestellt.


12. One Sang un one Klang


  1. One Sang un one Klang
    wat wör iuse Liewen?
    Froöden iuse Liewenlang
    müöt us düöse giewen.
    Soegg, wat stiarket iusen Gang
    up der Pilgerroese?
    Blaut no Loeder un Gesang
    echt no duütsker Wuise.

  2. Wenn doe geoe Meot jiu failt,
    well jiu niks recht glücken,
    briuke jui män blaut oen Loed
    frisk un froödig singen.
    Sieker kert, wat jui fermisst,
    baul int Hadde truügge.
    Wat doe Döwwe Griasern est,
    send der Soele Loeder.
  1. Lerchen hauge inner Lucht,
    Nachtigallen in Lüften,
    Swalwen iut der Muurenkluft
    Wachteln in den Failern,
    olle lodet frisk un freo
    iare Loeder klingen;
    drümme lodt us ümmerteo
    bet ant Enne singen.


13. Niu adoe, diu muin loef Hoematland


  1. Niu adoe, diu muin loef Hoematland,
    loef Hoematland adoe!
    Et goet niu wuit int früömde Land,
    loef Hoematland adoe!
    Un sau sing ik denn met frisken Meot,
    os wui singet, wenn wui wannern deot,
    loef Hoematland adoe!

  2. Wat diu lachs met duinem Hiemelblo,
    loef Hoematland adoe!
    Wat diu gruüßes mui met Failergroön,
    loef Hoematland adoe!
    Gott woet no dui stoet ganß muin Sinn,
    doch niu teor Früömde tuüt´t mui hen,
    loef Hoematland adoe!
  1. Giffs mui ´t Geloet, diu loewe Fluss,
    loef Hoematland adoe!
    bis treorig, dat ik wannern mott,
    loef Hoematland adoe!
    Fam Stoen im Moss, fam Suik im Waul,
    do gruüß ik dui teom lesten Mol,
    loef Hoematland adoe!


14. Stimmt an met hellem haugen Klang


  1. Stimmt an met hellem haugen Klang
    dat beste fan den Loedern,
    fam Fadderlanne den Gesang;
    doe Wauld sall dofan schallen!

  2. Den aulen Barden iaren Land,
    dem Lanne fan Getrüwwen,
    dui, fruigge duütske Fadderland,
    dui wuigg wui us fan nuiggem.

  3. Wui wuigget us der aulen Ort,
    der Afwuir fan den Hüdden;
    hault faste duütsk Fergnoögetsuin
    un aule duütske Sidden.
  1. Doe Barden, doe süöt Loeft un Wuin
    un moer no Diugend luawen;
    soe süöt getrüwwe Männer suin
    in Wiarken un in Wuisen.

  2. Iar Kraftgesang sall hiemelan
    met hellem Schalle stuigen
    un joeder rechte duütske Mann
    sall Fründ un Leroer hoeden.


15. Ik häwwe mui hengiewen


  1. Ik häwwe mui hengiewen
    met Hadde un met Hand,
    dui Land full Loeft un Liewen,
    muin duütske Fadderland.:|:

  2. Muin Hadde, dat gehairet,
    getrüwwe ganß dui an,
    dui Land fan Fruigg un Frommen,
    diu herlik Hermannsland.:|:

  3. Will haulen un will laiwen
    an Gott getraust un fruigg!
    dem Fadderland getrüwwe
    wi´k oewig faste ston.:|:
  1. Och Gott, giff mui Kräfte
    iut junge Haddensbleot
    teo frisken, froödgen Liewen,
    teo fruiggem, frommen Meot!:|:

  2. Lott Kraft mui doch wassen
    in Hadde un in Hand,
    teo Liewen un teo stiarwen
    for´t hoelge Fadderland.:|:


16. Fruihoet, doe ik moene


  1. Fruihoet, doe ik moene,
    doe muin Hadde füllt,
    kumm met duinem Schuine,
    soöde Engelbeld!
    Wullt diu dui nich wuisen
    der bedrängten Welt?
    Wullt diu blaut regoeren
    dor am Sternentelt?

  2. Auk bui groönen Baimen
    in dem luftgen Wauld
    unner Bleomendraimen
    hölls diu dui gern up.
    Och, dat est oen Liewen,
    wenn et singt un klingt,
    wenn duin stille Wiewen
    wonnig duür us dringt!

  3. Wo fan Gott ne Flamme
    sik int Hadde senkt,
    dat am aulen Stamme
    no getrüwwe hängt,
    wo sik Männer fuint,
    doe for Er un Recht
    faste sik ferbuint,
    wuont oen fruigg Geslecht.
  1. For doe haugen Kiarken,
    for dat stille Graff,
    for doe Loewen fallen,
    wenn doe Fruihoet röppt,
    dat est echte Gloöggen,
    frisk un reosenraut;
    Helden... bloögget
    schoöner up im Daud.

  2. Lott doch up us kuomen
    Gott suin Loeft un Lust,
    lott doch gern dui sinken
    in doe duütske Bost!
    Fruihoet, herlik Wiesen;
    gloönig, kuün un fuin,
    häs jo langst iutwälet
    dui doe duütske Ort.


17. Muargenraut! Muargenraut!


  1. Muargenraut! Muargenraut!
    lüchtes mui teo freoem Daud?
    Baule wert Trompoeden blosen,
    dann mott ik muin Liewen loden,
    ik un mianjer Kamerod!

  2. Kium bedacht, kium bedacht,
    werd der Lust oen Enne makt!
    Gistern no sau stols teo Piare,
    duür doe Bost fandage schuaden,
    muargen in dat kaule Graff.
  1. Och, wo baule, och wo baule
    est oll hen doe Prachtgestalt!
    Prols diu oll met duinen Wangen,
    doe os Mialk un Purpur pranget,
    och doe Reosen welket oll.

  2. Drümme still, drümme still
    sen´k tofria, wenn Gott et well,
    un niu will ik wacker ruien
    un sall ik den Daud dann luien
    sterft oen brawen Riddersmann.


18. Ik hadd nen Kameroden


  1. Ik hadd nen Kameroden,
    nen biddern finns diu nich;
    doe Trummel sleog teom Struide,
    hoe geng mui anner Suide
    im gluiken Sritt un Tritt.:|:

  2. Ne Kuogel kamm anfluagen,
    güllt mui or güllt et dui?
    En hät et oll wegrieden;
    hoe liggt mui for den Foöden,
    os wör´t oen Stück fan mui.:|:
  1. Well mui doe Hand no giewen,
    just os ik sen an´t Lan.
    Kann dui doe Hand nich giewen,
    bluif diu im oewgen Liewen,
    muin geoe Kamerod!


19. Doe aule Barbarossa


  1. Doe aule Barbarossa,
    doe Kaiser Fruidrich
    sitt unner im dem Slosse
    un slöppt do suine Tuit.

  2. Hoe est domols nich stuorwen,
    hoe liewet ümmer no
    un hät im Slosse stille
    teom Slopen sik henseddt.

  3. Hoe hät fam Ruike nuamen
    doe aule Herlikkoet,
    werd owwer wuirkuomen
    met iar teo suiner Tuit.
  1. Hoe nickt just os im Draume,
    makt half dat Auge up
    un dann no langem Slope
    hoe oenen Knappen winkt.

  2. Hoe seggt dann teo dem Knappen:
    Go for dat Sloss, diu Twerg,
    un suü, of no doe Rawen,
    do floeget ümmen Biarg!

  3. Un wenn doe aulen Rawen
    no floeget ümmer dor,
    dann mott ik auk wir slopen
    no oenmol hunnert Jor.


20. Duütskland, Duütskland iawer olles


  1. Duütskland, Duütskland iawer olles,
    iawer olles inner Welt,
    wenn´t teo Wuirstand un Afwuir
    os oen Folk tohaupehöllt,
    fanner Maas bet anne Memel,
    fanner Etsch bet annen Belt:
    Duütskland, Duütskland iawer olles,
    iawer olles inner Welt.

  2. Duütske Fruwwen, doe getrüwwen,
    duütsker Wuin un duütsker Sang,
    doe süöt inner Welt behaulen
    iaren aulen geoen Klang,
    us teo eddlem Wiark upmuntern
    iuse ganße Liewenlang.
    duütske Fruwwen, doe getrüwwen
    duütsker Wuin un duütsker Sang.
  1. Oenigkoet un Recht un Fruihoet
    for dat duütske Fadderland!
    Dono lod´t us olle striewen
    broöergluik met Hadd un Hand.
    Oenigkoet un Recht un Fruihoet
    giewet dem Glücke fasten Grund.
    Bloögg im Glanß fan duinem Glücke,
    bloögge duütskes Fadderland!


21. Goldne Owendsunne


  1. Goldne Owendsunne,
    wat bis diu sau schoön!
    ik kann one Wunnern
    duinen Glanß nich soen.

  2. Owendklocken singet
    fan dem haugen Dack
    met gewaltgem Swingen
    dui den Afschoed no.

  3. Un doe Hänne faulet
    teom Gebett sik oll;
    doe Gebedde dringet
    met dem Klockenschall.
  1. Soet, soe goet niu unner,
    lött us inne Nacht;
    doch wui send in Fruiden,
    doe im Hiemel wakt!

  2. Diu, o Gott, doös Wunner
    iut dem Hiemelstelt,
    diu goes nich sau unner
    os doe Sunne doöt.


22. Owend wellt wir weren


  1. Owend wellt wir weren:
    dunkel Wauld un Faild,
    Fruiden upper Eren,
    Stille inner Welt.

  2. Blaut doe Bieke flütt no
    in den Biargen dor,
    jeo, soe gütt un briuset
    ümmer, ümmer teo.
  1. Un ninn Owend bringet
    Fruiden iar un Riu;
    ninne Klocke singet
    iar oen Omdloed teo.

  2. Sau in duinem Striewen
    bis, muin Hadde, diu,
    Gott blaut kann dui giewen
    wore Owendriu.


23. Doe Mone est oll upgon


  1. Doe Mone est oll upgon,
    doe lütken Stere blinket
    am Hiemel hell un klor;
    doe Ern est swatt un duüster
    un iut den Wisken stuiget
    doe widden Niewel wunnerbor.

  2. Wat est doe Welt niu stille
    os woör´t ne lütke Hülle,
    wo Kinner draimt un slopt,
    os woör doe Tuit oll kuomen
    un us doe Naut afnuamen,
    doe us dat Liewen makt swor.

  3. Jui soet doe Mone stoen
    os woör soe half upgoen
    un est doch rund un ganß.
    Sau gifft dat mianje Saken,
    wo wui niks küönt iutmaken,
    wuil iuse Augen dat nich soet.
  1. Wui stolten Minskenkinner
    send liuder arme Sünner
    un küönt un wiedt nich fiel;
    wui moent, wui hedden´t fiunen
    un wören nich mer biunen
    an aule Rötsel inner Welt.

  2. Gott, lott duin Hoel us fuinen
    an dui allain us buinen
    un nich an doöse Welt;
    mak us tofria fan Hadden,
    dat wui os Kinner weret,
    doe fromm un glükelk send for dui!

  3. Tolest in iusen Liewen
    woss diu us gnaidig giewen
    os Owend sachten Daud.
    Un häs diu us upnuamen
    lott us in Hiemel kuomen,
    diu iuse Her un iuse Gott.


24. Upwakt van soödem Slummer


  1. Upwakt van soödem Slummer
    un stiarkt duür faste Riu,
    jiucht Fadder, fruigg fan Kummer,
    jiucht iuse Hadd dui teo.

  2. Diu bis dat, doe den Moöen
    un Swacken Kraft wir gifft.
    Diu sias: Niu slopt un Fruiden,
    wakt up wir frisk un stark!

  3. Diu stroögges Lust un Siagen
    up olles, wat wui soet.
    Niu mott sik olls bewoeggen
    un olls wir frisk upston.
  1. O Gott, wat glänßt im Döwwe
    sau frisk doe Muargentuit!
    Doe Welt, sau wuit ik kuike,
    wuist duine Geothoet up.

  2. O lodet us en luawen,
    den Hern dat Liewen lang!
    jeo, iuse ganße Liewen
    sui liuder Loffgesang.


25. Wui ploöget un wui stroögget


  1. Wui ploöget un wui stroögget
    dat Sotkaurn up dat Land;
    dat Wassen un dat Duiggen
    hät Gott in suiner Hand.
    Doe Hiemel doöt ganß luise
    sik iawer us dann up
    un drüpet, wenn wui tohiuse
    no Wass un Duiggen drup.
    Olle geoe Gawe kümmt hiar fan Gott, dem Hern,
    dorümme danket, danket em un huapt up em!

  2. Gott gifft us Döww un Riagen;
    lött Sunn un Mone schuin´n
    un wickelt suinen Siagen
    ganß fuin un sachte drin.
    Hoe bringt en dann behenne
    in iuse Faild un Braut;
    et goet duür iuse Hänne,
    kümmt owwer hiar fan Gott.
    Olle geoe Gawe kümmt hiar fan Gott, dem Hern;
    dorümme danket, danket em un huapet up em!
  1. Wat wuit est un wat ferne
    fan Gott kümmt olles hiar,
    doe Strauhalm un doe Sterne,
    dat Sandkairn un doe Soe;
    fan em send Bliar un Lüfte,
    dat Kaurn un dat Obst,
    dat warme Wiar im Sommer,
    im Winter Snoe un Frost.
    Olle geoe Gawen kummt hiar fan Gott, dem Hern;
    dorümme danket, danket em un huapt up em.

  2. Doe Sunne lött hoe upgon,
    der Mone gifft hoe Ban,
    den Wuind, den lött hoe woeggen,
    doe Wolken doöt hoe up.
    Hoe schenkt us fiele Froöden
    un makt us frisk un raut;
    un iusen Kinnern Braut
    Olle geoe Gawen kummt hiar fan Gott, dem Hern;
    dorümme danket, danket em un huapt up em!


26. Niu luawet den Hern, jui Aulen un jui Jungen!


  1. Niu luawet den Hern, jui Aulen un jui Jungen!
    Hoe hairet gern oen Loed teo suiner Ern.
    Niu luawet den Hern, niu luawet den Hern!

  2. Do schalle heriut teo suinem Hoeligdumme
    iut iusem Chor oen Loed teo suiner Ern.
    Niu luawet den Hern, niu luawet den Hern!

  3. Fan Luawe full lott iuse Hadde singen!
    Dat Loffloed sall teo suinem Threone dringen.
    Niu luawet den Hern, niu luawet den Hern!
  1. Wui stammert huir, doch hairs diu iuse Lallen
    teom Luawe dui met Fadderwollgefallen.
    Dui jiuche wui, dui jiuche wui.

  2. Ens kümmt doe Tuit, wo wui up diusend Wuisen,
    o Sialigkoet, dui iusen Fadder ert
    fan Oewigkoet teo Oewigkoet.


27. Sui ümmer erlik un getrüwwe


  1. Sui ümmer erlik un getrüwwe
    bet an duin stille Graff
    un wuike ninnen Finger broet
    fan geoen Wiagen af!

  2. Dann werd diu os up groönen Aun
    duürt Pilgerliewen gon,
    dann kanns diu one Furcht un Graun
    dem Daud int Auge soen.

  3. Dann wert doe Siekel un doe Pleog
    in duiner Hand sau licht,
    dann singes diu buim Waderkrug
    os wör et liuder Wuin.

  4. Dem Baisewicht werd olles swor,
    hoe deoe, wat hoe deo;
    doe Dagg günnt em nich Froöde mer,
    doe Macht auk nich mer Riu.
  1. Dat warme Froöjor lacht em nich,
    em lacht ninn Kaurenfaild;
    met Lüögen un Bedroegen well
    hoe wuider niks os Geld.

  2. Doe Wuind im Hain, dat Lauf am Baum
    makt em oll Angst un Swack;
    sau goet hoe duür dat Liewen hen,
    finnt kium im Grawe Riu.

  3. Drüm sui getrüwwe ümmerteo,
    bet an dat stille Graff
    un wuike ninnen Finger broet
    fan geoen Wiagen af!


28. Woes diu, wofiel Sterne stoet


  1. Woes diu, wofiel Sterne stoet
    an dem bloen Hiemelstelt?
    Woes diu, wofiel Wolken goet
    wuithen iawer olle Welt?
    Gott doe Her, doe hät soe tellt,
    dat em auk nich oenet failet
    an der ganßen grauden Tall.

  2. Woes diu, wofiel Muiden spielet
    inner hoeden Sunnengleot?
    wofiel Fiske sik auk kuület
    inner hellen Waderfleot?
    Gott doe Her roep soe met Namen,
    dat soe niu fergnoöget send.
  1. Woes diu, wofiel Kinner freo
    stot iut iaren Bedden up,
    dat soe one Suarg un Moögge
    froödig send den ganßen Dagg?
    Gott im Hiemel hät an ollen
    suine Lust un suin Gefallen,
    kennt auk dui un hät dui loef.


29. Iut dem Hiemel buawen


  1. Iut dem Hiemel buawen,
    wo doe Engel send,
    suüt doch Gott getrüwwe
    raf up joedet Kuind;

  2. hairt suine Bidde
    gern bui Dagg un Nacht,
    nimmt´t bui joedem Tredde
    wunnerbor in Acht;
  1. gifft met Fadderhännen
    em olldage Braut,
    helpt an ollen Ennen
    em iut Angst un Naut.

  2. Soegget ollen Kinnern,
    dat oen Fadder est,
    dem soe sau gefallet,
    doe soe nich fergitt.


30. Olle Jore wuier


  1. Olle Jore wuier
    kümmt dat Christuskuind
    up doe Ern nuir
    wo wui Minsken send.

  2. Kert met suinem Siagen
    in in joedet Hius;
    goet up ollen Wiagen
    met us in un iut.
  1. Est mui anner Suite
    still un unbekannt,
    dat getrüwwe et loee
    mui an suiner Hand.


31. O Dannenbaum, o Dannenbaum!


  1. O Dannenbaum, o Dannenbaum!
    Wat est duin Blatt getrüwwe!
    Diu groöns nich blaut, wenn´t Sommer est,
    im Winter auk no, wenn et früsst.
    O Dannenbaum, o Dannenbaum!
    Wat est duin Blatt getrüwwe!

  2. O Dannenbaum, o Dannenbaum!
    Diu kanns mui woll gefallen.
    Wo faken hät teo Wuinachten
    oen Baum fan dui mui Froöde makt!
    O Dannenbaum, o Dannenbaum!
    Diu kanns mui woll gefallen.
  1. O Dannenbaum, o Dannenbaum!
    Duin Klaid well mui wat leren.
    Dat Huapen un Bestännigsuin
    gifft Traust un Kraft teo joeder Tuit.
    O Dannenbaum, o Dannenbaum!
    Duin Klaid well mui wat leren.


32. Do est ne Reose wuoßen


  1. Do est ne Reose wuoßen,
    iut oenen fuinem Stamm;
    os dat doe Aulen sungen
    fan David suinem Stamm.
    Doe hät oen Bloömken brocht,
    just midden innen Winter
    un midden inner Nacht.
  1. Dat Bloömken, dat ik moene,
    fan dem Jesajas seggt,
    dat hät us brocht allaine
    Marui, doe fromme Magd.
    No Gott suin oewgen Rot,
    hät soe oen Kuind gebuaren,
    just midden inner Nacht.


33. Stille Nacht, hoelige Nacht!


  1. Stille Nacht, hoelige Nacht!
    Olles slöppt, oensam wakt
    blaut getrüwwe dat hoelige Par.
    Jesus Kuindken in lockigem Hor
    slop in hiemlisker Riu,
    slop in hiemlisker Riu!

  2. Stille Nacht, hoelige Nacht!
    Hoeern erst seggt un brocht
    duür den Engelken iaren Gesang
    liue dat sau fan wuidem un no:
    Christ, doe Redder est do!
    Christ, doe Redder est do!
  1. Stille Nacht, hoelige Nacht!
    Gott suin Suone, o wo lacht
    Loefte iut duinem guatliken Munn,
    wuil us sloet doe reddende Stunn.
    Christ in duiner Gebuort,
    Christ in duiner Gebuort.


34. Jui Kinnerken kuomet


  1. Jui Kinnerken kuomet,
    o kuomet doch oll,
    teo Kriwwen hiar kuomet
    im Bethlehems Stall,
    un soet, wat in düöser
    haughoeligen Nacht
    doe Fadder im Hiemel
    for Froöden us makt.

  2. O soet inner Kriwwen
    im dunkelen Stall,
    soet huir bui dem Lechte
    in glänßendem Strol
    in roenliken Winneln
    dat hiemliske Kuind
    fiel fuiner un holder
    os Engel et send.

  3. Do liggt et, jui Kinner,
    up Haigg un up Strau,
    Maria un Josef
    betrachtet et still,
    andächtige Hoer biat
    up Knoeen dofor
    un buawen am Hiemel
    singt Engel im Chor.
  1. O baigt os doe Hoeer
    in Andacht doe Knoe
    un fault doe Hänne un danket os soe;
    stimmt froödig, jui Kinner,
    wer woll sik nich froöwwen?
    stimmt froödig in Jiuchen
    un Singen met in.

  2. O biat doch: Diu loewes,
    diu göttlikes Kuind,
    wat moss diu olls luien
    for iuse fiel Sünd!
    Och huir inner Kriwwen
    oll Armeot un Naut,
    am Kruüße dor auk no
    den bidderen Daud.

  3. Sau nimm iuse Hadden
    teom Offer denn hen,
    wui giewet soe gerne
    met froöliken Sinn.
    Och make soe hoelig
    un sialig os duint
    un mak soe up oewig
    met duinem in oent.


35. O diu froölike, o diu sialige


  1. O diu froölike, o diu sialige
    gnadenbringende Wuinachtstuit!
    Welt geng ferluaren,
    Christ est gebuaren;
    fröwwe, fröwwe dui, o Christenhoet.

  2. O diu froölike, o diu sialige,
    gnadenbringende Wuinachtstuit!
    Christ est niu kuomen,
    well us erredden;
    fröwwe dui, fröwwe dui, o Christenhoet.
  1. O diu froölike, o diu sialige
    gnadenbringende Wuinachtstuit!
    Küönik in Eren,
    dui wi wui hairen;
    fröwwe, fröwwe dui, o Christenhoet.


36. Niu singet un niu jiucht


  1. Niu singet un niu jiucht
    un soegget olle sau:
    Iusem Hadden Wonne
    liggt inner Kriwwe blaut
    un lüchtet os doe Sunne
    in suiner Mudder Schaut.
    Diu bis A un O, diu bis A un O.

  2. Diu bis doe Suon fan Gott,
    no dui ferlanget wui.
    Traist mui muin Gemoöde,
    o Kinnken fuin un roen,
    duür olle duine Geothoet
    diu loewes Jesusken
    Tuü mui hen no dui, tuü mui hen no dui!
  1. Graut est Gott suine Huld,
    lött tilgen iuse Schuld.
    Wui wörn oll ferduorwen
    duür Sünne un Oetelkoet;
    sau hät hoe us erwuorwen
    doe oewge Hiemelsfroöd.
    Aia, wör wui do, Aia wör wui do.

  2. Wo est der Froöd iar Eort?
    O nirgens moer os dor,
    wo doe Engel singet
    met iusen Hoelgen oll,
    un wo doe P<s>almen klinget
    im haugen Hiemelssal.
    Aia, wör wui do, Aia wör wui do.


37. Dochter Zion, froöwe dui


  1. Dochter Zion, froöwe dui,
    jiuche hell Jerusalem!
    Suü duin Küönik kümmt no dui,
    jeo, hoe kümmt, doe Fruidensfürst.
    Dochter Zion, froöwe dui,
    jiuche hell Jerusalem!

  2. Hosianna, Davids Suon,
    sui oen Küönik duinem Folke!
    Grünne niu duin oewig Ruik,
    Hosianna inner Haicht!
    Hosianna, Davids Suon,
    sui oen Küönik duinem Folk!
  1. Hosianna, Davids Suon,
    sui us gruüßet, Küönik mild!
    Oewig, stoet duin Fruidensthreon,
    diu dem Oewigen suin Kuind.
    Hosianna, Davids Suon,
    sui oen Küönik duinem Folk!


Stand: 6. September 2015 Kontakt Zurück

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